Elektrofahrzeuge

Elektroauto - Das sollten Sie wissen

Fast jedes zweite neue Auto war 2019 bereits ein Elektroauto – zumindest in Norwegen. Die Nordeuropäer gelten als absolute Vorreiter der Elektromobilität. In der Schweiz rollten im gleichen Zeitraum gerade einmal vier Prozent der verkauften Neuwagen als Elektrofahrzeuge aus den Autohäusern. Aber das Interesse der Schweizer am E Auto ist gross. Batterie, Ladezeiten, Preis, Reichweite oder Unterhalt und Werkstatt für ein Elektroauto: Hier finden Sie erste Informationen zu den häufigsten Fragen.
Elektroauto

Einfach umsteigen – Elektrofahrzeuge im Alltag

Wer sich heute für ein Elektroauto interessiert, hat gleich einen grossen Vorteil gegenüber den Enthusiasten, die schon vor Jahren auf ein elektrisch angetriebenes Auto umgestiegen sind. Die Auswahl an Marken und Modellen ist zuletzt stark gewachsen – sowohl für Hybrid-Autos mit Batterie und Verbrenner als auch für reine Stromer. Dabei ist auch das durchschnittliche Preisniveau für Fahrzeuge mit Elektroantrieb deutlich gesunken.

Hohe Anschaffungskosten waren bisher für viele das Haupthindernis, sich für ein Auto als Elektromobil zu entscheiden. Gleichzeitig gaben die Schweizer aber zuletzt durchschnittlich knapp über 46.000 Franken für einen Neuwagen mit Verbrennungsmotor aus. Inzwischen sind in dieser Preisregion – oder sogar darunter – einige Elektrofahrzeuge erhältlich. Dabei handelt es sich keineswegs nur um Kleinwagen, sondern Fahrzeuge, deren Platzangebot sich auf Mittelklasse-Niveau bewegt. Trotzdem bekommen Sie zum ähnlichen Preis immer noch viele grössere und besser ausgestattete Benziner oder Diesel. Warum sind Elektrofahrzeuge immer noch so teuer?

Batterie und Reichweite von Elektromobilen

Der Akku eines Elektrofahrzeugs ist der Hauptgrund für den höheren Preis dieser Fahrzeuge. Der Preis einer Batterie liegt herstellerübergreifend im fünfstelligen Franken-Bereich und macht nicht selten ein Drittel des Kaufpreises für das komplette Auto aus. Eine höhere Nachfrage könnte die Preise vielleicht etwas purzeln lassen. Andererseits wissen die Hersteller oder die Besitzer der notwendigen Rohstoffe für die Batterie um ihre Marktmacht und wachen ähnlich wie Erdölproduzenten über die Preisentwicklung. Ausserdem fliesst viel Geld in Forschung zur Elektromobilität und besonders in die Weiterentwicklung der Akkus für die Fahrzeuge. Denn bei Ladezeiten oder Reichweite liegen weitere Punkte, die viele noch vom Umstieg auf einen elektrischen Antrieb abhalten. Eine Reichweite von 400 Kilometern oder mehr gilt vielen Autofahrern, aber auch Auto-Experten als eine Marke, die ein Elektroauto nicht nur im Test-Betrieb erreichen sollte, um alltagstauglich zu werden.

In der Praxis erreichen selbst teure Modelle mit viel Leistung in der Batterie diese Reichweite allerdings nicht immer. Die individuelle Fahrweise spielt für die Reichweite zwar eine grosse Rolle, aber selbst umsichtige Fahrer kommen mit ihrem Auto selten auf die vom Hersteller angegebene Distanz. Im Nahverkehr kommt dieser maximalen Reichweite oft noch keine entscheidende Bedeutung zu. Wer aber häufiger auf längeren Strecken unterwegs ist, muss seine Touren entsprechend planen, zwischendurch eine Elektroauto Ladestation ansteuern und Ladezeiten einkalkulieren, wenn der Ladezustand des Akkus zur Neige geht. Zum Aufladen gab es mit Jahresbeginn 2020 in der Schweiz schon eine Menge Möglichkeiten:

• über 4.200 grösstenteils öffentliche Ladestationen
• mit mehr als 14.000 Anschlüssen,
• davon knapp die Hälfte für ein beschleunigtes Laden mit bis zu 100 kW ausgelegt,
• aber weniger als zehn Prozent echte Schnelllader mit mehr als 100 kW Ladeleistung.

Ladezeiten für Elektrofahrzeuge

Fahrer von E-Autos interessiert nicht nur die Zahl der Ladestationen, sondern vielmehr die dort vorhandene Ladetechnologie für ihr Auto. Sie entscheidet zusammen mit der Aufnahmekapazität der eigenen Batterie massgeblich über die Dauer eines Ladevorgangs:

• Die Kapazität der Akkus von Elektromobilen bewegt sich aktuell ungefähr zwischen 30 und 100 kWh.
• Eine gewöhnliche Haussteckdose liefert 2,3 kW Leistung. Hier dauert die Aufladung damit ungefähr 13 bis 43 Stunden.
• Spezielle Wandladestationen können bis zu 22 kW Leistung liefern und die Ladedauer damit auf 1,5 bis knapp 5 Stunden verkürzen.
• Beschleunigte Stationen mit mindestens 50 kW erreichen Ladezyklen zwischen 30 Minuten und 2 Stunden.
• Schnelllader mit bis zu 170 kW Leistung laden die Batterie dann sogar in 15 bis 30 Minuten nahezu vollständig wieder auf.

Bis zu einem Ladezustand von 80 Prozent nehmen alle Akkus den Strom ungebremst auf. Dann senken die Ladetechnologie von Auto und Station die Stromaufnahme ab, um den Akku zu schonen. Das bedeutet: der letzte Teil des Aufladens dauert immer besonders lange, weswegen bei vielen Fahrten nur bis zur 80-Prozent-Marke aufgeladen wird.

Förderung für Elektrofahrzeuge

Besondere Kaufprämien für ein Elektroauto – wie bei den deutschen Nachbarn – gibt es in der Schweiz (noch) nicht. Käufern der Fahrzeuge wird allerdings schweizweit die Automobilsteuer von immerhin vier Prozent des Kaufpreises erlassen. Weiter verzichten die einzelnen Kantone ganz oder teilweise auf die Motorfahrzeugsteuer für Elektrofahrzeuge. Damit entstehen für Fahrzeuge mit Elektroantrieb Vorteile beim Kauf und den laufenden Unterhaltskosten.

Kosten beim Elektroauto

Im laufenden Betrieb spart das Elektroauto dann weiter bares Geld. Die Kostenunterschiede zwischen Strom, Benzin oder Diesel machen die Ersparnis sogar sehr deutlich.

Elektrofahrzeuge und ihr Stromverbrauch auf 100 Kilometer

• Ein Elektroauto verbraucht hier durchschnittlich 15 bis 20 kWh.
• Bei einem Strompreis von etwa 20 Rappen pro kWh ergibt das Kosten von drei bis vier Franken.

Auto mit Benzin- oder Dieselmotor und sein Verbrauch auf 100 Kilometer

• Im Schnitt verbraucht ein Benziner hierzulande 9 Liter, ein Diesel 8 Liter pro 100 Kilometer.
• Bei Kraftstoffpreisen um die 1,5 Franken führt das zu Spritkosten von 12 bis 13,5 Franken.

Fazit: klarer Kostenvorteil für Elektrofahrzeuge

• Mit einem Elektroauto sparen Sie also etwa 8 bis 10 Franken pro 100 Kilometer.
• Bei einer jährlichen Fahrleistung von 10.000 Kilometern summiert sich daraus eine Ersparnis von knapp 1.000 Franken.

Fahrzeuge mit Elektroantrieb verursachen dabei ausserdem einen geringeren Wartungsaufwand. Für Reparaturen oder Service benötigen Sie aber Werkstätten oder Monteure mit spezieller Ausbildung und Qualifikation für die Arbeit an einem Auto mit E-Antrieb. Finden Sie eine solche Autogarage oder Autowerkstatt für Elektrofahrzeuge in Ihrer Nähe gleich hier bei local.ch.

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Die häufigsten Fragen zum Elektroauto und schnelle Antworten

Was kostet ein Auto mit Elektroantrieb?

Die Preise für Elektrofahrzeuge beginnen bei etwa 35.000 Franken, zum Beispiel für den Opel Corsa e oder den Renault Zoe. Am anderen Ende der Preispalette finden sich für etwa 130.000 Franken das Model X von Tesla oder der Porsche Taycan mit Preisen zwischen 135.000 und 237.000 Franken für die unterschiedlichen Ausführungen.

Welche Reichweite besitzen die elektrischen Fahrzeuge?

Bei der Reichweite kommt der Opel Corsa e auf 330 Kilometer, der Renault Zoe je nach gewählter Batterie auf 180 bis 300 Kilometer, das Tesla Model X auf 507 Kilometer und der Porsche Taycan modellabhängig auf 333 bis 463 Kilometer nach dem weltweit einheitlichen Testverfahren (WLPT). Die Reichweite im Alltag liegt durchschnittlich 10 bis 30 Prozent unter diesen Werten.

Welche Fahrzeuge mit E-Antrieb sind am beliebtesten in der Schweiz?

2019 führte das Tesla Model 3 die Schweizer Zulassungsstatistik für Elektrofahrzeuge mit über 5.000 Exemplaren klar an und schaffte es gleichzeitig als erstes Elektroauto überhaupt in die Top Ten der meistverkauften Neufahrzeuge. Auf Platz 2 fanden sich rund 1.800 Fahrzeuge vom Typ Renault Zoe. Mit etwas mehr als 1.000 verkauften Wagen schaffte es der BMW i3 auf Platz 3.

Wie lange halten die Akkus von Elektrofahrzeugen?

Hierzu gibt es bisher nur vage Angaben. Die Akkus vertragen typabhängig zwischen 500 und 1.200 Ladezyklen und haben eine ungefähre Betriebsdauer von 8 bis 10 Jahren. Das entspricht Fahrleistungen von 100.000 bis 160.000 Kilometern. Diese Werte werden ganz oder teilweise auch von den Herstellern garantiert. Anschliessend muss der Akku noch nicht unbrauchbar sein, hat aber mindestens ein Drittel Kapazität verloren.

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