Wildcamping

Wildcamping inmitten der schönen Natur

Wenn Sie mit Ihrem Zelt oder Wohnmobil ausserhalb der Raststätten und Campinganlagen übernachten, fühlen Sie sich der Naturlandschaft ganz nah. Diese besondere Art von Camping ist in vielen Ländern nicht erlaubt, doch es gibt einige Regionen, die es dulden. In der Schweiz sind die Gemeinden für die Genehmigung zuständig. Im Tourismusbüro oder beim Caravan-Verleih finden Sie die wichtigsten Infos zum Camping und erhalten das Merkblatt vom Schweizerischen Alpen-Club.
Wildcamping

Wildcampen auf legale Art

Eine Übernachtung inmitten der Natur gibt Ihnen ein Gefühl von Abenteuer und Freiheit. Sie geniessen die Umgebung der Schweizer Bergwelt oder den Blick auf einen schönen See. Doch in vielen Kantonen und Gemeinden gelten strenge Regeln, die Sie beachten müssen. Ansonsten bekommen Sie Probleme mit der örtlichen Polizei oder mit Grundstücksbesitzern, wenn Sie Ihren Campingbus einfach an einem Feldweg oder in einem Wald abstellen. In Naturschutzgebieten und Jagdbanngebieten ist das Wildcamping grundsätzlich verboten. Auf Privatgrundstücken benötigen Sie die Erlaubnis des Eigentümers. Müll ist ordnungsgemäss zu entsorgen oder mitzunehmen, zudem dürfen Sie am Campingplatz kein offenes Feuer entzünden oder beim Zeltaufbau die umstehenden Pflanzen beschädigen. So bleiben nach dem Camping keine Spuren zurück. Bei der Suche nach einem schönen Platz für Ihren Wohnwagen oder den Caravan spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zunächst benötigen Sie eine ebene Fläche. Ausserdem geht es um die möglichst geringe Beeinflussung von Flora und Fauna. Ebenfalls wichtig ist der ausreichende Abstand zu Wohngebieten, Wanderwegen und touristischen Attraktionen.

Wild campieren in der Schweiz – verbotene und erlaubte Zonen

In den Schweizer Kantonen und Gemeinden gelten unterschiedliche Verordnungen, die das Wildcampen teilweise zulassen. Ein grundsätzliches Campingverbot gilt für diese Bereiche:

  • Naturschutzgebiete,
  • Eidgenössische Jagdbanngebiete,
  • Wildruhezonen,
  • Schweizerischer Nationalpark,
  • Zonen mit allgemeinem Betretungsverbot.
Für einige Regionen in der Schweiz gilt ein prinzipielles Verbot gegen Wildcampen. In anderen Gebieten können Sie die Grundstückseigentümer um eine Zustimmung bitten, wenn Sie einen schönen Standplatz auf einer Wiese oder am Feldrand entdecken. Des Weiteren gibt es regionsabhängige Vorschriften. In Bern gelten beispielsweise zeitliche Begrenzungen für Wildcamping auf Raststätten und Parkplätzen. In bestimmten Gebieten von Zürich, Zug, Uri, Obwalden, Nidwalden und einigen weiterne Kantonen ist Wildcampen unter Auflagen gestattet. Wie genau die Vorschriften für Ihr Urlaubsziel aussehen, darüber informiert Sie die Touristinformation. Detaillierte Hinweise erhalten Sie zudem bei den Camping-Experten vom Caravan-Verleih oder den regionalen Campingplätzen und Raststätten.

Wild campen in Europa und weltweit

Die europäischen Länder haben unterschiedliche Regelungen. In Deutschland sind die Bundesländer für die Vorschriften zuständig. Im Allgemeinen dürfen Sie hier nur mit Erlaubnis auf einem privaten Grundstück zelten. Übernachtungen in der freien Natur sind verboten, doch es handelt sich lediglich um eine Ordnungswidrigkeit. Gegebenenfalls erhalten Sie einen Platzverweis oder müssen eine Geldstrafe bezahlen. Für ein sicheres und legales Wildcampen gibt es inzwischen immer mehr Naturzeltplätze.

Die Skandinavier haben eine relativ lockere Haltung gegenüber Wildcampern. Hier gilt das Jedermannsrecht. In Süd- und Osteuropa gibt es zwar ein grundsätzliches Verbot, doch in ländlichen Regionen kommt es nur selten zu Kontrollen. Die USA mit ihren vielen Nationalparks gelten als Paradies für Camper. Hier gibt es die sogenannten Wilderness Areas, in denen Wildcamping mit entsprechender Genehmigung zulässig ist. Diese Zonen sind auch in Kanada zu finden. Australien ist für seine Bush-Camps bekannt. Hier bezahlen Sie eine Gebühr, um „wild“ im Nationalpark zu campen. In Neuseeland gibt es ebenso wie in Australien zahlreiche Camps und Glampingplätze. Zudem gilt in Neuseeland der Freedom Camping Act, der die Landschaft vor Vermüllung schützen soll. Mit dem Camper dürfen Sie überall eine Übernachtung einlegen, wo kein ausdrückliches Verbot herrscht, vorausgesetzt, der Wagen hat einen eigenen Wasser- und Abwassertank und Sie hinterlassen keinen Müll.

Campingverbote und wichtige Hinweise

Vor allem für sensible Orte gelten strikte Verbote für Wildcampen. Damit Sie keine Probleme bei Ihrer Reise mit dem Wohnmobil haben, ist eine genaue Planung der Route sinnvoll. Naturschutzgebiete und andere geschützte Zonen sind zu meiden. Touristisch interessante Regionen können ebenfalls problematisch werden, da die Verantwortlichen hier oft ein Campingverbot aussprechen.
Meistens ist der Schutz von gefährdeten Lebensräumen für Tiere und Pflanzen die Ursache für das Verbot von Wildcamping. In der Schweiz zeigt sich das an den Empfehlungen, im ausreichenden Abstand zur Waldgrenze zu campen. Zu meiden sind ausserdem die artenreichen Bergwiesen sowie Flach- und Hochmoore.
Es ist sinnvoll, einen Platz zu wählen, der von Ortschaften, einzelnen Häusern oder Wanderwegen nicht zu sehen ist. Wenn Sie einen schönen Standort für Ihr Zelt gefunden haben, sind einige Hinweise zum Wildcampen zu beachten.
Tipp 1: Bei Privatgrundstücken die Erlaubnis des Eigentümers einholen,
Tipp 2: Keine offene Feuerstelle errichten,
Tipp 3: Das Zelt möglichst spät aufbauen und früh wieder abbauen,
Tipp 4: Keine unnötigen Geräusche verursachen,
Tipp 5: Die Naturumgebung respektieren,
Tipp 6: Beim Aufräumen den kompletten Müll entsorgen/mitnehmen.

Sie planen einen Urlaub mit dem Wohnmobil und sind nicht sicher, wo Sie wild campen dürfen? Bei einem Caravan-Verleih und der für Ihr Zielgebiet zuständigen Touristinfo bekommen Sie die nötigen Hinweise. Über Local.ch gelangen Sie zu den richtigen Adressen und Ansprechpartnern.

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Die häufigsten Fragen zum Wildcamping

Wie verhält man sich beim Wildcampen richtig?

Den Campingplatz in natürlicher Umgebung dürfen Sie nicht verändern oder beschädigen. Offenes Feuer ist verboten, ebenso wie das Entsorgen von Müll direkt vor Ort. Das bedeutet, dass alle Abfälle mitzunehmen sind. Für den Schutz der Umwelt sollten Sie versuchen, Lärm zu vermeiden. Zudem sind bestimmte Zonen wie Naturschutzgebiete tabu. Auf Privatgrundstücken ist die Genehmigung des Eigentümers einzuholen.

In welchen europäischen Ländern ist Wildcamping erlaubt?

In Europa gelten unterschiedliche Gesetze in Bezug auf Wildcampen. Das Jedermannsrecht in Skandinavien wird locker gehandhabt, während es in der Schweiz strengeren Regeln unterliegt. Die anwachsende Zahl von Natur-Campingplätzen in Deutschland macht es möglich, auf legale Weise im Grünen zu campen. In Südeuropa ist Wildzelten grundsätzlich nicht zulässig, doch abhängig von der Region sind die Kontrollen nicht immer gleich streng.

Welche Strafe droht bei illegalem Wildcampen?

In der Schweiz müssen Sie ein Bussgeld bezahlen, wenn Sie das Campingverbot missachten und auf öffentlichem Grund zelten. Die Höhe der Busse richtet sich nach dem Kanton und der Gemeinde. Für die Überschreitung des Verbots bezahlen Sie in Lauterbrunnen maximal 200 CHF, während es in Bern bis zu 2.000 CHF sind. In Deutschland fallen die Strafgebühren geringer aus.

Warum ist in vielen Bereichen das Wildcampen verboten?

Das Verbot für Wildcamping soll vor allem die Naturschutzgebiete vor Vermüllung und Zerstörung bewahren. Leider bleiben beim Zelten oft Müll und andere Hinterlassenschaften zurück. Offenes Feuer erhöht die Brandgefahr, zudem fühlen sich die Tiere durch den Lärm gestört. Der Respekt vor der Umwelt fordert das Verantwortungsbewusstsein beim Reisen. Darum ist eine strategische Planung der Camping-Route über die legalen Plätze sinnvoll.

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