Gratwanderungen in der Zentralschweiz empfehlen sich vor allem für sportliche und fitte Wanderer mit einer guten Grundkondition, festem Schuhwerk und einem stabilen Gleichgewichtssystem. Nur wenige Gradwanderungen der Zentralschweiz sind für Gelegenheitswanderer oder Menschen mit unterdurchschnittlicher Kondition geeignet, denn hoch oben im Gebirge steht Sicherheit auf schmalen und steilen Wanderwegen an erster Stelle.
Eine Gratwanderung in der Schweiz kann jedoch für ungeübte Hochalpinisten mit durchschnittlicher Kondition empfohlen werden, denn sie zählt zu den leichtesten Gratwanderungen der Zentralschweiz. Die Rede ist von der Gratwanderung auf dem Stoos vom Klingenstock auf den Fronalpstock hinauf. Diese Gratwanderung gilt als absoluter Klassiker der Schweiz, wird gerne und viel begangen und der ein oder andere ungeübte Wanderer hat sich bereits erfolgreich an der Route versucht. Im Jahre 2006 wurde der Wanderweg vom Verein Gratwanderweg sogar nochmals ausgebaut und professionell gesichert, so dass der Weg von Gipfel zu Gipfel kaum noch ein nennenswertes Risiko darstellt und einfach nur genossen werden kann. Schwindelfreiheit und gute Trittsicherheit werden dennoch vorausgesetzt.
Das Highlight dieses Wanderweges ist, wie bei allen Gratwanderungen, seine Aussicht. Vom Stoos aus schauen Sie auf den tiefliegenden Vierwaldstättersee und seine Dörfchen, auf den Gitschen, den Uri-Rotstock, den Rophaien und den Kaiserstock. Allerdings ist diese Tour nichts für Menschen, die gerne einsam und allein durch die Berglandschaft streifen. Aufgrund ihrer leichten Zugänglichkeit, ihrer Bekanntheit und ihrer Schönheit ist es hier besonders am Wochenende, an Feiertagen und in den Ferien besonders voll.
Auf den Grat kann hochgewandert werden, oder, und dies ist sicherlich ein Grund für den grossen Andrang, mit der Sesselbahn hinaufgefahren werden. Dementsprechend ist der Ausflug durchaus für Familien geeignet.
Die erste Etappe verläuft zunächst in das Ferienparadies, welches auf 1300 Höhenmetern liegt. Stoos erreichen Sie entweder mit der Standseilbahn Schwyz/Schlattli-Stoos oder mit der Luftseilbahn Morschach-Stoos. Der Ort ist für sich als liebliches Freizeitparadies bereits eine Besichtigung wert. Um auf den Klingenstock zu gelangen, gehen Sie wenige Fussminuten in Richtung 6er-Sesselbahn Schönwetter. Diese bringt Sie direkt auf den Klingenstock-Gipfel.
Oben angekommen, verläuft der Weg in Richtung Westen zum Rot Turm und Nollen. Darauf folgt der Aufstieg zum Huser Stock. Dieser kann umgangen werden, denn es besteht die Möglichkeit, direkt zum Furggeli abzusteigen und von dort aus direkt zum Fronalpstock-Gipfel hinaufzuwandern.
Hier oben, neben dem 1921 Meter hohen Gipfel, befindet sich das höchstgelegene Restaurant der Schweiz mit der gleichzeitig wohl spektakulärsten Aussicht, bei welcher Sie sich vorstellen können zu speisen. Eine Einkehr im Gipfelrestaurant Fronalpstock ist unbedingt zu empfehlen.
Touren-Details:
Schwierigkeitsgrad: Leicht
Streckenlänge: 4,7 km
Laufdauer: 3 h
Aufstieg: 250 Meter
Jahreszeit: Juni – Oktober
Das Rigi-Massiv liegt zwischen dem Kanton Schwyz und dem Kanton Luzern in der Schweiz. Diese Gratwanderung verläuft an der Grenze entlang vom Urmiberg nach Kaltbad.
Startpunkt der Tour ist der Parkplatz an der Talstation Luftseilbahn Urmiberg. Die Luftseilbahn bringt Sie in wenigen Minuten auf die Bergstation der Luftseilbahn Brunnen – Urmiberg. Hier startet Ihre Gratwanderung auf dem Südrücken des Rigi. Das Highlight der Gratwanderung ist der spektakuläre Ausblick auf die tiefliegenden Seen der Umgebung wie den Vierwaldstättersee, den Zugersee und den Lauerzersee. Der sanft geschwungene Rücken des Rigi ist angenehm zu bewandern. Dennoch sollten festes Schuhwerk, eine gute Kondition und Schwindelfreiheit bei dieser Gratwanderung selbstverständlich sein. Der Weg verläuft durch schönste Wiesenlandschaften bis in den Felsenweg hinein. Der Felsenweg ist in die Nagelfluhwand gehauen worden, welche senkrecht abgeht und spektakuläre Tiefblicke bietet.
Das urige Dörfchen Kaltbad ist einen Besuch wert. Hier lohnt sich die Besichtigung der Felsenkapelle St. Michael, welche eine gut besuchte Wallfahrtsstätte ist.
Die Legende liest sich folgendermassen: Drei gewalttätige Vögte fügten drei frommen Schwestern solche Schmerzen und Ängste zu, dass sie in die Wildnis flohen, um sich in Sicherheit zu bringen. Sie begannen an diesem Ort ein neues, frommes Leben im Einklang mit Gott und der Natur. Die Jahre vergingen und nach und nach starben die Schwestern. Nachdem die letzte Schwester ins Himmelreich aufgestiegen ist, entsprang an dieser Stelle wie von Zauberhand eine Quelle, welche heiliges, heilendes Wasser führte. Zahlreiche Menschen suchten diesen Ort seitdem auf, um sich im heilenden Wasser zu baden und ihre Krankheiten zu heilen. Auf diese Weise entstand der Name Kaltbad. Wer in Kaltbad einkehren möchte, den heisst das Berggasthaus Unterstetten herzlich willkommen.
Touren-Details:
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Streckenlänge: 13,2 km
Laufdauer: 5 h
Aufstieg: 781 Meter
Jahreszeit: April-Oktober
Das 2.351 Meter hohe Brienzer Rothorn ist das Ziel der dritten Gratwanderung. Die Gratwanderung verläuft von Turren über Schönbüel auf das Brienzer Rothorn. Das Highlight der Reise sind die atemberaubende Landschaft und die Tiefsicht auf den Brienzersee. Am 24. August 1970 wurde der Höhenweg eröffnet.
Startpunkt der Wandertour ist die Talstation Luftseilbahn Turren in Lungern in der Schweiz. Diese wurde im Jahre 1961 eröffnet. Parken ist am Parkplatz möglich. Hier nehmen Sie die Luftseilbahn, welche Sie in wenigen Minuten auf den Turren hinauffährt. Von hier aus gehen Sie in Richtung Schönbüel über einen romantischen Bergweg mit herrlichen Bergblumenwiesen bei einer immer schöner werdenden Aussicht.
Sowohl der Eiger als auch die Wetterhörner, der Titlis, die Jungfrau, der Mönch und die Alpen stehen zum Greifen nahe um Sie herum und verzaubern einen jeden Wanderer mit ihrer gigantischen Ausstrahlung.
In der nächsten Etappe gehen Sie dem Brienzer Rothorn entgegen. Auf dem Weg haben Sie die Möglichkeit, Gämsen und Steinböcken zu begegnen, welche fröhlich grasend und geschickt wie der Wind zwischen Weide und Fels herumspringen. Besonders kühlere Tage und die frühen Morgenstunden eignen sich für Wildsichtungen. Je näher Sie dem Brienzer Rothorn kommen, desto schöner wird die Aussicht. Diesmal auf den Brienzersee, den Arnisee und den Eisee.
Am Brienzer Rothorn angekommen, machen Sie Rast, packen Ihr Butterbrot aus, atmen tief durch und lassen die Schönheit der Alpen nochmal in Ruhe auf sich wirken. Haben Sie sich sattgesehen und sind bereit für den Abstieg, dann führt Sie Ihr Weg zur nahegelegenen Brienzer-Rothorn-Bahn, welche Sie bequem bei Panoramasicht nach Brienz hinunterfährt. Von Brienz aus haben Sie die Möglichkeit, mit der Zentralbahn nach Lungern zurückzufahren. Diese eignet sich alternativ für einen Ausflug mit der Familie, wenn es nicht die Herausforderung sein soll.
In Lungern angekommen, haben Sie es vom Bahnhof aus nicht mehr weit zum Restaurant Bahnhöfli in der Bahnhofstrasse 30.
Touren-Details:
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Streckenlänge: 8,3 km
Laufdauer: 4 h
Aufstieg: 1094 Meter
Jahreszeit: Juni-September
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