Ein Baby zu wickeln, ist an sich keine Kunst. Trotzdem sind viele frischgebackene Eltern unsicher und fragen sich, wie richtiges Windel-Wickeln überhaupt funktioniert. Sicher haben Freunde und Verwandte hierfür einige gut gemeinte Tipps auf Lager, was aber oft nur zur weiteren Verwirrung beiträgt. Mit etwas Routine werden Sie Ihren eigenen Weg finden – die folgenden Hinweise können Ihnen dabei helfen.
Selbstverständlich können Sie Ihrem Baby zur Not auf dem Bett, auf der Couch oder sogar auf dem Boden die Windeln wechseln, aber die beste und rückenschonendste Lösung ist eine Wickelkommode oder ein Wickeltisch, an der oder dem Sie aufrecht stehen. Er sollte mit einer weichen Wickelauflage versehen sein und so positioniert sein, dass Sie das Wickelzubehör bequem mit einer Hand erreichen können. Zu den wichtigsten Dingen, die Sie zum Wickeln brauchen, gehören Waschlappen, Feuchttücher, eine Schüssel, Windeln, Babyöl und eine Wundschutzcreme.
Da ein Baby in den ersten Lebenswochen seine Körpertemperatur noch nicht halten kann und schnell auskühlt, empfiehlt sich die Anbringung einer Wärmelampe über dem Wickelplatz. Ein Windeleimer sollte ebenfalls in Reichweite stehen. Ein ganz wichtiger Hinweis: Lassen Sie Ihr Baby auf dem Wickelplatz nicht für eine Sekunde aus den Augen. Ein Sturz vom Wickeltisch kann katastrophale Folgen haben. Auch unterwegs besteht fast immer die Möglichkeit zum Windelwechsel. Viele Cafés, Restaurants, Geschäfte oder Kaufhäuser sind sehr gut auf Babys eingestellt und es gibt Toiletten, die über einen speziellen Wickeltisch verfügen. Bei einem Spaziergang in der freien Natur können Sie Ihr Baby einfach auf der Parkbank oder auf der Wiese wickeln, wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind, bietet sich die Rückbank oder der Kofferraum als provisorischer Wickeltisch an. Die Wickeltasche mit allen nötigen Utensilien sollte deshalb immer dabei sein, wenn Sie unterwegs sind.
Ein Baby sollte in den ersten Lebenswochen etwa sechs- bis zehnmal pro Tag gewickelt werden. Später benötigt es nur etwa vier- bis sechsmal am Tag eine frische Windel, spätestens aber, wenn es sein „grosses Geschäft“ verrichtet hat. Mit der Zeit entwickeln Mamas und Papas ein Gespür dafür, wann die Windel voll ist, sie fühlt sich dann praller an als sonst. Wenn Sie unsicher sind, werfen Sie einfach durch das Beinbündchen einen Blick in die Windel. Beim Windelwechsel gehen Sie folgendermassen vor:
1) Legen Sie das Baby auf die Unterlage und lösen Sie die Windel.
2) Greifen Sie mit der rechten Hand den – von Ihnen aus gesehenen – linken Oberschenkel des Säuglings, sodass sein rechtes Bein auf Ihrem rechten Unterarm zu liegen kommt. Heben Sie seine Beine in Richtung des Köpfchens hin an und entfernen Sie die schmutzige Windel.
3) Säubern Sie den Po und Hautfalten mit einem feuchten Waschlappen, mit Feuchttüchern oder Babyöl. Ein Mädchen wird immer von der Scheide zum Po hin gewaschen, bei einem Jungen muss man nur den Penis sowie die Falte an Vorhaut und den Hodensack abwischen.
4) Lassen Sie Ihren kleinen Goldschatz einige Minuten frei strampeln. Das macht ihm Spass und der feuchte Po trocknet in Windeseile.
5) Heben Sie nun die Beine mit dem unter 2) beschriebenen Griff an und legen eine frische Windel unter. Achten Sie darauf, dass die Seite mit den Haftstreifen unten zu liegen kommt. Kleben Sie die Windel zu, dabei sollten Sie darauf achten, dass bei Jungen der Penis nach unten zu liegen kommt. Die Windel sollte gut anlegen, aber nicht einschnüren. Wenn Sie zwei Finger bequem in den Bund schieben können, sitzt sie richtig.
Dies sind einige allgemeine Hinweise zum Thema Wickeln. Vielleicht haben Sie aber spezielle Fragen, die Sie gern mit einer fachlich versierten Person klären möchten.
Wenn Sie unsicher sind und weitere Fragen rund ums Wickeln haben, finden Sie auf local.ch die Adressen von Hebammen und Kinderärzten, die Sie gerne beraten. Nehmen Sie Kontakt zu ihnen auf!
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Ob Sie Höschen-, Einweg- oder Stoffwindeln nehmen, ist eine Frage des Geschmacks. Einwegwindeln sind vergleichsweise teuer und ökologisch nicht unbedenklich, dafür aber praktisch. Sie nehmen die Feuchtigkeit gut auf, sodass das Baby immer einen trockenen Po hat. Stoffwindeln sind umweltfreundlicher, enthalten keinerlei Chemie, müssen aber häufig gewaschen werden. Für viele Eltern sind Ökowindeln oder Höschenwindeln mit Einlage eine gute Alternative.
Das Kind sollte nie auf der Wickelkommode, sondern immer auf dem Boden stehen, da hierbei die Stabilität am besten gewährleistet ist. Sorgen Sie dafür, dass es sich irgendwo festhalten kann. Dry Pants, die wie ein Höschen geschnitten sind und ganz einfach an- und ausgezogen werden können, sind eine gute Wahl für grössere Babys und wenn im Stehen gewickelt wird.
Gesunde Haut baucht keine besondere Pflege. Damit sich die Haut im Windelbereich nicht entzündet, tupfen Sie sie nach dem Waschen und Baden immer gut ab und vergessen Sie auch nicht die Hautfalten. Wenn sich trotz regelmässigen und häufigen Windelwechselns und aller Achtsamkeit doch einmal wunde Stellen zeigen, hilft eine spezielle Wundschutzcreme. Sie wirkt heilend und kann vorbeugend aufgetragen werden.
Viele Kinder freuen sich, wenn ihnen die Windel abgenommen wird und nutzen die Gelegenheit zum Wasserlassen. Bei Mädchen ist das weniger problematisch als bei Jungen, die sich gern in hohem Bogen erleichtern. Sie können sich vor dem Wasserstrahl schützen, indem Sie den Penis mit einem Tuch oder einer Windel abdecken und einige Sekunden warten, bevor Sie die neue Windel anlegen.
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