Lebensmittelunverträglichkeit

Wer unter einer Lebensmittelunverträglichkeit leidet, ist nicht allein

Eine Nahrungsmittelallergie oder Intoleranz ist längst keine Ausnahme mehr: Immer mehr Menschen vertragen bestimmte Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen nicht oder nicht so gut, wie gewünscht. Selbst wenn die Diagnose häufig ein Schock im ersten Moment ist, ist eine Nahrungsmittelallergie oder Intoleranz kein Weltuntergang. Anstatt gänzlich auf bestimmte Produkte zu müssen, liefern zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten sowie attraktive Alternativen aus anderen Inhaltsstoffen häufig die Abhilfe, die sich Betroffene wünschen.
Lebensmittelunverträglichkeit

Wenn Lebensmittel plötzlich nicht mehr vertragen werden

Zahlreiche Menschen auf der ganzen Welt sind davon betroffen, nicht alle wissen jedoch darüber Bescheid: Nahrungsmittelallergie. Viele deuten die Reaktion ihres Körpers falsch. Besonders dann, wenn bestimmte Lebensmittel in der Vergangenheit problemlos vertragen wurden, sich mit der Zeit jedoch erst eine Reaktion entwickelt, werden diese oft nicht mit den Lebensmitteln an sich in Verbindung gebracht. Gerade eine Lebensmittelunverträglichkeit, die sich mit Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall äussert, wird häufig mit der Reaktion eines Reizdarms, Stress oder ähnlichen Anliegen verwechselt. Dabei kann das Wissen über die eigene Lebensmittelunverträglichkeit häufig schon eine grosse Hilfe sein. Wer genau weiss, welche Lebensmittel er problemlos zu sich nehmen kann und auf welche er besser verzichtet, kann nicht nur seine Lebensqualität damit deutlich erhöhen, sondern auch etwas Gutes für seine Gesundheit tun. Seinem Körper genau das zu geben, was er braucht, auf seine Reaktion zu hören und darauf zu verzichten, was ihm nicht guttut, ist essentiell für ein gesundes Leben und verhindert darüber hinaus schlimmere Erkrankungen, die sich durch die Ignoranz einer Lebensmittelunverträglichkeit entwickeln können.

Die Symptome einer Nahrungsmittelunverträglichkeit können vielfältig sein

Zu den häufigsten Beschwerden, die eine Nahrungsmittelunverträglichkeit mit sich bringt, gehören Verdauungsprobleme wie Durchfall, Blähungen, Magenschmerzen, Völlegefühl, Bauchkrämpfe oder Sodbrennen. Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Halskratzen oder eine allgemeine Abgeschlagenheit können zu den Symptomen gehören, genauso wie schmerzhafte oder juckende Hautausschläge. Die Beschwerden treten bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit in der Regel direkt während des Verzehrs, unter Umständen jedoch erst einige Stunden später auf. Je nachdem, wie stark die Lebensmittelunverträglichkeit ist und wie viel von den entsprechenden Lebensmitteln verzehrt wurde, kann die Reaktion stärker oder schwächer ausfallen. Zu einer Nahrungsmittelintoleranz kommt es, wenn dem Körper die benötigten Enzyme fehlen, um die für die Intoleranz verantwortlichen Teile eines Lebensmittels zu verwerten. Unter Umständen ist die Haut des Dickdarms zu dünn oder geschädigt, so dass zu viele schädliche Stoffe in den Blutkreislauf geraten, die dann zu den unerwünschten Reaktionen führen. Wie Experten vermuten, wird dabei die Anzahl der von einer Intoleranz oder Nahrungsmittelallergie betroffenen Menschen in den nächsten Jahren noch weiter steigen: industriell stark verarbeitete Nahrungsmittel, Stress sowie schädliche Umwelteinflüsse sollen dafür verantwortlich sein.

Die Laktoseintoleranz stellt die häufigste Unverträglichkeit weltweit dar

Die Liste der möglichen Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist schier endlos: Neben einer Unverträglichkeit gegenüber Pilzen, Schweinefleisch oder Bananen können von einer Intoleranz betroffene Menschen auch eine Unverträglichkeit gegen Ananas oder Tomaten haben. Besonders weit verbreitet sind dabei die Lakosteintoleranz, die Zöliakie sowie die Histaminintoleranz. Fructose wird häufig schlecht vertragen und führt zu unangenehmen Symptomen. Wer unter einer Laktoseintoleranz, also einer Intoleranz gegenüber Milchzucker leidet, bekommt typischerweise Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen, sobald er Milchprodukte zu sich nimmt. An einer Laktoseunverträglichkeit zu leiden, ist dabei absolut keine Seltenheit: Rund drei Viertel aller Menschen weltweit sind von dieser Art der Intoleranz betroffen. Betroffenen Personen fehlt das Enzym Laktase, das für die Spaltung des Milchzuckers verantwortlich ist, so dass der verdaute Milchzucker vom Dünndarm unverdaut weiter in den Dickdarm wandert und trifft dort auf die Darmbakterien trifft, die Gase verursachen. Wer unter einer Laktoseunverträglichkeit leidet, kann mittlerweile jedoch auf eine Vielzahl von speziell für diese Menschen entwickelten laktosefreien Milchprodukten zurückgreifen. Auch rein pflanzliche Produkte wie Hafermilch können häufig eine ideale Alternative bieten, wenn jemand unter einer Nahrungsmittelallergie leidet.

In vielen Fällen hilft nur ein Verzicht auf die entsprechenden Lebensmittel

Ähnlich wie eine Laktoseintoleranz wirkt sich eine Zöliakie, Glutenunverträglichkeit genannt, aus, bei der Betroffene kein Gluten, also Kleberleim verschiedener Getreidesorten vertragen. Werden glutenhaltige Lebensmittel bei einer Zöliakie gegessen, so führt das zu einer Entzündung des Dünndarms, so dass die Dünndarmschleimhaut auf diese Weise geschädigt wird. Glutenfreie Getreidesorten und Produkte bieten bei einer Zöliakie Abhilfe. Weniger Alternativen haben hingegen Menschen, die an einer Frucotseintoleranz leiden. Der Fruchtzucker, der in zahlreichen verarbeiteten Produkten verwendet wird, steckt natürlicherweise in Obst und Gemüse, so dass hier häufig nur ein Verzicht hilft. Je nach Obst- und Gemüsesorte unterscheidet sich der Fructosegehalt jedoch stark, so dass es häufig einige Sorten gibt, die Betroffene in der Regel gut vertragen.

Ein Atemtest beim Hausarzt und ein Ernährungstagebuch können Gewissheit bringen

Wer in Folge des Verzehrs von lange gereiften Lebensmitteln wie Bier, Rotwein, Käse und geräuchertem Fleisch Beschwerden bemerkt, könnte an einer Histaminintoleranz leiden, bei der der Körper kein Histamin abbauen kann. Besonders gegärte und lange gereifte Nahrungsmittel enthalten häufig viel Histamin, doch sogar frische Lebensmittel können einen hohen Histamingehalt aufweisen. Um festzustellen, ob tatsächlich eine Histaminintoleranz dahintersteckt, sollten Betroffene unbedingt ein Ernährungstagebuch führen, sollten sie Beschwerden nach dem Verzehr dieser oder anderer Lebensmittel feststellen. Über Wochen sollten jede Nahrungsaufnahme und die Befindlichkeit im Anschluss dokumentiert werden, um so im Anschluss einen Zusammenhang feststellen zu können. Unter Umständen ist es möglich, einen Atemtest bei einer Laktoseintoleranz, Histaminintoleranz oder Fruktoseintoleranz bei einem Arzt durchführen zu lassen. Sofern ein Verdacht besteht, kommen Krankenkassen in der Regel für die Kosten eines Tests auf. Bestätigt sich eine Intoleranz, so hilft es in der Regel, auf die entsprechenden Nahrungsmittel zu verzichten. Unter Umständen helfen Medikamente wie Laktase, entsprechende Produkte trotz Laktoseintoleranz verzehren zu können. Auch für eine Histaminintoleranz und bei einer Allergie oder einer Nahrungsmittelintoleranz gegen andere Lebensmittel gibt es entsprechende Medikamente. Diese sollten jedoch eher die Ausnahme als die Regel darstellen.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob sie unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden oder sich über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten informieren wollen, wenden Sie sich an einen erfahrenen Arzt, der sich mit der Behandlung einer Intoleranz oder Allergie gegenüber Nahrungsmitteln auskennt und Ihnen zuverlässig zur Seite steht. Eine Auswahl passender Hausärzte gibt es bei Local.ch.

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Die Häufigsten Fragen zu Lebensmittelunverträglichkeiten

Wie unterscheidet sich eine Allergie von einer Unverträglichkeit?

Häufig ähneln sich die Symptome einer Allergie und einer Intoleranz gegenüber Nahrungsmitteln stark. Während die Symptome bei einer Unverträglichkeit mit zunehmender Dosis stärker werden, ist das bei einer Allergie jedoch nicht der Fall. Hier können schon kleinste Dosen zu einem schweren allergischen Schock führen, der im schlimmsten Fall sogar tödlich enden kann. Eine Allergie ist in der Regel deutlich gefährlicher.

Welche Alternativen gibt es zum Verzicht von Lebensmitteln, die nicht vertragen werden?

Wer unter einer Nahrungsmittelintoleranz leidet, muss nicht immer ganz auf die entsprechenden Lebensmittel verzichten. Je nachdem, wie ausgeprägt die Nahrungsmittelintoleranz ist, werden kleine Mengen des entsprechenden Lebensmittels häufig ohne Beschwerden vertragen. Auch gekocht oder nicht auf nüchternen Magen verzehrt, können viele Lebensmittel verträglicher werden, ohne dass es zu einer Reaktion des Körpers kommt. Alternativen aus anderen Zutaten sind ebenfalls Möglichkeiten.

Wie viel kostet ein Test auf Nahrungsmittelintoleranz?

Wer einen Test beim Allgemeinarzt durchführen lässt, um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit auszuschliessen oder zu bestätigen, muss dafür in der Regel nichts bezahlen. Viele Anbieter bieten nun jedoch Selbsttests für zu Hause an, die je nach Onlineshop unterschiedlich teuer sind. Geeignete Tests gibt es jedoch ab 60 Franken zu kaufen. Kombitests sind in der Regel teurer als Einzeltests.

Können sich Unverträglichkeiten erst im Laufe der Zeit entwickeln?

Die meisten Menschen entwickeln eine Nahrungsmittelallergie oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit erst im Laufe ihres Lebens. Während gerade Babys den Milchzucker der Muttermilch häufig problemlos vertragen, sieht das zunehmendem Alter schon anders aus. Je älter ein Mensch, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich im Laufe des Lebens eine Zöliakie oder eine andere Intoleranz entwickelt hat.

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