E-Bike

Das E-Bike: Alles, was Sie darüber wissen sollten

Weltweit steigt die Zahl der Fahrräder mit Elektromotor vom E-Trekkingbike über das E-Mountainbike bis zum S-Pedelec rasant an. Das gilt ebenso für die Schweiz. Die Verkaufszahlen steigen seit 2006 kontinuierlich an und erreichten 2019 einen Rekord von mehr als 133.000 E-Bikes. Wie der Verband der Schweizer Fahrradlieferanten velosuisse berichtet, ist das ein Zuwachs von 19 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt dürfte es in der Schweiz ca. 600.000 E-Bikes geben.
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Die Erfolgsgeschichte der E-Velos mit elektrischen Motor

Im Jahr 2006 wurden in der Schweiz mehr als 3.000 Velos mit elektrischem Motor verkauft. Seitdem wachsen die Verkaufszahlen Jahr für Jahr mit zweistelligen Raten. Im Jahr 2020 erreichte der Anteil der E-Bikes 42 Prozent. Das betrifft alle Varianten vom E-Trekkingbike über E-Mountainbikes bis hin zu S-Pedelecs. Viele glauben, dass E-Bikes eine Erfindung der Neuzeit sind. Das stimmt jedoch nicht. Sie reicht viel länger zurück.

Die Geschichte des Pedelecs

Die ersten Bikes mit einem elektrischen Motor zur Unterstützung des Muskelantriebs gab es bereits am Ende des 19. Jahrhundert. Damals konnte sich das System aber nicht durchsetzen, weil die Technik noch nicht so weit entwickelt war. Insbesondere das Speichern der elektrischen Energie bereitete grosse Probleme. Daran änderte sich in den folgenden Jahrzehnten nichts. E-Bikes gerieten in Vergessenheit. Sie waren nicht viel mehr als bestaunte Exoten. Das änderte sich erst in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts. Der Schweizer Michael Kutter entwickelte ein Velo, bei dem das Treten der Pedale durch einen Elektromotor unterstützt wurde. Die EVO-Steuerung (Electronic Variable Overdrive) erwies sich als erfolgreich und Michael Kutter gründete die Firma Velocity, die bis heute unter dem Namen Dolphin E-Bikes in Basel tätig ist. In den Anfangsjahren war die Performance der E-Bikes noch schlecht. Die Velos wurden in Kleinserie hergestellt. Der Durchbruch geschah durch die Einführung des Li-Ionen Akkus. Er ist leichter, robuster und kann mehr Energie speichern. Aufbauend auf diesem Fortschritt wurde 1995 das Unternehmen BKTech gegründet, das sich später in Flyer umbenannte. Heute ist die Flyer AG in Huttwil einer der bekanntesten Hersteller von E-Bikes in der Schweiz. Die Firma stellt jährlich mehr als 60.000 Velos her, von denen 75 Prozent exportiert werden. Flyer sind international wegen ihrer guten Performance begehrt.
Richtig populär wurden E-Trekkingbike und E-Mountainbike sowie andere Varianten jedoch erst nach der Finanzkrise 2008, als die Menschen E-Bikes als kostengünstige Alternative zum Auto entdeckten.

Die Forschung geht immer weiter. Ingenieure auf der ganzen Welt arbeiten daran, leichtere und stabilere Werkstoffe für den Rahmen und die Räder zu entwickeln sowie leistungsfähigere und leichtere Akkus zu bauen.

Die Vorteile des E-Bikes

Die Vorteile der Velos mit Elektromotor messen sich nicht in cm, sondern in km.

E-Bikes sind schnellIm Stadtverkehr, auf Strecken zwischen 5-10 km, sind E-Bikes das schnellste Verkehrsmittel überhaupt. In der Schweiz sind die meisten Autofahrten kürzer als 10 km. E-Bikes haben ein riesiges Potential als günstige Alternative.

E-Bikes sind günstigDer Verband velosuisse schätzt den Preis eines E-Bikes auf durchschnittlich 3.500 Franken. Der Preis eines guten E-Trekkingbikes für die Stadt beginnt bereits bei ca. 2.000 Franken. Obwohl der Preis relativ hoch ist, müssen Sie berücksichtigen, dass die Betriebskosten gering sind, während die Kosten für Kraftstoff und ÖV-Billete ständig steigen. Der Kaufpreis des E-Bikes amortisiert sich in wenigen Jahren.

E-Bikes sind gesundEin E-Bike zu fahren ist leichter und weniger anstrengend als ein normales Velo. Das motiviert Menschen, sich öfter an der frischen Luft zu bewegen, was bekanntlich gesünder ist. Bereits 15 Minuten täglich genügen, um das Risiko für Krebserkrankungen, Herz-Kreislaufprobleme und Demenz deutlich zu senken.

Rechtliche Bestimmungen für E-Bikes in der Schweiz

Durch das Gesetz sind E-Bikes den normalen Velos gleichgestellt. Das bedeutet, wenn der Fahrer mindestens 16 Jahre alt ist, darf er diese Fahrzeuge auch ohne Führerausweis fahren.

Das bezieht sich auf E-Bikes mit einem Motor nicht stärker als 500 Watt, der das Treten nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h unterstützt.
Anders sieht das bei S-Pedelecs aus. Sie erreichen bis zu 45 km/h und gelten per Gesetz als Mofas. Fahrer benötigen einen Führerschein und ein Mofa-Kontrollschild. Das Mindestalter zum Fahren eines Mofas beträgt 14 Jahre (Art. 6 VRV).
Eine Helmpflicht gilt nur für E-Bikes, die der Kategorie Mofa zugerechnet werden. Allerdings wird empfohlen, beim Fahren aller Velos einen Helm zu tragen.
Gesetzlich werden E-Bikes folgendermassen eingeteilt:

  • Leicht-Motorfahrrad: Motorleistung maximal 500 Watt, Höchstgeschwindigkeit mit Tretunterstützung bis 25 km/h

  • Motorfahrrad (Mofa): Motorleistung 500-1.000 Watt, Höchstgeschwindigkeit mit Tretunterstützung bis 45 km/h

Die richtige Grösse des E-Bikes ermitteln

Neben der passenden Variante (E-Trekkingbike, E-Mountainbike und andere) spielt vor allem die Grösse des E-Bikes eine Rolle. Die Räder der Bikes haben Durchmesser von 26" (66 cm) bis 29" (73,6 cm). Neben dem Raddurchmesser kommt es auf die Rahmenhöhe an. Sie wird in cm angegeben und gibt den Abstand von der Mitte des Tretlagers zur Oberkante des Sitzrohrs an. Zur Ermittlung der Rahmenhöhe messen Sie Ihre Schrittlänge. Dazu stellen Sie sich ohne Schuhe gerade an eine Wand und klemmen sich ein Buch so weit oben wie möglich zwischen die Beine. Der Abstand der Oberkante des Buchs zum Fussboden in cm stellt die Schrittlänge dar. Mit einem Onlinerechner können Sie die passende Rahmenhöhe ermitteln.

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Die häufigsten Fragen zum Thema E-Bike

Was ist der Unterschied zwischen einem E-Bike und einem Pedelec?

Ein E-Bike funktioniert rein elektrisch. Vom Standpunkt der Technik aus betrachtet, handelt es sich um ein Mofa mit einem Elektromotor. Die Pedale sind nur als Stütze für die Füsse oder für den Notbetrieb gedacht, wenn der Akku leer ist. Ein Pedelec ist dagegen ein Velo mit einem elektrischen Hilfsmotor. Der Elektromotor dient nur zur Unterstützung.

Wie lange reicht der Akku?

Das lässt sich nicht genau sagen, weil die Reichweite beispielsweise bei einem E-Mountainbike von vielen Faktoren abhängt. Dazu gehören Gewicht des Fahrers und des Velos, die durchschnittliche Steigung und die Beschaffenheit des Untergrunds. Sie werden sich im Laufe der Zeit Ihre eigenen Erfahrungswerte ermitteln. Als grobe Richtlinie können Sie bei einem modernen E-Bike mit 40-120 km Reichweite rechnen.

Welche Kriterien sollen beim Kauf eines E-Bikes beachtet werden?

Wählen Sie ein Velo der passenden Grösse. Setzen Sie beim Kauf auf bewährte Markenqualität, selbst wenn der Preis etwas höher sein sollte. Der Spruch: Wer billig kauft, kauft zweimal, gilt auch heute noch. Am besten lassen Sie sich von einem Fachhändler beraten. Kaufen Sie niemals ein E-Bike, ohne darauf vorher eine Probefahrt zu unternehmen.

Wer sollte sich ein E-Bike kaufen?

Ein E-Trekkingbike oder ein anderes Modell mit Elektromotor ist eine gute Empfehlung für Sie, wenn Sie regelmässig mit dem Velo fahren und dabei meistens kürzere Strecken zurücklegen. Beispielsweise eignet sich ein E-Bike sehr gut, um damit den täglichen Weg zur und von der Arbeit zurückzulegen. In solchen Fällen machen sich die Kosten schon nach einer relativ kurzen Zeit bezahlt.

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