Abofallen

Abofallen im Netz – Was steckt dahinter und was hilft?

Sogenannte Abofallen tauchen im Internet immer häufiger auf. Gut getarnt, sorgen sie dafür, dass der User in ein dauerhaftes Zahlverhältnis kommt, aus welchem es nur ein schweres Entrinnen gibt. Die besondere Form des Internetbetrugs kostet je nach Ausmass viel Geld. Somit sollte immer schnell reagiert werden, um aus der Falle zu entkommen. Häufig hilft der Gang zu offiziellen Beratungsstellen oder zum Anwalt.
Abofallen

Die besondere Abzocke im Internet

Die Kostenfalle Abo fordert jedes Jahr zahlreiche Opfer in Deutschland. Der Verbraucher tappt oft ungewollt in die Abzocke und kann ihr nur schwer entkommen. Die Ersteller versuchen mittels Mahnungen, ihre Opfer zu erpressen, und schüchtern sie mit einer dauerhaften Rechnung oder einem Vertrag ein. Hilfe lässt sich gleichzeitig nur über offizielle Stellen finden.

Was bedeutet Abofalle?

Eine Abofalle ist die moderne Variante einer Abzocke im Internet. Die besondere Form des Betruges stellt ein weit verbreitetes, unseriöses Geschäftsmodell dar, in welche der Verbraucher unwissentlich tappt. Sobald er die Bestätigung absendet, aktiviert er ein kostenpflichtiges Abonnement. Häufig verstecken sich die Kostenfallen hinter scheinbar kostenlosen Registrierungen für Online-Dienstleistungen. Diese können jeglicher Art sein, sodass bereits ein falscher Klick teuer wird. Beispiele hierfür sind Registrierungen für

  • Kochrezepte,
  • Songtexte,
  • Horoskope,
  • Downloads.

Die Verbraucherfalle schnappt jedoch nicht immer sofort zu. Viele User erfahren erst von der Abzocke im Internet, wenn sie die erste Rechnung per Mail oder Post erhalten. Oft sortiert der Mail-Server die Drohnachrichten als Spam ein, sodass eine Rechnung noch überraschender wirkt. Da allerdings ein rechtsgültiger Vertrag zwischen Anbieter und Betroffenen fehlt, ist diese Rechnung praktisch gesehen ungültig. Werden die Rechnungen aber nicht gezahlt und das Opfer widerspricht den Forderungen nicht, folgen weitere Mahnungen und Zahlungsaufforderungen.

Wie lassen sich Abofallen erkennen?

Abofallen im Internet tarnen sich heute immer besser. Dennoch besitzen sie einige Merkmale, welche den Verbraucher bereits beim Lesen stutzig machen sollten. Ein gutes Beispiel ist die Registrierungspflicht. Muss sich der User auf einer Plattform anmelden, um diese aktiv zu nutzen, sollten keine persönlichen Daten wie Adresse oder Geburtsdatum gefordert werden. Die Webseiten erwecken zwar den Anschein, dass sie gratis wären. Sobald die Registrierung aber abgeschlossen wurde, ist der vermeintliche Vertrag unterzeichnet. Der Kostenhinweis für den Kunden ist dabei nicht immer deutlich erkennbar.

Falls die Abzocke bereits eingetreten ist, muss der Verbraucher jedoch nicht um sein Geld fürchten. Da kein gültiger Vertrag abgeschlossen wurde, greift das deutsche Gesetz. Laut diesem wird für einen gültigen Vertragsabschluss die übereinstimmende Willenserklärung der zwei betroffenen Seiten gefordert. Beide Partner müssen hierbei sowohl über den Vertragspreis wie den Vertragsinhalt Bescheid wissen. Sofern dies nicht zutrifft, kommt kein rechtswirksamer Vertrag zustande.

Was tun bei einer Abofalle

Falls ein Verbraucher doch das Opfer einer Abzocke im Internet wurde, gilt zunächst Ruhe zu bewahren. Obwohl Briefe und Mails gesendet werden, darf nicht auf diese eingegangen werden. Selbst Klage- oder Pfändungsandrohungen sollten nicht beachtet werden. Gleichzeitig sollte nie eine Mahnung oder Rechnung gezahlt werden. Sobald die Zahlung durchgeführt wurde, ist es äusserst schwer, das Geld wieder zurückzuerhalten.

Im ersten Schritt muss in jedem Fall dem Vertrag widersprochen werden. Für den Widerspruch genügt bereits ein Musterbrief. Die Betroffenen erhalten auf Abfrage bei der Verbraucherzentrale eine Vorlage zum Download. Dieser lässt sich jederzeit nach Bedarf mit eigenen Angaben ergänzen sowie personalisieren. Anschliessend sollte der Widerspruch schnellstmöglich dem Anbieter der Abofalle zugesandt werden. Direkt nach Vertragsabschluss lässt sich die Kostenfalle ebenso widerrufen. Somit muss der Verbraucher nicht warten, bis die erste Rechnung eintrifft. Dies setzt allerdings voraus, dass die Abofalle bekannt ist oder das dem Schwindel im Internet nachgeforscht wird.

Hilfe bei einer Abofalle

Falls doch einmal eine Abofalle zuschnappt, sollte jeder Verbraucher Hilfe bei offiziellen Stellen suchen. Tipps aus dem Internet können zwar im ersten Schritt helfen. Die Abzocke im Internet lässt sich aber häufig nur mit dem Zutun eines Anwalts oder dem Konsumenten- beziehungsweise Verbraucherschutz vermeiden. Mit Hilfe durch einen Anwalt lässt sich der Widerruf leichter durchfechten. Dieser steht den Betroffenen zur Seite, wenn sie das Schreiben formulieren. Offizielle Beratungsstellen verfassen ebenfalls auf Wunsch das Schreiben. Ob und wie viel dieses kostet, muss jedoch zuvor in Erfahrung gebracht werden.

Um künftig Abofallen zu vermeiden, sollten eigene Sicherheitsmassnahmen ergriffen werden. Apps und Websites sollten nur in Anspruch genommen werden, wenn diese einen Button mit einem Kostenhinweis besitzen. Eine Drittanbietersperre hilft gleichzeitig, vertrauensunwürdige Portale und Seiten zu besuchen. Der eigene Internetprovider richtet eine Sperre für zahlreiche Seiten und Portale im Internet auf Wunsch ein.

Falls bereits eine Zahlung erfolgte und die Abofalle somit zugeschlagen hat, können Betroffene mit etwas Mühe den Betrag wieder zurückfordern. Reagiert der Betreiber nicht auf das Gesuch, hilft ebenfalls ein Anwalt weiter. Dieser berät im Vorfeld, ob überhaupt eine realistische Chance auf die Rückforderung besteht. Obwohl hier kein offizieller Vertrag zustande kam, kann der Betreiber der Abofalle nicht auf die Rückzahlung reagieren.

Abofallen im Internet kosten häufig viel Geld und Nerven. Ein Anwalt hilft Ihnen weiter, wenn Ihnen Drohungen und Rechnungen per Post oder Mail zugesandt werden. Grundsätzlich wird empfohlen, sich Hilfe zu suchen. Es ist keine Schande, in eine Abofalle getappt zu sein, denn die Methoden der Betrüger werden immer hinterhältiger.

Durchsuchen Sie local.ch nach Rechtsanwälten in Ihrer Nähe

Häufige Fragen zu Abofallen

Was ist eine Abofalle?

Eine Abofalle ist eine moderne Variante der Abzocke im Internet. Wenn sich User auf Websites und Portalen registrieren, erhalten sie häufig Rechnungen oder Mahnungen. Die Verbraucher geraten in ein ungewolltes Abonnement, da sie ihre privaten Daten vermerkt haben. Falls die Drohungen bezahlt werden, schnappt die Falle zu. Die Nutzer können ihr in vielen Fällen nur mithilfe von offiziellen Stellen entkommen.

Wie sehen Abofallen meist aus?

In der Regel erhalten die Verbraucher Mahnungen oder Rechnungen per Post oder Brief, welche einen bestimmten Betrag als Zahlung fordern. Diese sollen die Betroffenen einschüchtern und zur Bezahlung anregen. Oft gestalten sich die Fallen als Registrierungspflicht für vermeintliche kostenlose Portale wie Rezept-, Spiele- oder Horoskopseiten. Manche Fallen tarnen sich auch als Gratis-Newsletter oder Apps.

Wer hilft bei einer Abofalle?

Grundsätzlich sollte jeder Nutzer sofort reagieren und einen Einspruch gegenüber dem vermeintlich geschlossenen Vertrag erheben. Mittels einem einfach verfassten Brief lässt sich bereits ein erster Schritt durchführen. Offizielle Beratungsstellen oder ein Anwalt können ebenfalls ein Schreiben verfassen. Wie viel die Schritte von Anwälten und Beratungen kosten und ob die Forderungen tatsächlich eingestellt werden können, muss jedoch immer angefragt werden.

Wie lassen sich die Zahlungen zurückfordern?

Viele Betroffene schreiben die Betreiber der Abofallen aktiv an, um mögliche Zahlungen zurückzufordern. Manche von ihnen reagieren, andere wiederum nicht. Obwohl kein Vertrag abgeschlossen wurde, kann der Betreiber die Nachrichten ignorieren. Generell besteht nur eine kleine Chance, das Geld zurückzubekommen. Ein Anwalt klärt hier ebenso auf, wie gut die Chancen sind, die bereits geleisteten Zahlungen wiederzusehen.

Weitere Artikel zum Thema

Durchsuchen Sie local.ch nach Rechtsanwalt in Ihrer Nähe