Tipps & Tricks

Vertikale Begrünung ohne Erde

Vertikale Begrünung erfreut sich vor allem im urbanen Raum immer grösserer Beliebtheit. Diese besondere Art der Begrünung erlaubt es, Fassaden und Gartenwände wie ein Beet zu bepflanzen. Das bietet sich gerade im städtischen Bereich an, wo die eingeengten Platzverhältnisse nicht immer einen grossen Garten erlauben. Auch Häuserfassaden und Innenräume lassen sich somit bepflanzen. Hinter dem Grün verbergen sich ein cleverer Aufbau und eine gezielte Gartenplanung.
vertikale begrünung

Mit einer Pflanzenwand das eigene Heim verschönern

Die vertikale Begrünung wurde von dem französischen Botaniker und Gartenarchitekten Patrick Blanc eingeführt. Er hatte hunderte Quadratmeter von Hausfassaden mit seinen Pflanzenwänden (murs végétaux) geschmückt. Gänzlich neu ist dieses Prinzip jedoch nicht, denn schon die alten Ägypter liessen Wein an Hauswänden anbauen. Der Begriff beschreibt allgemein jegliche Arten von Pflanzen, die übereinander und auf mehreren Ebenen in Behältnissen an der Wand wachsen anstatt im Erdboden. Bei dieser Art der Begrünung lassen sich Wände und Fassaden aktiv nutzen und in einen Lebensraum für Pflanzen und Tiere umwandeln. Eine andere Bezeichnung für die Gartenwände ist „Living Walls“. Zu Beginn entstanden die Pflanzenwände in erster Linie urban, an den Häusern der Städte. Auch für Gärten gibt es gute Gründe für eine Pflanzenwand.

Die Vor- und Nachteile vertikaler Begrünung

Einer der Vorteile der Pflanzenwand: Sie passt sogar in enge Gärten und bietet damit die Möglichkeit, mehr Grün zu pflanzen als die Bodenfläche hergibt. Im städtischen Bereich gibt es oft nicht genügend Raum für Pflanzen, um die Luftqualität zu verbessern und das urbane Bild zu verschönern. Dank der vertikalen Begrünung ist es möglich, ungenutzten Raum an den Wänden zu bepflanzen. Zudem schützen die Living Walls die Wände vor Wasser und Wind und sie schlucken den Umgebungslärm der Stadt, da die Pflanzen die Geräusche und den Lärm nicht widerhallen lassen. In der Regel bekommt eine Pflanzenwand auch an einem halbschattigen Standort genügend Licht.

Nachteile entstehen vor allem dann, wenn der Aufbau nicht korrekt ablief oder der Gartenbesitzer bei der Pflanzenauswahl einen Fehler beging. Bei der Ausführung kann es zum Beispiel zu einer Überpflanzung kommen, indem das Gewächs zu schnell wächst. Dann können zusätzliche Kosten entstehen, wenn der Gartenbesitzer oder Florist immer wieder die Wand zuschneiden muss. Ein zu dichter Aufbau kann ebenfalls zu zusätzlichen Problemen führen. Manche Wände sind gar nicht für eine vertikale Begrünung geeignet, was Schäden am Material zur Folge haben kann. Ein weiterer Nachteil ist, dass manche Wandgärten im Nachhinein viel Pflege benötigen. Im Grunde wie bei gewöhnlichen Gärten. Dazu gehören etwa die Wartung und Reinigung der Installation, der Pflanzenschnitt und die Schädlingsbekämpfung. Je nach Umfang der Ausführung kann der Gartenbesitzer diese Aufgaben übernehmen oder er engagiert dafür einen Floristen.

Aufbau einer Pflanzenwand

Sie sollten eine Pflanzenwand nicht mit einer von Efeu überwucherten Fassade verwechseln. Eine vertikale Begrünung ist ein komplexes System und sieht nur auf den ersten Blick vollkommen natürlich aus. Zumeist verschwinden die Technik und der gesamte Aufbau hinter den Blättern. Für die Wandkonstruktion gibt es verschiedene Modelle. Eines der einfachsten Modelle besteht aus taschenartigen Behältnissen, ähnlich einem Blumentopf. Möglich sind ferner ganze Kästen und Fertigmodule, die ein einheitliches pflanzliches Bild an der Wand ergeben. Ein Substrat in den Behältnissen bildet den Nährboden für die Pflanzen. Für die Bewässerung sorgen Wasserspeicher und Wasseranschlüsse. Ein automatischer Bewässerungsanschluss ersetzt das Blumengiessen. Der Bewässerungsanschluss öffnet sich jeden Tag und verteilt das Wasser über die Pflanzenwand. Die Art der Bewässerung hängt ganz vom Aufbau ab.

Vertikale Begrünung selbst aufbauen?

Einfache Pflanzenregale stellen keine „echten“ Living Walls im Sinne von Patrick Blancs Pflanzenwände dar, lassen sich allerdings von Heimwerkern anfertigen. Eine richtige Pflanzenwand hingegen ist ein komplexes System und bedarf einer fachgerechten Ausführung. Das betrifft vor allem den Aufbau der Bewässerung sowie der Wandkonstruktion. Wie bereits beschrieben, können durch einen falschen Aufbau zusätzliche Schäden, Kosten und ein Mehraufwand entstehen. Es ist daher sinnvoll, sich bei der Ausführung an einen professionellen Floristen zu wenden. Die nachträgliche Pflege lässt sich, sollte es sich um eine sehr grosse Anlage handeln, nur von einem richtigen Botaniker bewältigen. Vertikale Begrünung verschönert Gärten und Wände, während der ganze Aufbau hinter dem Grün verschwindet. Die Installation eines vertikalen Gartens darf man sich nicht zu einfach vorstellen. Ein nicht fachgerechter Aufbau schadet den Pflanzen und der Wand, erhöht die Kosten und führt zu einem erhöhten Pflegebedarf.

Engagieren Sie daher lieber einen Floristen, der sich um den Aufbau eines Wandgartens kümmert. Floristen stehen Ihnen auch beratend zur Seite, helfen Ihnen bei der Pflanzenwahl und verrichten die anschliessende Pflege. Auf local.ch finden Sie fähige Floristen in Ihrer Näher.

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Welcher Fachbetrieb baut eine vertikale Begrünung ein?

Wenn Sie sich eine vertikale Begrünung einrichten lassen wollen, dann wenden Sie sich an einen Floristen. Ein Florist übernimmt eine ganze Reihe von Aufgaben bezüglich der Gartenwände. Dazu gehören der Aufbau der Pflanzenwand, die Pflege und Säuberung der Anlage sowie der Pflanzen. Floristen beraten Sie auch dahingehend, welche Pflanzensorten für die Wand geeignet sind.

Warum sollten Sie für die Wandbegrünung einen Floristen engagieren?

Eine richtige vertikale Begrünung ist ein kompliziertes System und nicht nur eine Ansammlung von Blumenkästen, die an der Wand hängen. Ohne einen fachgerechten Aufbau dieses Systems entstehen möglicherweise zusätzliche Kosten für Pflege und Instandhaltung und das Bauwerk könnte Schaden nehmen. Ihren Gartenpflanzen und Ihrem Garten zuliebe sollten Sie lieber direkt einen Fachbetrieb engagieren.

Welche Pflanzen eignen sich für eine vertikale Begrünung?

Für einen Platz an der Wand eignen sich Pflanzenarten, die nicht viel Platz für das Spriessen ihrer Wurzeln benötigen. Wer Kräuter anbauenn möchte, der kann es mit Fetthenne, Lavendel, Seestern und Thymian versuchen. Frauenmantel, Bodendecker-Nelken, Steinaster, Teppichphlox, Heuchera, Geranien oder Gartennelken eignen sich ebenfalls. Auch Moose und Farne, Gräser wie Bärenfellgras und viele mehr eignen sich.

Was muss man bei der Pflege der begrünten Wand beachten?

Sie dürfen die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzensorten nicht vernachlässigen. Das betrifft unter anderem das Licht. Je nach Pflanzenart muss ihnen immer ausreichend Licht zur Verfügung stehen. Das Substrat benötigt die richtige Zusammensetzung und auch die Temperatur sollte stimmen. Nicht jede Pflanzenart fühlt sich ganzjährig im Garten wohl. Bei Fragen bezüglich der Pflege wenden Sie sich ruhig an einen Floristen.

Wie viel kostet eine vertikale Begrünung?

Die Kosten für eine Gartenwand hängen ganz von den Ansprüchen des Gartenbesitzers und von der Fläche ab. Einfache Behältnisse, die lediglich an der Wand angebracht sind, sind schon für wenige Schweizer Franken zu haben. Ein sich selbst bewässerndes System, das sich grossflächig über die gesamte Gartenwand ausbreitet, kann mehrere Tausend Franken kosten.

Wie lässt sich die Bepflanzung im Winter vor Kälte schützen?

Sie können die vertikale Begrünung direkt an der Aussenmauer anbringen. Im Winter strahlt die Mauer etwas Wärme ab. Sollte das Grün empfindlicher sein, dann empfiehlt sich die Anbringung eines zusätzlichen Winterschutzes. Es bietet sich zum Beispiel eine dicke Schicht aus Styropor an. Wenn das nicht ausreicht, können Sie noch Schafwolle oder andere Materialien zur Dämmung hinzufügen.

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