Impfungen Baby

Impfungen für das Baby: Infos und Tipps zu den Schutzimpfungen in der Schweiz

Ein kleiner „Pieks“ kann bereits den Kleinsten einen effektiven Schutz vor schweren übertragbaren Erkrankungen bieten. Der Schweizerische Impfplan sieht die ersten Impfungen bereits im Säuglingsalter vor. Gegen welche Erkrankungen werden Schutzimpfungen empfohlen? In welchem Alter erfolgen sie und welche Nebenwirkungen können auftreten? In folgendem Ratgeber werden alle Fragen rund um die Impfungen bei Babys beantwortet.
Impfungen Baby

Schutz vor Krankheiten – Säuglinge und Kleinkinder impfen lassen

Welche Schutzimpfungen in der Schweiz für Babys empfohlen werden, gibt der Schweizerische Impfplan vor. Dieser wird von der Eidgenössischen Kommission für Impffragen zusammen mit dem Bundesamt für Gesundheit erarbeitet und regelmässig aktualisiert. Unterschieden wird hierbei zwischen Basisimpfungen, ergänzenden Impfungen und Risikoimpfungen.
Die wichtigen empfohlenen Basisimpfungen für Babys und Kleinkinder bieten Schutz vor folgenden Krankheiten:

  • Diphtherie
  • Keuchhusten (Pertussis)
  • Wundstarrkrampf (Tetanus)
  • Hirnhaut- und Kehlkopfentzündung (Haemophilus influenzae)
  • Hepatitis B
  • Pneumokokken
  • Masern
  • Mumps
  • Röteln
  • Kinderlähmung (Poliomyelitis)
Als ergänzende Schutzimpfung können Babys zusätzlich gegen Meningokokken geimpft werden. Gehören Babys und Kleinkinder beispielsweise aufgrund einer Frühgeburt, infolge von Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt, einem schwachen Immunsystem oder durch chronische Erkrankungen zu einer Risikogruppe, sind ergänzende Impfungen unter Umständen sinnvoll. Zu den Risikoimpfungen für Babys und Kinder gehören:
  • Hepatitis A
  • Grippe
  • Windpocken
  • Tuberkulose
Zum Vergleich: In Deutschland werden Impfungen von der Ständigen Impfkommission (kurz Stiko) empfohlen. Diese entsprechen den Impfempfehlungen in der Schweiz.

Zu diesem Zeitpunkt erfolgen Impfungen beim Baby

Die ersten Impfungen beim Baby beginnen bereits sehr früh im Alter von zwei Monaten. Zu diesem Zeitpunkt erhält das Baby zwei Spritzen – die eine enthält einen Impfstoff gegen Pneumokokken, die andere eine Sechsfachimpfung. In nur einer Dosis impft der Kinderarzt das Kind damit gegen Diphtherie, Keuchhusten, Haemophilus influenzae, Tetanus, Kinderlähmung und Hepatitis B. Die beiden Impfungen werden im Alter von vier und zwölf Monaten nochmal wiederholt, so dass für einen vollständigen und sicheren Schutz insgesamt drei Impfungen notwendig sind.
Ist das Baby neun Monate alt, erfolgt eine weitere Basisimpfung. Als sogenannte Dreifachimpfung spritzt der Arzt den Babys Impfstoffe gegen Masern, Röteln und Mumps. Aufgefrischt werden muss dieser Schutz dann genau wie die Sechsfachimpfung, wenn das Baby ein Jahr alt wird.
Als Ergänzungsimpfung können Eltern ihr Kind im Alter von zwei Jahren zum Schutz gegen Meningokokken impfen lassen. Aufgefrischt wird diese Impfung dann bei Kindern zwischen dem vierten und siebten Lebensjahr sowie nochmal bei 15-Jährigen.
Vier- und siebenjährige Kinder müssen darüber hinaus ihren Schutz vor Diphtherie, Tetanus und Pertussis auffrischen. Ausserdem erhalten sie einen Impfschutz gegen Kinderlähmung.

Diese Nebenwirkungen können auftreten

Zwar handelt es sich bei Impfungen um Arzneimittel, die allgemein gut für Babys verträglich sind, dennoch können nach den Impfungen einige Nebenwirkungen auftreten. Nicht alle Babys müssen jedoch Reaktionen zeigen – während die Impfung an den einen scheinbar spurlos vorbeigeht, zeigen sich bei den anderen eine oder mehrere Nebenwirkungen, wie beispielsweise:

  • Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der Einstichstelle
  • Fieber
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • allgemeines Unwohlsein und Unruhe
  • Schwellungen der Lymphknoten
  • Hautausschlag (bei der Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln)
Nach spätestens drei Tagen klingen die Beschwerden nach den Impfungen beim Baby in aller Regel wieder ab. Ist das nicht der Fall, sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen.

Die Pros und Contras für Impfungen Babys

Die Entscheidung, das eigene Baby impfen zu lassen, fällt Eltern nicht immer leicht. Kaum ein anderes Thema ist so konfliktbehaftet wie die Impfung bei Babys. Es lohnt sich daher, die gegensätzlichen Argumente vor den Impfungen Babys gegeneinander abzuwägen.
Diese Argumente sprechen für das Impfen:

  • Mit einer Impfung erhalten Babys einen Schutz vor gefährlichen und schwerwiegenden übertragbaren Krankheiten, die lebenslange gesundheitliche Schäden verursachen können.
  • Der Schutz gilt nicht nur für das eigene Kind, sondern er schützt ebenso andere. Wer geimpft ist, kann andere nicht mehr anstecken.
  • Einen alternativen Schutz gegen die Erkrankungen gibt es nicht.
  • Epidemien lassen sich mit einer flächendeckenden Impfung verhindern.
  • Krankheiten können bei einer Durchimpfung der Bevölkerung ausgerottet werden.
  • Vor allem Masern, teilweise Keuchhusten-Erkrankungen treten in der Schweiz immer mal wieder gehäuft auf. Ein grösserer Ausbruch lässt sich mit einem hohen Impfanteil der Bevölkerung verhindern.
  • Die Impfungen werden vom Schweizer Impfplan genauso wie in Deutschland von der StiKo empfohlen.
Diese Argumente sprechen gegen das Impfen:
  • Einige Impfgegner befürchten, dass die Impfungen mögliche „Impfschäden“, wie beispielsweise Allergien oder Verhaltensstörungen, hervorrufen können.
  • Eine Impfung ist in vielen Fällen mit (temporären) Nebenwirkungen verbunden.
  • Impfgegner sind der Ansicht, dass ein gesundes Kind die sogenannten „Kinderkrankheiten“ durchmachen sollte.
  • Langzeitstudien über Folgen von Impfungen gibt es nicht.
Grundsätzlich sind sich Experten einig, dass die Pro-Argumente eindeutig stärker wiegen als die Contra-Argumente, welche zudem wissenschaftlich nicht belegt sind. Eltern, die im Zweifel sind, ist eine Impfberatung zu empfehlen.

Das Thema Impfung beschäftigt viele frischgebackene Eltern. Auf local.ch finden Sie Kinderärzte in Ihrer Nähe. Sie geben Antworten zu Ihren wichtigen Fragen: Sind Impfungen Baby tatsächlich notwendig? Welche Impfungen sind wichtig und wann sollte ich mein Baby eigentlich impfen lassen.

Die häufigsten Fragen zu Impfungen beim Baby

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Warum sind Impfungen bereits für Babys wichtig?

Um das Kind und andere Menschen vor schwerwiegenden Krankheiten zu schützen, empfiehlt der Schweizerische Impfplan bereits im Babyalter eine Reihe von Impfungen. Die Schutzmassnahme ist vor allem gegen Krankheiten wichtig, für die bereits die Kleinen keinen „Nestschutz“ haben (zum Beispiel Keuchhusten). Die Impfungen sollten erfolgen, bevor das Kind in der Kindertagesstätte viele soziale Kontakte hat und die Ansteckungsgefahr grösser wird.

Welche Impfungen werden für Babys empfohlen?

Zu den unerlässlichen Basisimpfungen für Babys gehört die Sechsfachimpfung gegen Tetanus, Kinderlähmung, Diphtherie, Haemophilus influenzae, Hepatitis B und Keuchhusten sowie die ergänzende Impfung gegen Pneumokokken im Alter von zwei, vier und zwölf Monaten. Ausserdem ist ein Schutz gegen Masern, Mumps und Röteln als Dreifachimpfung ab dem neunten Lebensmonat unbedingt empfehlenswert. Weitere wichtige Ratschläge gibt der Kinderarzt.

An welchen Körperstellen werden den Babys die Impfungen injiziert?

Die Injektion der Spritze mit dem jeweiligen Impfstoff erfolgt bei Babys entweder in den Oberschenkel oder in den Oberarm. Viele Kinderärzte in der Schweiz entscheiden sich für die Impfung in den Oberschenkel, da dies in der Regel für die Lütten weniger schmerzhaft ist und hier meist auch weniger Nebenwirkungen auftreten. In selteneren Fällen wird in den Po geimpft.

Was soll ich tun, wenn das Baby Nebenwirkungen nach einer Impfung zeigt?

Treten bei Ihrem Baby die typischen Nebenwirkungen nach einer Impfung auf, ist das zunächst kein Grund zur Sorge. Sofern die Symptome nach wenigen Tagen wieder abklingen, sollten Eltern ihrem Kind Ruhe gönnen. Zusätzlich können sie die betreffende Stelle kühlen und bei hohem Fieber dem Baby ein vom Arzt verordnetes fiebersenkendes Mittel geben. Bei starken Nebenwirkungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

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