3D Drucker

3D Drucker: Übersicht, Infos und wichtige Tipps

Schicht für Schicht selbst kleine Modelle und Figuren drucken, ist längst keine Zukunftsvorstellung mehr. Die ursprünglich nur in der Industrie eingesetzten 3D Drucker, erfahren mittlerweile sogar für den Privatgebrauch einen regelrechten Hype. Was dieses dreidimensionale Druckgerät alles kann, wie es funktioniert, welche Drucktechniken es gibt und was beim Kauf zu beachten ist, erklärt der folgende Überblick.
3D Drucker

Drucker der Zukunft – Schicht für Schicht dreidimensional drucken

Ein komplexes technisches Gerät ist der 3D Drucker, mit dem Sie unterschiedliche Modelle selbst drucken können. Folgende Themen behandelt dieser Ratgeber:

  • die Funktionsweise des 3D Druckers
  • die Drucktechniken des 3D Druckers
  • Was beim Kauf eines 3D Druckers zu beachten ist
  • die Kosten für die Druckgeräte
  • die Materialien, die zum Drucken verwendet werden können
  • die Reinigung und Pflege
  • die Sicherheitsvorkehrungen

Das ist ein 3D Drucker und so funktioniert er

Bei einem 3D Drucker handelt es sich um ein Gerät, das anders als ein herkömmlicher 2D Drucker nicht Texte, Grafiken oder Bilder auf Papier ausdruckt, sondern ein echtes, dreidimensionales Modell schichtweise erzeugt. Obwohl es vielfältige und sehr unterschiedliche Druckverfahren gibt, ist die Funktionsweise bei allen Druckern grundsätzlich identisch: Das gewünschte Objekt wird anhand einer 3D Vorlage als sogenannte additive Fertigung mit vielen dünnen Schichten gedruckt.
Grundsätzlich können Sie mit einem 3D Druckgerät alles drucken, sofern die jeweilige Technologie des Druckers dies zulässt. Einschränkungen kann es beispielsweise hinsichtlich der Grösse des Objekts geben. Hier gibt es bei jedem Drucker individuelle, maximal druckbare Grössenvorgaben. Obgleich die Geräte im Trend liegen, sind sie in privaten Haushalten noch vergleichsweise selten zu finden. In vielen Industriebranchen werden sie dagegen bereits intensiv genutzt, um Modelle unterschiedlichster Art und für die unterschiedlichsten Ansprüche zu schaffen.

Diese Drucktechniken gibt es

Hinsichtlich der Drucktechniken gibt es mehrere Verfahren mit unterschiedlichen Materialien. Zu den gängigsten Methoden gehören:

  • FDM (Fused Deposition Modeling): Für die Herstellung von stabilen Bauteilen und Modellen aus Kunststoff kommt dieses Schmelzschichtungsverfahren zum Einsatz. Interessant sind die FDM-Drucker im gewerblichen Bereich vor allem für die Medizintechnik sowie den Flugzeug- und Autobau. FDM Drucker werden aber auch für den Hausgebrauch angeboten und gehören zu den beliebtesten Modellen. Zu den bevorzugten Filamenten zählen hierbei PLA (Polylactide) und PETG (Polyethylenterephthalat).

  • EBM (Electron Beam Melting): Mit dem Elektronenstrahlschmelzen ist es möglich, selbst anspruchsvolle Teile herzustellen. Als Filament wird dafür ein Metallpulver verwendet, welches mit einem Laser belichtet und dann geformt wird. Beliebt ist dieses Verfahren vor allem in der Industrie.

  • MJP (Multi Jet Modeling): Lichtempfindliche Polymerverbindungen oder Pulver, die mit einem Kleber vermischt werden, kommen beim MJP-Verfahren zum Einsatz. Diese Drucktechnik, die dem klassischen Tintenstrahldruck sehr nahe kommt, punktet mit ihrer hohen Genauigkeit.

  • SLM (Selektives Laserschmelzen) und SLS (Selektives Lasersintern): Bei beiden Verfahren wird ebenfalls Metallpulver eingesetzt. Durch den Laser wird dieses schichtweise geschmolzen und zu einem Modell geformt.

  • SLA (Stereolithografie) und DLP (Digital Light Processing): Verwendetes Material bei diesen 3D Druckverfahren ist Flüssigharz. Dieses wird mittels Laser beleuchtet, geformt und gehärtet.

Darauf ist beim Kauf eines 3D Druckers zu achten

Wer sich einen dreidimensionalen Drucker zulegen möchte, sollte vor dem Kauf einige Aspekte berücksichtigen. Das sind:

  • Grundsätzlich sollten Sie sich aufgrund der hohen Anschaffungskosten zunächst überlegen, ob Sie den 3D Drucker tatsächlich benötigen. Unter Umständen kann es zunächst sinnvoller sein, sich ein Gerät zu leihen oder einen Druck-Service zu beauftragen.
  • Vor dem Kauf ist es ratsam, sich über die unterschiedlichen Drucktechniken und die diversen Hersteller von 3D Druckern zu informieren und im besten Fall sich auch beraten zu lassen.
  • Welches Material verwendet werden soll, ist eine weitere Überlegung vor dem Kauf eines 3D Druckers. Einsteiger liegen grundsätzlich mit einem FDM Drucker richtig. Dieser verarbeitet Kunststoffe wie beispielsweise PLA oder PETG. Die Filamentspulen für PLA und PETG sind vergleichsweise günstig und das Ergebnis für den Hausgebrauch ist ausreichend gut.
  • Das Druckvolumen spielt ebenfalls eine Rolle bei der Kaufentscheidung. Wie gross sollen die Modelle sein? Wie viele sollen produziert werden? Ist eine 3D-Software notwendig? Müssen einzeln gedruckte Teile noch zusammengesetzt werden?
  • Vor allem Druckanfängern ist zu empfehlen, vor dem Kauf eines 3D Druckers auf eine einfache Anwendung und eine hohe Benutzerfreundlichkeit zu achten. Grundsätzlich sollten Sie sich bewusst sein, dass für das 3D Drucken sowohl etwas Geschick als auch technisches Verständnis notwendig sind. Für Beginner lohnen sich Geräte, die bereits fertig montiert sind, so dass diese nicht mehr zusammengebaut werden müssen.
  • Um Software-Modelle zu drucken, werden zusätzlich 3D Druckvorlagen benötigt. Diese können teilweise im Netz heruntergeladen werden, wer selbst ein Modell erstellen möchte, benötigt eine spezielle Software. Achten Sie daher beim Kauf darauf, dass die Software mit dem Gerät kompatibel ist.

Wer sich ein 3D Druckgerät kaufen möchte, steht in der Regel zunächst vor vielen Fragen: Welches Gerät ist das richtige für mich? Welche Drucktechnik eignet sich für meine Zwecke? Kann ich das Gerät überhaupt bedienen und wieviel muss ich ausgeben? Bei local.ch finden Sie Fachhändler aus Ihrer Region. Dort erhalten Sie ein passendes Gerät und hilfreiche Antworten auf Ihre Fragen und viele weitere hilfreiche Tipps und Tricks rund um den 3D Drucker.

Die häufigsten Fragen zum Thema 3D Drucker

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Was kostet ein guter 3D Drucker?

Bei den Kosten für einen guten 3D-Drucker ist vor allem zwischen seiner Nutzung zu unterscheiden. Während bei einem dreidimensionalen Drucker für den Hausgebrauch mit Kosten zwischen circa 500 und 5.000 CHF zu rechnen ist, kosten professionelle Drucker deutlich mehr. Abhängig vom Drucker und dem gewünschten Druckergebnis, befinden sie sich in einem grossen preislichen Rahmen zwischen 10.000 und 1 Million CHF.

Welche Materialien kann ein 3D Drucker verarbeiten?

Abhängig vom Verfahren, kommen beim 3D Druck unterschiedliche Materialien zu Einsatz. Zu den am häufigsten verwendeten Materialien gehören Metall, Kunstharz und Kunststoff. Für den Hausgebrauch wird als Filament vor allem PLA (Polylactide) oder PETG (Polyethylenterephthalat) verwendet. Dreidimensionale Modelle können ebenso mit Keramik, Papier, Wachs sowie Sandstein erzeugt werden. Selbst für Lebensmittel wie Schokolade oder Fruchtgummi gibt es 3D Drucker.

Wie wird ein 3D Drucker gereinigt und gepflegt?

Für optimale Druckergebnisse sollte das Druckgerät regelmässig gereinigt werden. Die Häufigkeit der Reinigung und Pflege hängt dabei davon ab, wie oft damit gedruckt wird. Beim Druckbett ist es ausreichend, dieses unter heissem fliessenden Wasser zu reinigen. Reste vom Filament können Sie vom Druckbett mit einem speziellen Spachtel abkratzen. Der Druckraum wird zum Beispiel mit einem feuchten Papiertuch gesäubert.

Welche Sicherheitsvorkehrungen sind beim dreidimensionalen Drucken zu beachten?

Während des Gebrauchs des 3D Druckers sollten Sie unbedingt einige Sicherheitsvorkehrungen treffen. Da durch die Erhitzung des Kunststoffs (zum Beispiel PLA) giftige Dämpfe entstehen können, ist für eine ausreichende Belüftung zu sorgen. Aufgrund der hohen Temperaturen, die beim dreidimensionalen Druck entstehen, darf das Gerät zudem nicht in der Nähe von leicht entflammbaren Materialien stehen.

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