Aphten im Mund

Aphten im Mund – Ursachen, Arten und Tipps

Aphthen sind meistens harmlose, kleine Schleimhautverletzungen im Mundraum, die keiner speziellen Behandlung bedürfen. Sie verschwinden häufig innerhalb der nächsten Tage von allein. In manchen Fällen ist es jedoch besser, den Haus- oder Zahnarzt zu konsultieren, beispielsweise wenn es Vorerkrankungen gibt oder der Verdacht besteht, dass der Zahnersatz nicht richtig sitzt. In diesem Fall ist es für den Laien schwierig zu unterscheiden, ob es sich um Aphthen oder sonstige Verletzungen handelt.
Aphten im Mund

Schleimhautentzündungen im Mund – Symptome, Ursachen und Massnahmen

Aphten im Mund machen sich zunächst durch ein Kribbeln oder Brennen bemerkbar. Innerhalb der nächsten 24 Stunden bildet sich dann ein flacher, meistens linsengrosser Defekt mit einem gelblichen bis grauweissen Belag auf der Mundschleimhaut. Um die Aphthen herum entsteht ein entzündlicher roter Rand. Die auftretenden Schmerzen können sehr stark sein und ein allgemeines Krankheitsgefühl verursachen: Sie fühlen sich abgeschlagen, lustlos und möglicherweise tritt Fieber auf. Aphthen können überall im Mund auftreten: Auf der Zunge, am Gaumen, an der Lippe und im Rachen.

Die häufigsten Ursachen für Aphthen

Warum eine Aphthe entsteht, ist bis heute noch nicht abschliessend geklärt. Manche Menschen neigen zu wiederkehrenden Aphten im Mund, weshalb in der Medizin davon ausgegangen wird, dass es eine genetische Veranlagung für das Auftreten von Aphthen gibt.

Als weitere mögliche Ursachen kommen infrage:

  • Ein geschwächtes Immunsystem
  • Einnahme bestimmter Medikamente, zum Beispiel nicht-steroidale Antiphlogistika
  • Verletzungen der Mundschleimhaut, beispielsweise durch schlechtsitzenden Zahnersatz, durch Zahnarztinstrumente oder Bissverletzungen
  • Stress
  • Zu wenig Schlaf
  • Vitaminmangel (besonders Vitamin D, B12)
  • Eisenmangel
  • Unverträglichkeit bestimmter Nahrungsmittel wie Nüsse oder Zitrusfrüchte
  • Zahnpasta mit Natriumlaurylsulfat
  • Schwankungen des Hormonhaushaltes, beispielsweise während des Monatszyklus oder der Menopause
  • Störungen im Magen-Darm-Bereich
  • Aphthen im Rahmen anderer Grunderkrankungen wie HIV, Zöliakie, Morbus Crohn etc.

Diese Arten von Aphten gibt es

Generell kann man Aphten in drei Gruppen einteilen:

1. Kleine Aphten (Minor-Aphthen)Sie nehmen einen Durchmesser von 5-10 mm an und verheilen innerhalb von 1-2 Wochen.

2. Grosse Aphthen (Major-Aphthen)Sie sehen genauso aus wie die kleinen Aphthen, können jedoch deutlich grösser als 10 mm werden. Bei den grossen Aphthen ist die Entzündung jedoch grösser und tiefer, es kann zu allgemeinem Krankheitsgefühl und Fieber kommen. Ihr Heilungsprozess kann daher bis zu vier Wochen in Anspruch nehmen.

3. Aphthen zusammen mit HerpesHierbei handelt es sich um sehr viele kleine Aphthen, die bis zu vier Wochen brauchen, bis sie verheilt sind. Achtung: In Kombination mit Herpes ist Vorsicht angebracht, denn Herpes ist ansteckend! In diesem Fall sollten Sie streng darauf achten, keine weiteren Personen mit Herpesviren zu infizieren. Bitte benutzen Sie nur eigenes Geschirr, Besteck und Handtücher. Das Küssen sollten Sie besser auf die Zeit nach dem Abheilen der Aphthe verschieben.

Tipps und Medikamente gegen Aphthen

Einzeln auftretende Aphthen bedürfen keinen besonderen Massnahmen, sie heilen von selbst innerhalb etwa einer Woche ab. Um die Schmerzen zu lindern, können Medikamente mit schmerzstillenden Wirkstoffen wie Benzocain oder Lidocain helfen. Sie bekommen sie als Lösung oder Mundsalbe zum Betupfen (mit einem Wattestäbchen) oder als Spray in der Apotheke.
Beim Zähneputzen sollten Sie sehr behutsam vorgehen. Um die gereizten Schleimhautstellen nicht weiter zu verletzen und schmerzhafte Berührungen mit den Aphten im Mund zu vermeiden, sollten Sie Ihre Zahnpflege besonders vorsichtig ausführen. Mundhygiene ist im Falle einer oder mehrerer Aphthen sehr wichtig, da so eine Ausbreitung unerwünschter Bakterien vermieden werden kann. Dafür eigenen sich hervorragend desinfizierende Mundspüllösungen aus der Apotheke.
Solange die Aphten im Mund schmerzen, sollten Sie Nahrungsmittel vermeiden, welche sich reizend auf die Mundschleimhaut auswirken können.
Dazu gehören:

  • Zitrusfrüchte
  • Alkoholische Getränke
  • Scharfe Gewürze
  • Obstsäfte

Hausmittel bei Aphthen: Vom Tee bis zur Papaya

Hilfreiche Hausmittel bei einer Aphte im Mund sind Kamillenextrakte oder einfach ein Beutel Kamillentee, welcher aufgekocht und anschliessend sorgsam mit einem Wattestäbchen auf die betroffene Stelle aufgetragen wird. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Flüssigkeit nicht zu heiss ist, um Verbrühungen der empfindlichen Mundschleimhaut zu vermeiden.
Das langsame Kauen eines Stückchens Papaya soll ebenfalls gegen Aphthen helfen. Dies liegt an einem bestimmten Enzym der Papayafrucht, welches sich im Mund entzündungshemmend auswirken soll.
Backpulver, das auf die Aphthen aufgetragen wird, zählt ebenfalls zu den besten Hausmitteln gegen die schmerzhaften Bläschen. Es soll einerseits schmerzlindernd, andererseits entzündungshemmend wirken.
Wer vor drastischeren Massnahmen nicht zurückschreckt, kann es mit dem Kauen einer rohen Zwiebel oder von Gewürznelken versuchen. Das soll Linderung verschaffen, ist aber nicht bei allen beliebt.
Teebaumöl gilt ebenfalls als entzündungshemmend und kann vorsichtig auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Es ist jedoch ratsam, zuvor ein wenig Öl auf die Haut zu tropfen, um eine Unverträglichkeit oder Allergie gegen Teebaumöl auszuschliessen, bevor es in den Mund gelangt.
Bei Kindern ist Honig wohl das beliebteste Hausmittel, um die Schleimhaut zu schonen und die Schmerzen zu lindern. Tragen Sie vorsichtig, beispielsweise mit einem Wattestäbchen, mehrmals täglich etwas Honig auf die betroffenen Stellen auf.

Zur Behandlung von Aphthen kommen sowohl der Hausarzt als auch der Zahnarzt in Betracht, letzterer besonders dann, wenn Sie vermuten, dass die Schleimhautschädigungen in Ihrem Mund mit schlechtsitzendem Zahnersatz oder sonstigen Erkrankungen im Mundraum zu tun haben könnten.

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Die häufigsten Fragen zu Aphthen

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Kann man Aphthen homöopathisch behandeln?

Es gibt verschiedenen Präparate, um Aphthen homöopathisch zu behandeln. Besonders Kinder werden oft auf diese Weise behandelt. Um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden, sollten Sie das weitere Vorgehen mit einem erfahrenen Homöopathen oder einem homöopathisch tätigen Arzt besprechen. Er wird die passenden Mittel empfehlen, mit denen Sie das Problem der schmerzhaften Bläschen in den Griff bekommen können.

Wie schnell verheilen Aphthen?

Normalerweise verheilen Aphten im Mund innerhalb von einer bis vier Wochen, das ist abhängig von der Grösse der betroffenen Stelle. Kleinere Läsionen verheilen in der Regel schneller, oft schon innerhalb einer Woche, grössere brauchen etwas länger, manchmal bis zu vier Wochen. Sie können den Heilungsprozess gut mit Hausmitteln unterstützen und vielleicht sogar etwas beschleunigen.

Ist eine Aphthe ansteckend?

Nein, Aphthen sind nicht ansteckend. Da es sich jedoch um offene Wunden handelt, sollten betroffene Personen sich selbst vor Infektionen schützen und keine Gläser oder Besteck mit anderen Personen teilen. Auch das Küssen sollte vermieden werden, solange die Wunden nicht verheilt sind, um mögliche bakterielle Infektionen und damit verbundene Komplikationen auszuschliessen und sich zu schützen.

Wann sollten Patienten mit einer Aphthe zum Arzt?

Im Normalfall sind Aphten im Mund harmlos und heilen nach kurzer Zeit von selbst wieder ab. Wenn die Aphthen jedoch immer wiederkehren, auffallend gross sind, nach drei bis vier Wochen nicht verschwunden sind, entzündliche bakterielle Infektionen auslösen oder Grunderkrankungen vorliegen, welche mit Aphthen in Verbindung stehen könnten, sollten Sie einen Arzt zur weiteren Abklärung aufsuchen.

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