Die Verhütung als Mann

Die Verhütung als Mann in eigene Hände nehmen

In Sachen Verhütungsmittel hat sich viel getan im Laufe der Menschheitsgeschichte. Heute stehen Paare manchmal sogar ratlos vor den verschiedenen Methoden, die Schwangerschaften vorbeugen. Die Pille für die Frau ist nämlich nicht das einzige Mittel, um bedenkenlos Sex zu geniessen. Männer, die Worten Taten folgen lassen wollen, können selbst auch aus einigen Verhütungsmethoden wählen.
Die Verhütung als Mann

Möglichen Folgen beim Sex vorbeugen als Mann

Mittlerweile sind verschiedenste Mittel und Methoden auf dem Markt, wenn Männer die Verhütung in die eigenen Hände nehmen wollen. Vorher sollten Sie sich aber stets über die Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen informieren. Noch immer gibt es leider auch Mythen um angeblich hilfreiche Präventionsmittel, wenn es um die Vermeidung ungewollter Schwangerschaften geht, die allerdings keinerlei Nutzen haben. Hier sollten beide Geschlechter einen grossen Bogen herummachen.

Verhütungsmethoden für das männliche Geschlecht

Männern, die sich um die Verhütung kümmern wollen (oder sollen), stehen noch nicht so viele Methoden zur Verfügung wie den Frauen. Die Wissenschaft lässt aber immer wieder Hoffnung aufkommen, dass Forschung und entsprechende Studien dazu vorangehen. Aktuell sind die am meisten verbreiteten Verhütungsmethoden für das männliche Geschlecht noch immer Kondome und die Sterilisation. Präservative sind selbstverständlich beliebter, denn viele Männer scheuen einen körperlichen Eingriff. Nur wenige Prozent entscheiden sich nach gründlicher Überlegung für eine Vasektomie, die, einmal vorgenommen, jedoch sicherer ist als Sex mit Verhüterlis. Denn Fehler in der Anwendung kommen leider häufig vor. Ansonsten sind Kondome sehr unkompliziert im Gebrauch und haben keine Nebenwirkungen. Hautempfindlichkeiten oder Allergien sind das Einzige, das bei Männern wie Frauen auftreten kann. Eine Vasektomie (Sterilisation) wird in den meisten Fällen ambulant durchgeführt, entweder in Vollnarkose oder mit örtlicher Betäubung. Der Eingriff dauert etwa eine halbe Stunde. Dabei werden die beiden Samenleiter im Hodensack durchtrennt, manchmal sogar ohne Skalpell, und dann wieder verschlossen. Der Zweck ist, dass Spermien nicht mehr in das Ejakulat gelangen. Es gibt verschiedene Techniken, manchmal werden die Samenleiter auch etwas gekürzt. In jedem Fall sind Männer schnell nach dem Eingriff wieder fit. Sie müssen sich nur einige Tage lang schonen und auch mit dem Sex noch warten. Erfreulich ist, dass eine Vasektomie keinerlei Wirkung auf die Spermien- und Hormonproduktion hat. Nach dem Eingriff kann es noch Monate dauern, bis endgültig eine Unfruchtbarkeit eintritt. Das Ejakulat wird in dieser Zeit geprüft und eine ein- oder zweimalige Nachkontrolle ist wichtig, um festzustellen, ob die Samenleiter wieder gut zusammengewachsen sind.

Sicherheit und Nebenwirkungen sowie neue Versuche

Das Kondom ist, wenn es richtig und konsequent verwendet wird, ziemlich sicher. Es muss ordnungsgemäss aufgezogen und abgerollt werden, damit kein Sperma danebengeht. In der Praxis haben Paare hiermit manchmal Probleme. Deshalb ist zahlenmässig eine Sterilisation sicherer. Komplikationen treten bei der Vasektomie nur selten auf. Insgesamt ist es eine recht einfache und schnelle Methode. Bei der weiblichen Sterilisation werden während einer Bauchoperation die Eileiter durchtrennt, was bedeutend mehr Aufwand und Risiken bedeutet. Kurz nach der Operation haben höchstens zwei Prozent der Männer körperliche Folgen, zum Beispiel Druckgefühle, Blutergüsse oder Entzündungen. Selten werden bei der Operation Nerven beschädigt. Einige Männer haben nach dem Eingriff chronische Schmerzen oder psychische Beschwerden durch die Tatsache, nun unwiderruflich unfruchtbar zu sein. Der Eingriff sollte deshalb gut überlegt sein. An der Pille für den Mann wird schon seit Jahrzehnten getüftelt, eine wirkliche Erfolgsmeldung ist aber bis jetzt nicht in Sicht. Die praktische Handhabung soll nicht ganz so einfach sein. Auch zu erheblichen Nebenwirkungen ist es in Studien gekommen. Die Wirkung wäre recht einfach und sicher, denn nach einer Testosteron-Injektion wird dem Gehirn gemeldet, dass dessen körpereigene Samenproduktion eingestellt werden kann. Dasselbe gilt für Versuche mit Testosteron-Gel, aufgetragen auf die Schulter. Auch die klassische Pille für den Mann ist noch immer im Gespräch. Hierbei müssten Männer das Präparat 28 Tage lang einnehmen. Aufgrund starker Nebenwirkungen in Studien gibt es noch keine Zulassung. Verhütungsgele sind theoretisch eine weitere Möglichkeit der Verhütung für den Mann, die noch getestet wird. Ein hormonfreies Gel namens Vasalgel sollte eigentlich auf den Markt kommen, wurde dann aber doch nicht zugelassen. Dieses Mittel ist in der Lage, die Samenleiter zu verstopfen, sodass keine Samenflüssigkeit durchfliessen kann. Das Verhütungsgel wäre ganze zehn Jahre lang anzuwenden, um eine Unfruchtbarkeit beim Mann zu erreichen. Bei späterem Kinderwunsch kann es aber möglich sein, die Wirkung durch eine bestimmte Injektion aufzuheben.

Welche Tipps zur Verhütung besser vergessen werden

Zu früheren Zeiten waren angebliche Verhütungsmethoden verbreitet, die nicht die gewünschte Wirkung hatten. Mittlerweile haben die Menschen zwar mehr Wissen, aber nicht jeder ist vor Mythen und Aberglauben geschützt. Einige möchten gerne noch immer glauben, dass zum Beispiel Wärme, bestimmte Tees oder auch Cola helfen können, Schwangerschaften zu vermeiden. Leider ist dies nicht der Fall. Am besten ist es, sich bei einer vertrauenswürdigen Quelle zu informieren (beispielsweise Pro Familia) oder einen Urologen bzw. Gynäkologen zu befragen.

Die Frage der Verhütung tritt immer dann auf, wenn zwei Menschen Sex planen. Nur etwa die Hälfte der Frauen nimmt regelmässig die Antibabypille. Tritt ein neuer Partner ins Leben oder die gewohnte Verhütungsmethode entfällt, ist sachliche Aufklärung gefragt. Auf local.ch finden Sie Urologen, die Fragen zur Verhütung von Mann zu Mann beantworten. So können Sie zu einer guten Entscheidung gelangen.

Die häufigsten Fragen zur Verhütung des Mannes

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Gibt es die Antibabypille für den Mann schon?

Von der Pille für den Mann ist in den Medien schon lange die Rede, aber es wird noch immer daran geforscht. Die Sicherheit war Studien zufolge hoch, aber es kam zu schweren Nebenwirkungen. Deshalb wird es in naher Zukunft keine Zulassung geben. Schliesslich haben hormonelle Methoden ihre Risiken – auch bei der Antibabypille für die Frau ist das der Fall.

Ist eine Vasektomie sehr riskant?

Wenn Sie die Verhütung als Mann durch eine Vasektomie selbst übernehmen, ist dies eine eindeutige Entscheidung, die gut überlegt sein muss. Für Ihre seelische Gesundheit sollten Sie sich über die Folgen klar sein. Der Eingriff dauert nicht lange und wird in den meisten Fällen gut überstanden. Selten kommt es zu Entzündungen, Blutergüssen oder Ähnlichem. Die Potenz bleibt voll erhalten.

Wie sicher sind Kondome wirklich?

Kondome werden in vielen Lebenslagen gerne benutzt, da sie flexibel handzuhaben sind. Hier kommt es allerdings stets darauf an, sie richtig zu verwenden. Sie müssen vor dem Gebrauch auf eventuelle Löcher geprüft, richtig aufgerollt und nach dem Verkehr wieder so abgezogen werden, dass keine Spermien ungewollt in die Scheide gelangen.

Sind sichere Verhütungsgele auf dem Markt?

Was Gele zur Verhütung angeht, so war Vasalgel lange Zeit im Gespräch. Die Zulassung wurde dann aber doch zurückgezogen. Eine Verhütung beim Mann ist momentan also noch nicht so vielfältig möglich. Auch bei den Gelen wurden Versuche aufgrund von Nebenwirkungen abgebrochen. Es sollten nur Präparate zum Einsatz kommen, die als Verhütungsmittel zugelassen und sicher sind.

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