Brustschmerzen

Brustschmerzen – Mögliche Ursachen und was Sie tun können

Unter Schmerzen, einem Stechen oder Spannungsgefühlen in der Brust leiden viele Frauen in der Schweiz. Vor allem die Ungewissheit darüber, woher die Schmerzen kommen, bereitet den Frauen oft grosse Sorgen. Sind Schmerzen in der Brust eher harmlos oder steckt dahinter möglicherweise eine ernsthafte Erkrankung? Und wann sollten Sie mit den Beschwerden besser zum Arzt gehen? In diesem Artikel erfahren Sie alle wichtigen Informationen rund um das Thema Brustschmerzen.
Brustschmerzen

Die möglichen Ursachen von Schmerzen in der Brust

Da die Ursachen von Schmerzen in den Brüsten sehr vielseitig sein können, sollten Sie im Zweifel immer einen Arzt aufsuchen. Obwohl die Ursachen oft harmlos sind, sollten ernsthafte Erkrankungen durch eine ärztliche Untersuchung ausgeschlossen werden.

Das bedeutet ein Stechen in der Brust

In den meisten Fällen sind die Beschwerden bei Frauen zyklusbedingt. In der Medizin wird deshalb zwischen den Fachbegriffen Mastodynie und Mastalgie unterschieden. Wenn Brustschmerzen auf Veränderungen des Monatszyklus zurückzuführen sind, so sprechen die Ärzte von einer Mastodynie. Sind die Ursachen des Schmerzes nicht auf den Zyklus zurückzuführen, so spricht man von Mastalgie. Dieser Begriff wird für Brustschmerzen bei Männern ebenso verwendet. Frauen haben aufgrund der hormonellen Veränderungen während ihres Monatszyklus vermehrt mit Brustschmerzen zu kämpfen.

Hormonelle Ursachen von Brustschmerzen (Mastodynie)

Die weiblichen Brüste stehen als sekundäres Geschlechtsorgan unter einem grossen Hormon-Einfluss. Östrogene sorgen dafür, dass im Brustgewebe vor allem in der zweiten Zyklushälfte vermehrt Flüssigkeit eingelagert wird. Die Durchblutung steigt und somit werden die Brüste in dieser Phase etwas grösser, was einen Dehnungsschmerz verursachen kann. Zudem werden die Brüste empfindlicher. Beim Eintritt der Menstruation fällt der Östrogenspiegel wieder ab, womit die Schmerzen wieder nachlassen. Die Intensität dieser Schmerzen ist bei allen Frauen unterschiedlich. Manche Frauen leiden darunter stark, während andere kaum etwas spüren. Zyklusabhängige Ursachen können Sie daran erkennen, dass sie wiederkehrend vor der Menstruation auftreten. Darüber hinaus können weitere hormonelle Veränderungen ebenfalls derartige Beschwerden hervorrufen, beispielsweise beim Eintritt der Wechseljahre oder einer bestehenden Schwangerschaft.

Weitere Ursachen für Brustschmerzen

Wenn die Beschwerden nicht auf den weiblichen Zyklus zurückzuführen sind, gibt es noch zahlreiche weitere Ursachen, die bestenfalls ärztlich abzuklären sind. Nicht zuletzt sind Schmerzen in den Brüsten in seltenen Fällen ein Anzeichen einer Erkrankung. Nicht hormonelle Ursachen von Beschwerden in der Brust, die zu schmerzenden Brüsten führen können, sind:

Gereizte Brustwarzen

Es mag banal klingen, jedoch sind die Ursachen für Schmerz oft in falsch sitzender Kleidung zu finden. Wenn insbesondere die Brustwarzen schmerzen, liegt es manchmal an zu enger oder aus rauen Materialien gefertigter Kleidung. Diese kann die Brustwarzen reizen und somit Probleme verursachen. Überprüfen Sie zudem, ob Sie die richtige BH-Grösse tragen.

Zysten

Unter einer Zyste versteht man eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase. Diese kann im Brustgewebe der Frau Beschwerden auslösen, wenn sie eine bestimmte Grösse erreicht und damit das umliegende Gewebe zur Seite drängt. In den meisten Fällen sind Zysten jedoch gutartig. Die Ursachen von Zysten sind bislang noch nicht im Detail bekannt und erforscht.

Psychische Beschwerden

Nicht selten liegen den Symptomen psychische Ursachen zugrunde. Wer unter starkem Stress leidet oder Kummer hat, nimmt oft körperliche Probleme wahr. Diese können sich dann in einem beklemmenden Gefühl in der Brust oder mit anderen körperlichen Symptomen äussern.

Gutartiger Weichteiltumor

Tumore sind bei Schmerzen in der Brust nicht auszuschliessen. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen gutartigen Weichteiltumor handeln. Darunter versteht man einen weichen und elastischen Knoten, der direkt unter der Haut liegt und leicht spürbar ist. Diese verursachen insbesondere dann einen Schmerz, wenn sie in der Nähe von Nerven liegen. Unterschieden wird hier zwischen Lipomen, also Veränderungen des Fettgewebes, Fibromen (Veränderungen des Bindegewebes) und sogenannten Atheromen, worunter man Veränderungen des Grützbeutels versteht. In diesem Fall sammeln sich Talg sowie abgestorbene Hautzellen an.

Brustkrebs

Bei Brustkrebs handelt es sich um einen bösartigen Tumor im Gewebe. Dieser geht in den meisten Fällen von den Milchgängen, in seltenen Fällen von den Drüsenläppchen aus. Im Anfangsstadium kann diese Krebsart ebenfalls Schmerzen in der Brust verursachen.

Angina

Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen können ebenfalls zugrunde liegen. Ärzte bezeichnen eine sogenannte Brustenge, ein stark beklemmendes und einengendes Gefühl in der Brust, als Angina. Dies kann beide Geschlechter betreffen und sollte umgehend ärztlich abgeklärt werden. Sollten derartige Symptome sehr plötzlich auftreten oder/und die Atemwege beschweren, rufen Sie umgehend einen Notarzt.

Brustdrüsenentzündung in der Stillzeit

Bei stillenden Müttern im Wochenbett können sich die Brustdrüsen entzünden. Dies passiert bei ca. 9 % aller stillenden Mütter, und zwar meistens in den ersten zwei Wochen nach der Entbindung. Die Brustdrüse wird hierbei rot und schwillt an und gibt manchmal ein eitriges Sekret ab.

Brustdrüsenentzündung (nicht in der Stillzeit)

Nicht stillende Frauen können ebenfalls an einer Brustdrüsenentzündung erkranken, wobei dies eher selten auftritt. Hierbei dringen ebenfalls Bakterien in das Gewebe ein, wodurch eine Entzündung ausgelöst wird. Die Wahrscheinlichkeit, an einer durch Bakterien ausgelösten Drüsenentzündung zu erkranken, ist im Wochenbett jedoch wesentlich höher.

Die Ursachen von Brustschmerz sind also vielfältig und können ganz unterschiedlicher Natur sein. Im Zweifel sollten Sie deshalb immer einen Arzt aufsuchen. Zwar sind die Ursachen häufig harmlos, jedoch sollten ernsthafte Erkrankungen durch eine Untersuchung ausgeschlossen werden. Der richtige Ansprechpartner für Frauen ist hier der Gynäkologe oder Frauenarzt, ferner ein Urologe für Männer. Auf local.ch finden Sie einfach und schnell alle Gynäkologen und Ärzte mit dem Schwerpunkt auf Frauenheilkunde in Ihrer Nähe.

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Wann sollte ich bei Brustschmerzen zum Arzt?

Wenn Sie unter andauernden oder wiederkehrenden Brustschmerzen leiden, sollten Sie einen Arzt zurate ziehen. Nur so können ernstzunehmende Krankheiten ausgeschlossen werden. Insbesondere wenn die Probleme nicht auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen sind, sollten Sie mit dem Arztbesuch nicht zu lange warten. Im Falle von hormonbedingten Problemen ist der Gynäkologe ebenfalls der richtige Ansprechpartner und kann in vielen Fällen Abhilfe schaffen.

Wie werden Brustschmerzen behandelt?

Die Behandlung hängt von den Ursachen ab. Sofern diese von hormoneller Natur sind, können Medikamente oder Hormonpräparate Abhilfe schaffen. Bei einem Tumor ordnet der Arzt eine entsprechende Therapiemassnahme an. Da die Ursachen hier sehr verschieden sein können, sind die Behandlungsmassnahmen ebenfalls sehr unterschiedlich. Ihr Gynäkologe kann Ihnen die verschiedenen Optionen aufzeigen.

Sind Brustschmerzen ein Anzeichen auf Brustkrebs?

Nicht unbedingt. Schmerzen in der Brust gehören zwar zu den Symptomen von Brustkrebs, jedoch gibt es zahlreiche weitere Ursachen, welche derartige Beschwerden auslösen können. Aus diesem Grund sollten Sie nicht sofort in Panik geraten, wenn Sie oder jemand in der Familie betroffen ist. Vereinbaren Sie möglichst zeitnah einen Termin beim Arzt, um der Ursache auf den Grund zu gehen.

Deuten Brustschmerzen auf eine Schwangerschaft hin?

Brustschmerz ist tatsächlich oft eines der ersten Schwangerschaftssymptome. Jedoch gilt hier: Das Vorliegen einer Schwangerschaft ist ebenfalls nur eine von vielen möglichen Ursachen für Schmerzen in der Brust. Wenn die Möglichkeit einer Schwangerschaft besteht, sollten Sie einen Schwangerschaftstest durchführen oder bestenfalls sofort einen Gynäkologen aufsuchen, um die Option einer bestehenden Schwangerschaft abzuklären.

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