Schluckauf beim Baby

Schluckauf beim Baby – woher er kommt und was hilft

Hicks, hicks, hicks – während ein Schluckauf bei Erwachsenen nur sehr selten auftritt, haben viele Babys ihn regelmässig, einige sogar täglich. Selbst wenn der Hicks unangenehm sein kann, einen Grund zur Beunruhigung stellt der Schluckauf beim Baby nicht dar. In folgendem Ratgeber erfahren Sie, welche Ursachen es für den Reflux gibt und welche Tipps helfen, damit der Hickser schnell wieder verschwindet.
Schluckauf beim Baby

Wenn Babys hicksen – Ursachen und Tipps

Aus eigener Erfahrung weiss jeder Erwachsene, dass Schluckaufe zwar sehr nervig sein können, aber harmlos sind. Bei Babys ist das ebenfalls so. Folgende Themen rund um den Schluckauf beim Baby behandelt dieser Ratgeber:

  1. die Ursachen für Schluckauf beim Baby
  2. Tipps, die bei Hicksern helfen
  3. Anzeichen, wann ein Arztbesuch notwendig ist

Unangenehm, aber ungefährlich: Die Ursachen für Schluckauf beim Baby

Der Grund, warum Babys deutlich häufiger unter Reflux leiden als Erwachsene, liegt vor allem daran, dass die für die Atmung notwendige Zwerchfellmuskulatur noch nicht vollständig ausgebildet ist. Der Hickser entsteht, wenn es beim Einatmen im Zwerchfell zu einem kurzen unkontrollierten Muskelzucken kommt. Die Stimmfalte verschliesst sich, die Atemluft kann nicht mehr entweichen und das typische Hicks-Geräusch tritt auf.
Bei Babys erfüllt der Hickser zudem einen sehr wichtigen und nützlichen Zweck: Er stellt einen Mechanismus dar, der vor dem Verschlucken und dem Zurücklaufen des Mageninhalts in den Mund schützen soll. Darüber hinaus trägt das Hicksen dazu bei, die Muskulatur der Rippen und des Zwerchfells der Säuglinge zu trainieren. Je älter das Baby wird, desto seltener tritt der Hicks auf, bis er irgendwann fast vollständig verschwindet.
Ausgelöst wird der Schluckauf beim Baby zum Beispiel,

  • wenn Babys besonders warmes oder kaltes Essen beziehungsweise Milch aufnehmen und es im Magen zu Temperaturschwankungen kommt.
  • wenn die Nahrungsaufnahme zu schnell erfolgt oder die Kinder zu reichlich trinken oder essen.
  • wenn beim Trinken Luft verschluckt wird.
  • wenn sich das Baby erschreckt, Angst hat oder sehr aufgeregt ist. Auch Lachen kann Schluckaufe verursachen.
  • wenn der Säugling aus einem warmen Raum in die Kälte nach draussen kommt.
Hinweis: Der Schluckauf kann übrigens bereits bei Ungeborenen im Mutterleib ab der neunten Schwangerschaftswoche auftreten. Bei dieser frühen Form des Schluckaufs trainiert der Embryo das richtige Ein- und Ausatmen, indem Fruchtwasser durch sein Zwerchfell gepumpt wird.

Diese Tipps helfen gegen das Hicksen

Der unangenehme Schluckauf beim Baby verschwindet in der Regel wieder ganz von alleine und genauso schnell, wie er gekommen ist. Eltern können dazu beitragen, dass der Hickser schnell wieder verschwindet. Folgende Tipps sind hilfreich:
  • Trinken: Einfach und als sehr effektiv erweist es sich, Babys trinken zu lassen. Entweder lassen Sie es aus dem Fläschchen gefüllt mit Milch oder Wasser trinken oder Sie stillen es. Tritt der Hickser während des Trinkens auf, können Sie den Säugling einfach weiter trinken lassen.

  • Entspannung und körperliche Nähe: Vor allem dann, wenn der Säugling sehr unruhig und aufgewühlt ist, sollten Eltern für eine entspannte Atmosphäre sorgen, um Schluckaufe zu vertreiben. Nehmen Sie das Kind zum Beispiel auf den Arm, wiegen Sie es sanft hin und her und reden beruhigend auf es ein. Eine Babymassage kann jetzt der Beruhigung des Zwerchfells dienen.

  • Wärme oder Kälte: Zur Entspannung des Zwerchfells trägt zudem Wärme bei. Legen Sie dafür zum Beispiel ein warmes Körnerkissen auf den Bauch des Babys. Hilfreich ist zudem eine Wärmelampe am Wickeltisch. Manchmal hilft Kühle, zum Beispiel mit einem kalten Tuch auf dem Oberbauch des Kindes. Achten Sie zudem darauf, dass die Nahrung weder zu warm noch zu kalt ist. Damit der Reflux gar nicht erst auftritt, sollten zu grosse Temperaturunterschiede möglichst vermieden werden.

  • Ablenkung: Bei etwas älteren Babys können Schluckaufe durch Ablenkung verschwinden, zum Beispiel indem ihnen ein Buch vorgelesen wird oder sie sich mit einem Spielzeug beschäftigen. Wer sein Baby zum Lachen bringt, hat ebenfalls gute Chancen, dass der Hickser aufhört. Tipp: Manchmal reicht es bereits aus, dem Säugling sanft ins Gesicht zu pusten. In der Folge verändert sich sein Atemrhythmus und das Zwerchfell entspannt sich.

  • Dehnung: Drücken Sie die Knie der Säuglinge leicht und ohne allzu viel Druck bis zur Brust. Diese Dehnübung gegen den Hicks kann mehrfach wiederholt werden.
Tipp: Damit Schluckauf gar nicht erst auftritt, lohnt es sich, das Baby direkt nach dem Trinken oder Stillen aufstossen (ein Bäuerchen machen) zu lassen.

Bei diesen Anzeichen mit Schluckauf beim Baby zum Kinderarzt

Grundsätzlich ist es zwar nicht notwendig, bei Schluckauf beim Baby einen Arzt aufzusuchen, bei einigen weiteren Symptomen ist ein Arztbesuch jedoch empfehlenswert beziehungsweise sogar notwendig:

  • Das Baby hat zusätzlich Bauchschmerzen über einen längeren Zeitraum.
  • Neben dem Hickser hustet der Säugling stark und spuckt sogar Blut.
  • Der Schluckauf ist infolge einer Medikamenteneinnahme entstanden.
  • Der Hickser hält sehr lange (mindestens drei Stunden) an und hört nicht auf.

Frischgebackene junge Eltern nehmen meist jede kleine Veränderung an Ihrem Sprössling wahr und reagieren sehr besorgt, wenn das Baby zum ersten Mal Schluckauf hat. Bei local.ch finden Sie einen Facharzt in Ihrer Nähe. Hier erhalten Sie schnell Hilfe und wirksame Tipps, die für das Baby gut sind.

Die häufigsten Fragen zum Thema Schluckauf beim Baby

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Wann haben Babys Schluckauf?

Der Schluckauf tritt bei Babys besonders häufig nach dem Stillen beziehungsweise dem Trinken auf, vor allem dann, wenn es besonders hastig und sehr viel trinkt oder sich beim Trinken verschluckt. Ein „Bäuerchen“ kann helfen, den Hickser zu verhindern. Sogar eine plötzliche Veränderung der Temperatur oder physische Faktoren, wie Erschrecken oder Lachen, können einen Schluckauf verursachen.

Wie kann ich meinem Baby bei einem Hickser helfen?

Um den Nachwuchs von seinem Schluckauf zu befreien, gibt es einige gute Tipps. Pusten Sie Ihrem Baby doch einfach sanft ins Gesicht. Sollte das nicht helfen, können Mütter den Säugling an die Brust zum Trinken anlegen oder ihn auf den Arm nehmen und ihm etwas vorsingen. Eine entspannende Babymassage auf dem Wickeltisch bringt genauso Linderung wie ein warmes Körnerkissen.

Was ist bei Schluckauf beim Baby zu vermeiden?

Was Erwachsenen hilft, ist für Babys längst nicht empfehlenswert. Um den Schluckauf zu vertreiben, sollten Eltern daher ihren Säugling keinesfalls unerwartet erschrecken. Dieses kann den Schluckauf sogar verschlimmern und zusätzlich Angstzustände auslösen. Auch das Luftanhalten ist bei den Kleinen noch nicht möglich. Eltern dürfen zudem auf keinen Fall, ihren Kindern für einige Sekunden Nase und Mund zuhalten.

Was macht ein Arzt bei Schluckauf beim Baby?

Handlungsbedarf eines Arztes für die Kinderheilkunde ist bei Schluckaufen bei Babys nur in äusserst seltenen Fällen gefragt, und zwar wenn weitere Symptome hinzukommen oder der Schluckauf über viele Stunden einfach nicht aufhören will. Anhand einer körperlichen Untersuchung und eines Anamnesegespräch gilt es zunächst, die Ursache zu finden. Chronischer Reflux wird dann unter Umständen medikamentös behandelt.

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