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Von einer vorzeitigen Ejakulation (lateinisch: Ejaculatio praecox) wird gesprochen, wenn der Mann seinen Samen beim Geschlechtsverkehr so früh ergiesst, dass das Erleben für das Paar auf Dauer nicht zufriedenstellend ist und Leidensdruck schafft. Um eine Diagnose des frühzeitigen Samenergusses zu stellen, muss dieses Problem regelmässig auftreten und zu erheblichen Problemen führen. Denn wenn eine vorzeitige Ejakulation, aus welchem Grund auch immer, nur gelegentlich vorkommt oder Paare auf beglückende Alternativen der Sexualität ausweichen, ist dies noch lange kein Grund zur Unzufriedenheit oder Panik bei Mann und Frau. Wie lange guter Sex dauern sollte, wird generell recht unterschiedlich empfunden. Trotzdem gibt es eine Definition zum frühzeitigen Samenerguss: Ejakuliert der Mann bereits kurz nach dem Eindringen in die Frau (oder gar währenddessen), so gilt dies als zu frühzeitig. Studien zufolge leiden etwa 20 Prozent der Männer unter dem Problem, das prinzipiell in jedem Alter und bei jeder Penisgröße auftreten kann. Eine Dunkelziffer wird angenommen, da Männer sicherlich nicht gerne über dieses Thema der Sexualität reden. Oft beginnt die Symptomatik schon im jungen Erwachsenenleben und belastet den betroffenen Mann, denn das Problem tritt unabhängig von der jeweiligen Partnerin auf. Diese Männer haben das Gefühl, ihren Körper und Penis unzureichend kontrollieren zu können. Negative Gedanken und Ängste vor dem nächsten Mal steigern das Problem beim Mann nur noch. Auch bestimmte körperliche Erkrankungen können zu vorzeitigen Ejakulationen führen.
Die Ursachen einer vorzeitigen Ejakulation sind recht unterschiedlich. Psychische Gründe können ebenso vorliegen wie neurophysiologische oder eine Serotonin-Rezeptor-Dysfunktion. Männer, bei denen das Problem um den Samenerguss erst später im Leben auftritt und vorher alles normal war, haben meist eine andere körperliche Erkrankung, zum Beispiel eine Prostataentzündung, eine Schilddrüsenstörung oder eine erektile Dysfunktion des Penis. In der Mehrzahl der Fälle ist das Problem aber psychischer Natur. Die Folgen sind zwangsläufig Vermeidungsverhalten, ein negatives Selbstwertgefühl und vermehrte Anspannung, wenn es auf das Thema Sex kommt. Sogar Erektionsstörungen können aus Angst vor dem Akt entstehen. Darüber hinaus ist eine zu häufige zu frühe Ejakulation betrüblich für die Partnerschaft. Von den negativen Gefühlen bei der Frau abgesehen, erlebt auch der betroffene Mann keine rechte Befriedigung beim Sex und „spürt“ den zu frühen Samenerguss des Penis kaum. Die erhebliche innere Belastung führt zu noch mehr Stress beim Mann. Der Geschlechtsverkehr kann samt Samenerguss nicht genossen werden, da die Gedanken darum kreisen, bloss «nicht schon wieder zu früh zu sein». Männer, die zu schnell erregt werden, vermeiden das Vorspiel möglicherweise ganz, um sich besser zu beweisen. Da sich sexuell alles um das Problem dreht, ist kein unbeschwertes Liebesleben mehr möglich. Für die Partnerinnen der Männer ist psychisches und körperliches Unbefriedigtsein dann vorprogrammiert, was wiederum zu (Selbst-)Vorwürfen führen kann, bis das Sexualleben schliesslich manchmal ganz eingestellt wird.
Bei regelmässigem vorzeitigem Samenerguss sollte der Mann klären, woher das Problem kommt. Wenn es ganz plötzlich auftritt, hat dies meist (ausser akuten psychischen Beschwerden) körperliche Ursachen. Ein Urologe kann klären, ob zum Beispiel Serotonin-Wiederaufnahmehemmer hilfreich sind. Eine detaillierte Befragung zum Sexualleben wird nötig, wenn es um psychische Ursachen geht. Auch Psychopharmaka (Antidepressiva) sind eventuell als Therapie beim zu frühen Samenerguss geboten. Zusätzlich sollte eine Psychotherapie begonnen werden. Kleine Hilfsmittel in der sexuellen Praxis sind ausserdem Sprays oder Cremes, die die Empfindlichkeit des Penis herabsetzen. Sie werden vor dem Sex direkt auf die Eichel aufgetragen, um den Samenerguss durch den Penis zu verzögern. Bei einem schwerwiegenden Problem mit vorzeitiger Ejaculatio reichen diese Mittel aber meist nicht aus. Generell ist ein regelmässiges Beckenbodentraining bei Männern wirkungsvoll, um die Ejakulation besser zu kontrollieren. Denn der Beckenboden, häufig eher bei den Frauen bekannt, besteht aus Muskeln, die angespannt und trainiert werden können. So wird auch der Schliessmuskel der Harnröhre unterstützt. Durch häufige Übungen können Männer den Sex bewusster erleben und die Ejaculatio besser steuern. Das Beckenbodentraining sollte zusätzlich zu den anderen Methoden zur Verbesserung der Steuerung des Samenergusses eingesetzt werden. Es gibt ausserdem bestimmte Techniken, die besserem und längerem Sex zugutekommen, beispielsweise die Start-Stopp-Technik (hier machen Männer bei ihren Bewegungen bewusst immer wieder Pausen) oder die Squeeze-Technik (hierfür wird die Eichel am Penis kurz vor dem Höhepunkt manuell zusammengedrückt). Wer bereits jahrelang von dem Problem vorzeitiger Ejaculatio betroffen ist, wendet sich am besten an einen Sexual- oder Psychotherapeuten, um entsprechende Methoden wirkungsvoll einzusetzen. Auch eine Paarberatung steht Betroffenen offen und zeigt häufig positive Wirkung, wenn die Partnerschaft bereits belastet ist.
Eine allzu häufige vorzeitige Ejaculatio beim Mann hat oft negative Folgen für die Beziehung oder bereits bei der Partnersuche. Deshalb sollte bei grosser Belastung (nicht nur für betroffene Männer, sondern auch die Partnerinnen) ein Facharzt für Urologie und Andrologie aufgesucht werden. Dieser findet mit seiner langjährigen Erfahrung heraus, was die Ursachen Ihrer Probleme sind. Sodann kann eine entsprechende Therapie beginnen. Einen hilfreichen Facharzt für Urologie und Andrologie finden Sie auf local.ch – auch in Ihrer Nähe.
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Vorzeitig ist der Samenerguss, wenn dadurch kein befriedigendes Sexualleben möglich ist. Die Ejaculatio erfolgt bereits kurz nach dem Eindringen, woraufhin Männer Enttäuschung verspüren. Partnerinnen sind von den Folgen vorzeitiger Ergüsse des Samens ebenso betroffen. Typisch sind der grosse Leidensdruck und die Regelmässigkeit. Andererseits gibt es auch Fälle, wo Paare alternative Möglichkeiten der sexuellen Befriedigung finden, sodass daraus kein Problem entsteht.
Männer, die regelmässig vorzeitig ejakulieren, entwickeln oft schon früh ein negatives Selbstwertgefühl. Das Problem zieht sich durch die Jahre und verschiedene Partnerschaften. Die Folgen sind somit psychischer Natur und betreffen auch die Partnerin, die innerliche wie auch körperliche Enttäuschung verspürt, ob es nun ausgesprochen wird oder nicht. Es kommt häufig zu einer Belastung oder Vermeidung des Liebeslebens und Beziehungsproblemen.
Neben einer Therapie, oder wenn das Problem noch nicht allzu weit fortgeschritten ist, können spezielle Übungen helfen. Der Mann kann die Bewegungen beim Sex bewusst stoppen sowie die Eichel kurz vor dem Samenerguss mit den Fingern zusammendrücken. Auch häufiges Bodenbodentraining kann Fortschritte ermöglichen, denn die Kontrolle über den Beckenboden wirkt sich auch auf den Geschlechtsverkehr und die Ejaculatio aus.
Therapien bei häufiger vorzeitiger Beendigung des Verkehrs durch frühen Samenerguss richten sich nach der jeweiligen Ursache. Serotonin- oder Antidepressiva-Gaben sind möglich. Wenn körperliche Ursachen vorliegen, muss ein Urologe entscheiden, welche speziellen Hilfen sinnvoll sind. Meist sind die Gründe vorzeitiger Samenergüsse psychisch und schon manifestiert, sodass eine Psycho-, Sexual- oder Paartherapie helfen kann.
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