Ein eingewachsener Zehennagel kann im Alltag starke Beschwerden verursachen.

Meistens sind die grossen Zehen davon betroffen, dass die Zehennägel eingewachsen sind. Drückt der Nagel auf das benachbarte Gewebe, entsteht eine entzündete Schwellung. Da sich in dem geschädigten Gewebe Bakterien leicht ansiedeln können, verschlimmert sich die Entzündung. Das Gewebe beginnt zu wuchern, Granulationsgewebe entsteht. Wird der Zehennagel nicht gerade, sondern abgerundet gekürzt, dringt der Nagelrand immer wieder in das Gewebe ein. Daher ist oft eine professionelle Behandlung erforderlich.

13. Oktober 2020

Content Team

7 Min. Lesezeit

Der Unguis incarnatus tritt vor allen an den grossen Zehen auf

Wächst der Zehennagel in den Nagelfalz ein, entstehen durch den Druck schmerzhafte Schwellungen. Sobald sich in dem gereizten Gewebe Bakterien ansiedeln, entsteht eine eitrige Entzündung. Bei der Abheilung der Wunde beginnt an der entzündeten Stelle Gewebe zu wuchern. Durch ovales Kürzen der eingewachsenen Zehennägel lässt sich das Problem nicht beseitigen.

Verschiedene Faktoren begünstigen das Einwachsen eines Zehennagels

Zehennägel werden oft statt gerade in eine ovale Form gekürzt. Ist die Haut der Füsse durch Schweiss aufgeweicht, wird das Einwachsen der Nägel erleichtert. Druck, der durch zu enge Schuhe ausgeübt wird, schiebt den Zehennagel in den Nagelfalz und in das Nagelbett. Werden immer wieder unpassende Schuhe getragen, ist nach kurzer Zeit der Zehennagel eingewachsen. Vor allem bei Fussballern tritt das Problem der eingewachsenen Zehennägel häufig auf. In den Fussballschuhen schwitzen die Füsse. Das wiederholte Abspielen des Balls sorgt für ständigen, starken Druck auf den Zehennagel. Ausserdem ist die Anatomie des Nagelbetts von grosser Bedeutung. Ist der Zehennagel von Geburt an verformt, treten leichter eingewachsene Zehennägel auf.

So erkennen Sie, ob ein Zehennagel eingewachsen ist

Der Rand von eingewachsenen Zehennägeln ist gerötet und warm. Durch Flüssigkeitseinlagerungen in der Haut ist die Zehe geschwollen. Haben sich bereits Bakterien angesiedelt, entsteht ein Abszess. Die Haut ist in diesem Bereich gespannt und fühlt sich hart an. Bricht der Abszess durch, entleert sich gelber Eiter. Der Druck durch enge Schuhe verursacht immer wieder Blutungen. Während der Heilung beginnt die Haut am oberen Rand des Fussnagels zu wuchern. Grosse, rissige Verhornungen sind sichtbar. Schreitet die Entzündung immer weiter fort, kann auch der Knochen betroffen sein. Die Bakterien greifen die Knochensubstanz an und beginnen, diese aufzulösen. In diesem Fall sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen, um die weitere Beschädigung des Zehenknochens zu verhindern.

Das können Sie tun, wenn der Zehennagel eingewachsen ist

Es gibt verschiedene Möglichkeit, auf einen eingewachsenen Nagel am Fuss zu reagieren. Das sind hilfreiche Tipps:

Erstgespräch mit einem Kosmetiker oder Nagelstudio
In schweren Fällen Kontakt mit einem auf Podologie spezialisierten Arzt
Besprechung der Behandlungsmöglichkeiten
Durchführung der Behandlung
Nachbetreuung zur Verhinderung, dass der Nagel wieder einwächst

Leichte Beschwerden können durch pflegende und antiseptische Fussbäder behandelt werden. Die Füsse baden Sie dazu mindestens 30 Minuten mit einem lauwarmen Fussbad. Nach dem Aufweichen der Haut wird die entzündete Stelle, an der der Zehennagel eingewachsen ist, mit einer antiseptischen Salbe behandelt. Um den entzündeten Bereich des Nagels zu kühlen, tragen Sie am besten täglich ein kühlendes Spray auf. Ein Aufrichtungsclip hilft, den Zehennagel geradezustellen und normal wachsen zu lassen. Der Clip kann bei einer Fusspflege nur angewendet werden, wenn der Zehennagel über einen mindestens zwei Millimeter grossen freien Rand verfügt. Wird der Clip sechs Wochen lang angewendet, kann der Nagel gerade aus der Haut wachsen. Damit keine hygienischen Probleme auftreten, müssen Sie den Clip regelmässig wechseln.
Ist der Zehennagel eingewachsen, kann er auch getapt werden. Dazu wird ein Pflasterstreifen mit Watte zwischen den Nagel und den entzündeten Nagelfalz geschoben. Durch starkes Anziehen des Pflasters zirkuliert die Luft wieder zwischen der Haut und dem Nagel. Die entzündete Stelle wird entlastet und kann besser heilen.
Ist der Nagel an der Seite zu rund geformt, befestigt der Kosmetiker eine Nagelkorrekturspange. Die Kunststoffspange haftet idealerweise in der Mitte und an den Rändern des Zehennagels. Sie zieht innerhalb von sechs bis zwölf Monaten den Nagel gerade nach oben aus dem Nagelbett.
Wenn der Zehennagel schon lange eingewachsen ist und eine starke Entzündung vorliegt, ist der Besuch bei einem Arzt meist unverzichtbar. Der Mediziner entfernt das wuchernde Gewebe operativ. Damit die Entzündung korrekt abheilt, kontrolliert er die Wunde nach dem Eingriff mehrfach. Bei einem hohen Risiko, dass es wieder dazu kommt, dass ein Zehennagel eingewachsen ist, wird als vorsorgliche Massnahme das Nagelbett verkleinert. Den betroffenen Teil des Nagels und des Nagelwalls schneidet der Arzt dazu keilförmig aus. Durch die Verschmälerung des Nagels wird das Risiko, dass der Zehennagel erneut einwächst, verringert.

So können Sie verhindern, dass der Zehennagel einwächst

Vermeiden Sie es, zu enge Schuhe mit hohen Absätzen zu tragen. Schuhe aus atmungsaktiven Materialien geben den Schweiss nach aussen ab. Tragen Sie Strümpfe, die den Schweiss aufsaugen, damit die Haut der Füsse trockenbleibt. Kürzen Sie den Nagel gerade und nicht oval. Lassen Sie die Füsse regelmässig mit einer Fusspflege bei einem Kosmetiker pflegen. Bäder mit Lavendel, Rosmarin und Salbei wirken antiseptisch. Salben mit Arnika und Kamille beruhigen die Haut und halten diese elastisch und geschmeidig. Nach dem Bad müssen die Füsse immer gut mit einem Baumwolltuch oder Bambustuch abgetrocknet werden. Überschüssige Nagelhaut können Sie mit einem Rosenholzstäbchen zurückschieben.

Auch wenn ein Zehennagel eingewachsen ist, gibt es Möglichkeiten, das Problem zu lösen. Ein Kosmetiker oder Arzt kann Sie über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten informieren. Kontaktieren Sie einen Kosmetiker oder ein Nagelstudio aus Ihrer Nähe. Sie finden den passenden Spezialisten auf local.ch.

Die häufigsten Fragen zu eingewachsenen Nägeln

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Woran sind eingewachsene Nägel erkennbar?

Ist der Zehennagel eingewachsen, dringt er in den Nagelfalz ein. Das sind die Folgen: Der seitliche Rand des Nagels ist gerötet und geschwollen. Die Zehennägel schmerzen, wenn sie Druck ausgesetzt sind. Das Gewebe an der Seite wuchert, die Hornschicht der Haut ist verdickt. Der Nagelfalz ist verdickt, das Nagelhäutchen wuchert. Die Füsse sehen ungepflegt aus.

Wie werden eingewachsene Nägel behandelt?

In leichten Fällen wird eine Selbstbehandlung mit Bädern und Jodsalben durchgeführt. Die eingewachsenen Nägel sollten von einem Kosmetiker gekürzt werden. Durch Clips oder Nagelspangen werden die Nägel aufgerichtet und können gerade aus dem Nagelbett herauswachsen. Watte und Pflasterstreifen entlasten das entzündete Gewebe. In schweren Fällen von eingewachsenen Nägeln muss ein Arzt kontaktiert werden, der das Problem mit einer Operation beseitigt.

Welche Hausmittel helfen bei eingewachsenen Nägeln?

In leichten Fällen können Sie für die Behandlung verschiedene Hausmittel anwenden. Kräuterbäder mit Rosmarin, Salbei und Lavendel wirken desinfizierend und kühlen die entzündeten Stellen. Kamille und Arnika fördern die Abheilung des wunden Gewebes. Lavendelsalben reduzieren die starke Verhornung der Haut. Mandelöl und Jojobaöl pflegen die Haut und den Nagelfalz. Propolissalben fördern die Heilung der Zehennägel.

Wie lässt sich verhindern, dass Zehennägel einwachsen?

Weite Schuhe mit niedrigen Absätzen fördern die Gesundheit der Füsse und üben keinen Druck auf die Nägel aus. Durch atmungsaktive Materialien wird Schweiss nach aussen transportiert, die Füsse bleiben trocken. Bei einer regelmässigen Fusspflege werden die Nägel richtig, nämlich gerade gekürzt. Die Nägel dürfen nicht in eine ovale Form geschnitten werden, weil sie das Einwachsen befördert.