Währungsabsicherung

Währungsabsicherung – was nützt sie und wie sollte man sie einsetzen?

Wer Anlagen in fremden Währungsräumen hält, der muss sich früher oder später Gedanken über die Währungsschwankungen machen. Das gilt nicht nur für Unternehmen, sondern ebenso für Privatanleger, die ihre Portfolios mit Aktien, ETFs und anderen Anlagen im Ausland bereichern. Die Währungsabsicherung soll gegen das Risiko der Preisschwankungen absichern. Dafür gibt es Finanzprodukte mit eingebauter Absicherung. Wann und in welchem Masse diese sinnvoll sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Währungsabsicherung

Warum ist eine Währungsabsicherung notwendig?

Viele Schweizer Anleger fokussieren sich mit ihren Investitionen nicht allein auf den heimischen Markt. Stattdessen investieren sie ihr Geld in Anleihen innerhalb der EU oder auf dem internationalen Markt. Nicht nur gibt es in fremdländischen Märkten lohnenswerte Anlagen und Wertpapiere, damit lässt sich zudem gut das eigene Portfolio diversifizieren. Nach der Weisheit, nicht alle Eier in einen Korb zu legen, mindert ein breit aufgestelltes Portfolio das Risiko eines Totalverlustes und reduziert Schwankungen. Allerdings birgt das ein anderes Problem – das der Währungsschwankungen.
Sollten Sie ausländische Wertpapiere kaufen, dann kaufen Sie sich immer ein ganzes Paket. Dieses enthält nicht nur eine Rendite, sondern beinhaltet zudem die Volatilität der Fremdwährung. Häufige Währungspaare sind Franken/Euro oder Franken/Dollar. Gerade auf lange Sicht können sich starke Wechselkursschwankungen einstellen. Diese hängen von unterschiedlichen Faktoren ab, wie die volkswirtschaftliche Entwicklung in den Wirtschaftsräumen, die Geldpolitik oder die Entwicklungen am Devisenmarkt. Wenn bei Verbindlichkeiten und Forderungen zum Beispiel der Euro im Laufe der Jahre stark an Wert verliert, dann führt das letztlich zu weniger Gewinnen oder im schlimmsten Falle zu Verlusten. Gleiches gilt, wenn der Schweizer Franken stark steigen sollte. Letztlich kann sich die Währungsschwankung nachteilig auf die Rendite des Investments auswirken. Erschwerend kommt hinzu, dass sich selbst kurzfristige Wechselkursentwicklungen nur schwer vorhersagen lassen. Die Währungsabsicherung dient dazu, solche Risiken zu mindern. Ein Investment in einer fremden Währung gilt damit als abgesichert.

Wie genau funktioniert eine Währungsabsicherung?

Wie genau eine Anlage abgesichert wird, hängt von dem Typ des Finanzproduktes ab. Bei ETFs (Exchange Traded Fonds) gibt es spezielle, abgesicherte Finanzprodukte, bei denen die Absicherung Teil des Gesamtpaketes ist. Diese „währungsgesicherten“ ETFs enthalten in der Regel dieselben Aktien wie die ungesicherten, nur verfügen sie ausserdem über eine Absicherung („Hedge“). Diese wird durch Devisentermingeschäfte realisiert. Innert eines bestimmten Zeitraumes werden die Währungen zu einem festen Termin und einem festen Wechselkurs getauscht. Oftmals täglich oder einmal im Monat. Dabei entspricht der Wert des Devisentermingeschäfts dem Wert des Vermögenswertes des ETFs. Bei dem Termingeschäft gibt es dann einen Ausgleich im Falle von Währungsverlusten. Allerdings kommt es dabei nicht zu zusätzlichen Renditen, wenn die Fremdwährung aufwerten sollte.
Damit bekommen Sie dann die ungefähre Rendite des lokalen Marktes der Fremdwährung und die Anlage gilt als abgesichert. Es ist deshalb nicht ganz genau, weil kein Hedging 100%ig korrekt sein kann. Bei gemischten Anlagen kann es von der einzelnen Anlagenklasse abhängen, ob sich eine Währungsabsicherung lohnt oder nicht. In manchen Fällen übersteigen die zusätzlichen Kosten den Nutzen.

Wann ist eine Währungsabsicherung sinnvoll?

Das kann letztlich von der Anlagestrategie und von der Anlagenklasse abhängen. In manchen Fällen streiten sich die Experten und es scheiden sich die Geister, ob eine Absicherung gegen den Wertverfall der fremden Währung sinnvoll ist. Bei Aktien etwa sollte es keine Rolle spielen, ob sie abgesichert ist. Hier geht man auf lange Sicht davon aus, dass sich der eventuelle Wertverlust allein durch die Rendite wieder ausgleicht. Eine zusätzliche Absicherung führt nur zu unnötigen Kosten, die nicht durch den Wertverlust gerechtfertigt werden.
Anders sieht es da bei den Anleihen und ETFs aus. Hier kann die Volatilität der fremdländischen Währung tatsächlich zu einem Wertverlust führen. Die Nachfrage der Anleger nach Anleihen, die abgesichert sind, ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Das gilt unter anderem für Anleihen auf andere Staaten und ihre Währungen. In der Regel übersteigt die Rendite von kurz- bis mittelfristigen Anleihen mit Absicherung die der Anleihen, die nicht abgesichert sind und ohne zusätzliche Kosten angeboten werden.

Wie viel kostet eine Währungsabsicherung?

Die Kosten für eine Währungsabsicherung können stark schwanken und setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Es lässt sich nur schwer abschätzen, welche zusätzlichen Kosten durch die Absicherung dazukommen können. Unter anderem wirkt sich die Volatilität auf den Preis aus. Je höher die Kursschwankungen, desto teurer kann es werden. Dabei sind es gerade diese Schwankungen, gegen die man sich eigentlich absichern möchte.
Erschwerend kommt hinzu, dass jeder Emittent die Kosten unterschiedlich berechnet. Die Kosten für eine Währungsabsicherung setzen sich unter anderem aus der Preisspanne der beiden Währungen zum Zeitpunkt des Kaufes und Verkaufs zusammen, aus den Transaktionskosten und den Haltekosten. Bei den Haltekosten spielt der Zinsunterschied zwischen den beiden Währungen eine Rolle. Zudem sind Absicherungen zu einer „exotischeren“ Währung nochmals teurer. Übliche Währungspaare wie der Schweizer Franken mit US-Dollar, Euro, Pfund oder Yen kosten weniger als Hedges zu einer weniger genutzten Währung wie dem Uruguayischen Peso.
Letztlich lässt sich nicht eindeutig berechnen, wie viel die zusätzliche Absicherung kosten wird. Genauso, wie sich auch die Rendite auf lange Zeit nicht genau berechnen lässt. Wenn Sie Aufschluss darüber gewinnen wollen, ob sich das Hedging lohnt, dann schauen Sie sich am besten die Performance des Finanzproduktes an.

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Die häufigsten Fragen zum Thema Währungsabsicherung

Bei welchen Finanzprodukten lohnt es sich, diese abzusichern?

Anleger sind am besten damit beraten, Anleihen und ETFs mit einem Hedging zusätzlich gegen Währungsunterschiede zu sichern. Hier können sich Kursschwankungen negativ auf die potenzielle Rendite auswirken. Anders sieht es bei Aktien aus. In der Regel sind auf lange Sicht die Gewinne hoch genug, um die möglichen Verluste wieder gutzumachen. Die zusätzlichen Kosten können Sie sich dann sparen.

Welche Anleger sind von Kursschwankungen betroffen?

Die Kursschwankungen, die Anlagen in unterschiedlichen Währungsräumen beeinflussen können, betreffen sowohl Privatanleger als auch Unternehmen jeglicher Grösse. Manche Investoren bevorzugen Wertpapiere und Investitionen im heimischen Schweizer Markt, während andere ihr Portfolio diversifizieren, indem sie zusätzlich in ausländische Märkte investieren. Da sie ihre Investitionen noch immer in Schweizer Franken tätigen, können durch Kursschwankungen Verluste entstehen.

Kann man mit einer Währungsabsicherung von steigenden Kursen profitieren?

Das Hedging hat in erster Linie die Aufgabe, vor fallenden Kursen zu schützen, wenn dadurch ein Schaden oder ein Verlust entstehen würde. Dabei werden anhand von Termingeschäften die Schwankungen zwischen den Währungspaaren ausgeglichen. Das gilt allerdings auch für Schwankungen, die sich theoretisch positiv auf das Investment auswirken würden. In diesem Falle könnte sich der Ausgleich als nachteilig herausstellen.

Wie werden die Kosten bei der Währungsabsicherung berechnet?

Die Kosten lassen sich nicht eindeutig berechnen. Auf der einen Seite errechnet jeder Emittent die zusätzlichen Kosten anders, auf der anderen Seite beziehen sie sich auf zukünftige Ereignisse, die sich nur schwer voraussagen lassen. Am wichtigsten sind dabei die Kursschwankungen. Ob es sich für Sie lohnt, können Sie am besten dadurch einschätzen, indem Sie sich die Performance des Finanzproduktes anschauen.

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