Eine gute Beziehung zwischen Lehrern und ihren Schülern ist längst nicht selbstverständlich. Viele Kinder empfinden die Schule mit allem, was dazugehört, als lästig und gehen nur unwillig und ohne grosse Motivation hin. Sie kümmern sich nicht darum, welche Lehrer ihnen Wissen vermitteln möchten; vielmehr freuen sie sich über das Ende eines jeden Schultags.
Es gibt auch ähnlich denkende Lehrer, die lediglich ihren Stoff absolvieren und sich nicht mit den Sorgen und Gedanken der Kinder beschäftigen.
Umso besser, wenn es Lehrkräfte gibt, die ihren Unterricht spannend gestalten und die ihren Beruf insgesamt ernst nehmen. Sie hören auch bei privaten Belangen zu, bieten Hilfestellung an und sind das, was als „guter Lehrer“ gilt.
Gerade in diesen Fällen ist es bedauerlich, wenn der Lehrer in den Ruhestand geht. Wenn er die Schüler über mehrere Jahre hinweg betreut hat, sie gemeinsam Ausflüge unternommen und Schulfeste gefeiert haben, möchten die Kinder ihm für sein Engagement danken. Nur wie?
Die Schweizer sind bekannt für ihr generell integres Verhalten. Lehrern und anderen Arbeitnehmern im öffentlichen Bereich ist es nach dem Dienstrechtsgesetz verboten, Geschenke anzunehmen, die einen bestimmten Wert übersteigen. Zwar ist der Betrag nicht festgelegt, ab dem ein Korruptionsverdacht im Raum steht, aber prinzipiell sind Lehrkräfte sehr zurückhaltend, wenn es um die Annahme von Präsenten geht. Vielfach ist es auch nicht der Geldwert des Präsents, sondern die Motivation hinter dem Geschenk, wodurch der Verdacht auf Bestechlichkeit aufkommt. Das ist immer dann der Fall, wenn Eltern oder auch die Schüler selbst zu Beginn eines Schuljahres oder kurz vor der Zeugnisvergabe der Lehrkraft ein Präsent überreichen wollen.
Auch die neue Kaffeemaschine für das Lehrerzimmer etwa, also für das gesamte Kollegium, wird wohl nicht als Geschenk akzeptiert.
Anders sieht es mit Abschiedsgeschenken aus, die der Lehrer von den Kindern überreicht bekommt. Sofern es sich um etwas komplett selbst Gebasteltes oder auch ein gekauftes Präsent mit einem Wert von wenigen Franken handelt, nehmen die Lehrer das Geschenk gerne an.
Vorzugsweise soll das Geschenk, mit dem sich die Kinder bedanken, selbst gebastelt sein. Dabei dürfen die gekauften Bestandteile wenige Franken nicht übersteigen.
Der Abschied fällt der Lehrkraft vermutlich noch schwerer, wenn sich alle Schüler daran beteiligen. Das ist leicht durchzuführen, wenn die Klasse sich für ein persönliches Heft entscheidet. Jeder Einzelne gestaltet eine eigene Seite. Er klebt ein Foto von sich selbst auf, vielleicht weitere von gemeinsamen Ausflügen und fügt gelungene Textpassagen hinzu.
Die Einzelblätter – hier dürfen sich die Eltern beteiligen – werden geheftet oder sogar gebunden. Schon ist ein ganz persönliches Geschenk zum Abschied gestaltet, das der Lehrer immer wieder gerne zur Hand nimmt. Lediglich das Deckblatt ist noch zu gestalten – vielleicht mit einem Foto der Lehrkraft und einem ganz herzlichen Gruss. Jedes Kind wird beim Anfertigen dieses Abschiedsgeschenks für den Lehrer gefordert; das steigert den ideellen Wert zusätzlich.
Abschiedsgeschenke für Lehrer können auch in einem Foto bestehen, das die ganze Klasse in lockerer Atmosphäre zeigt, vielleicht sogar in Form einer grossformatigen Collage. Jedes Kind setzt seinen Namen unter sein Abbild. Auf dem Bilderrahmen findet sich Platz für eine herzliche und liebevolle Gravur. Das übernehmen gewiss einige Eltern. Alternativ lässt sich die Widmung auch in Schönschrift aufbringen.
Der Handel bietet sehr viele Kleinigkeiten an, die sich sehr gut als Abschiedsgeschenk für Lehrer eignen. Kleinigkeiten deshalb, weil Lehrkräfte keine wertvollen Geschenke annehmen dürfen und wohl auch nicht wollen. Die fertigen Geschenke zeichnen sich durch witzige Sprüche als Gravur aus, die auf den stressigen Beruf anspielen. Meist sind es Bonbongläser, Tees, Kaffee und andere verzehrbare Artikel.
Das sind gewiss wunderbare Ideen und es spricht nichts dagegen, solche Geschenke zum Abschied zu überreichen. Im Gegenteil. Allerdings darf der Spruch gerne etwas persönlicher sein und auf die eigene Klasse oder bestimmte Situationen anspielen. Und ein gelungenes Foto der ganzen Klasse sowie die Namen der einzelnen Kinder sollten unbedingt dabei sein.
Ob ein komplett selbstgebasteltes Geschenk dem Lehrer wirklich mehr Freude bereitet, lässt sich nicht genau sagen.
Die Kinder der gesamten Klasse haben vermutlich viele Ideen, wenn es darum geht, der beliebten Lehrkraft eine Abschiedsfreude zu bereiten. Die Eltern sollten sich als Berater und Helfer zur Verfügung stellen. So können sie sich zunächst auf local.ch informieren, wo renommierte Geschäfte und Dienstleister aller Branchen aufgeführt sind. Hier gibt es auch in diesem Bereich viele Vorschläge.
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Die Schüler sollten unbedingt gemeinsam schenken - und zwar aus mehreren Gründen. Sollte jeder Schüler ein eigenes Präsent überreicht, ist es nicht leicht, immer unterschiedliche Abschiedsgeschenke zu finden. Der Lehrer hat dann viele Kleinigkeiten, die er zu Hause unterbringen muss. Wenn darüber hinaus nur einzelne Kinder etwas schenken und andere nicht, steht schnell das abwertende Urteil der Klassenkameraden fest.
Keinesfalls mit Bargeld, um das Geschenk aufzuwerten. Sie sollten jedoch beraten und helfen in den Bereichen, für die ihre Kinder noch zu klein sind. Das können anspruchsvollere Arbeiten sein. Im Idealfall hat jemand der Eltern ein Fotostudio, in dem er gelungene Fotos aufnehmen und einen grossen Abzug anfertigen kann. Auch die Bestellung bei einem Online-Shop ist Sache von Erwachsenen.
Erwarten wird niemand ein solches Geschenk. Es stellt vielmehr Ausdruck der Freude über die gelungenen gemeinsamen Jahre dar, wie auch über das erfolgreiche Engagement der Lehrkraft. Meist handelt es sich dabei um den Klassenlehrer, der deutlich mehr Zeit mit den Schülern verbringt und auch gute Einblicke in deren häusliches Umfeld hat. Das Abschiedsgeschenk drückt ein Dankeschön aus.
Am besten in der letzten Unterrichtsstunde. Vermutlich hat die Lehrkraft selbst auch Ideen für eine Überraschung gehabt, wenn es darum geht, sich von ihren Schützlingen zu verabschieden. Das wird während der letzten Schulstunde in der Schule sein. Der eigentliche Unterricht findet dann nicht mehr statt. Zu einer möglichen Verabschiedung der Lehrkraft im offiziellen Rahmen sind die Schüler vermutlich nicht eingeladen.
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