Kosten & Preise

Wie viel kostet eine Blitzschutzanlage in der Schweiz?

Wenn ein Blitz in ein Gebäude einschlägt, bringt das verschiedene Gefahren mit sich. Nicht immer muss gleich ein Brand ausbrechen oder eine Person zu Schaden kommen. Aber verschiedene technische Anlagen an Ihrem Haus können durch einen Blitzschlag zerstört werden. Wenn Sie eine Blitzschutzanlage einrichten, kann der Blitzstrom kaum mehr ins Innere Ihres Hauses gelangen und wird stattdessen ins Erdreich abgeleitet. Wie ein solches System genau funktioniert, erfahren Sie hier.
blitzschutzanlage

Blitzschutzsysteme für Ihr Zuhause

Um Ihr Haus bei Gewitter zuverlässig zu schützen, gibt es moderne Blitzschutzsysteme, die den Strom zuverlässig ableiten und so Dach, Fassade und Hausinneres vor Schäden bewahren. Hier finden Sie Infos über Funktionsweise, Schutzklassen und Kosten einer Blitzschutzanlage.

Funktionsweise einer Blitzschutzanlage

Zunächst ist zwischen dem inneren und äusseren Blitzschutz zu unterscheiden. Der äussere Blitzschutz fängt den Strom ein und leitet ihn zur Erde, der innere Blitzschutz verhindert einen Stromfluss ins Innere des Gebäudes. Das Prinzip des äusseren Blitzschutzsystems ist stets gleich und basiert auf folgenden Komponenten:

  • Fangleiter
  • Ableitung
  • Erdung

Der Fangleiter hat die Funktion, Blitzen eine Eintrittsstelle zu bieten und sie so «einzufangen». Dazu überprüft ein Profi für Blitzschutzanlagen, wo am Haus sich der wahrscheinlichste Eintrittspunkt für den Blitz befindet. Dort baut er die Fangleitung ein. Die Fangeinrichtung verteilt den Strom anschliessend über das Dach, das dafür idealerweise mit netzartig verteilten Leitungen ausgestattet ist. Das schützt bereits das Dach vor Schäden. Die Leitungen bestehen aus Edelstahl, Kupfer oder Aluminium. Über Ableitungen, die sich an der Hauswand befinden, strömt die Energie gen Erde. Diese Leitungen müssen vom Haus weit genug entfernt sein, damit auch an der Fassade keine Schäden entstehen. Anschliessend wird der Strom geerdet, also auf das Erdreich unter dem Haus verteilt. Das löst den Blitz praktisch auf und macht ihn unschädlich. Für die Erdung gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Tiefenerder
  • Fundamenterdung

Die Tiefenerder kommen vor allem bei der nachträglichen Installation eines Blitzschutzsystems zur Anwendung. Dabei handelt es sich um Metallstäbe, die tief ins Erdreich getrieben werden. Im Erdreich selbst verlegen die Fachkräfte ebenfalls Leitungen, sodass der Strom flächig verteilt wird. Bei Neubauten lassen sich Fundamenterder verbauen. Das sind Leitungen, die in das Fundament selbst verlegt werden und von dort aus die Spannung an das Erdreich abgeben.

Der innere Blitzschutz schützt, wie der Name sagt, das Innere des Hauses vor dem Eintritt des Stroms. Dazu gibt es im Stromnetz einen Überspannungsschutz, der einen Überschlag in das Strom- und Datenkabelnetz verhindert. Das reicht meist aus, um vor Blitzeinschläge in der Umgebung zu schützen. Für empfindliche Geräte allerdings sollten Sie zusätzlich einen Überspannungsableiter installieren. Denn bei besonders starken Blitzeinschlägen schafft das Blitzschutzsystem nicht, alle Arten von Überschlägen fernzuhalten. Dafür gibt es spezielle Steckdosen, die mit einem Blitzschutz ausgestattet sind. Ihr Laptop oder Fernseher ist damit sicher.

Diese Arten von Blitzschutzklassen gibt es

Wie gut eine Blitzschutzanlage gegen Schäden durch Blitzstrom schützt, lässt sich an der Angabe zur Blitzschutzklasse ablesen. Davon gibt es vier. Klasse I bietet den höchsten Schutz, Klasse IV den geringsten. Die höchste Blitzschutzklasse lässt sich durch ein Fangnetz erreichen, das möglichst dicht ist. Dafür sollten so viele Ableitungen auf dem Dach installiert sein, dass sie nicht weiter als fünf Meter voneinander entfernt sind. Zum Vergleich: Die Maschenweite beträgt bei Klasse IV nur 20 Meter. Aus diesem Grund sind die Kosten für eine geringe Schutzklasse auch niedriger als bei einer hohen Blitzschutzklasse.

Kosten für den der Einbau eines Blitzschutzsystems

Durchschnittlich entstehen bei Blitzeinschlägen Schäden in Höhe von 2.400 Franken. Bei der Abwägung, ob Sie eine Blitzschutzanlage einbauen möchten oder nicht, sollten Sie aber nicht nur die technischen Schäden bedenken, sondern auch berücksichtigen, dass Menschen gefährdet sind. Die Kosten für die Installation eines Blitzschutzsystems hängen von der Grösse des Gebäudes sowie der Blitzschutzklasse ab, die Sie mit der Anlage erreichen möchten. Die Kosten für die äussere Blitzschutzanlage liegt bei einem kleinen Einfamilienhaus bei etwa 1.500 Franken. Muss noch eine Erdung eingerichtet werden, sollten Sie mindestens mit weiteren 2.000 Franken rechnen. Nach dem Einbau erwarten Sie keine hohen Kosten mehr für die Wartung. Lediglich nach Blitzeinschlägen oder alle 10 Jahre sollten Sie die Anlage auf Funktionstüchtigkeit überprüfen lassen. An den Kosten beteiligen sich unter Umständen nicht nur die Kantone, sondern auch Versicherungen unterstützen die Installation von Blitzschutzsystemen. So können Sie die Ausgaben dafür deutlich senken. Fragen Sie dafür bei Ihrer Versicherung und bei Ihrem Fachmann nach – er unterstützt Sie schon bei der Planung.

Sowohl die Wartung als auch die Installation einer solchen Anlage sollten nur Fachleute vornehmen. Denn damit das System funktioniert, müssen die Leitungen an den entscheidenden Stellen miteinander verbunden sein, um dem Blitzstrom keine Ablenkungen zu ermöglichen. Finden Sie auf local.ch Ihren Fachmann für Blitzschutzanlagen bzw. einen Spengler und lassen Sie sich individuell beraten!

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Wer installiert eine Blitzschutzanlage?

Für die Installation eines Blitzschutzsystems ist ein Spengler zuständig. Er beschäftigt sich mit dem Bau von Dächern, mit allen Arten von Blechen sowie ihrer Bearbeitung. Daher weiss er ganau, welche Metalle sich für eine Blitzschutzanlage am besten eignen, wo und wie sie genau installiert werden müssen. Suchen Sie sich am besten jemanden mit entsprechender Spezialisierung aus.

Warum sollte nur ein Fachmann ein Blitzschutzsystem installieren?

Damit der Brandschutz für Ihr Gebäude sichergestellt ist, sollten nur Experten wie Spengler die dafür notwendigen Ableitungen einbauen. Wenn dabei Fehler gemacht werden, funktioniert die Anlage im schlimmsten Fall nicht. Fehler können bei der Installation der Fangeinrichtung, bei der Durchlässigkeit der Ableitungen oder bei der Einrichtung des inneren Blitzschutzes passieren.

Wie gut schützt eine Blitzschutzanlage vor Schäden durch Blitze?

Auch mit einer funktionierenden Blitzschutzanlage können Blitze in das Gebäude einschlagen – hundertprozentige Sicherheit gibt es leider nicht. Daher ist sind Blitzschutzanlagen bei kleinen Wohngebäuden keine Pflicht. Allerdings schützt eine Anlage vor den schlimmsten Auswirkungen von Blitzeinschlägen. Dazu können Brände oder Schäden an der Infrastruktur gehören. Ein Blitzschutzsystem ist daher allen Hausbesitzern zu empfehlen.

Was passiert, wenn ein Blitz in ein Haus ohne Blitzschutzanlage einschlägt?

Zunächst besteht Gefahr für den Dachstuhl, der im ungünstigsten Fall in Brand geraten kann. Der eintretende Strom kann ausserdem über Leitungen wie das Stromnetz, Antennenkabel oder Wasserleitungen ins Innere des Hauses eindringen. Durch die hohen Temperaturen können sogar Estrichböden zerstört werden. Dabei schädigt er aber im schlimmsten Fall nicht nur die Einrichtung, sondern kann sogar Menschen treffen.

Was kann ich sonst zum Brandschutz in meinem Haus beitragen?

Um dafür zu sorgen, dass bei einem Blitzeinschlag weder Sie und Ihre Familie noch das Gebäude zu Schaden kommen, können Sie Folgendes beachten: Nehmen Sie elektrische Geräte während des Gewitters möglichst vom Netz und halten Sie sich nicht in Nähe der Hauswände auf. Auch das Duschen und Baden sollten Sie währenddessen unterlassen.

Ist die Installation einer Blitzschutzanlage Pflicht?

Ein Blitzschutzsystem ist bei privaten Immobilien nicht immer Pflicht – auch wenn es Experten empfehlen. In folgenden Fällen ist die Installation einer Blitzschutzanlage von Gesetzes wegen Pflicht:

  • Gebäude, die mehr als 300 Personen beherbergen
  • Hotels, Heime, Spitale
  • Hochbauten
  • Industriegebäude und -anlagen, die gefährliche Güter lagern oder verarbeiten
  • Immobilien und Anlagen in gefährdeten Lagen

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