Wasser filtern

Wasser filtern: Notwendig oder überflüssig?

Es ist allgemein bekannt, dass Wasser ein ausgezeichnetes Lösungsmittel ist. Allein im Meerwasser wurden bereits mehr als 50 verschiedene Elemente nachgewiesen. Wie verhält es sich jedoch mit dem Leitungswasser aus dem Wasserhahn? Braucht man dafür einen Filter oder ist er überflüssig? Zu diesen Fragen gibt es keine allgemeingültigen Antworten. Ob sich Wasser filtern lohnt oder überflüssig ist und welcher Wasserfilter optimal ist, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab.
Wasser filtern

Wasserbehandlung im Haushalt: Infos auf einen Blick

Heute halten es die meisten Menschen für selbstverständlich, dass sie zu Hause Leitungswasser haben, das als Trinkwasser geeignet ist. Man kann jederzeit den Wasserhahn aufdrehen und das Wasser trinken. Filtern ist oft überflüssig. In Entwicklungsländern sieht das anders aus. Dort sieht man immer wieder Bilder von Menschen, die schmutziges Wasser trinken müssen und davon krank werden. Kaum genesen, infizieren sie sich erneut. So schlimm ist die Situation in Europa nicht. Leitungswasser ist hier in der Regel sauberes Trinkwasser und muss nicht erneut gereinigt werden. Unter bestimmten Umständen kann es aber doch notwendig sein.

Wasser filtern im Haushalt: Wann es sinnvoll ist

Wasser filtern ist immer dann sinnvoll, wenn mit Hilfe des Wasserfilters unerwünschte Stoffe aus dem Wasser entfernt werden sollen. In den meisten europäischen Ländern, darunter auch in der Schweiz, wird Trinkwasser aus Grundwasser gewonnen. Das besitzt eine ausgezeichnete Qualität und wird sorgsam überwacht. Sie können davon ausgehen, dass Sie das Leitungswasser aus dem Wasserhahn bedenkenlos trinken können, ohne es erneut filtern oder behandeln zu müssen. In manchen Gegenden gibt ein Wasserfilter aber trotzdem Sinn, weil im Leitungswasser Stoffe gelöst sind, die seine Qualität negativ beeinflussen. Das betrifft besonders sogenanntes hartes Wasser. Es enthält viele Kalzium- und Magnesium-Ionen. Hartes Wasser verursacht Kalkablagerungen an elektrischen Geräten. Sicher haben Sie schon Bilder einer verkalkten Waschmaschine gesehen. Wird das Gerät gereinigt, dauert es gar nicht lange, bis es erneut verkalkt. in solchen Fällen ist ein Ionenaustauscher als Wasserfilter die richtige Wahl. Er produziert weiches Wasser. Das schmeckt besser und verhindert das Verkalken von Heizspiralen und Leitungsrohren.
In anderen Fällen kann es sein, dass aus dem Wasserhahn verunreinigtes Leitungswasser kommt, weil die Leitungen im Haus oder im öffentlichen Trinkwassernetz in einem schlechten Zustand sind. Sie können beispielsweise alt und korrodiert sein und unerwünschte Substanzen an das Leitungswasser abgeben.

Wasserfilter für den Haushalt

Zum Wasser Filtern im Haushalt stehen grundsätzlich 3 Systeme zur Auswahl:
  • Tischfilter
  • Untertischfilter
  • Hauswasserwerke

Sie haben bestimmt schon Bilder von Tischfiltern gesehen. Das sind Geräte, die an Wasserkocher erinnern. Mit Tischfiltern können Sie das Leitungswasser filtern, das als Trinkwasser verwendet wird. In Tischfiltern ist eine Filterkartusche verbaut. Sie dient zur Aufbereitung von Trinkwasser. Mit Tischfiltern können Sie weiches Wasser herstellen. Die Geräte sind nicht für den kontinuierlichen Betrieb gedacht. Diese Wasserfilter eignen sich nur zur Aufbereitung kleiner Mengen an Trinkwasser.

Das sieht bei Untertischfiltern anders aus. Im Gegensatz zu Tischfiltern werden diese Wasserfilter fest installiert und an den Wasserhahn angeschlossen. Dafür wird jedoch nicht der reguläre Wasserhahn benutzt, sondern ein extra Wasserhahn installiert. Bilder von Untertischfiltern zeigen, dass es sich um eine Kapsel handelt, in der ein Aktivkohlefilter für das Wasser filtern zuständig ist. Untertischfilter sind leistungsfähiger als Tischfilter. Sie können 2-3 l Trinkwasser pro Minute aus dem Wasserhahn liefern.

Hauswasserwerke sind Komplettanlagen zur Wasserversorgung. Sie werden in Haushalten eingesetzt, die keinen Zugang zum Leitungswasser haben. Dabei handelt es sich beispielsweise um Gartengrundstücke, Ferienhäuser oder Berghütten. Bei einem Hauswasserwerk wird der Wasserfilter direkt hinter dem Hausanschluss installiert. In einem Hauswasserwerk wird das Trinkwasser für den gesamten Haushalt aufbereitet. Als Filter dient in der Regel ein Ionenaustauscher. Mitunter wird der Wasserfilter auch durch einen Aktivkohlefilter ergänzt. Diese Filter können gelöste organische Stoffe aus dem Wasser entfernen. Aus dem Wasserhahn kommt einwandfreies Trinkwasser.

Die Wasserqualität in der Schweiz

Das Trinkwasser in der Schweiz entspricht grundsätzlich den hohen Anforderungen, die an das Lebensmittel gestellt werden. In der gesamten Schweiz kann das Leitungswasser, ohne es erneut zu behandeln, aus dem Wasserhahn getrunken oder verwendet werden. Die Schweiz kommt der Verpflichtung der Weltgesundheitsorganisation WHO nach, alle 3 Jahre sämtliche Daten über das Trinkwasser offen zu legen. Wie in Deutschland wird ebenfalls in der Schweiz Trinkwasser überwiegend aus Grundwasser gewonnen. Das Wasser wird in komplizierten Verfahren, von denen es online Bilder gibt, aufbereitet. Bezüglich der Inhaltsstoffe werden bestimmte Grenzwerte vorgegeben, deren Einhaltung streng überwacht wird. Wenn es Probleme mit dem Wasser gibt, liegt das in der Mehrzahl der Fälle an verschmutzten oder korrodierten Leitungen. In solchen Fällen ist es besser, die Leitungen zu reinigen oder zu erneuern, anstatt das Wasser zu filtern.

In Bezug auf die Wasserqualität gibt es einige wenige Ausnahmen. Ein paar Trinkwasserquellen im Wallis, in Graubünden und im Tessin weisen eine leicht erhöhte Konzentration von Arsen auf. Arsen ist ein Schwermetall, das im Gestein des Untergrunds natürlicherweise vorkommt. Es wird in winzigen Spuren durch das Grundwasser gelöst und gelangt dadurch in die Trinkwasserquellen. Deshalb gilt in der Schweiz ein erhöhter Grenzwert für Arsen. Er beträgt 50 Mikrogramm (µg) pro Liter. Selbst langfristig gilt diese Konzentration als unbedenklich. Zudem lässt sich das Arsen durch einen normalen Wasserfilter nicht entfernen.
Insgesamt betrachtet ist die Wasserqualität in der Schweiz ausgezeichnet. Das trifft auch auf die Wasserqualität in den Badegewässern zu.

Wollen Sie wissen, wie es um die Wasserqualität bei Ihnen zu Hause bestellt ist und ob Sie das Wasser filtern lassen sollten? Bestellen Sie ein Wassertest-Set und senden Sie eine Probe an ein Wasserlabor in Ihrer Umgebung. Auf local.ch finden Sie die Adressen von Anbietern in Ihrer Region.

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Häufig gestellte Fragen zum Thema Wasser filtern

Welche Vorteile hat es, Wasser zu filtern?

In verschiedenen Gebieten mit kalkhaltigen Gesteinen im Untergrund ist das Wasser sehr hart. Es führt zum Verkalken elektrischer Geräte. Kaffee oder Tee, der damit zubereitet wird, schmeckt nicht. Die Wäsche in der Waschmaschine neigt zum Vergrauen. Gleichzeitig steigt der Verbrauch an Waschmitteln. Durch einen Wasserfilter kann die Wasserqualität erheblich verbessert werden. Das Wasser ist weicher und Kalkablagerungen werden reduziert.

Welche Nachteile hat es, Wasser zu filtern?

Selbst der beste Filter kann keine Wunder vollbringen. Seine Reinigungskraft ist begrenzt. Wenn er nicht regelmässig gewartet wird, kann er die Wasserqualität sogar negativ beeinflussen. Der Filter muss regelmässig gereinigt oder ausgetauscht werden. Wird das vergessen oder zu spät erledigt, können sich in der Filterkartusche Keime entwickeln oder die Kartusche kann plötzlich grosse Mengen Schadstoffe freisetzen.

Woher weiss ich, ob ich das Wasser filtern muss?

Das können Sie nur erfahren, wenn Sie die Wasserqualität testen lassen. Dazu entnehmen Sie eine Probe direkt aus dem Wasserhahn. Diese senden Sie in ein Prüflabor in Ihrer Region ein. Die Untersuchungsergebnisse werden Ihnen schriftlich mitgeteilt. Zwar kann Ihnen auch Ihr örtliches Wasserwerk Auskunft über die Wasserqualität geben, die Daten beziehen sich aber nur auf die Strecke bis zum Hausanschluss.

Wie werden gebrauchte Filterkartuschen entsorgt?

Das kommt ganz auf das Modell und den Hersteller des Wasserfilters an. Manche Produkte können zum Hersteller eingesandt werden. Aktivkohlefilter lassen sich zum Beispiel unter bestimmten Umständen regenerieren und erneut verwenden. Bei vielen Filterkartuschen lohnt sich Recycling nicht. Sie werden am besten im Restmüll bzw. Hausmüll entsorgt. Vergessen Sie nicht, rechtzeitig Ersatz zu bestellen.

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