Koliken bei Babys

Koliken bei Babys lassen sich erfolgreich behandeln

Aus den unterschiedlichsten Gründen können Koliken bei Babys auftreten. In jedem Fall ist es wichtig, eine medizinische Abklärung herbeizuführen. Auf der anderen Seite erweisen sich die Koliken bei Babys vielfach als Folge ganz normaler physiologischer Vorgänge. In einer derartigen Situation gewinnen Sie mehr Sicherheit, wenn Sie sich mit einem bestimmten Hintergrundwissen ausrüsten. Das beinhaltet beispielsweise auch wirksame Hausmittel und pflanzliche Arzneistoffe. Damit können Sie in vielen Fällen direkt Linderung erzielen.
Koliken bei Babys

Blähungen bei Babys zielgerichtet und sanft bekämpfen

Charakteristisch für kolikartige Anfälle bei Babys ist deren Auftreten meist in den späten Nachmittags- oder den frühen Abendstunden. Der Zeitpunkt, an dem eine Kolik überwiegend eintritt, ist fast immer gleich. Wenn gestillt wurde und das Kind Muttermilch bekommen hat, beginnen diese Störungen oft. Dann weinen und schreien die Kleinen heftig und sind äusserst unruhig. Mamas und Papas bemerken zudem ein ruckartiges Heranziehen der Beinchen zum Bauch hin. Manchmal werden die Beine kräftig vom Körper weg gestreckt. Die Gesichtsfarbe wird rot und das Kind verspannt sich stark. Ebben die Anfälle ab, dann wirkt das Baby entkräftet und zittert. Beim Abtasten des Bäuchleins erscheint es gespannt und prall.
Nach dem Stillen sollte das Baby eher schläfrig sein. Das ist bei den Babykoliken durch die massiven Bauchschmerzen und die ursächlichen Blähungen nicht so. Erst wenn die Blähungen nachlassen und Winde abgehen, wird das Kleine wieder ruhiger.

Drei-Monats-Koliken – häufig bei Kleinstkindern

Deutliche Hinweise, dass das Baby unter Drei-Monats-Koliken leidet, treten überwiegend ab dem zweiten oder dem dritten Monat auf. Es sind im eigentlichen Sinne keine kolikartigen Beschwerden, wie sie die Erwachsenen kennen, sondern nur Fehlregulationen der Verdauung. Indem das Baby beispielsweise nach dem Stillen vermehrt schreit, verschluckt es zusätzliche Luft. Diese dringt in den Bauch vor und verursacht Blähungen. Die Bauchdecke ist dann richtig gewölbt und fest.
Zu den Symptomen einer Drei-Monats-Kolik gehören folgende Erscheinungen:

  • krampfhaftes Ausstrecken oder Anziehen der Beine
  • Baby windet sich beim Schreien
  • Kinder strampeln mit Armen und Beinen
  • Ballen der Fäustchen
  • schmerzhaft verzerrter Gesichtsausdruck
  • übermässig pralles Bäuchlein
  • Überstrecken des Körpers beim Schreien
  • Kinder pupsen häufig
  • Gluckern im Bäuchlein ist zu hören oder zu fühlen
Beobachten Sie die Entwicklung des Kindes. Nimmt es keine Nahrung an und wird kein Stuhl ausgeschieden, ist eine Vorstellung beim Facharzt notwendig.
Unter Drei-Monats-Koliken leiden fast 17 Prozent aller Babys. Die Schmerzen manifestieren sich hauptsächlich im Bauch, weniger im Bereich des Darms.
Nicht immer handelt es sich um eine klassische Drei-Monats-Kolik. Machen sie folgende Beobachtungen, können Sie allerdings davon ausgehen, dass es diese Anfälle sind:
  • Koliken bei Babys halten über mehr als drei Stunden täglich an
  • Koliken treten an mehr als drei Tagen wöchentlich auf
  • Koliken machen sich über mehr als drei Wochen bemerkbar
Das Bauchweh vergeht rascher bei Kindern, die länger gestillt werden. Im Gegensatz dazu wird ein Baby mit künstlicher Kost aus dem Fläschchen eher langanhaltende Koliken ausprägen.

Ursachen von Koliken bei Babys

Gegenwärtig sind die tatsächlichen Auslöser einer Kolik beim Baby noch nicht vollständig geklärt. Sie können damit zusammenhängen, dass manche Säuglinge nicht richtig mit ihrer Umgebung zurechtkommen. Darüber hinaus ist der Verdauungstrakt von Kleinstkindern für die entsprechende Ernährung noch nicht vollständig entwickelt. In dieser Phase stammen die Koliken vom noch nicht abgeschlossenen Reifungsprozess des Verdauungssystems. Erst nach etwa zwölf bis vierzehn Wochen nach der Geburt hat sich die Verdauung an die neuen Bedingungen angepasst. Dann lassen die Koliken von Babys erfahrungsgemäss nach.
Fliesst Magensäure in den oberen Verdauungskanal zurück, sind Blähungen eine Folge. Durch spezielle Nahrungsmittel oder das Verschlucken von Luft in den Bauch hinein nehmen die Blähungen zu. Koliken bei Babys rühren nicht selten von Allergenen her.
Eine Unverträglichkeitsreaktion bedingende Stoffe sind beispielsweise Nikotin oder Alkohol sowie Obst und Gemüse mit stark blähendem Effekt. Hat die stillende Mutter diese Substanzen aufgenommen, gelangen sie über die Muttermilch in das Verdauungssystem des Kindes. Teilweise ist sogar die Laktose in der Muttermilch oder eine zu grosse Menge an Nahrung für Koliken bei Babys verantwortlich.

Behandlung von Koliken beim Baby

Grundlegend ist zunächst das Vorstellen des Babys beim Arzt. Er kann genau diagnostizieren, welcher medizinische Hintergrund sich hinter dem Bauchweh verbirgt. Weitere praktische Tipps für Eltern sind behandlungstechnisch hilfreich.
Beim Stillen oder Fläschchengeben sollten Sie darauf achten, dass das Baby nicht zu viel Luft verschlucken kann. Ein Wechseln des Saugers kann neben einer geeigneten Anlegeweise an die Brust sinnvoll sein. Darüber hinaus sind sogenannte Anti-Kolik-Babyfläschchen ideal. Beim Fläschchentrinken ist eine aufrechte Körperhaltung für die Babys optimal.
Das Massieren des Bäuchleins insbesondere die Region des Nabels regt den Darm an, sodass Winde besser abgehen. Streichen Sie dabei sanft im Uhrzeigersinn mit warmen Fingern über den Oberbauch. Zusätzlich dazu können Sie ein Kümmel-, Anis- oder Fenchelöl benutzen.
Kinder mit Koliken als Baby haben weniger Schmerzen, wenn Sie im „Fliegergriff“ gehalten werden. Wiegen Sie den Säugling, indem sie es mit dem Gesicht nach unten auf ihrem Unterarm positionieren.
Beruhigend auf das Kind wirkt das Tragen im Wickeltuch.
Denken Sie an das altbewährte „Bäuerchen“ mit sanftem Rückenklopfen. Dabei kann überschüssige Luft entweichen. Geben Sie dem Baby erst dann Nahrung, wenn Sie sich sicher sind, dass es hungrig ist.

Koliken bei Babys sind belastend. Lassen Sie sich in Kliniken oder beim Facharzt für Kinderheilkunde, von Hebammen, von Schreiambulanzen oder über Elterngruppen helfen. Holen Sie sich praktische Tipps. Diese Ansprechpartner finden Sie in Ihrer Umgebung auf local.ch. Dort sehen Sie alle wichtigen Kontaktdaten, über die Sie anrufen, mailen oder sich per Post melden können.

Häufige Fragen zum Thema Koliken bei Babys

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Gibt es bei Drei-Monats-Koliken Risiken?

Umfangreiche medizinische Untersuchungen ergaben, dass bei den Kindern keinerlei Spätfolgen bleiben. Wenn die Diagnose keine anderen Ergebnisse liefert, ist eine Therapie nicht erforderlich. Die Regulationsstörungen vergehen nach und nach von selbst. Sie müssen nicht befürchten, dass ein sogenanntes „Schreibaby“ später verhaltensauffällig wird. Grundlegend dafür ist vor allen Dingen die liebevolle Betreuung durch die Eltern.

Wie kann man 3-Monats Koliken vorbeugen?

Mütter sollten vor dem Stillen nicht rauchen und keine blähenden Nahrungsmittel zu sich nehmen. Das sind beispielsweise Hülsenfrüchte und Zwiebeln. Eine blähfreie Ernährung der Mama ist günstig. Die Raumluft muss frei von Zigarettenqualm sein. Vorbeugend ist das häufigere Anlegen des Kindes. Kleinere Mengen an Nahrung belasten weniger stark. Apotheken bieten spezielle Produkte zur Prophylaxe an, die dem Fläschchen beigemischt werden.

Wann sollte man bei Koliken des Babys zum Arzt?

Für die verantwortungsbewussten Eltern ist es normal, ihr Baby bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen zum Facharzt zu bringen. Konsultieren Sie einen Arzt, wenn das Schreien des Babys nicht aufhört und schriller wird. Wird die Babyhaut leicht bläulich und erbricht das Kleine, muss der Arzt zurate gezogen werden. Sehen Sie im Stuhl Blutbeimengungen und nimmt das Kind nicht zu, ist ein Arzttermin unumgänglich.

Welche Hausmittel nutzen im Akutfall bei Baby-Koliken?

Um Babys von den quälenden Darmgasen zu entlasten, helfen das Auflegen warmer Kirschkernkissen oder Tücher sowie das Baden. Bauchwickel aus Kamillenblüten von Mama oder Papa sind ebenfalls sehr beruhigend und entspannend. Neben dem Massieren und der Verabreichung verdauungsfördernder Tees (Entblähungstees) sind sogenannte Entschäumer (Apotheke), Kümmelzäpfchen zur Applikation über den Darm und verschiedene homöopathische Globuli zweckmässig.

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