Holztreppe fachgerecht anfertigen

Holztreppe bauen nach Mass – So geht es

Die älteste Treppe der Welt wurde Anfang des 21. Jahrhunderts in einem Salzbergwerk in Hallstatt (Österreich) entdeckt. Ihre Altersbestimmung ergab, dass sie aus dem 14. Jahrhundert vorchristlicher Zeit stammt. Diese Treppe hat sich demnach mehr als drei Jahrtausende gehalten. Es handelt sich um eine einfache Stiege aus Holz. Die Haltbarkeit einer klassischen Massivholztreppe dürfte damit wahrscheinlich deutlich länger ausfallen, als die meisten Menschen erwartet hätten.
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Gewachsene Natur in jedem Podest und jeder Stufe: Masstreppen aus Holz

Wer heute darüber nachdenkt, sich eine Massivholztreppe anfertigen zu lassen, muss sich also keine Sorgen über ihre Haltbarkeit machen – die einer Holztreppe kann Menschenleben überdauern und steht Treppen aus Beton oder Stahl in nichts nach. Eine Massivholztreppe ist aber ein Naturprodukt, das viele Menschen mit einem angenehmen Wohngefühl und Behaglichkeit verbinden. Deswegen sind Holztreppen in Wohnhäusern besonders beliebt.

Hausbesitzer, die eine Holztreppe vorziehen, weil sie natürliche Baumaterialien mögen, werden sich neben anderen Details sicher Gedanken über die zu verwendende Holzart machen. Bei der Errichtung einer Massivholztreppe ist es glücklicherweise kein Problem, tropische Hölzer zu vermeiden. Traditionell werden Treppen für Innenräume vorrangig aus Buche oder Eiche gebaut. Das helle Holz der Buche eignet sich gut für moderne Bauten. Für eine Massivholztreppe im Aussenbereich galt in der Fachwelt Bangkiraiholz lange als alternativlos, doch inzwischen bemühen sich Holzlieferanten und Zimmerleute vermehrt, einheimische Holzarten zu verwenden.

Es ist daher ratsam, sich vorher mit einem erfahrenen Zimmermann zu beraten, ob sich eine Aussentreppe aus Ulme, Eiche oder heimischer Douglasie anfertigen lässt. Sollte sich ein Tropenholz als unumgänglich erweisen, steht Bauholz mit verschiedenen Gütesiegeln, die bescheinigen, dass das Holz nicht aus illegaler Rodung stammt, zur Verfügung. Ein fachkundiger Profi kann seinen Kunden helfen, das passende Holzprodukt zu finden, denn er kennt die lokalen Bezugsquellen gut. Das kann je nach Grösse und Konstruktion einer Holztreppe sehr wichtig sein, denn abhängig von diesen Details wird eine nicht unerhebliche Menge Holz benötigt, was sich unter Umständen deutlich in den Kosten für die Anlieferung zeigen kann.

Individuelle Planung einer Holztreppe

Die Planung von Treppen richtet sich ganz nach den jeweiligen Gegebenheiten am Einbauort und der Art der Treppe. Wenn es sich nicht um einen Neubau handelt, stehen manche Details bereits fest. Gibt es ein in sich geschlossenes Treppenhaus, wird eine andere Konstruktion benötigt, als wenn es sich um eine Freitreppe handelt. In offenen Wohnbereichen finden sich häufig platzsparende Wendeltreppen oder Treppen, die sich an eine Wand anschliessen und zum Raum hin offen bleiben. Hier sind filigrane Konstruktionen, bei denen auf Geländer, Wangen und Setzstufen völlig verzichtet wird und nur die Trittstufen aus der Wand ragen, immer beliebter. In diesem Zusammenhang zeigt sich zunehmend der Kundenwunsch nach einer Faltwerktreppe, die nur Stufen und Podeste erkennen lässt.

Ein im Treppenbau erfahrener Zimmermann wird weitere Details mit seinen Kunden vor der Ausführung beraten. Geklärt werden muss nicht nur, wie die Stufen der Treppe beschaffen sein sollen, sondern er muss zudem wissen, ob der Kunde ein Geländer benötigt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Geländer zu gestalten: Es kann komplett aus Massivholz bestehen oder einzelne Holzelemente tragen den Handlauf und bilden so ein Geländer. Das hängt ganz vom individuellen Geschmack des Kunden ab. Ein Profi muss allerdings die Gestaltungswünsche des Kunden einschränken, falls deren Realisierung die Stabilität des Geländers gefährden würde. Wenn ein Treppenhaus die Treppe zu allen Seiten begrenzt, genügt ein Handlauf, aber auch hier muss im Detail festgelegt werden, wie er aussehen und befestigt sein soll.

Professioneller Einbau einer Holztreppe

Bei Bestandsbauten beginnt die Arbeit mit dem Abriss der alten Treppe. Wer ein wenig sparen möchte, kann vorher mit dem Zimmerer besprechen, ob er Abriss und Entsorgung in Eigenregie erledigen kann. Zu bedenken ist immer, dass danach die Verbindung zwischen den Etagen des Hauses gekappt ist. Falls keine andere Treppe genutzt werden kann, muss sich der Bauherr darauf einrichten.

Es lohnt sich, mit dem Zimmermann vorher zu klären, ob er eine Leiter oder Arbeitsbühne verwendet, die der Kunde in der Zeit ebenfalls benutzen darf. In Neubauten tritt das Problem nicht auf, dort kann der Einbau der neuen Treppe direkt beginnen. Sind durchgehende tragende Elemente eingeplant, werden die zuerst am Fusspunkt und am Treppenkopf jeder Etage montiert. Danach baut der Zimmermann die Stufen ein und errichtet ggf. notwendige Podeste. Zum Abschluss wird das Geländer angebaut und mit dem Handlauf vervollständigt.

Falls Sie vorhaben, eine Holztreppe bauen zu lassen, gehen Sie besser kein Risiko ein und überlassen Sie die Aufgabe einem erfahrenen Profi. Falls Sie nicht sicher sind, ob sich alle Details Ihrer Wunschtreppe realisieren lassen, kann ein Zimmermann mit Erfahrung beim Bau von Treppen Sie beraten und Ihre Fragen beantworten.

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Muss eine Massivholztreppe zwangsläufig knarren?

Nein, das muss sie nicht unbedingt. Holz ist ein Naturprodukt, das einem Alterungsprozess unterliegt und gerade bei einer Massivholztreppe auch ständig mechanischer Beanspruchung ausgesetzt ist, weswegen es „arbeiten“ kann. Zu Knarrgeräuschen kommt es immer dann, wenn zwei Teile sich bei Bewegung berühren. Das Risiko kann schon durch sorgfältige Planung und Ausführung der Massivholztreppe minimiert werden. Verschraubungen müssen gelegentlich nachgezogen werden.

Gibt es Vorschriften zum Bau von Treppen?

Die SIA-Norm Nr. 358 enthält die massgeblichen Punkte zu vorgeschriebenen Absturzsicherungen an Treppen. Demnach ist für jede Treppe oberhalb einer Absturzhöhe von einem Meter eine Absturzsicherung in Form einer Brüstung oder eines Geländers notwendig. Es ist dringend zu empfehlen, sich an diese Vorgaben zu halten. Treppen ohne Geländer sehen zwar spektakulär aus, sind aber viel zu gefährlich.

Was ist das Besondere an einer Faltwerktreppe?

Eine Faltwerktreppe besteht nur aus Tritt- und Setzstufen, die in einer angrenzenden Wand gelagert werden müssen. Durch ihre spezielle Konstruktion wirkt eine Faltwerktreppe ein wenig so, als ob sie sich wie eine Zieharmonika zusammenfalten liesse. Dieser Eindruck wird oft dadurch verstärkt, dass bei einer Faltwerktreppe nur ausgesprochen reduzierte Geländer, z. B. „unsichtbare“ aus Glas, eingesetzt werden.

Welcher Fachbetrieb kann eine Holztreppe fachgerecht anfertigen?

Die Massanfertigung von Treppen erfordert Sachkenntnis im Umgang mit Holz und mit statischen Erfordernissen. Ein Zimmermann baut Träger und Balken in einem Dach ebenso selbstverständlich ein wie unter Treppen. Er ist unter allen in Frage kommenden Handwerkern sicher am besten qualifiziert, Treppen zu planen und zu bauen, und verfügt über das notwendige Werk- und Rüstzeug.

Warum ist ein Profi nötig, um eine Holztreppe zu bauen?

Treppen müssen nicht nur viel Gewicht tragen können, sondern bringen einiges davon auch selbst mit. Je nach Konstruktionsart müssen bei einer Massivholztreppe erhebliche Gewichte in die Höhe gebracht werden. Damit könnten Heimwerker schnell überfordert sein. Ausserdem muss die Planung sicher dafür sorgen, dass eine Holztreppe stabil genug ist. Die erforderlichen Lasten können Laien nur selten korrekt berechnen.

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