Marmorieren

Marmorieren – Papierverarbeitung auf hohem Niveau

Marmorieren bietet hervorragende Möglichkeiten, um individuelle künstlerische Ambitionen umzusetzen. Alle erforderlichen Zutaten sind im Bastelshop oder im Baumarkt erhältlich. Der richtige Umgang mit den Ausgangsstoffen und dem passenden Hilfsmittel bedarf einer gewissen Anleitung und einer Lernphase. Das Equipment lässt viel Raum zum Ausprobieren und zum Sammeln von eigenen Erfahrungen. Nützliche weiterführende Ratschläge und interessante Kniffe erfahren Sie kurz und prägnant im folgenden Text
Marmorieren

Marmorieren – nicht nur mit Papieroberflächen

Beim Marmorieren geht es darum, diverse Oberflächen mit einem marmorähnlichen Muster zu verzieren. Bei Marmorgestein kommen unterschiedliche Textur- und Farbschattierungen zum Vorschein, die mit der Marmorierungstechnik nachempfunden werden. Aufgrund dieser besonderen Eigenschaft lassen sich mannigfaltige Musterungen und Maserungen sowie Marmorierfarben miteinander kombinieren. Der Fantasie sind somit keine Grenzen gesetzt.

Mehr oder weniger verbreitete Marmoriertechniken sind:

Eintauchtechnik Marmoriergrundtechnik (hauptsächlich für Papier), Ölfarbentechnik, Spachteltechnik (Wandmarmorierung) und Rasierschaumtechnik (Suminagashi, traditionell aus Japan).

In der Kunst gehört die Marmorierung zu einer der bedeutendsten Varianten, um alle erdenklichen Materialien mit einer attraktiven Optik zu verschönern. Es entstehen teilweise durch Zufall, teilweise beabsichtigt spektakuläre visuell ansprechende Strukturen. Trotz beeindruckenden Ergebnissen ist es nicht schwierig, die gewollten Marmorierungen herzustellen. Möchten Sie diese allerdings nicht dem Zufallsprinzip überlassen, ist ein Grundwissen hilfreich. Dann können Sie sich ausserdem über perfekte Resultate freuen und gezielt Ihre Vorstellungen umsetzen. Je mehr Erfahrung Sie sammeln, desto hochwertiger werden die Arbeiten.

Grundsätzlich ist es so, dass jeder diese Kunsttechnik erlernen kann, der daran interessiert ist. Mit Leidenschaft und Geduld entstehen zauberhafte Projekte. Zu Beginn genügt für Einsteiger ein einfaches Papierblatt, aus dem ein marmoriertes Lesezeichen oder ein marmorierter Bucheinband gefertigt wird. Für Marmorierfans eignen sich anspruchsvollere Objekte aus textilem Stoff, aus Holz oder aus Glas.

Materialien für die Marmorierung

Um zu üben und sich bestimmte Fertigkeiten des Marmorierens anzueignen, sind Steine sowie Holz und Papier zunächst zu empfehlen. Des Weiteren sind Styropor, Eierschalen und verschiedene Untergründe aus Gips oder Beton perfekte Marmorierflächen. Textilien sind in zahlreichen Varianten vorteilhaft (Baumwolle, Satin, Seide, Viskose).

Herstellung von marmoriertem Papier

Die gängigste und häufigste Anwendung des Marmorierens ist das Papier. Stellen Sie sich vor Beginn der Tätigkeit alle Hilfsmittel bereit:

  • Papier (eventuell Marmorierpapier)
  • Wasser, Terpentin, Tapetenleim (Marmoriergrund)
  • Schalen (darunter mindestens eine flache), Plastikeimer, Pipetten
  • saugfähige Küchenrolle, Flüssigfarben, Holzstäbchen
  • Uhr, Gummihandschuhe und Zahnstocher

Zunächst werden vier Liter Wasser mit zwei Esslöffeln Tapetenleim vermischt. Die Masse gut mit einem langen Holzstab oder Kochlöffel verrühren. Die Mischung soll fünf Minuten quellen (Zeit an der Uhr beachten). Alles erneut umrühren. Der Marmoriergrund ist somit bereit.

Marmoriergrund in eine Schale mit flachem Rand giessen. Marmorierfarben separat in einzelne Schälchen aufteilen (etwa 1/2 Teelöffel). Farbe Schritt für Schritt mit Terpentin verdünnen. Es genügt, wenn der Terpentinersatz tröpfchenweise hinzugegeben wird.

Ein Holzstäbchen wird zum Vermischen der Substanz benutzt, bis das Gemisch eine cremige Beschaffenheit ist. Es sollte noch dickflüssig, eher etwas fester sein.
Je nachdem, mit welchen Marmorierfarben Sie basteln wollen, führen Sie diesen Arbeitsgang erneut durch.

In der Pipette wird nun ein kleine Menge der Colormischung aufgezogen und langsam in eine neue flache Bastelschale getropft. Das geschieht ebenfalls mit allen Farben. Alle in ein- und dieselbe Schale. Wenn die Mischungen übereinander liegen, ist das kein Problem.

Mit dem Zahnstocher wird das Marmorierungsmuster direkt in dieser Schale gezogen. Gummihandschuhe schützen die Hände, wenn Sie das Papier oder das Holz auf die Oberfläche des Farbgemisches legen und das Papier geringfügig eintauchen. Mit einer schnellen Bewegung wird das Papier danach herausgezogen und auf einer möglichst ebenen Trockenvorrichtung ausgebreitet.

Diese Anleitung beinhaltet die Grundschritte des Marmorierens. Damit auch die nächsten Materialien beim Basteln perfekt gelingen, werden die Reste der Farbe mit einem Blatt Papier abgenommen. Streichen Sie mit der Blattkante einfach über der Wasseroberfläche des Gemisches mit der Farbe.

Beim Basteln mit Textilien mittels Marmorierung benötigen Sie zusätzlich Rasierschaum, der ungefähr 10 Millimeter dick auf der Stoffoberfläche verteilt wird. Bereiten Sie wiederum Wasser, Farbe (in diesem Fall Marmorierfarben in Form von Stofffarben) und Rasierschaum (Marmoriergrund) vor.

Der Rasierschaum ist die Unterschicht beziehungsweise der Marmoriergrund für die danach aufgetragene Stofffarbe. Das gewünschte Muster wird mittels Durchziehens eines Zahnstochers durch beide Medien erzeugt. Die Schicht aus Farbe und Rasierschaum beziehungsweise der farbige Marmoriergrund wird vor Fertigstellung mit Küchenpapier behutsam vom Textil abgewischt.

Farbauswahl für Marmorierfarben

Für Ihre Marmorierungen können mehrere Farben genutzt werden. Ohne Farbzugabe kommen Sie allerdings nicht aus. Handelsübliche Produkte wie Marmorierfarben, Acrylfarben, Farben auf Wasserbasis und Ölmalfarben sind ideal und nicht so preisintensiv. Gerade am Anfang wird viel ausprobiert, sodass teure Farbarten daher zunächst ungeeignet sind. Komplettsets von Marmorierfarben mit sechs Nuancen gibt es bereits ab 7 CHF aufwärts. Beim Farbkauf sollten nur solche Erzeugnisse im Einkaufswagen landen, die von ihrer Grundkonsistenz flüssig sind und damit den erwünschten Verlaufungseffekt gewährleisten.

Hinweis: Wer Marmorierungen mit textilen Geweben bevorzugt, sollte seinen Fokus eher auf spezielle Stofffarben legen.

Ist eine Marmorierung von Holz geplant, wird Terpentin benötigt. Ein sogenanntes Terpentinersatzmittel genügt vollkommen. Bei Holzmarmorierungen hat sich herausgestellt, dass mit Terpentin bessere Ergebnisse erzielt werden.
Papier hat den Nachteil, dass es sich beim Durchnässen wellt. Damit das vermieden wird, sollten die Seiten mit Büchern beschwert werden, damit es nach dem Trocknen glatt bleibt.

Hinweis: Minderwertige Zubehöre und Ausgangsmaterialien führen meist nicht zu einer hochwertigen Qualität der Kunstwerke. Das gilt für die zu bearbeitenden und für die zur Marmorierung verwendeten Zutaten.

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Die häufigsten Fragen zum Marmorieren

Werden Steine marmoriert?

Steine lassen sich mit Wasser, Kerzenwachs und Marmorierfarben verschönern. Dabei können Steine auch Ton vorgefertigt werden. Das Wachs stammt von weissen Kerze. Besonders wichtig ist es, fettfrei zu basteln, ansonsten bleiben die Marmorierfarben nicht auf den Steinen oder dem Tonuntergrund haften. Im Gegensatz zu sehr saugfähigen Materialien ist die Farbanlagerung unter Einsatz von Kerzenwachs etwas schwieriger zu erreichen.

Was hat es mit der Marmorierung von Styropor und weiteren Kunststoffen auf sich?

Beide Werkstoffe werden oft für das Marmorieren ausgewählt. Styropor hat eine raue, grossporige Textur. Eine zusätzliche Vorgrundierung entfällt meist, weil Styropor weiss ist. Zum Marmorieren eignet sich die Eintauchtechnik, bei der die Marmorierungsfarben lediglich auf die Wasseroberfläche aufgetropft werden. Das Durchziehen der Styroporteile führt zum Marmorierungseffekt. Ein Nachteil ist die sichtbare Lochstruktur des Styropors, welche die Optik im Nachhinein stört.

Welche Tipps gibt es für das Marmorieren noch?

Zu marmorierende Glasstücke und Steine sollten mit Spiritus vorgereinigt und entfettet werden. Dunkle Untergrundfarben machen Marmorierergebnisse dunkler oder führen zu unerwünschten Mischtönen beim Ergebnis. Zum einfarbigen Marmorieren sind die Farblosprodukte von einigen Marmorierfarbenarten sinnvoll. Einfarbige Marmorierungen werden eher selten bevorzugt. Beim Stoffmarmorieren bewährt sich die Kombination aus Stoffmalfarbe und Marmoriergrund.

Wie entstehen Marmorierungen mit einem Nagellack?

Da viele Marmorierungsfarben lösemittelhaltig sind, kann durchaus auch Nagellack zum Einsatz kommen. Als Basis dient leicht angewärmtes Wasser, auf dessen Oberfläche der Nagellack langsam verteilt wird. Mit dieser Art und Weise entstehen schicke Marmorierungen auf Keramik und Porzellan. Nagellackmarmorierungen werden daher vielfach für das Veredeln von Geschirr genutzt. Seine Widerstandsfähigkeit erhält der Nagellack durch eine Versiegelung mit einem Klarlack.

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