Bettwanzen

Bettwanzen: Plagegeister melden sich zurück

Die Bettwanze ist ein Plagegeist, der die Menschheit schon seit Jahrhunderten quält. Eine Zeit lang galten die Blutsauger als so gut wie ausgerottet. In den vergangenen Jahren meldeten sie sich jedoch verstärkt zurück. Der Grund für ihre Zunahme ist nicht mangelnde Hygiene, sondern dass sie in modernen Wohnungen ideale Lebensbedingungen finden. Unter diesen Umständen neigen die Insekten zu einer raschen Vermehrung. Durch gezielte Massnahmen können Sie die Schadinsekten erfolgreich bekämpfen.
Bettwanzen

Was sind Bettwanzen, woher kommen sie und wo leben sie?

Der lateinische Name der Bettwanze lautet Cimex lectularius. Sie wird auch Hauswanze genannt. Innerhalb der Ordnung der Schnabelkerfe bilden Wanzen eine eigene Unterordnung mit weltweit etwa 40.000 bekannten Arten. Allein in Europa leben 3.000 Wanzenarten. Die meisten saugen den Saft von Pflanzen, einige haben sich jedoch als Blutsauger auf warmblütige Lebewesen spezialisiert. Es wird vermutet, dass die ursprüngliche Heimat der Bettwanzen irgendwo im tropischen Asien liegt. In der Natur sind Fledermäuse die Wirtstiere der Wanzen. Da Menschen schon immer gelegentlich in Höhlen lebten, fand wahrscheinlich auf diese Art die Übertragung auf den menschlichen Wirt statt. Anfangs waren Bettwanzen nur in heissen Ländern verbreitet. Durch die Verbesserung der Heizungsanlagen breiten sie sich immer weiter aus. Heute kommen sie fast bis zum Polarkreis und bis in über 2.000 Metern Höhe vor.

So sehen Bettwanzen aus und so leben sie

Die Käfer sind behaart, haben eine rotbraune Farbe und sind vor dem Fressen dünn wie ein Blatt Papier. Das ermöglicht ihnen, sich selbst in kleinsten Spalten zu verstecken und erschwert die Schädlingsbekämpfung. Sie sind nachtaktive Blutsauger und leben in grossen Gruppen zusammen. Die Lebenserwartung eines Exemplars beträgt durchschnittlich 6 bis 12 Monate. Beim Fressen können sie bis zum Siebenfachen ihres Körpergewichts aufsaugen und dabei fast 10 Millimeter gross werden. Die Schädlinge können bis zu 40 Wochen ohne Nahrung auskommen und sind unempfindlich gegen Kälte. Sie lieben Wärme und fühlen sich bei Temperaturen von +25 °C oder mehr am wohlsten. Unter +13 °C stagniert die Entwicklung. Die Weibchen der Bettwanzen legen täglich bis zu einem Dutzend Eier an versteckten Stellen, beispielsweise hinter Tapetenleisten oder in Steckdosen. Die Larven schlüpfen innerhalb einer Woche und benötigen fünf Wochen und mehrere Stadien zur vollen Entwicklung. In jedem Entwicklungsstadium müssen sie mindestens einmal Blut saugen. Tagsüber halten sich Bettwanzen in ihren Verstecken auf. Die sind zum Beispiel in Dielenritzen, hinter Tapeten, Bilderrahmen oder in den Spalten des Bettgestells oder der Lattenroste. Sie können die Tiere nur bemerken, wenn Sie gezielt nach ihnen suchen. Bei einem starken Befall zeigen sich dunkle Punkte (Kothäufchen) an der Tapete oder auf der Bettwäsche.

So kommen die Wanzen in die Häuser

Für den Befall gibt es eine einfache Erklärung: Sie werden eingeschleppt. Das geschieht auf vielerlei Art und Weise. Es kann zum Beispiel sein, dass gebrauchte Möbel wie Sessel, Betten oder Couches mit ausgewachsenen Tieren oder Eiern befallen sind. Die Eier sind winzig klein und können sich sogar in Gemälden oder Büchern verstecken. Häufig gelangen Wanzen mit gebrauchter Kleidung in die Wohnung. Reisende bringen die Parasiten öfter als blinde Passagiere aus dem Urlaub mit. In heissen Ländern sind Wanzen viel stärker verbreitet als in Mitteleuropa. Ihre Einschleppung wird begünstigt, weil sich die Stiche in vielen Fällen erst nach ein paar Tagen zeigen. Sind sie erst einmal im Haus, können sie sich dank der gleichmässig hohen Raumtemperaturen, wie sie heutzutage üblich sind, rasant vermehren.

So erkennen Sie Wanzenbisse

Hauswanzen stechen nicht, sie beissen. Der Biss hat ähnliche Auswirkungen wie ein Mückenstich. Es bildet sich eine Quaddel, die bis zu einer Woche lang jucken kann. Die Bisse treten meistens in Gruppen auf, da die Wanzen mehrmals zubeissen müssen, um eine passende Stelle zu finden. Manchmal sind die Bisse in Reihen angeordnet, weil die Wanzen auf ihrer Nahrungssuche so etwas wie Strassen folgen. Bevorzugt werden gut durchblutete Stellen gebissen:

  • Arme
  • Beine
  • Hals
  • Hände
Manche Personen können Hunderte Bisse aufweisen und sehr gequält werden, andere dagegen spüren kaum etwas. Nicht selten zeigen sich die Auswirkungen von Wanzenbissen erst nach ein paar Tagen. Das begünstigt ihre Verbreitung.

So erfolgt die Schädlingsbekämpfung

Die Schädlingsbekämpfung ist bei Bettwanzen langwierig und kompliziert. Die Parasiten können sich gut verstecken und ihre Eier sind klein und robust. Das Bekämpfen der Hauswanzen sollten Sie besser einem professionellen Schädlingsbekämpfer überlassen. Das Beste, was Sie tun können, ist einem Wanzenbefall vorbeugen. Wenn Sie verreist sind, sehen Sie sich Ihre Unterkunft aufmerksam an. Einen Wanzenbefall erkennen Sie an den dunklen Pünktchen auf der Bettwäsche oder der Tapete. Dort zeigen sich manchmal kleine Blutflecke, wenn eines der Tiere nach dem Blutsaugen zerquetscht wurde. Wechseln Sie bei Verdacht auf Wanzen besser die Unterkunft. Sehen Sie sich gebrauchte Gegenstände genau an, bevor Sie diese in die Wohnung bringen. Sicherheitshalber können Sie Kleidung oder kleinere Gegenstände mit Bettwanzenspray einsprühen und in luftdichte Boxen legen, um die Insekten abzutöten. Für Matratzen gibt es wanzensichere Überzüge. Wenn Sie vermuten, dass ein Wanzenbefall vorliegen könnte, lohnt sich das Aufstellen von Bettwanzenfallen. Damit bekämpfen Sie zwar die Parasiten nicht, können aber feststellen, ob sich Wanzen im Haus verbreitet haben und wie stark der Wanzenbefall ist. Vorbeugen ist besser als Bekämpfung.

Bettwanzen sind wieder auf dem Vormarsch, weil sie in den gut gedämmten, warmen Häusern ideale Bedingungen finden. Sie deuten nicht auf Unsauberkeit hin, sondern werden eingeschleppt. Ein Wanzenbefall erfordert eine professionelle Schädlingsbekämpfung. Auf local.ch findet man Schädlingsbekämpfer aus der näheren Umgebung.

Die häufigsten Fragen zu Bettwanzen

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Wie gefährlich sind Bettwanzen?

Nach heutigem Kenntnisstand stellen Hauswanzen keine Gefahr für die Gesundheit dar. Im Gegensatz zu Mücken oder Zecken können sie keine Krankheiten übertragen. Allerdings lösen die Parasiten bei den Betroffenen einen hohen Ekelfaktor aus. Mitunter können Betroffene leiden, wenn sie Hunderte von Stichen am ganzen Körper haben. Der Juckreiz kann unerträglich werden. Aufgekratzte Bisse können sich entzünden. Der Körper wird entstellt.

Wie erfolgt eine Bettwanzenbekämpfung?

Es kommt eine Kombination mehrerer Methoden zur Anwendung. Noch vor wenigen Jahren wurden die Parasiten fast ausschliesslich mit Insektiziden bekämpft. Solche Mittel werden heute nur noch begrenzt eingesetzt, weil sie umweltschädlich sind. Schädlingsbekämpfer arbeiten dagegen oft mit Dampfreinigern, weil hohe Temperaturen über +60 °C die Insekten abtöten. Gleichzeitig spüren sie die Verstecke auf, behandeln sie mit Insektiziden und versiegeln sie.

Wie viel kostet eine Bettwanzenbekämpfung?

Schädlingsbekämpfer verlangen keinen Pauschalpreis. Sie kommen in die Wohnung und sehen sich die Situation an. Danach machen sie einen Kostenvoranschlag. Sie müssen mit mehreren Hundert Franken rechnen. Die Arbeit ist zeitaufwendig und muss mehrmals wiederholt werden, weil die Eier sehr widerstandsfähig sind. Die Ausgabe lohnt sich, weil Bettwanzen sehr hartnäckig sind und nur schwer vertrieben werden können.

Was können Sie selbst gegen Bettwanzen tun?

Wenn Sie vermuten, dass Gegenstände befallen sind, vernichten Sie Wanzen am besten durch Hitze oder Kälte. Wäsche waschen Sie bei +60°C und geben Sie in den Trockner. Andere Gegenstände können Sie drei Tage in die Gefriertruhe legen. Räumen Sie das befallene Zimmer gründlich auf und behandeln Sie Fugen und Ritzen mit Bettwanzenspray. Entfernen Sie das Bett von der Wand.

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