Origami Anleitun

Origami – die hohe Kunst des Faltens

Gegenüber anderen Kunstformen zeigt sich das Origami als Technik, bei der nach klassischem Vorbild ein einziges Stück Papier genutzt wird. Entsprechend wird das Blatt nicht geklebt oder zusammengesetzt. Die beiden Wörter stehen für „ori“ (falten) und „kami“ (Papier). Aus einem zumeist quadratischen Blatt Papier entsteht durch Umklappen der Ecken eine geometrische Figur in zwei- oder dreidimensionaler Ausführung. Dabei unterliegt der Vorgang einer durchdachten Faltanleitung nach vorgegebenen Regeln.
Origami Anleitung

Origami– Geschichte und Hintergrund

Das Origami-Faltsystem beinhaltet unter anderem, dass die Anzahl der Falten gerade ist und sich bestimmte Falten gegenüberstehen. Heute ist Origami ein toller Zeitvertreib zum Basteln und Lernen.

Origami ist eine sehr alte Falttechnik, die bereits vor der Erfindung des Papiers existierte und in China und bald auch in Japan von Mönchen mit flexiblen Materialien und Textilien zum meditativen Zweck angewendet wurde und sich nach der Erfindung des Papiers dann etablierte. Dahinter steckte zunächst immer ein zeremonieller Akt. Aus einem einzigen Papierblatt wurde eine bestimmte Figur geformt, bis sich die Motive zahlreich entwickelten.

Die Japaner gaben der Kunst ihren Namen. Sie nannten die Figur „Noshi“ und prägten viele bekannte Tiere, so den Schmetterling, den Kranich oder den Schwan, hinter deren Abbild sich eine symbolische Bedeutung verbarg. Als Geschenk überreicht, hatten die Figuren entsprechend immer eine bestimmte Aussage, standen für Liebe, Freiheit oder Kraft.

Die Kunst des Faltens beinhaltet heute viele einfache Motive, aber ebenso sehr komplexe und komplizierte Versionen. So gibt es innerhalb des Origamis das Tangrami, bei dem mehrere gleiche Papierteile und Module zusammengesetzt werden, um Dreidimensionalität zu erzielen.
Das Falten erfordert viel Geschicklichkeit und Konzentration. Bekannte klassische Objekte kann jeder nachmachen. Die erste Origami Anleitung gab es 1797 und hiess „Sembarazu Orikata“ mit der Bedeutung: „Wie man tausende Kraniche faltet“. Kraniche sind in Japan heilige Vögel und, ähnlich wie die Taube, ein Symbol des Friedens.

Die Origami Anleitung – Ablauf und Materialien

Um die wunderschönen Objekte und Tiere zu falten, ist im Grunde nur ein Blatt Papier notwendig. Es gibt spezielles Origami-Papier, das eine leichtere Faltung ermöglicht. Entscheidend ist, dass die Papierstärke etwa zwischen 60 bis 90 g/m2 liegt. Das Origami-Papier ist besonders dünn und gleichzeitig sehr stabil. Daher reisst es nicht, wenn die Figur gebogen oder umgestülpt wird.

Wichtiger ist, dass das Blatt quadratisch ist. Genutzt werden können sowohl einfache weisse Blätter als auch gemusterte oder farbige. Das Originalpapier aus Japan weist eine farbige und weisse Seite auf, so dass die Figuren nicht nur eine geometrische Form erhalten, sondern sich in den verschiedenen Winkeln abheben. Dazu dient der Kontrast zwischen Farbe und weisser Fläche dazu, den Faltvorgang für Laien zu vereinfachen und bei der Origami Anleitung den Überblick zu behalten. Ein Papierblatt kann entweder 10 x 10 Zentimeter oder die doppelte Grösse aufweisen. Als Hilfsmittel ist ein Lineal empfehlenswert, um die Ecken besser umzuklappen und alles präzise und akkurat zu gestalten.

Die verschiedenen Schwierigkeitsstufen bei der Origami Anleitung

Die klassische Faltkunst aus nur einem Papierblatt hat sich mittlerweile in komplexe Schwierigkeitsstufen und Teilbereiche ausgedehnt. In typischen Origami Anleitungen gibt es zum Nachmachen die leichten, mittleren und schweren Objekte. Mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad sind mehr Faltschritte nötig und meistens ein grösseres Papierblatt. Die Figuren auf schwerem Level benötigen oftmals das Zusammensetzen mehrerer einzelner Objekte und ergeben so ihre komplexe Form, darunter ein Stern, ein Ring oder eine Box.

Die Teilbereiche wiederum differenzieren sich neben der klassischen Form in folgende bekannte Ausführungen:

  • Modulare Origamis oder Tangrami (Zusammensetzen mehrerer Einzelteile)
  • Multipiece Origamis (Puppen, die nicht nur zusammengesetzt, sondern teilweise auch geklebt werden)
  • 3D-Origami oder Tangrami (zusammengesetzte Module und Modelle)
  • Krigami (Falten mit Einschnitten)
  • Kinetic Origami (Spiralen, die sich drehen lassen)

Bekannte Origami-Motive

Origami-Figuren gibt es heute in grosser Vielfalt. Beliebt sind Tiere, aber ebenso andere geometrische Objekte wie Sterne, Boxen, Herzen, Blumen, Gegenstände und Kleider. Anfänger beginnen nach einer Origami Anleitung oftmals mit einfachen Motiven und Tieren. Zu diesen gehören der Fuchs, die Krabbe, das Schwein, der Hund, der Fisch, der Frosch, der Schmetterling oder der Schwan. An Gegenständen können sich Anfänger an einem Briefumschlag, am Herz oder an einer Box versuchen.

Wer bereits etwas Übung hat, greift auf komplexere Figuren zurück, so den Dinosaurier, die Fledermaus, die Katze, auf Kraniche oder springende Frösche. Mit diesen kann jeder seine Geschicklichkeit zeigen. Beliebt sind das Wahrheitsrad, der Stern oder die Lilie. Zu den schwierigen Objekten gehören die Schlange, die Tulpe, die Maus oder der Hase, der Diamantring oder der Würfel.

Kraniche als Symbol im Origami

Das beliebteste Motiv bleiben die Kraniche. Sie sind die Klassiker der japanischen Ausführung. Es heisst, wer es schafft, tausend Kraniche zu falten, hat einen Wunsch frei und viel Glück im Leben. Das Tier steht für Frieden und Freiheit, ist ein wunderschönes Dekorelement und Geschenk.

Mit dem mittleren Schwierigkeitsgrad sind etwas Geduld und Übung notwendig. Nach einer guten Origami Anleitung gelingt das Basteln Schritt für Schritt. Benötigt werden ein quadratisches Blatt mit 20 x 20 Zentimeter, ein Lineal als Hilfsmittel für mehr Präzision und viel Konzentration und Ruhe.

Das originale Origami-Papier ist in einem typischen Schreibgeschäft oder Basteladen erhältlich. Eine Origami Anleitung gibt es im Buchladen. Adressen in Ihrer Nähe finden Sie auf local.ch.

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Häufige Fragen zur Origami-Kunst

Welchen Hintergrund hat Origami noch?

Neben dem Spass am Basteln und Falten hat Origami einen symbolischen Charakter. So sind die Figuren bei der Übergabe als Geschenk traditionell nach strengeren Etiketten gestaltet und sollten so als Symbol dienen. Bei den traditionellen Shinto-Hochzeiten in Japan symbolisierte das gefaltete Objekt Aufrichtigkeit, Reinheit und Glück. Das Falten selbst dient auch heute oftmals der Förderung von Geduld, Geschicklichkeit und Konzentration.

Was ist das Besondere am Origami-Papier?

Origami-Papier hat eine spezielle Ausrichtung, ist dabei sehr dünn, strapazierbar und in einer bestimmten Blattgewichtsklasse zu finden. Entscheidendes Merkmal bleibt dabei, dass das Papierblatt auf einer Seite weiss und auf der anderen in einem bestimmten Farbton gehalten ist, z. B. grün oder rot. Dadurch lassen sich die einzelnen Schritte nach der Origami Anleitung einfacher nachvollziehen und die Kanten besser unterscheiden.

Wer prägte das Origami in modernen Zeiten?

Neben der Kontemplation ist die Faltkunst ein schöner Zeitvertreib und für Erwachsene und Kinder gleichermassen interessant. Einen Schritt in die Richtung schuf Akira Yoshizawa 1954. Seine Figuren und Modelle waren vereinfacht und nach einem selbst entwickelten System nachvollziehbar. Anhand von Zeichnungen und Beschreibungen bildete sich das bekannte Yoshizawa-Randlett-System, das heute noch international angewendet wird.

Wie wurde aus dem Kranich-Symbol eine Legende?

In Japan ist es Tradition, Denkmäler mit langen Kranich-Ketten zu dekorieren. Sie dienen als Sinnbild und haben den Hintergrund einer traurigen Geschichte. Es geht um die Schülerin Sadako Sasaki, die nach dem Atombombenangriff auf Hiroshima schwer an Leukämie erkrankt ist. Dem Glauben nach, dass tausend Kraniche Glück bringen. Heute steht der Papierkranich als Symbol für den Weltfrieden.

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