Kopfläuse wieder loswerden

Mit Läuseshampoo und Nissenkamm den Kopfläusen an den Kragen gehen

Alle Jahre wieder beginnen sie ihren Zug durch Kindergärten, Schulen und Spielgruppen: Kopfläuse. Sie krabbeln auf Kinderköpfe, erschrecken Eltern und lassen Mütter schamrot werden. Dabei hat Kopflausbefall nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Mit etwas Disziplin und den richtigen Hilfsmitteln lassen sich die Krabbeltiere bekämpfen. Also: Bewaffnen Sie sich mit Nissenkamm und Shampoo, Spülung und einer Menge Ausdauer und sagen Sie den Tieren den Kampf an.
Kopfläuse wieder loswerden

Läuse bekämpfen mit Ausdauer und Plan

Bei Läusen oder Kopfläusen handelt es sich um Insekten, deren Lebensraum die Haare und die Kopfhaut des Menschen sind. Sie ernähren sich von menschlichem Blut. Die Laus selbst ist nur drei bis vier Millimeter gross und durch ihre gräuliche Farbe nur schwer zu finden. Sie sieht ein wenig aus wie eine winzige Fruchtfliege ohne Flügel. Um die Läuse erfolgreich zu bekämpfen, muss man den Lebenszyklus der Laus verstehen. Und um die Laus dauerhaft loszuwerden, muss man konsequent vorgehen, selbst wenn es schwerfällt, und die Quelle des Befalls ausschalten.

Der Lebenszyklus der Kopflaus

Die Lauseier werden am Haar abgelegt. Nach sieben bis zehn Tagen schlüpfen daraus die Larven. Die leeren Eihüllen bleiben am Haar hängen, sie schimmern weisslich. Die Larven können sich nicht gut vorwärtsbewegen, daher bleiben sie in der Nähe ihrer Nahrungsquelle, der Haut. Dreimal häuten sie sich in den nächsten acht bis zehn Tagen, danach sind sie zur erwachsenen, adulten Laus geworden. Die wiederum kriecht bis zu den Haarspitzen, um nach Möglichkeit den Wirt zu wechseln. Nach zwei bis drei Tagen beginnt sie mit der Eiablage an Haaren in der Nähe der Kopfhaut. Die Lauseier bilden den Anfang der nächsten Population.

Kopflausbefall erkennen

In jedem Fall ist der Schreck gross, wenn das Informationsblatt zu Hause eintrudelt: In der Schulklasse sind Läuse aufgetreten. Doch zunächst einmal sollte man Ruhe bewahren. Ein Kopflausbefall lässt sich mit relativ einfachen Mitteln sicher feststellen.
Zunächst einmal durchsuchen Sie die Haare nach Larven. Ziehen Sie an ein paar verschiedenen Stellen einen Scheitel und sehen Sie nach, ob Sie Larven finden.
Suchen Sie nun am Haaransatz, insbesondere an den Schläfen und hinten im Nacken, nach den kleinen, bräunlichen Lauseiern. Diese Eier kleben fest an den Haaren. Sollten Sie weisse Nissen finden, probieren Sie zunächst aus, ob sie sich schlecht abstreifen lassen. Sonst könnten es Hautschuppen sein.
Suchen Sie nun nach erwachsenen Läusen. Spülen Sie nun die Haare mit einer Pflegespülung und kämmen Sie dann Strähne für Strähne mit einem Nissenkamm durch.
Wenn alle drei Untersuchungen ohne Befund sind, ist Ihr Kind läusefrei.
Der Juckreiz ist übrigens kein sicherer Hinweis. Erstens empfinden viele Menschen, obwohl sie Läuse haben, kaum oder keinen Juckreiz. Und zweitens kann schon der Gedanke an Läuse Juckreiz auslösen.

Der genaue Plan für die Behandlung

Es gibt eine ganze Menge von Kopflauspräparaten auf dem Markt. Sie funktionieren entweder auf der Basis von Pyrethroiden, die für die Kopfläuse ein Nervengift darstellen, oder auf der Basis von Silikonölen, die die Kopfläuse ersticken. Da diese Mittel sehr unterschiedlich wirken, ist es sehr wichtig, sich genau an die Gebrauchsanweisung des Herstellers zu halten!

  1. Die meisten Mittel werden in die Haare eingewaschen, müssen einwirken und werden schliesslich wieder ausgewaschen. Anschliessend muss man die gewaschenen Haare Strähne für Strähne mit einem Nissenkamm auskämmen und dabei die Plagegeister herauskämmen. Dafür sollte man ein Küchenpapier oder Ähnliches bereithalten, um den Kamm daran immer wieder zu reinigen.
  2. Da die Mittel immer nur gegen die erwachsenen Kopfläuse und die Larven wirken und nicht gegen die Eier, muss die Behandlung unbedingt nach acht bis zehn Tagen wiederholt werden. Nach diesem Zeitraum sollten aus allen bereits abgelegten Eiern Larven geschlüpft sein, sich aber noch nicht selber wieder durch Eiablage vermehrt haben.
  3. Am fünften, neunten und dreizehnten Tag nach der Behandlung sollten Sie die Haare waschen, eventuell mit einer Spülung gleitfähig machen und dann mit einem Nissenkamm Strähne für Strähne die Haare auskämmen. Dies ist je nach Länge des Haares eine längere und nervenaufreibende Prozedur.
  4. Sind Schwangere, Kleinkinder oder Menschen mit Kopfhauterkrankungen betroffen, sollten Sie sich auf jeden Fall beim Facharzt, also je nachdem dem Gynäkologen, Kinderarzt oder Dermatologen, beraten lassen, welche Behandlung am besten geeignet ist.
  5. Ein Auskochen, in die Tiefkühltruhe packen oder Ausräuchern der Wäsche, der Plüschtiere oder Ähnliches wird heute meistens nicht mehr für nötig gehalten, da die Übertragung fast ausschliesslich von Kopf zu Kopf stattfindet. Kopfläuse können nur 24 Stunden ohne Nahrung auskommen. Die Eier werden ausschliesslich an Haaren auf der Kopfhaut abgelegt, die Larven wechseln nicht den Wirt. Es reicht also auf jeden Fall, Gegenstände wie Mützen oder Kopfkissenbezüge zwei Tage nicht zu benutzen, um sie kopflausfrei zu bekommen.
Besonders wichtig ist es, zu verhindern, dass die Kopfläuse immer weiter von einem Kopf zum anderen wandern können. Daher ist es auf jeden Fall notwendig, die Kopfläuse sofort zu behandeln und die Schule oder den Kindergarten zu benachrichtigen, damit andere Eltern ihre Kinder untersuchen und gegebenenfalls ebenfalls behandeln können. Ein erfolgreich behandeltes Kind sollte am nächsten Tag wieder in die Schule gehen können.

Sie haben ein Kopflausproblem? Am besten lassen Sie sich vor Ort in einer Apotheke, beim Arzt oder in der Drogerie beraten. Die entsprechenden Adressen finden Sie unter local.ch.

Die häufigsten Fragen zum Kopflausbefall

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Wie genau werden Kopfläuse übertragen?

Die Laus wird fast ausschliesslich von einem Kopf auf den anderen übertragen. Das heisst, dass adulte Exemplare von den Haarspitzen einer Person auf die Haare der nächsten wandern. Eine typische Situation sind Kinder, die beim Spielen oder gemeinsamen Arbeiten die Köpfe zusammenstecken. Kopflausbefall hat absolut nichts mit mangelnder Hygiene oder zu selten gewaschenen Haaren zu tun.

Woran erkenne ich, ob mein Kind Kopfläuse hat?

Eine gerötete Nackenpartie oder ein verstärkter Juckreiz der Kopfhaut können ein Indiz für Kopflausbefall sein. Sicher, dass Ihr Kind befallen ist, sind Sie jedoch erst, wenn Sie die Haare nach Nissen, Larven, Läuseeiern und Läusen durchsucht haben. Schon ein einziges gefundenes Exemplar zeigt einen Kopflausbefall an und macht eine Behandlung nötig, weil es sonst zu einem starken Befall kommt.

Wie kann man Kopflausbefall vorbeugen?

Es werden ein paar Hausmittel gegen Kopfläuse empfohlen wie Teebaumöl oder andere Duftöle. Deren abschreckende Wirkung ist allerdings nicht belegt. Die einzige belegt wirksame Methode ist es, Kopf-zu-Kopf-Kontakt zu vermeiden. Hilfreich kann es sein, lange Haare zusammenzubinden. Es ist aufgrund der Aggressivität der Präparate und auch möglicher Resistenzen nicht zu empfehlen, ein wirksames Präparat prophylaktisch zu verwenden.

Wem muss ich Kopflausbefall melden?

In der Schweiz besteht keine Meldepflicht bei Kopflausbefall. Es sollte jedoch auf jeden Fall die Schule, der Kindergarten beziehungsweise die KiTa informiert werden. Dort wird dann ein Informationsblatt ausgeteilt, das die Eltern auffordert, ihre Kinder zu kontrollieren und gegebenenfalls zu behandeln. So wird zudem verhindert, dass Ihr Kind sich, sobald es durch die Behandlung kopflausfrei ist, direkt wieder ansteckt.

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