Das Reissverschluss Einnähen

Alter Reissverschluss defekt – einfach neuen Reissverschluss einnähen

Auch Handarbeitslaien können einen Reissverschluss einnähen, wenn eine nachvollziehbare Anleitung vorhanden ist. Nicht nur in Kleidungsstücken, sondern ebenso in Accessoires wie Taschen, Heimtextilien und Etuis sind Reissverschlüsse verarbeitet. Diese werden oftmals stark beansprucht und funktionieren nicht mehr. Dann möchte man das liebgewordene Utensil nicht wegwerfen, sondern gern einen Reissverschluss nähen, der wieder optimal arbeitet.
Alter Reissverschluss

Reissverschluss reparieren leicht gemacht

Reissverschlüsse sind nicht selten ein schmückendes Beiwerk, das Sachen einen individuellen Touch verleiht. Für Taschen gibt es beispielsweise verschiedene Schienenarten wie Kunststoff-, Metall-, Krampen- und Spiralschienen. Hier erfahren Sie, wie sie den Reissverschluss einnähen.

Hilfsmittel und Materialien zum Einnähen eines Reissverschlusses

Für das Reissverschluss Einnähen benötigen Sie verschiedene Utensilien:

  • Reissverschluss in der entsprechenden Abmessung
  • farblich auf den Stoff und den Verschluss abgestimmtes Nähgarn
  • Nähmaschine oder Overlockmaschine mit speziellem Nähfuss
  • Nähnadel, Stecknadeln, Massband, Schneiderkreide
  • Bügeleisen, Schere

Grundsätzlich sollte der nicht mehr funktionstüchtige Reissverschluss sorgfältig aus dem Stoff herausgetrennt sein, bevor mit dem Reissverschluss einnähen begonnen wird. Kontrollieren Sie, ob das Gewebe intakt ist. Dann können Sie mit der Arbeit beginnen.
Günstig ist es, nach Möglichkeit teilbare Verschlüsse zu wählen.

Anleitung für das Einnähen eines beidseitig bedeckten Reissverschlusses

Ob in Taschen, Kleidungsstücke, Zelte oder Heimtextilien, an dieser Stelle erfahren Sie, wie Sie einen verdeckten Reissverschluss einnähen. Verdeckte Reissverschlüsse werden am häufigsten benötigt. Es ist gleichzeitig die einfachste Art, um einen Reissverschluss einzunähen.

  1. Auflegen des Reissverschlusses auf den Stoff
  2. ungefähr einen Zentimeter vor Verschlussende eine Markierung auf dem Stoff aufbringen
  3. rechts und links vom späteren Reissverschluss eine Nahtzugabe von ungefähr einem Zentimeter anzeichnen
  4. beide rechten Seiten des Stoffes bis zum Markierungsstrich zusammennähen
  5. Zugabe für die Naht zurückklappen und mit dem Bügeleisen bearbeiten
  6. Reissverschluss in der Mitte der Stoffteile fixieren
  7. Reissverschluss neben der abgesteckten Linie mit Geradstich aufsteppen

Einarbeiten eines sichtbar eingesetzten Reissverschlusses

Sichtbar eingesetzte Reissverschlüsse erfüllen meist noch einen dekorativen Zweck. Im Unterschied zum unsichtbar eingesetzten Verschluss sind die Zähne nicht abgedeckt. Vor dem Reissverschluss Einnähen lohnt es sich in jedem Fall, diesen sorgfältig zu heften. Bei stark dehnbaren Stoffen oder bei beschichteten, glatten Oberflächen ist das Heften auf jeden Fall ratsam. Ohne ein Heften des Reissverschlusses gelingt meist ein passgenaues Einsetzen in ein Kleidungsstück nicht so gut. Stellt sich nach der Anprobe heraus, dass der Verschluss versetzt werden muss, kann sich durch das Heften ein umständliches Auftreten der kompletten Naht erübrigen.

  1. beide Stoffteile an den Reissverschluss anlegen
  2. Stoffteile rechts auf rechts entlang des Reissverschlusses fixieren
  3. Stoffteile samt Reissverschluss mit Nähmaschine entlang der Fixierung miteinander verbinden
  4. zum Abschluss beidseitig absteppen

Diese Vorgehensweise ist wesentlich einfacher als ein verdeckter oder ein nahtverdeckter Reissverschluss. Einige weiche, elastische textile Gewebe wie Jersey neigen dazu, sich beim Reissverschluss Einnähen zu verziehen. Daraus ergibt sich eine unschöne wellige Optik. Das kann vermieden werden, wenn ein Vorwaschen samt neuem Reissverschluss erfolgt. Denselben Effekt hat das Bügeln. Bügeln Sie das jeweilige Stoffteil und den späteren Reissverschluss schon vor dem Einnähen. Bei Polyester- oder Kunststoffreissverschlüssen sollten Sie die Temperatur des Bügeleisens nicht zu hoch einstellen.
Verwenden Sie zur Vorbeugung von welligen Verschlüssen ein sogenanntes Nahtband. Es stabilisiert und verstärkt dünne und elastische Stoffarten. Dadurch bleiben sie besser in Form. Hilfreich gegen wellige Reissverschlüsse ist eine Stütznaht. Um eine Stütznaht zu fertigen, wird der Geradstich nicht ausserhalb der Nahtzugabe, sondern innerhalb gesetzt. Profis kombinieren meist eine Stütznaht mit einem Stoffband. Das ist bei Fleece sowie bei Walkstoffen und bei Jersey sinnvoll.

Tipps für einen nahtverdeckten Reissverschluss

Der nahtverdeckte Verschluss wird mit einem geeigneten Nahtverdecker-Reissverschlussfuss gefertigt. Nach Fertigstellung ist der Verschluss komplett unsichtbar.

  1. jede Stoffseite mit Schneiderkreide mit Nahtzugabe versehen (ein Zentimeter ist ausreichend)
  2. Reissverschluss aufziehen, eine Seite davon an der Linie für die Nahtzugabe heften
  3. Verschluss am Stoffteil (an der Aussenkante) mit Geradstich annähen (bis einen halben Zentimeter vor den Zipper)
  4. Reissverschluss schliessen und Passgenauigkeit kontrollieren
  5. andere Stoffseite ebenso verarbeiten
  6. restliche Naht nähen (etwa einen halben Zentimeter über die Naht des Reissverschlusses hinaus steppen)

Zwischendurch sollten Sie immer wieder den Sitz des Verschlusses nachprüfen. Er sollte möglichst leicht zu schliessen sein und „keine Wellen schlagen". Sie bewältigen diese Variante mit dem besten Resultat, wenn Sie bereits etwas Übung haben. Das ist gerade dann von Vorteil, wenn sich jede Stoffseite an einer unzugänglichen Position befindet. Ein solches Problem finden Sie meist bei Taschen vor.

Allgemeiner Tipp zum Reissverschluss Einnähen mit der Nähmaschine: Kommen Sie am unteren Ende an, nehmen Sie eine enge Naht, eine Verriegelung vor. Dabei muss gewährleistet sein, dass die Nähmaschinennadel an beiden Seiten neben den Zähnchen in das textile Gewebe einsticht. Deshalb sollte der Zickzackstich so breit wie möglich sein. Die Stichlänge liegt maximal bei 1. Dadurch wird die Naht relativ eng und dicht.

Das Reissverschluss Einnähen kann je nach Utensil recht schwierig werden. Insbesondere wenn es sich nicht um textile Stoffe, sondern um Leder handelt, können Sie diese Tätigkeit von einem professionellen Schneider erledigen lassen. Das lohnt sich ebenfalls bei einem sehr derben Stoff und einem starken Reissverschluss. Geeignete Unternehmen, die diese Dienstleistung für Sie übernehmen, finden Sie auf einen Blick über local.ch.

Häufige Fragen zum Thema Reissverschluss einnähen

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Welche Arten von Reissverschlüssen gibt es?

Grundsätzlich werden diese Verschlussarten in teilbare und nicht teilbare Metall- und Kunststoffprodukte (Polyester) unterteilt. Metallartikel verfügen über eine separate Krampe, die mit Druck angepresst wird. Darüber hinaus können Sie Erzeugnisse mit metallisierten Oberflächen sowie Meterware ohne eingearbeiteten Zipper kaufen. Ohne Zipper gib es ebenfalls auf Mass gefertigte Versionen. Weitere Abweichungen bestehen hinsichtlich der Schienenbreite, der Länge und der Wasserdichtigkeit.

Wie wird die erforderliche Länge des Reissverschlusses bestimmt?

Messen Sie bei nicht teilbaren Reissverschlüssen den Abstand zwischen oberem Stopp- beziehungsweise Anfangsteil und Verbinder oder Endteil. Teilbare Reissverschlüsse sind durch einen Zipper charakterisiert. In diesem Fall ziehen Sie den Schliessmechanismus ganz nach oben. Legen Sie das Massband an dieser Position an und messen von dort bis zum sogenannten Kasten- beziehungsweise Einsteckteil am unteren Ende.

Wie werden Meterware Reissverschlüsse behandelt?

Praktische Reissverschüsse als Meterware (Endlosreissverschlüsse) werden hauptsächlich für Bettwäsche, Kissen, Zelte oder grosse Campingausrüstungen benötigt. Bei der Bestellung erhalten Sie extra einen Einfädler mit der zugehörigen Zipperkomponente dazu. Bei diesen Exemplaren nähen Sie nach der Bestimmung des benötigten Masses zuerst das rechte und das linke Reissverschlussband in den Stoff ein. Danach fädeln Sie das Zipperteil mit dem zugehörigen Schieber auf.

Welches Garn wird für das Reissverschluss Einnähen mit der Hand empfohlen?

Nicht jeder Stoff ist fest gewebt. Bei Strick- oder Häkelsachen gelingt Ihnen das Einsetzen des Reissverschlusses am besten manuell. Stecken Sie jede Seite fest. Nähen Sie dann mit Nadel und Faden von oben her beginnend kleine Geradstiche. Ziehen Sie nicht zu fest und lassen Sie nicht zu locker. Verknoten Sie nach Fertigstellung das Garnende gut. Ansonsten lockert sich der Reissverschluss.

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