Radlager wechseln – die Gefahren eines Defekts

Der Radlagerwechsel

Die Radlager sind dafür verantwortlich, dass die Räder am Fahrzeug möglichst reibungsarm rotieren. Durch die Verbindung mit dem Radantrieb und die hohe Kraftaufnahme während der Fahrt kommt es zu einer starken Belastung der Radlagersätze. Diese verursacht einen gewissen Verschleiss, sodass in gewissen Abständen ein Wechsel der Radlager erforderlich ist.
Bei Anzeichen für einen defekten Radlagersatz ist es wichtig, den Termin in der Werkstatt nicht lange hinauszuzögern. Beim Weiterfahren können sonst weitere Schäden am Fahrzeug entstehen, die die Kosten der Reparatur in die Höhe treiben. Aus diesem Grund sollten Sie die typischen Symptome und die Kontrollleuchten stets im Blick behalten.

Symptome für ein defektes Radlager

Die meisten Anzeichen für einen kaputten Radlagersatz sind gut erkennbar. Häufig treten sie während der Fahrt auf. Unter anderem führt das defekte Radlager dazu, dass sich der Widerstand des Autoreifens erhöht und gleichzeitig der Spritverbrauch ansteigt. Ausserdem gibt es weitere Symptome, die darauf hinweisen, dass Sie das Radlager wechseln sollten.

• Bei Kurvenfahrten ist bei einem bestimmten Lenkwinkel ein brummendes Geräusch zu hören.
• Bei einer gewissen Fahrgeschwindigkeit summt das Radlager.
• Der Widerstand des Rades erhöht sich durch Schleifen.
• Wenn Sie Ihr Fahrzeug abstellen und an dem Reifen wackeln, spüren Sie ein Spiel.
• Beim Aufbocken des Autos lässt sich das betreffende Rad nur schwer drehen.
• Wenn das Fahrzeug aufgebockt ist, wird das Lagerspiel auf der Radnabe stärker.

Der sichere Wechsel des Radlagers

Die Reparatur können Sie in der eigenen Garage durchführen oder sich an eine Autowerkstatt wenden und hier das Radlager wechseln lassen. Grundsätzlich können Sie als erfahrener und geschickter Bastler den Wechsel des Radlagers selber in die Hand nehmen. Dabei sind allerdings bestimmte Sicherheitsaspekte zu beachten.
Bei der Reparatur müssen Sie auf optimale Sauberkeit achten, zudem darf keine Feuchtigkeit in das Radlager eindringen. In den Montagehinweisen der Hersteller finden Sie die entsprechenden Hinweise, wie Sie das Radlager wechseln und die umgebenden Bauteile richtig reinigen. Die Nutzung eines Hochdruckreinigers oder einer Hochdrucklanze erfordert besondere Vorsicht.
Für das Einfetten sollten Sie ausschliesslich den empfohlenen Schmierstoff verwenden. Für einen zuverlässigen Radlagerwechsel kontaktieren viele Autobesitzer eine Werkstatt. Hier kümmern sich die Automechaniker um den Wechsel und um die sorgfältige Reinigung und Wartung von Radnabe, Radlager und den weiteren Bauteilen.

Tipps zum Wechsel der Radlager

Wenn Sie selber die Radlager wechseln, reduziert sich der Kostenaufwand, allerdings sollten Sie sich für diese Reparaturarbeiten am Auto gut auskennen und technisches Geschick haben. Zu den wichtigen Punkten gehört der Hinweis, dass die Arbeiten an der Radnabe immer axial erfolgen sollten. Das bedeutet, dass Sie immer beide Radlager wechseln müssen, die auf einer Achse sitzen. Denn wenn ein Lager kaputt ist, wirkt sich dies automatisch auf das andere Achslager aus, da beide den gleichen Kräften und in der Folge auch dem gleichen Verschleiss unterliegen. Sie müssen den Wechsel also zweimal durchführen, sodass sich der Zeitaufwand entsprechend erhöht.
Die Zeit für den Radlagerwechsel richtet sich nach mehreren Faktoren. Unter anderem hängt sie von Ihrem Geschick und Ihrer Erfahrung ab. Das Fahrzeugmodell und das verfügbare Werkzeug können sich ebenfalls auf die Arbeitszeit für den Wechsel auswirken. Wenn Sie schnell sind und die Lager gut erreichen, dauert die Reparatur nicht viel länger als 45 Minuten. Wenn die Radnabe und andere Komponenten von Ihrem Auto schwer erreichbar sind, kann sich die Arbeitszeit auf bis zu zwei Stunden verlängern.
Die folgenden Arbeitsschritte sind nötig:
Schritt 1: Auto aufbocken oder auf die Hebebühne fahren, Räder und Bremsscheiben entfernen.
Schritt 2: Die freiliegenden Radlager prüfen.
Schritt 3: Mithilfe einer Hydraulikpumpe oder anderem Spezialwerkzeug die alten Radlager aus ihrer Fassung herauspressen.
Schritt 4: Den neuen Radlagersatz richtig einpressen.
Schritt 5: Bremsscheiben und Räder sicher montieren.
Schritt 6: Das Spiel und den leichtgängigen Lauf der Räder testen.
Schritt 7: Das Fahrzeug wieder absenken.

Kosten

Der Wechsel in Eigenregie ist die günstige Variante, denn hier bezahlen Sie lediglich die Materialkosten. In der Werkstatt richtet sich der Preis nach dem Fahrzeugtyp, dem Zustand und der Arbeitszeit.

Der günstige Radlagerwechsel zuhause

Ein Radlagersatz kostet modellabhängig zwischen ca. 70 und 220 CHF. Durch das erforderliche Werkzeug können weitere Kosten für die Autoreparatur in Eigenregie entstehen.

Fairer Preis in der unabhängigen Werkstatt

Zusätzlich zum Materialpreis berechnet die freie Autowerkstatt 60 bis 80 CHF pro Arbeitsstunde. Mehr Zeitaufwand ist meistens nicht nötig, sodass der Austausch eines Radlagersatzes meistens nicht mehr als 300 CHF kostet.

Kosten in der Vertragswerkstatt

Für den Einbau eines hochwertigen Radlagers in der Vertragswerkstatt bezahlen Sie abhängig vom Fahrzeugtyp 300 bis 600 CHF.

Wenn die Räder zu viel Spiel haben und Sie in Kurven ein ungewohntes Brummen und Schleifen wahrnehmen, sollten Sie bald die Radlager wechseln lassen. Über local.ch gelangen Sie zur nächsten Autowerkstatt, wo sich die erfahrenen Profis um die anstehenden Arbeiten kümmern. Hier können Sie sicher sein, dass Ihr Fahrzeug schnell wieder einsatzbereit ist und sicher die Spur hält.

Die häufigsten Fragen zum Radlager

Warum brauche ich die Unterstützung einer Werkstatt?

Ein Radlagersatz ist ein sensibles Bauteil, denn die modernen Ausführungen sind mit magnetischen Impulsgebern bestückt. Unter anderem stehen diese mit ABS und ESP in Verbindung. Um das Lager in der optimalen Einbaurichtung zu montieren, kommen Spezialwerkzeuge zum Einsatz. Auch die Fahrsicherheit spielt eine Rolle, darum sollten Sie sich wegen der Montage an erfahrene Automechaniker wenden.

Welche Werkzeuge sind für den Wechsel des Radlagers nötig?

Für den Austausch des Radlagers benötigen Sie mehr als einen Schlüsselsatz mit Drehmomentschlüssel. Um das Auto richtig aufzubocken, brauchen Sie eine Hebebühne oder eine Grube. Zudem ist eine Hydraulikpumpe unverzichtbar, um die einzelnen Radlager aus der Fassung zu entfernen und die neuen Bauteile fest einzupressen. Mit funktionalen Diagnosegeräten lassen sich weitere Problemstellen prüfen.

Wann muss ich die Radlager wechseln?

Wenn die typischen Symptome wie zu viel Spiel an der Radnabe erkennbar werden, ist ein Besuch in der Autogarage sinnvoll. Die modernen Lager in Originalqualität können bei normaler Nutzung bei einer Kilometerleistung bis zu 200.000 halten. Doch bei einer sportlichen Fahrweise oder einer stärkeren Beanspruchung ist möglicherweise ein früherer Austausch der Radlagersätze nötig.

Wie lässt sich der Verschleiss verringern?

Wie stark die Beanspruchung der Radlagersätze ist, hängt von Ihrem Fahrverhalten ab. Wenn Sie mit hohem Tempo fahren und häufig über Bordsteine fahren, ist dies eine grosse Belastung, die zu einem frühzeitigen Schaden führen kann. Schlaglöcher und Kantsteine führen zu Deformierungen an den Wälzkörpern und beschädigen die Bauteile. Es empfiehlt sich also, tiefen Löchern auszuweichen und Bordsteinrempler zu vermeiden.