Zwillingsschwangerschaft

Zwillingsschwangerschaft: Diese Risiken drohen und das sollte beachtet werden

Eine Zwillingsschwangerschaft wird wie alle anderen Mehrlingsschwangerschaften medizinisch gesehen als Risikoschwangerschaft betrachtet. Aus dem Grund erfahren Frauen, die mit Zwillingen schwanger sind, meist deutlich mehr Untersuchungen und müssen weitaus mehr beachten. Dennoch bedeutet die Tatsache, Zwillinge zu bekommen, für viele Menschen ein doppeltes Glück.
Zwillingsschwangerschaft

Eine Schwangerschaft mit Zwillingen ist meist eine grosse Umstellung

Eine Zwillingsschwangerschaft ist für die meisten Frauen und Paare eine grosse Überraschung. Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit für Zwillinge und andere Mehrlingsschwangerschaften weitaus geringer, als ein einziges Kind zu bekommen. In der Regel gibt erst das Ultraschallbild beim Arzt Auskunft über die Zwillingsschwangerschaft. Das bedeutet, dass viele Frauen und Paare in den ersten Wochen der Schwangerschaft noch gar nichts von ihrem Glück wissen und erst bei der Untersuchung beim Gynäkologen überrascht werden.

Für viele Paare bedeutet das jedoch eine grosse Umstellung, denn wer zuvor fest mit nur einem Kind gerechnet hatte, wird nicht nur seine Gedanken komplett umstellen müssen, sondern gegebenenfalls gleich die komplette Babyplanung. Immerhin bedeuten zwei Kinder in der Regel nicht nur deutlich mehr Aufwand, sondern Zwillinge benötigen ausserdem eine besondere Ausstattung. Viele Möbel- und Kleidungsstücke müssen doppelt gekauft werden und statt einem normalen Kinderwagen muss ein Gechwisterkinderwagen her. Kein Wunder also, dass viele Paare besonders zu Anfang geschockt sind, bevor sich die Freude breit macht. Wer sich jedoch ausreichend mit dem Thema auseinandersetzt, wird erkennen, dass zwei Babys meistens doppeltes Glück bedeuten.

Der Unterschied zwischen eineiigen und zweieiigen Zwillingen

Die Wahrscheinlichkeit für eineiige Zwillinge ist deutlich geringer als die für zweieiige Zwillinge und liegt bei nur 25 Prozent (Zwillingsschwangerschaft vorausgesetzt). Bei eineiigen Zwillingen teilt sich die Eizelle in zwei Embryonalanlagen, nachdem die Befruchtung durch das Spermium stattfand. Das bedeutet also, dass die Babys die gleichen Erbanlagen und das gleiche Geschlecht haben und sich damit zum Verwechseln ähnlich sehen.

Bei 75 Prozent aller Zwillinge handelt es sich um zweieiige. Zwei Eizellen, die zufällig zur gleichen Zeit entsprungen sind, werden von zwei Spermien befruchtet. Da die beiden Babys hierbei getrennte Mutterkuchen, getrennte Fruchtblasen und unterschiedliche Erbanlagen haben, muss nicht zwingend eine starke Ähnlichkeit vorhanden sein. Häufig ähneln sich zweieiige Zwillinge eher wie Geschwister. Das Geschlecht muss in diesem Fall nicht unbedingt gleich sein.

Die Symptome bei einer Zwillings- oder Mehrlingsschwangerschaft vor der Geburt

Ein stark erhöhter HCG-Wert im Blut sorgt dafür, dass die Schwangerschaftssymptome bei Frauen, die mit Zwillingen oder Mehrlingen schwanger sind, häufig verstärkt auftreten. Dazu zählen Übelkeit mit Erbrechen, Müdigkeit, Heisshunger und Ekel auf oder vor bestimmten Lebensmitteln und eine schmerzende oder spannende Brust. Schwindel, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit oder eine Veränderung der Haut oder der Haare können ebenfalls dazuzählen. Bei jeder Frau fallen die Schwangerschaftssymptome unterschiedlich aus. Während manche vollständig davon verschont bleiben, haben andere wiederum stark damit zu kämpfen. So unterschiedlich wie die Intensität, sind dabei die Symptome an sich. Wer mit Zwillingen schwanger ist, leidet in den meisten Fällen jedoch verstärkt unter den Symptomen. Nach Beendigung der 12. Schwangerschaftswoche werden die Symptome bei den meisten Frauen jedoch besser, so dass diese die Schwangerschaft im zweiten und dritten Trimester dann meistens so richtig geniessen können. Dann wird die Vorfreude auf die beiden Kinder immer grösser. Diese Zeit braucht der Körper, um sich an die Schwangerschaft und die damit verbundenen Veränderungen zu gewöhnen.

Ein weiteres Anzeichen, das auf zwei Babys hindeuten kann, ist ein grösserer und schneller wachsender Bauch. Zwei Babys benötigen mehr Platz als nur eines und das macht sich schnell bemerkbar. Aus diesem Grund ist es für die werdende Mutter ganz besonders wichtig, schon frühzeitig mit der Stärkung des Beckenbodens und der Rückenmuskulatur zu beginnen, um Schmerzen und Komplikationen vorzubeugen. Ausserdem sollte besonders viel Wert auf die Pflege des Bauchs gesetzt werden. Da der Bauch bei Zwillings- und Mehrlingsschwangerschaften deutlich schneller wächst und meistens grösser wird, wird die Haut damit stärker beansprucht. Feuchtigkeitsspendende Lotionen, Öle und Cremes können Dehnungsstreifen vorbeugen und so ausserdem Juckreiz lindern, der durch trockene Haut entsteht.

Die Risiken einer Zwillingsschwangerschaft

Eine Zwillingsschwangerschaft zählt medizinisch gesehen immer zu den Risikoschwangerschaften. Sowohl für die Schwangere selbst als auch für die Babys ergeben sich verschiedene Risiken, die es mit regelmässigen Untersuchungen vorzubeugen gilt. Frauen, die mit Zwillingen schwanger sind, leiden häufiger unter Bluthochdruck, Schwangerschaftsdiabetes oder einer Schwangerschaftsvergiftung als Frauen, die nur ein Baby bekommen. Doch sogar die Zwillinge selbst sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Manchmal kommt es vor, dass nur ein Zwilling richtig mit Nährstoffen und mit Blut versorgt wird und der andere daher unterentwickelt ist oder sich gar nicht entwickeln kann. Aus diesem Grund werden Zwillinge meistens einige Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin auf die Welt geholt, um so die dauerhafte und ausreichende Versorgung beider Babys zu gewährleisten. Meist ist ohnehin ein Kaiserschnitt, medizinisch gesehen, notwendig oder zumindest sinnvoll, um die Risiken bei der Geburt für Mutter und Kind zu minimieren.

Eine Zwillingsschwangerschaft sollte wie jede andere Schwangerschaft von einem erfahrenen Gynäkologen bis zur Geburt begleitet und überwacht werden. Die meisten Frauenärzte, die sich auf Schwangerschaften spezialisiert haben, haben das entsprechende Wissen, um Zwillingsschwangerschaften sicher zu betreuen. Eine grosse Auswahl an kompetenten Gynäkologen ganz in der Nähe findet sich auf local.ch.

Die häufigsten Fragen zur Zwillingsschwangerschaft

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Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für eine Zwillingsschwangerschaft?

Etwa 1,2 Prozent der schwangeren Frauen erwarten Zwillinge. Die Wahrscheinlichkeit liegt damit also bei rund 1:85. Mittlerweile kommen jedoch immer mehr Zwillinge auf die Welt. Zum einen sind Frauen tendenziell älter, wenn sie ein Kind erwarten, als noch vor 30 Jahren. Je älter, desto eher kommt es zur Reifung von zwei Eizellen. Künstliche Befruchtungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Zwillinge zusätzlich.

Wann und wie läuft die Zwillingsgeburt ab?

Normalerweise dauert eine Schwangerschaft mit Zwillingen einige Wochen kürzer als eine Schwangerschaft mit einem Kind und endet meistens mit der 37. Schwangerschaftswoche. Liegen beide Babys mit dem Kopf nach unten, ist eine spontane vaginale Geburt möglich. Liegt nur eines der beiden Babys mit dem Kopf nach oben oder gibt es sonstige Komplikationen oder Risiken, wird meist ein Kaiserschnitt bevorzugt.

Wie kann man Zwillinge stillen?

Zwillinge lassen sich genauso stillen wie jedes andere Baby. In der Regel produziert die Mutter genügend Milch, so dass beide Babys ausreichend mit Muttermilch versorgt werden. Wer sich unsicher ist oder sich diesbezüglich Hilfe holen möchte, kann dafür einfach eine Stillberatung oder eine erfahrene Hebamme zu Rate ziehen und sich dort ausführlich beraten lassen.

Wie kann man herausfinden, ob es zweieiige oder eineiige Zwillinge sind?

Haben die Babys ein unterschiedliches Geschlecht, kann es sich nur um zweieiige Zwillinge handeln. Haben beide das gleiche Geschlecht, wird es schon etwas schwieriger. Gewissheit kann jedoch ein einfacher Gentest bringen, bei dem die Zellen von der Mundschleimhaut der Babys nach der Geburt entnommen werden. Dieser Test kostet etwa 150 Euro und muss selbst bezahlt werden.

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