Schnarchen

Welche Ursachen stecken hinter dem Schnarchen mit Schlafapnoe und was kann dagegen unternommen werden?

Mit steigendem Alter schnarcht jeder zweite Erwachsene. Dadurch steigt der nächtliche Geräuschpegel deutlich an und ist vergleichbar mit dem eines vorbeifahrenden Lastkraftwagens, was weniger den Schnarchenden selbst, sondern vielmehr den Partner stört. Hinter den Beschwerden können unterschiedliche Ursachen stecken, die nun genauer beschrieben werden. Doch zuvor wird erläutert, was Schnarchen genau ist.
Schnarchen

Dadurch kommt es zu dem lauten Atmen in der Nacht samt Schlafapnoe

Zunächst einmal sei gesagt, dass es in der Schlafmedizin zwei Arten des Schnarchens gibt: das einfache Schnarchen ohne Atemaussetzer und das Schnarchen mit Schlafapnoe. Dahinter können unterschiedliche Ursachen stecken.

Gründe für das Schnarchenh3>

Wenn es regelmässig zu einer Schlafapnoe kommt, können verengte, obere Atemwege dahinterstecken. Häufig sind zudem bestimmte anatomische Besonderheiten die Ursache für die Beschwerden, wie zum Beispiel vergrösserte Rachenmandeln.
Die Schnarchgeräusche selbst entstehen durch eine Vibration im Rachen.

Das sind sogenannte Schnarchverstärker

Wer bevorzugt in Rückenlage schläft, hat ein grösseres Risiko zu schnarchen. Denn dann wirkt die Schwerkraft stärker als in anderen Schlafpositionen auf die Zunge und den Kiefer. Dadurch fallen beide zurück und der Atemweg verengt sich. Weitere Schlafverstärker sind der verstärkte Verzehr von Alkohol und die Einnahme bestimmter Medikamente. Durch beides wird die Muskelspannung geschwächt und der Luftweg wird enger. Rauchen und Keuchhusten können sich negativ auf das Atmen und damit auf die Schlafqualität auswirken.

Das hilft in der Schlafmedizin gegen die lauten, nächtlichen Atemgeräusche

Wenn das Schnarchen nur kurzfristig aufgrund einer Erkältung auftritt, sind in der Regel keine besonderen Massnahmen oder Besuche bei einem Arzt notwendig. Stattdessen reicht es in einer solchen Situation zumeist aus, wenn Sie Ihre Nasenschleimhäute stets feuchthalten. Eine ganz andere Situation ist es, wenn Sie regelmässig schnarchen, unter einer gefährlichen Schlafapnoe leiden und Ihren Partner jede Nacht durch Ihre lauten Schnarchgeräusche wecken. Denn dann gehören diese quasi zu den Betroffenen Ihrer Beschwerden.
In diesem Fall sollten Sie zwingend einen Arzt aufsuchen, der Sie eventuell in eine spezielle Klinik der Schlafmedizin überweist. Dort kann eine Rhonchopathie (Operation in der Schlafmedizin) erforderlich sein, um die Schnarchgeräusche dauerhaft zu vermeiden. Sind hingegen nur Ihre Atemwege verengt, können Sie versuchen, die Beschwerden zu lindern, indem Sie mit Pfefferminztee gurgeln. Aber achten Sie darauf, das Wasser anschliessend nicht zu schlucken, sondern wieder auszuspucken.
Nicht selten entstehen die Schnarchgeräusche durch Allergien oder bestimmten Atembeschwerden. In diesem Fall sollten Sie die Atemwege von Staub und allen vorhandenen Unreinheiten befreien. Hierfür stellen Sie einen Sud aus Brennnesseln her und trinken diesen im warmen Zustand (nicht zu heiss). Ein weiteres praktisches Hausmittel, das Sie sehr wirkungsvoll gegen die Beschwerden im Rahmen der Schlafapnoe einsetzen können, ist eine ganz normale Zwiebel. Gehen Sie dabei folgendermassen vor:
  1. Schälen Sie die Zwiebel
  2. Halbieren Sie sie
  3. Streuen Sie ein wenig Salz auf die Schnittseite
  4. Legen Sie die halbe Zwiebel auf einen Teller und stellen Sie diesen in der Nacht neben Ihr Bett Nicht selten ist Übergewicht die Ursache der Beschwerden. Wenn Sie zu viel wiegen, ist das also ein wichtiger Ansatzpunkt. Mit den verlorenen Kilos verlieren Sie Fett im Bereich des Halses. Wenn das bereits ausreicht, müssen Sie sich nicht weiter mit der Schlafmedizin beschäftigen. Zudem kann es helfen, auf Alkohol weitestgehend zu verzichten. Wenn Sie dennoch hin und wieder ein Glas Wein oder eine Flasche Bier trinken wollen, machen Sie dies am besten bis maximal zwei Stunden vor dem Schlaf. Denn Alkohol reduziert die Atmungsaktivität und kann die Ursache für Schnarchgeräusche sein. Zudem empfiehlt die Schlafmedizin, früh zu Abend zu essen. So kann sich der Körper im Schlaf auf das Wesentliche konzentrieren und die Schnarchgeräusche lassen sich minimieren. Darüber hinaus kann es helfen, ein Blasinstrument zu erlernen, um einen besseren Schlaf zu erhalten. Denn dadurch trainieren Sie gezielt Ihre Rachen- und Gaumenmuskulatur und verhindern, dass diese in der Nacht abschwächt. Sehr gut eignen sich für diese Zwecke die Trompete oder das Didgeridoo.

Das sind die Ursachen bei Männern bzw. Frauen

Wenn Frauen schnarchen, stecken zumeist andere Ursachen hinter den Atemaussetzern oder einer Schlafapnoe als bei Männern. Nicht selten sind diese bei Erstgenannten hormonell bedingt. Dennoch schnarchen Männer gerade in jungen Jahren häufiger als Frauen. Der Grund ist, dass sie durchschnittlich öfter unter Übergewicht leiden und mehr Alkohol trinken. Dadurch fällt das Schnarchen bei Männern zumeist intensiver aus als bei den Damen.
Dennoch schnarchen Letztere ebenfalls und leiden genauso hin und wieder unter einer Schlafapnoe. Die Betroffenen müssen sich dann in seltenen Fällen in einer Klinik der Schlafmedizin einer Rhonchopathie unterziehen, wenn alle anderen Massnahmen nicht zu einer Verbesserung der Situation führen konnten.
Wenn Sie immer wieder unter Atemaussetzern leiden und Ihnen bekannt ist, dass Ihre Atemwege im Schlaf verengen, sollten Sie sich nicht scheuen, einen Arzt oder direkt eine Klinik der Schlafmedizin aufzusuchen. Dort arbeiten Experten, die wissen, ob in Ihrem Fall eine Rhonchopathie notwendig ist oder ob andere Massnahmen besser geeignet sind. Vielleicht müssen Sie eine oder zwei Nächte in der Klinik der Schlafmedizin verbringen, um herauszufinden, welche Ursachen für den gestörten Schlaf verantwortlich sind.
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Die häufigsten Fragen zum Schnarchen

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Wann sollte man beim Schnarchen zum Arzt?

Spätestens dann, wenn Sie selbst bemerken, dass Sie unter Atemaussetzern leiden, sollten Sie einen spezialisierten Arzt aufsuchen. Denn das kann unter Umständen auf eine Schlafapnoe hindeuten und sollte auf jeden Fall in einer Klinik der Schlafmedizin abgeklärt werden. Unter Umständen wird dort im Anschluss eine Rhonchopathie durchgeführt, um die Beschwerden zu beseitigen.

Wann kann Schnarchen gefährlich werden?

Die Betroffenen, die jeden Morgen sehr schwach und müde sind, können ihren Alltag nicht mehr wie sonst meistern. Zudem deutet dies darauf hin, dass sie unter starken Atemaussetzern leiden. Diese können zwischen zehn und 60 Sekunden andauern und daher sehr gefährlich sein. Die Betroffenen wachen von dem Schrecken auf und der Blutdruck steigt an.

Wie kann man die Schnarch-Beschwerden behandeln?

Oben wurde bereits erwähnt, dass Sie selbst einiges tun können, um die Beschwerden zu lindern und im besten Fall sogar komplett zu beseitigen. Gehören Sie hingegen zu den Betroffenen mit einer Schlafapnoe und starken Atemaussetzern, ist ein Gang zum Arzt unumgänglich. Wenn dieser keine Lösung weiss, wird er Sie in eine Klinik der Schlafmedizin überweisen. Dort werden unterschiedliche Untersuchungen durchgeführt.

Was macht der Arzt bei Schnarchen?

Der Arzt in der Klinik wird Sie sehr wahrscheinlich ein oder zwei Nächte in einem Schlaflabor beobachten lassen und dann beurteilen, wie es weitergeht. Nicht immer ist bei einer Schlafapnoe eine Rhonchopathie erforderlich. Zudem kann Ihr Zahnarzt Ihnen eine spezielle Schnarchschiene verordnen, die die Atemwege offenhält. So finden Sie professionelle Hilfe für angenehme Nächte.

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