Kerzen selber machen

Kerzen selber machen – auf spezielle Tricks und Kniffe kommt es an

Kerzen selber machen ist eine sinnvolle Herausforderung, der viele Menschen mit viel Hingabe frönen. Dabei entstehen wunderschöne Endprodukte, die Sie für sich selbst behalten oder als Geschenke nutzen können. Handgemachte Kerzen bedürfen spezieller Techniken und Kenntnisse über die Werkstoffe und deren Verarbeitung. Lassen Sie interessante Hinweise und Erfahrungen einfliessen. Vor allen Dingen über die Grundlagen der manuellen Kerzenherstellung sollten Sie Bescheid wissen, um kein Wachs und weitere Zugaben zu verschwenden.
Kerzen selber machen

Selbstständig Kerzen basteln mit dem geeigneten Equipment

Wer Kerzen selber machen möchte, kann das Kerzenziehen und das Kerzengiessen, das Paraffinwickeln, das Kerzenpressen oder das Wachswickeln probieren. Je nachdem, auf welche Art und Weise Sie Kerzen selber machen wollen, benötigen Sie unterschiedliche Hilfsmittel und Zubehörteile. Für das Kerzengiessen werden:

  • spezielle Schmelzgefässe (Wachsschmelzer)
  • eine Form für die Kerze
  • ein Thermometer
  • eine Haltevorrichtungen
  • Dochtgreifer oder Dochtklemmen
  • Tauchkörbe
  • Knetmasse
vorbereitet.
Die beliebteste Methode für das Giessen einer Kerze ist das Aufbereiten von Wachs in einem Schmelzgefäss. Das Zentrum der Kerze, der Docht, wird von der Unterseite her durch die Kerzenform eingeführt. Am unteren Ende machen Sie einen doppelten Knoten und ziehen diesen gut an die untere Formöffnung heran. Dadurch wird diese weitgehend abgedichtet. Alternativ gibt es Dichtmassen, die ein Abdichten vereinfachen.
Knoten Sie den Docht so einen Befestigungsstab, dass eine Spannung entsteht. Danach wird die vorbereitete Giessform auf einer ebenen Unterlage positioniert.
Ist der Schmelzvorgang beim Wachs abgeschlossen, giessen Sie dieses Stück für Stück, aber dennoch zügig in die Form ein. Pausen zwischen dem Befüllen sind ungünstig, da das Wachs rasch abkühlt und in der Form erstarren kann. Der Inhalt des Formgefässes entspricht der Länge der Kerze.
Bildet sich auf der Oberfläche der bislang noch flüssigen Kerzen eine Eindellung, sollte diese noch mit Wachs ausgefüllt werden. Aber erst nach dem Erkaltungsprozess. Dieser Bereich ist die spätere Unterseite der Kerze. Verwenden Sie Stearin, bleibt diese Formabweichung aus.

Trick: Arbeiten Sie mit Stearin, setzen Sie ein Schrumpfwachs ein. Anderenfalls wird es kompliziert, die erkaltete Kerze aus der Form zu ziehen.

Zum selber Machen einer Kerze schneiden Sie den Knoten des Dochtes ab. Lösen Sie den Wachskern aus der Kerzenform heraus. Ein leichtes Ziehen am Baumwolldocht kann hilfreich sein.

Trick: Ist das Wachs schön heiss temperiert (durchaus 80 Grad Celsius), wird die nach aussen zeigende Oberfläche der Kerzen besonders glatt. Ob diese hohe Temperatur möglich ist, richtet sich nach dem Formbehältnis.

Wenn Sie dekorativer Verzierungen selber machen möchten und das Veredeln der Kerzen, dann klappt das mit aufzulegenden Wachsplatten und Verzierungsaccessoires am besten. Auch Wachsbäder und Farben (Wachsfarbenkonzentrate) sind gängig. Sie müssen nicht alle Produkte einkaufen, sondern können teilweise improvisieren.
Trick: Um einem Wachs einen Duft zu verleihen, sind sogenannte Duftkerzen-Additive optimal. Sie tragen dazu bei, dass die Aromen nicht so schnell verfliegen.

Beim Einkaufen alle Zubehöre besorgen

Möchten Sie häufiger Kerzen basteln, ist ein Komplettset aus dem Handel vorteilhaft. Dochte in einer grossen Bandbreite als Schwimmkerzen- und Teelichtdochte, Flach- oder Runddochte erhalten Sie in einschlägigen Bastelshops sowie in Geschäften, die vorrangig Erzeugnisse für die Seifen und Kerzenerzeugung anbieten. Viele Gartencenter und Baumärkte führen ein breites Sortiment an Kerzendochten. Neben Runddochten finden Sie diverse Flachdochte sowie farbige Dochte, Dochte als Meterware und bereits fertig zugeschnittenes, masshaltiges Stück. Das trifft ebenfalls auf die bekannten Internetshops und zahlreiche, auf dieses Hobby spezialisierte Onlineanbieter zu.

Kerzenwachs aus eigener Erzeugung

Sie können das Wachs für die Kerze selber machen, wenn Sie immer ein Stück einer bereits abgebrannten Kerze aufgehoben haben. Verwenden Sie andere Ausgangsstoffe wie Kokosfett, ist das Wachs selber machen gleichfalls ein Kinderspiel. Kokosfett wird beispielsweise im Wasserbad zum Schmelzen gebracht. Um sich Kerzenwachs selbst zu erzeugen, besorgen Sie sich Bienenwachsplatten und rollen diese einfach zu einer Kerze. Einzelne Stücke erwärmen Sie in heissem Wasser.
Haben Sie Paraffin vorrätig gesammelt, nehmen Sie das Kerzenwachs, legen es in eine hitzeresistente Blechdose und lassen es darin langsam zerlaufen. Diese Methode ist die preiswerteste und umweltfreundlichste, da Sie eine Resteverwertung vornehmen.

Das Ziehen von Kerzen

Das Ziehen einer Kerze ist einfach, wenn die passenden Hilfsmittel bereitliegen. Als Docht kann eine einfache Baumwollschnur dienen, die ungefähr 10 Zentimeter länger als die fertigen Kerzen zugeschnitten wird. Das Wachsbehältnis ist entscheidend für die spätere Dicke und Länge der Kerzen. Zum selber Machen der gezogenen Kerzen wird der Docht zu einer Schlaufe verknotet. An die Gegenseite wird eine Schraubenmutter gebunden, damit der Baumwollfaden nicht verrutscht und im fertigen Stück schön mittig bleibt.
Der Inhalt im Wachsgefäss hat sich verflüssigt und Sie tauchen den Docht jetzt ein. Zwischendurch muss das Wachs immer wieder erkalten, bevor Sie das Zwischenprodukt wieder eintauchen. Je öfter Sie den Tauchprozess wiederholen, desto dicker werden die Kerzen.
Bevorzugen Sie das Kerzenziehen, sollten Sie sich folgende Ausstattungen zulegen:

  • Schmelztöpfchen
  • Lichtdocht
  • Wasserbad
  • Dochthalter
  • Schraubenmutter als Beschwerung und Tropfstopp für das Wachs
  • Holzstiel zum Aufhängen
  • Schere
  • Zeitungspapier oder andere Unterlage

Wie beim selber Machen von Kerzenvarianten durch Giesstechnik, so bleibt es beim Ziehen nicht aus, dass irgendwelche Rückstände übrigbleiben. Beide Verfahren sind relativ kleckerintensiv, sodass die Wachsreste wieder aufbewahrt werden können. Die beim nachträglichen Glätten der Standfläche abgeriebenen Bestandteile sind ebenfalls wieder verwendbar.

Hinweis: Bitte seien Sie beim Hantieren mit der heissen Wachsmasse sehr vorsichtig. Lassen Sie Kinder damit niemals allein basteln.

Sie möchten Kerzen herstellen? Das passende Material dafür gibt es in Handarbeitsläden, Bastelgeschäften und Baumärkten. Finden Sie ganz einfach auf local.ch einen Anbieter in Ihrer Nähe.

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Die häufigsten Fragen zum Thema Kerzen selber machen

Wo kann ich Bienenwachs oder Kokosfett zum Basteln kaufen?

Bienenwachse und Kokosfett dienen der Kerzenherstellung. Beide Stoffe können Sie entweder im regional ansässigen Bastelgeschäft sowie direkt beim Imker, im Baumarkt oder im Internet bestellen. Spezielle Kerzenshops bieten verschiedene Bienenwachse an. Ideal ist das gereinigte Wachs als Flocken oder Pastillen. Kokosöl und Kokosfett erwerben Sie ebenfalls im Kerzenshop oder im Bioladen. Läden für die Seifenherstellung führen Kokosfett und Kokosöl.

Wie viel Wachsmasse wird zum Basteln einer Kerze gebraucht?

Das richtet sich nach dem endgültigen Volumen. Um das zu bestimmen, füllen Sie Wasser in die Wachsgussform und messen dieses danach ab, indem sie alles komplett wiegen. Zuvor wird das Gewicht des leeren Behältnisses bestimmt. Durch Errechnen der Differenz zwischen beiden Werten erfahren Sie die Wassermenge. Diese entspricht der Wachsmenge. Aus 1.000 Gramm Paraffin erhalten Sie etwa 1.200 Gramm Kerzensubstanz.

Welche Nachteile hat Kerzenwachs aus Paraffin?

Paraffin hat einen niedrigen Schmelzpunkt und verbrennt ohne Ausstoss gesundheitsschädigender Partikel. Paraffin schmilzt ab 55 Grad Celsius. Komplett flüssig und optimal heiss ist es bei 80 Grad Celsius. Hartparaffin gilt als nicht umweltfreundlich (Nebenprodukt der Rohölverarbeitung), kostengünstig und leicht bearbeitbar. Die Klimabilanz von Paraffin ist schlecht, sodass Sie beim Kerzen selber Machen auf Biomasse oder Pflanzenfette- beziehungsweise -öle zurückgreifen sollten.

Welche Arten von Kerzenwachsen gibt es?

Mittlerweile haben Sie die Auswahl aus dem reinen Paraffin, Stearin (Naturwachs), sogenanntem Kompositionswachs und biologischen Kerzenwachsen. Dieser besteht auf gehärtetem Palmöl. Kompositionswachs ist eine Mischung aus 20 Prozent Stearin und 80 Prozent Paraffin. Darüber hinaus können Sie Naturwachs wie teures Bienenwachs (brennt russfrei), Sojawachs, Wollwachs und Carnaubawachs. Ideal zum Kerzenziehen ist Bienenwachs, Kerzengiessen wird mit Rapswachs, Kompositwachs oder Paraffin durchgeführt.

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