Hat eine Katze Durchfall oder Diarrhö, kann das ganz lapidare oder sehr ernste Ursachen haben. In einer solchen Situation sollten Sie zwischen akut auftretendem, eher kurz anhaltendem und zwischen chronischem, dauerhaftem, hartnäckigem Durchfall unterscheiden.
Als mögliche Auslöser werden in Betracht gezogen:
Wenn Ihre Katze Durchfall hat, sollten Sie davon ausgehen, dass es sich bei dieser Erscheinung immer um ein Anzeichen für andere gesundheitliche Beeinträchtigung handelt. Oftmals ist der Durchfall mit Erbrechen gepaart. Die Beschaffenheit (Geruch, Aussehen, Beimengungen) des Durchfalls gibt Auskunft über die Art des Auslösers. In der Regel erholen sich die Tiere recht schnell und genesen bald. Riskant ist Durchfall bei der Katze, insbesondere bei Kitten, bei Fellnasen mit einer Vorerkrankung und bei Senioren.
Im alltäglichen Umgang mit Durchfall bei der Katze wird überwiegend entsprechend der Symptome therapiert. So kann eine Kotprobe beispielsweise anzeigen, dass einzellige Parasiten oder Würmer vorhanden sind. Infolgedessen erfolgt eine Gabe von Anthelminthika. Tritt zum Durchfall ein Erbrechen auf, wird der Tierarzt Antiemetika verordnen. Diese Medikamente unterdrücken den Brechreiz. Zusätzlich dazu können prä- und probiotische Substanzen gegeben werden. Sie tragen zu einer Darmsanierung bei, indem sie die gesunde Darmflora wieder aufbauen helfen. Werden Bakterien (Kokzidien, Enterokokken) als Verursacher nachgewiesen, kann eine orale oder medikamentöse Gabe von Antibiotika durch den Veterinär sinnvoll sein. Sind Viren an einer Darminfektion schuld, muss diese Erkrankung von selbst ausheilen.
Beobachten Sie bei der Katze schmerzhafte Beschwerden wie Bauchkrämpfe, wird der Tierarzt ein Schmerzmittel spritzen. Anderenfalls können Sie es dem Tier nach Verordnung als Tropfen oral verabreichen. Liegen spezielle Krankheiten als Ursache des Durchfalls vor, müssen diese verständlicherweise erst behandelt werden. Dazu benötigen die Liebhaber und Züchter oftmals viel Geduld. Bei Tumoren im Magen, in der Bauchspeicheldrüse oder Darm kann beispielsweise eine Operation erforderlich sein.
Das geeignete Futter hängt in der Regel von der jeweiligen Ursache ab. Ist der Kot plötzlich durchfallartig, genügt ein Aussetzen des Fütterns für maximal neun Stunden. Stellen Sie reichlich frisches Trinkwasser bereit, um den Verlust an Flüssigkeit auszugleichen. Nachdem gefastet wurde, kann eine geeignete Schonkost angeboten werden. Ideal ist eine Kombination aus Nahrungsbestandteilen, die leicht verdaulich sind. Das sind beispielsweise:
Gewürzt wird alles nur mit einer Prise Salz, um Mineralien zuzuführen. Von Nass- und Trockenfutter mit Zucker und Stärke muss abgesehen werden. Die Krankenkost kann etwa zwei Tage lang gegeben werden. Dennoch sollte der Tierarzt in der Zwischenzeit um Rat gefragt werden.
Um bei der Katze Durchfall zu vermeiden, ist ein zucker- und getreidefreies Katzenfutter mit einem geringen Anteil an Konservierungs- und Zusatzstoffen zu empfehlen. Futterumstellungen (sowohl andere Futterbestandteile als auch Hersteller) werden nur schlecht vertragen. Achten Sie darauf, dass keine giftigen Zimmerpflanzen angeknabbert werden. Vermeiden Sie den Zugang zu verdorbenen Futtermitteln. Gewährleisten Sie der Katze einen geregelten, stressfreien Alltag ohne Aufregung und Spannungen. Diese Problematik ist vor allen Dingen bei einem Katzenleben im Rudel bedeutsam. Es ist beispielsweise nicht auszuschliessen, dass einzelne Gruppenmitglieder gemobbt werden. Das ist ein enormer Stressfaktor, der sich beim Mobbingopfer in Unsauberkeit und Durchfall äussern kann. Entwurmen Sie Freigänger regelmässig. Auch Wohnungskatzen, die in Kontakt mit Freigängertieren kommen, müssen permanent auf Parasiten kontrolliert werden. Beobachten Sie den Kot und denken Sie bei Veränderungen (musige Konsistenz, Schleim- und Blutbeimengungen, dünnflüssig) an eine Giardiose. Spülen Sie Futternäpfe und Katzenklos täglich mit heissem Wasser aus, um eine Keimansammlung und -verschleppung zu verhindern. Das ist vor allen Dingen dann relevant, wenn mehrere Haustiger zusammenleben oder wenn Sie Freigänger halten.
Hinweis: Nehmen Sie beim Besuch des Tierarztes immer gleich eine über drei Tage hinweg gesammelte Kotprobe mit.
Hat die Katze Durchfall, ist das ein Grund, sich an einen Fachmann zu wenden. Auf kurze oder lange Sicht hinweg sollten Sie Kontakt zu einem veterinärmedizinischen Facharztpraxis oder einer Tierklinik aufnehmen. Handelt es sich um einen Notfall, ist ein tierärztlicher Bereitschaftsdienst zu empfehlen. Den richtigen Tierarzt in Ihrer Nähe finden Sie auf local.ch.
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In Abhängigkeit von der jeweiligen Ursache kann eine Katze mit Durchfall gleichzeitig erbrechen. Das ist typisch für einen Befall mit Giardien. Daneben sind kolikartige Schmerzen, Blähungen, extrem stinkende Fäkalien und eine erhöhte Körpertemperatur (über 39,2 °C) als weitere Begleiterscheinungen nicht auszuschliessen. Typisch für eine Unverträglich von Futter ist das Auftreten von Hautveränderungen mit Schuppen und/oder dem Ausfall des Fells.
Kurzzeitig sind bewährte Hausmittel über einen maximalen Zeitraum von etwa zwei Tagen durchaus erlaubt. Nebenwirkungsfrei und schonend sind unter anderem natürliche Mittel wie Heilerde und Flohsamenschalen. Diese Stoffe werden ins Nassfutter gemischt. Unterstützend für die Genesung bei Durchfall sind Kohletabletten, welche die Darmtätigkeit regulieren. Kleine Mengen Magerquark im Futter sowie homöopathische Arzneistoffe können in Absprache mit dem Tierarzt angeboten werden.
Grundsätzlich ist eine Schonkost nur in Absprache mit dem Veterinär sinnvoll, wenn die Katze Durchfall hat. Er wird Ihnen gerne die weitere Vorgehensweise anweisen und Ihnen möglicherweise medizinisches Futter mitgeben. Mischen Sie nicht eigenmächtig eine diätetische Kost mit irgendwelchen Futterprodukten. Auf Dauer ist diese Kost keine Lösung. Nur als vorübergehende Entlastung und für eine Kalorienzufuhr im Krankheitsfall ist sie günstig.
Verantwortungsvolle Besitzer warten nicht erst lange ab, bis sie die erwachsene Katze oder das Katzenbaby nach spätestens zwei Tagen zum Tierarzt bringen. Nehmen die Tiere an Gewicht ab und lässt sich im Nacken eine aufrecht stehende Hautfalte bilden, dann besteht die Gefahr des Austrocknens. Werden die Katzen mit Durchfallerscheinungen zunehmend apathisch und lustlos, ist es höchste Zeit für den Veterinär.
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