Faszientraining
Der Trend Faszientraining: Begriff, Grundlagen, Wirkung und Ziel
Faszien sind ein anderer Begriff für Bindegewebe. Es ist ein faseriges Gewebenetz, das den ganzen Körper durchzieht und Muskeln, Organe und Bänder umhüllt. Dazu gehören je nach Begriffsautor alle kollagenen Bindegewebsfasern wie Sehnenplatten, Gelenk- und Organkapseln, Muskelsepten, Sehnen, Bänder, Haltebänder und die sogenannten Muskelbinden, die den Muskel umhüllen. Der neue Trend der einheitlichen Definition der Faszien ist deckungsgleich mit dem Begriff Bindegewebe.

Das Training des Bindegewebes zwischen den Muskeln
Man unterscheidet 3 Schichten des Fasziengewebes. Das sind:
- Die oberflächlichen Faszien,
- die tiefen Faszien,
- die viszeralen Faszien.
Der Trend zum Faszien-Training, die Wirkung und Funktion
Das Faszientraining ist eine sportliche und bewegungstherapeutische Methode zur Verbesserung der Eigenschaften des muskulären Bindegewebsbereiches. Die Architektur der Fasziengruppen ist an die wiederkehrende Zugbelastung angepasst. Die Dehnbarkeit und Zugfestigkeit werden durch den Anteil an Kollagen-Fasern bestimmt. Bei elastisch federnden Bewegungen verändern sich die Faszialen Sehnenplatten und Sehnen in der Längenveränderung. Ein Ziel des Faszientrainings ist es daher, die Fibroblasten zu animieren, eine elastisch junge Architektur im muskulären Bindegewebe aufzubauen. Auch bei älteren Personen kann über mehrere Monate hinweg mit elastischen Federungen eine höhere elastische Speicherkapazität hervorgerufen werden. Zu den Trainingselementen des Faszientrainings gehören 4 Elemente:
- Federn: Katapult-Mechanismus,
- Dehnen: Dehnen langer Ketten,
- Beleben: Eigenbehandlungen, beispielsweise mit einer Faszienrolle,
- Spüren: Körperwahrnehmung verbessern.
Die Übungen zum Faszientraining
Für fitte Faszienfasern beim Training sorgt das Springen und Hüpfen zum Beispiel senkrecht nach oben, Hampelmänner links-rechts oder vor-zuzück. Beim Landen muss auf eine weiche Landung geachtet werden. Dazu verhelfen gut eingetragene weiche Sportschuhe. Sehr effektiv beim Faszien-Training sind wandernde Dehnungen. Aber besonders effektiv ist das Rollen mit der Faszienrolle, die für alle Bereiche des Körpers eingesetzt werden kann. Die Dehnungen können jederzeit ausgeübt werden. Vor dem Faszien-Training sollten vorher Aufwärmübungen stattfinden, um Zerrungen und Verspannungen zu vermeiden. Bei Sprungübungen genügen 2 bis 3 Wiederholungen in der Woche mit einer Dauer von etwa 1 Minute. Schmerzen beim Workout sind bis zur maximalen Verträglichkeit zulässig. Zum Workout gehören beispielsweise:
- Füsse: Faszienmassage, Rückenschmerzen lösen,
- Waden und Harnstrings: Rückenschmerzen im unteren Rücken lindern,
- 3 Wirbelsäule: Rückenmuskeln und Facettengelenke,
- Kreuzbein: Entspannung im unteren Rückenbereich,
- Schulter-Nacken-Training: Verspannungen lösen,
- Psoas-Muskel: Faszien-Training gegen Rückenschmerzen,
- Piriformis- und Gesässmuskel: Gegen Rückenschmerzen,
- Adduktoren: Übung für die Hüfte,
- Hinterkopf: Entspannung,
- 10 Kiefergelenk: Kiefer-Entspannung.
Die Vermeidung von Fehlern beim Faszien-Training
Jede Übertreibung sollte gemieden werden. Es sollte nicht unaufgewärmt in ein Faszientraining gegangen werden. Ein zu schnelles Rollen mit der Faszienrolle bringt nicht den gewünschten Effekt, da kein Ausstreichen der Faszienfasern stattfindet. Die Gelenke sollten beim Rollen ausgespart bleiben. Zu lange oder zu oft sollten die Schmerzpunkte nicht bearbeitet werden, sonst bilden sich Blutergüsse. Diese Fehler sollten beim Faszienrollen vermieden werden:
- Zu schnelles Rollen,
- zu starkes Rollen,
- zu langes Rollen,
- eine falsche Atmung,
- zu harte Faszienrollen,
- Rollen des unteren Rückens,
- den Oberkörper vergessen.
Die häufigsten Fragen zum Faszientraining
Wodurch kann das Fasziengewebe verkleben?
In jungen Jahren verfügt der Körper über eine optimal elastische Struktur an gesundem Fasziengewebe. Ältere Menschen, die an Verletzungen oder verfilzten Gewebe leiden, verlieren diese Elastizität. Die Kollagenfasern weisen dann eine ungeordnete Geometrie auf und verkleben. Oft sind die Ursachen mangelnder oder falscher Gebrauch. Dadurch entsteht eine Unterforderung des Fasziengewebes. Sportler können durch Überforderung an einer Verfilzung des Gewebes leiden.
Wodurch lösen Faszienfasern Rückenschmerzen aus?
Das Fasziengewebe kann Rückenschmerzen auslösen. Unbekannt ist jedoch, zu welchem Prozentsatz Faszien für Schmerzen im Rücken verantwortlich sind. Selbst bei einem Bandscheibenvorfall ist die Schmerzursache nicht eindeutig bestimmt. Für etwa 80 % der Rückenschmerzen ist die Ursache unbekannt. Laut Erkenntnis sind Faszienfasern bei Rückenschmerz-Patienten deutlich verklebter als bei gesunden Menschen. Zahlreiche Nervenenden der Rückenfaszien dienen aber der Schmerz- und Bewegungswahrnehmung.
Warum sind Muskelverletzungen eher Verletzungen des Fasziengewebes?
Die freien Nervenenden, die sehr sensibel sind, liegen in der faszialen Muskelhülle, nicht im Muskel. Die Schmerzgründe des Fasziengewebes selbst sind bislang noch nicht ausreichend bekannt. Möglich ist, dass die Muskelhülle Mikroverletzungen erhalten hat. Möglich ist ebenso, dass der Muskel selbst verletzt ist. Dann funktioniert die Muskelhülle als alarmierendes Gewebe. Der eigentliche Muskelkater nach sportlicher Aktivität müsste eigentlich Faszienkater heissen.
Wie ist eine Übertreibung eines Faszientrainings zu erkennen?
Es gibt die unterschiedlichsten Trainingsformen der Faszienstränge. Beispielsweise können durch hüpfende Bewegungen bei Übertreibung oder Fehleinschätzung Zerrungen oder ähnliche Verletzungen entstehen. Das Faszien-Training sollte altersgerecht, langsam und dosiert stattfinden. Frauen übertreiben es mit dem Faszien-Training oft, sodass Blutergüsse oder Besenreiser entstehen. Gesünder ist ein dosiertes und schonendes Training bzw. ein regelmässiges Joggen. Cellulite kann genetisch bedingt sein.