Natürlich und nachhaltig

Natürlich und nachhaltig leben nach dem Saisonkalender für Obst und Gemüse

In der heutigen Zeit sind die meisten daran gewöhnt, alles zu jeder Zeit verfügbar zu haben. Auch Obst und Gemüse gibt es zu fast jeder Jahreszeit. Die meiste Zeit wird es aber in weit entfernten Ländern oder im Treibhaus angebaut. Für eine nachhaltige Ernährung ist es daher sinnvoll, immer den Saisonkalender für Obst und Gemüse im Blick zu behalten.
Natürlich und nachhaltig

Der Jahreszeiten-Kalender für Obst und Gemüse reicht über das ganze Jahr

Der Energieaufwand für das Beheizen und Beleuchten der Treibhäuser ist immens, ebenso der für den Transport von Obst und Gemüse über weite Strecken. Trotzdem funktioniert moderne Produktion häufig auf diese Weise. In früheren Zeiten, als noch fast jeder selbst etwas anbaute oder den Bauer zumindest persönlich kannte, war es selbstverständlich, dass nicht jedes Obst und jedes Gemüse ganzjährig verfügbar war. In einer Zeit der Supermärkte und undurchsichtigen Lieferketten ist heute das Gefühl dafür, wann die Ernte von welchem Gemüse möglich ist, fast völlig abhandengekommen. Ein Blick auf den Saisonkalender kann dieses Gefühl zurückbringen. Das hat noch einen weiteren Vorteil: Die Ernährung nach dem Saisonkalender stärkt die heimischen Bauern und bringt gesündere Lebensmittel auf den Tisch.

Obst nur im Sommer

Vor allem beim Obst ergibt sich damit eine Einschränkung: Fast alle Obstsorten wachsen in der Schweiz nur im Sommer. Erdbeeren auf dem Feld reifen von Mai bis Juni, Kirschen im Juni und Juli, Zwetschgen von Juli bis Oktober. Die längste Erntezeit haben Äpfel: Sie werden von Juli bis in den Spätherbst hinein geerntet und lassen sich so gut lagern, dass sie fast ganzjährig zu haben sind.

Blattgemüse und Frischgemüse

Die Blattgemüsesorten wie Salat, Rucola und Spinat sind ebenfalls Sommerware. Rucola steht von Februar bis in den November auf dem Saisonkalender, Kopfsalat aus heimischem Freilandanbau von Mai bis Oktober. Salatgurken gibt es frisch von Mai bis August, die verwandte Zucchini steht etwas später auf dem Saisonkalender für Obst und Gemüse, nämlich von Juni bis September.

Tomaten sind bei uns ganzjährig zu haben, meist kommen sie allerdings entweder aus südlichen Breiten oder aus dem Gewächshaus. Echte Freilandtomaten gibt es nur im Hochsommer von Juli bis September. Die Paprika ist etwas toleranter, sie gibt es von Juni bis Oktober auf dem Saisonkalender.

Eine kurze Zeit auf dem Saisonkalender nimmt der Spargel ein. Er ist aus heimischer Erzeugung nur von April bis Juni zu haben. Der Kürbis zählt ebenso zu den Gemüsesorten mit einer ausgeprägten Saisonalität: Die ersten Kürbisse reifen im September, bis in den Spätherbst hinein stehen sie auf dem Saisonkalender für Obst und Gemüse. Mit ihrer hervorragenden Lagerfähigkeit können Kürbisse aber den ganzen Winter hindurch, ungefähr bis Februar oder März, angeboten werden.

Wurzelgemüse

Wurzelgemüsesorten haben eine lange Ernteperiode, ausserdem lassen sie sich im Allgemeinen besser lagern als anderes Gemüse. Aber selbst bei ihnen ist die Zeit auf dem Saisonkalender begrenzt: Karotten gibt es nur von Juli bis November frisch. Karotten sind allerdings gut lagerfähig, sodass sich ihr Angebot über fast das ganze Jahr ausdehnen lässt.

Dass die Zwiebel nicht immer geerntet werden kann, ist den meisten Verbrauchern gar nicht bekannt: Frische Zwiebeln wachsen in der Schweiz von Juli bis Oktober. Allerdings lassen sich Zwiebeln so gut lagern, dass sie das ganze Jahr aus heimischer Erzeugung auf dem Saisonkalender für Obst und Gemüse stehen.

Kartoffeln zählen zu den Grundnahrungsmitteln und sind immer zu haben. Dabei reicht ihre Erntezeit eigentlich nur von Juni bis Oktober. Auch sie lassen sich aber so gut lagern, dass sie ganzjährig auf dem Saisonkalender stehen.

Herbst- und Wintergemüse

Weisskohl ist ein Herbstgemüse: Von September bis November steht er auf dem Saisonkalender. Die längste Periode auf dem Saisonkalender nimmt ein Gemüse ein, das ziemlich in Vergessenheit geraten ist: Der Wirsing ist von Juni bis Februar frisch zu haben, also den ganzen Sommer und noch den Winter dazu. Der Grünkohl zählt dagegen zu den Wintergemüsen: Er ist von Oktober bis Januar reif. Blumenkohl und Broccoli sind dagegen Kinder des Sommers und des Herbstes: Sie sind von Juni bis November frisch zu haben. Alleine mit den diversen Kohlsorten lässt sich also schon ein ganzes Jahr mit frischer Ware im Saisonkalender abdecken.

Während Obst und viele Arten von Gemüse überwiegend im Sommer reifen, gibt es beim Gemüse einige Sorten, die explizit im Winter zu haben sind. Darunter sind viele alte Wurzelgemüsesorten, die heute weitgehend in Vergessenheit geraten sind, wie etwa die Pastinaken, Steckrüben oder Petersilienwurzeln, die von November bis Februar frisch in den Supermärkten landen.

Pilze gehören zum herbstlichen Gemüse: Steinpilze sind von August bis Oktober zu haben, Pfifferlinge von Juli bis Oktober. Ein Sonderfall sind die Champignons: Anders als Steinpilze oder Pfifferlinge lassen sie sich gut kultivieren. Da Pilze kein Licht benötigen, erfolgt ihr Anbau in dunklen, feuchten Räumen. Champignons sind daher vollkommen von der Jahreszeit unabhängig.

Zugegeben, das ist alles nicht ganz einfach. Aber es gibt Leute, die sich auskennen: Das sind Bauern. Sie müssen aber nicht aufs Feld gehen, um einen Bauern zu finden: Fragen Sie in den Schweizer Bauernläden, welches Gemüse gerade auf dem Saisonkalender steht! Bauernläden in der Schweiz finden Sie auf local.ch.

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Die häufigsten Fragen zum Saisonkalender für Obst und Gemüse

Wann ist die Obstsaison?

Obst wird im Sommer geerntet. Bei manchen Sorten, etwa bei Äpfeln, kann die Verfügbarkeit durch Lagerung ausgedehnt werden. Beerenobst wie etwa Erdbeeren oder Kirschen lässt sich nicht lagern. Daher ist es ausserhalb der Reifeperiode nur als Importware aus weit entfernten Ländern zu haben. Der Transport ist aber sehr aufwendig, ausserdem schmeckt es nicht so gut wie heimische Ware.

Warum gibt es Obst und Gemüse immer zu kaufen?

Mit einem Anbau im Treibhaus lassen sich viele Obst- und Gemüsesorten das ganzjährig kultivieren. Im Frühjahr wird frische Ware oft aus Südeuropa importiert, wo sie früher reift. Manche Obstsorten werden sogar von anderen Kontinenten hierher transportiert, etwa aus Südamerika. Viele Gemüsesorten sind so gut lagerfähig, dass sie das ganzjährig aus heimischer Produktion angeboten werden können.

Welche Gemüsesorten haben am längsten Saison?

Im Allgemeinen haben Wurzelgemüsesorten eine längere Saison als Blattgemüse oder Salat, da sie langsamer reifen und besser gelagert werden können. Einige Sorten sind sogar nur im Winter reif und heissen daher Wintergemüse. Viele Wurzelgemüse, wie etwa Karotten, Zwiebeln oder Kartoffeln, lassen sich ausserdem so gut lagern, dass sie das ganzjährig aus heimischer Erzeugung angeboten werden können.

Gibt es Gemüsesorten, die immer geerntet werden können?

Bei einem Anbau im Freien, also ohne Gewächshaus, gibt es immer eine bestimmte Saison, da jede Pflanze andere klimatische Bedingungen zum Reifen braucht. Mit verschiedenen Sorten, also früh oder spät reifenden Sorten, kann man die Erntezeit ausdehnen. Das komplette Jahr über gleichmässig wächst aber nur eine einzige Gemüsesorte: Champignons haben immer Saison, da sie kein Sonnenlicht brauchen.

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