Der Vogelkäfig: Was Sie über das Zuhause von Wellensittich & Co. wissen sollten

Vogelbauer – So halten Sie Vögel artgerecht

Die Käfighaltung von Vögeln ist bereits seit der Zeit der Antike bis hin ins Mittelalter belegt. Damals wurden die Tiere allerdings entweder zu Nahrungszwecken oder zur Unterhaltung gehalten. Auf die Bedürfnisse der Tiere wurde keine Rücksicht genommen. Das hat sich erst in jüngster Zeit geändert.

Die Mindestanforderungen an einen Vogelkäfig

Von Natur aus sind Vögel daran gewohnt, lange Strecken zurückzulegen. Anders als Hunde, die sich in einem bestimmten Revier aufhalten, legen die meisten Vogelarten pro Tag im Durchschnitt mindestens 100 km zurück. Daher sollten die Käfige ausreichend gross sein. Experten empfehlen Mindestabmessungen von 50 cm Länge X 40 cm Breite x 40 cm Höhe, selbst für kleine Arten wie Zebrafinken oder Kanarienvögel. Die Höhe der Käfige ist nicht ganz so wichtig. Entscheidend ist vielmehr die Breite. Die Tiere benötigen genügend Platz, um ordentlich mit den Flügeln schlagen zu können. Grössere Vogelarten benötigen grössere Käfige. Vielfach ist die Unterbringung in einer Vogelvoliere besser. Die Gitterstäbe oder der Maschendraht des Käfigs oder der Vogelvoliere sollte so eng sein, dass der Vogel nicht seinen Kopf dazwischen stecken kann. Bei einem zu grossen Abstand könnten sich die Tiere schwer verletzen. Achten Sie darauf, dass das Material der Käfige nicht beschichtet oder lackiert ist. Viele Vogelarten knabbern gern an den Gitterstäben herum. Sind diese beschichtet, können sie Schadstoffe aufnehmen.

Die Ausstattung des Vogelkäfigs

Am wichtigsten sind ausreichend Sitzgelegenheiten. Dafür eignen sich echte Zweige und Äste verschiedener Hölzer wie Birke oder Weide am besten. Die Zweige haben eine doppelte Funktion, weil die Tiere nicht nur darauf sitzen, sondern auch gern an der Rinde knabbern. Unverzichtbar sind Futter- und Wassernäpfe, idealerweise aus Edelstahl oder Keramik. Die Näpfe sollten sich von aussen befüllen lassen, um die Tiere möglichst wenig zu stören. Sehr gut sind Futterautomaten, die genügend Vorrat an Futter und Wasser für ein paar Tage enthalten. Das ermöglicht Ihnen, wenigstens mal über ein Wochenende wegzufahren, ohne eine Betreuung organisieren zu müssen. Wichtig ist gleichfalls ein Nistkasten oder Brutkasten. Er dient den Vögeln als Rückzugsmöglichkeit oder Schlafplatz für die Nacht. Unverzichtbares Zubehör ist Spielzeug. Besonders grössere Vogelarten wie Papageien sind intelligent, ähnlich wie Hunde. Ihnen wird schnell langweilig. Geeignetes Spielzeug sind beispielsweise Metallglöckchen, Kletternetze oder Holzspielzeug. Zubehör wie ein kleiner Plastikvogel oder ein Spiegel haben dagegen im Vogelkäfig oder der Vogelvoliere nichts zu suchen. Achten Sie darauf, dass Spielzeug und Zubehör nicht lackiert sind. Am besten verwenden Sie Produkte aus unlackiertem Holz, Edelstahl oder Keramik.

Im Vogelkäfig oder der Vogelvoliere darf ein Wetzstein nicht fehlen. Das ist ein Stein aus feinporigem Kalk, mit dessen Hilfe der Vogel seinen Schnabel schärft. Dabei nimmt er gleichzeitig Kalk auf. Gut geeignet sind Sepiaschalen.

Als Bodenbedeckung eignet sich spezieller Vogelsand. Das ist feiner Sand, dem Anis und Kalk zugesetzt wurden. Dadurch riecht er länger frisch und versorgt die Tiere mit Kalk.

Beachten Sie bei der Auswahl, dass sich der Vogelkäfig oder die Vogelvoliere gut reinigen lässt. Der Austausch des Substrats und das Auffüllen von Futter und Wasser erfolgt am besten von aussen. So werden die Tiere bei der Reinigung nicht so sehr geängstigt. Viele Vogelkäfige sind zu diesem Zweck mit einer Schublade ausgestattet. Die Käfigtür muss gross genug sein, damit die Tiere den Käfig betreten und verlassen können, ohne sich zu verletzen. Bei grossen Vögeln sichern Sie die Tür vorsichtshalber mit einem Schloss.

Der ideale Standort für den Vogelkäfig

Fast alle Vogelarten sind gesellig. Der Käfig steht daher am besten dort, wo Sie sich am meisten aufhalten. Achten Sie darauf, dass der Käfig mindestens in Augenhöhe steht. Noch höher ist sogar besser. Auf keinen Fall gehört der Käfig auf den Fussboden. Die Küche ist gleichfalls kein geeigneter Ort. Die Tiere haben empfindliche Lungen und leiden unter den Dämpfen, die beim Kochen entstehen. Ausserdem besteht in der Küche immer die Gefahr, dass Federn, Sand oder Kotreste Lebensmittel verunreinigen könnten. Ebenfalls ungeeignet sind dunkle, zugige Räume mit viel Durchgangsverkehr.
Ideal ist dagegen ein Platz am Fenster, wo der Vogel eine weite Aussicht geniessen kann.

Vorsicht, der Vogelkäfig darf nicht in der vollen Sonne stehen! Sorgen Sie dafür, dass sich die Tiere in den Schatten zurückziehen können.

Eine Vogelvoliere findet ihren idealen Platz an einer ruhigen Stelle im Garten. Ein Standort direkt an der Strasse eignet sich nicht. Legen Sie die Voliere so an, dass Hunde und Katzen keinen Zugang haben. Die Vogelvoliere sollte vor der vollen Sonne, dem vorherrschenden Wind und vor Regen geschützt sein. Tropische Vogelarten wie Papageien oder Sittiche sind besonders empfindlich. Eine smarte Lösung des Problems wäre zum Beispiel, die Vogelvoliere auf Rollen zu setzen oder eine mit Rollen zu bestellen. Dann können Sie den Standort nach Wunsch verändern. An einem sonnigen, klaren Herbsttag können Sie die Voliere in die Sonne rollen. Nachts, wenn es kalt wird, an einen geschützten Standort oder ins Haus.

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Die häufigsten Fragen zum Thema Vogelkäfig

Was ist ein Freisitz?

Der Freisitz ist ein Zubehör, dass Sie für die artgerechte Haltung grosser Vogelarten wie Papageien benötigen. Es handelt sich um eine Art Baum oder Sitzstange für die Aufstellung im Zimmer. Der Vogel verbringt die meiste Zeit ausserhalb des Käfigs auf dem Freisitz. Dadurch werden die Möbel geschont. Bei der Auswahl sollten Sie Naturprodukte bevorzugen, die weder beschichtet noch imprägniert sind.

Welche Dinge sind zur Vogelhaltung ungeeignet?

Zu kleine Käfige oder solche mit vielen Ecken und Winkeln. Es besteht Verletzungsgefahr für die Tiere. In einem runden Käfig haben sie Probleme mit der Orientierung. Spiegel und Plastikvögel haben im Käfig nichts verloren, weil sie dem Vogel Gesellschaft vortäuschen. Wenn er merkt, dass es sich um eine Illusion handelt, attackiert er das Spielzeug und reagiert extrem gestresst.

Wie oft sollte der Käfig gereinigt werden?

Das hängt von der Vogelart und der Anzahl der Tiere ab. Die Ernährung spielt ebenfalls eine Rolle. Insektenfresser verursachen einen höheren Aufwand bei der Reinigung als Körnerfresser. Bei einem Käfig mit einem Pärchen Wellensittiche oder Zebrafinken genügt eine wöchentliche Reinigung. Bei Papageien oder grossen Sittichen muss die Reinigung eventuell täglich erfolgen. Vergessen Sie nicht, Sitzstangen und Nester zu säubern.

Wozu benötigen Sie einen zweiten Vogelkäfig?

Neben dem grossen Käfig, in dem sich die Tiere normalerweise aufhalten, ist ein zweiter Käfig sehr empfehlenswert. Den können Sie benutzen, wenn Sie mit einem Vogel zum Tierarzt wollen oder wenn ein Vogel krank wird und Sie ihn von seinen Artgenossen trennen wollen. Bei einer gründlichen Reinigung des Käfigs oder der Vogelvoliere ist ein zweiter, kleiner Käfig sehr praktisch.