Baby abhalten: Windelfrei von Beginn an

So funktioniert die Windelfrei-Methode

Auch wenn es zunächst etwas ungewohnt klingen mag, ist das Abhalten für Eltern gar nicht so schwer umzusetzen. Wer die „natürlichste Sache der Welt“ mit dem Baby Abhalten locker und ohne Stress angeht, kann von einigen Vorteilen profitieren. Die folgenden Tipps sind hilfreich.

Darum liegt diese Methode im Trend und diese Vorteile bietet sie

In der heimischen Kultur ist das Wickeln des Babys ein ganz normaler Vorgang, der das Elternpaar in den ersten zwei bis drei Lebensjahren des Nachwuchses intensiv beschäftigt. In vielen anderen Ländern sieht das jedoch ganz anders aus: Dort gehört das Baby Abhalten zum ganz normalen Alltag dazu – so wie es hier früher ebenfalls war, als es noch keine Windeln gab. Damit das funktioniert, haben Mutter und Vater gelernt, die Körpersprache ihres Kindes richtig zu deuten. Sie wissen demnach, wann es Zeit für das kleine oder grosse Geschäft ist.
Der Hauptgrund, warum das Baby Abhalten in der Schweiz in den vergangenen Jahren mehr und mehr Einzug hält, liegt in der Annahme, dass kein Baby gerne in seinen eigenen Ausscheidungen liegt. Darüber hinaus sind weitere Vorteile mit dieser Windelfrei Methode verbunden. Das sind:

• Die Bindung zum Baby wird gestärkt.
• Das Kind wird schneller „trocken“, da es selbst lernt, seine Ausscheidung zu kontrollieren.
• Sie können eine Menge Geld sparen, da sie keine oder weniger Windeln kaufen müssen.
• Der Umweltaspekt spielt durch den Verzicht auf Windeln ebenfalls eine Rolle.
• Windelfreie Babys haben eine geringere Anfälligkeit für Windeldermatitis.
• Vater und Mutter unterstützen damit den ganz natürlichen Ausscheidungsprozess ihres Kindes.

Diese Abhalte-Positionen gibt es bei der Windelfrei-Methode

Wenn Sie Ihr Baby abhalten wollen, gibt es dafür unterschiedliche Möglichkeiten und Positionen. Grundsätzlich können Babys bereits ab der Geburt über der Toilette, dem Waschbecken, der Badewanne über einem Töpfchen, einer Schüssel oder einfach draussen, zum Beispiel an einem Busch, abgehalten werden. Folgende Positionen sind hierbei möglich:

• die liegende Position: Diese eignet sich zum Beispiel für das Waschbecken oder für eine Schüssel. Das Kind liegt in der Armbeuge der Mutter oder des Vaters, sein Körper wird mit dem Unterarm gestützt. Die Beine werden gestützt und etwas hochgehalten.


• die sitzende Position: Wer sein Kind über dem WC oder draussen abhält, kniet sich selbst vor die Toilette und hält sein Baby in sitzender Position in den Kniekehlen. Der Babykörper lehnt am elterlichen Bauch. Es ist darauf zu achten, dass der Popo die Toilettenbrille dabei noch nicht berührt.


• die Töpfchen-Position: Die Babys werden auf das Töpfchen gesetzt und von hinten und an der Seite gut gestützt. Bei etwas älteren Babys können sich die Erwachsenen hinter das Baby mit ihm gemeinsam auf die Toilette setzen.

Daran erkennen Eltern, dass ihr Baby mal muss

Zu Beginn ist es für Mamas und Papas meist nicht ganz einfach, an der Mimik und Gestik des Babys zu erkennen, dass es machen muss. Aufgrund seines natürlichen Instinkts sendet das Baby aber bereits mit der Geburt Signale aus. Werden diese von den Erwachsenen ignoriert, da das Kind Windeln trägt, stellt es diese jedoch irgendwann ein. Hier einige Tipps, an denen Sie frühzeitig erkennen, dass Ihr Baby mal muss:

• Es gibt bestimmte Situationen, in denen vor allem kleine Babys standardmässig ihr Geschäft verrichten. So machen die meisten Kinder direkt nach dem Aufwachen Pipi, das grosse Geschäft wird dagegen meist während oder nach dem Stillen (der Mahlzeit) verrichtet.
• Das Baby ist quengelig, strampelt und ist angespannt.
• Der Blick des Babys schweift in die Ferne.
• Der Gesichtsausdruck des Kindes ist deutlich angespannt.
• Das Kind windet sich, zum Beispiel im Arm der Mutter oder des Vaters.
• Einige Babys geben plötzlich veränderte Geräusche oder Töne von sich.
• Die Atemfrequenz des Kindes verändert sich.
• Etwas ältere Kinder machen sich zum Beispiel bemerkbar, indem sie sich in den Schritt fassen, sich zurückziehen oder zum Töpfchen oder zum WC laufen beziehungsweise krabbeln.

Die Signale des Babys sind immer sehr individuell und können sich von Kind zu Kind deutlich unterscheiden. Aus dem Grund ist es sehr wichtig, dass das Elternpaar lernt, speziell auf die jeweiligen Bedürfnisse ihres Babys zu reagieren. Mit der Zeit wird es deutlich leichter fallen, die Körpersprache zu verstehen.

Wer die Bindung zu seinem Baby festigen möchte, gleichzeitig Geld sparen und die Umwelt schonen möchte, kann bereits Neugeborene windelfrei lassen und sie abhalten. Bei local.ch erhalten Sie alle wichtigen Adressen von Hebammen und Kinderärzten, die erklären, wie das Baby Abhalten funktioniert.

Die häufigsten Fragen zum Thema Baby abhalten

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit dem Abhalten des Babys zu beginnen?

Die Entscheidung, wann sie mit dem Abhalten ihres Babys beginnen, sollten Sie individuell treffen. Während die einen die Wickelfrei Methode bereits von Geburt an praktizieren, warten die anderen, bis das Kind einige Monate alt ist. Wichtig ist, dass Sie sich selbst dazu bereit fühlen. Grundsätzlich gilt: Je früher mit dem Baby Abhalten begonnen wird, desto schneller wird das Kind trocken.

Welche Kleidung sollten die Babys beim Abhalten tragen?

Damit im wahrsten Wortsinn nichts in die Hose geht, sollten Babys, die abgehalten werden, praktische Kleidung tragen. Wichtig ist, dass sie nicht umständlich ausgezogen werden müssen, wie beispielsweise bei einem Strampler. Geeignet ist vor allem zweiteilige Kleidung, so dass eine Hose nur schnell heruntergezogen werden muss. Erhältlich sind zudem Hosen mit einem Schlitz, der bei Bedarf nur auseinandergezogen wird.

Welche Bedeutung hat der Begriff Teilzeit-Wickelfrei?

Bei der Teilzeit-Wickelfrei-Methode trägt das Baby in bestimmten Situationen eine Windel, während es in anderen windelfrei ist. Viele Sorgeberechtigte entscheiden sich dafür, dem Kind nachts und unterwegs eine Windel anzulegen, diese zuhause aber abzunehmen. Diese Mischform empfinden die meisten Erwachsenen als besonders stressfrei. Alternativ kann das Baby ständig eine Windel tragen. Nur für das Geschäft wird sie dann extra abgenommen.

Wie kann die Windelfrei Methode nachts praktiziert werden?

Säuglinge verrichten ihr Geschäft direkt nach der Geburt sogar in der Nacht, allerdings genauso wie die Erwachsenen nicht im Tiefschlaf. Das bedeutet, dass sie selbst zu nächtlicher Stunde ihr Ausscheidungsbedürfnis signalisieren, zum Beispiel indem sie sich unruhig hin und her wälzen und unruhig werden. Liegt das Baby direkt neben Mutter oder Vater, kann das Kind jetzt zügig abgehalten werden.