Gluten ist ein wichtiger Bestandteil in Getreidearten wie Weizen, Gerste und Roggen und ähnlichen Lee. Es ist aufgrund seiner dehnbaren, klebenden Konsistenz auch als Klebeeiweiss bekannt. Diese Substanz besteht aus einem charakteristischen Gemisch aus Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten. Das Gemisch sorgt beispielsweise dafür, dass ein Teig bei der Zufuhr von Flüssigkeiten dehn- und knetbar wird. Aus diesem Grund war es jahrhundertelang unverzichtbar in der Backstube und wird auch heute weltweit für Elastizität und Dichte in der Küche verwendet.
Mittlerweile ist Gluten jedoch vielfach in Verruf geraten. Obwohl es weiterhin eine bedeutende Rolle in der weltweiten Nahrungsmittelwirtschaft spielt, verzichten immer mehr Menschen auf glutenhaltige Lebensmittel und lebebn glutenfrei. Dies liegt einerseits an der Erkrankung Zöliakie, andererseits aber auch an den Vorteilen, für eine glutenfreie Ernährung sprechen.
Die meisten Symptome bei Zöliakie betreffen den Magen-Darm-Bereich. Zöliakie-Symptome reichen von Blähungen und Übelkeit über Durchfall und Verstopfung bis hin zu krampfartigen Schmerzen im gesamten Magen-Darm-Trakt. Die gastrointestinalen Symptome bei Zöliakie ähneln denen des Reizdarmsyndroms. Aus diesem Grund übersehen viele Mediziner eine bestehende Zöliakie und machen gerne die psychische Verfassung für die Beschwerden verantwortlich.
Ausserdem äussert sich Zöliakie über Mangelerscheinungen im Körper sowie Gewichtsabnahmen. Die Mangelerscheinungen basieren in der Regel auf einem gestörten Mineralstoffhaushalt und rufen ein vielfältiges Symptombild hervor, das Betroffene leicht verwirren kann. Neben den angesprochenen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich können diffuse Schmerzen in Gelenken, Muskeln und Nerven auftreten. Überdies sorgt Glutenunverträglichkeit nicht selten für eine erhöhte Nervosität und psychische Belastungen, ohne dass es einen Grund dafür gäbe. Den gibt es aber – der Körper verträgt die vielen konsumierten Lebensmittel mit Gluten nicht.
Sehr gefährlich sind ausserdem allergische Reaktionen, die im Rahmen einer Glutenallergie beim kleinsten Kontakt mit glutenhaltigen Lebensmitteln, wie z.B. Weizen, auftreten. Wenn eine veritable Allergie vorliegt, können die Folgen von Glutenkonsum dramatisch sein – Hier ist eine sofortige Ernährungsumstellung auf glutenfreie Lebensmittel nötig. Besteht eine Gluten-Sensitivität, sind die Folgen erst allmählich bzw. weniger drastisch spürbar und können auch erst nach Jahren des konstanten Verzehrs auftreten.
Glutenfrei leben ist die Lösung, aber was heisst das? Aufgrund der teilweise erheblichen Einschränkung im alltäglichen Leben müssen Betroffene mit Glutensensitivität ebenso wie Glutenallergiker komplett glutenfrei leben. Andernfalls können sich zu unliebsamen, aber ungefährlichen Symptomen weitere Komplikationen gesellen, da Glutenunverträglichkeit im Verdacht steht, den Ausbruch von Autoimmunerkrankungen zu begünstigen.
Gluten ist in allen echten Getreidearten enthalten. Dazu gehören Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel und Hafer. Das bedeutet aber nicht, dass Betroffene von Zöliakie und Glutensensitive nur Müsli und Brot meiden müssen. Tatsächlich versteckt sich Gluten nicht nur in Weizen und Getreide, sondern in vielen Lebensmitteln, in denen man es nicht erwarten würde.
Hier eine Liste mit Lebensmitteln die viel Gluten enthalten:
Diese Auflistung glutenhaltiger Lebensmittel kann als grobe Orientierung fungieren, ist jedoch keineswegs vollständig. Das liegt daran, dass Gluten von der Lebensmittelindustrie für viele verschiedene Produkte als Bindemittel verwendet wird. Häufig sind Lebensmittel die glutenfrei scheinen, leider alles andere als wirklich glutenfrei. Entgegen der Erwartung trifft man zum Beispiel auch in Sojasauce, fertigen Gewürzmischungen oder fertigen Suppen auf Weizenmehl als Bestandteil. Deswegen ist es wichtig, beim Einkauf selbst die Augen offen zu halten und jedes kritische Lebensmittel einer Prüfung zu unterziehen.
Gerade bei Fertigprodukten ist das Risiko hoch. Hier lohnt sich ein Blick in die Zutatenliste, die sich zumeist auf der Rückseite befindet. Mittlerweile müssen glutenhaltige Zusätze detailliert aufgeführt werden. Achten Sie besonders auf Weizenmehl, Roggen und Gerste. Aber auch Einkorn, Hartweizengriess, Grünkern, Emmer und Dinkel stehen für Betroffene auf dem Index. Allergene bzw. glutenhaltige Stoffe sind oftmals fett gedruckt.
Mittlerweile existiert eine Vielzahl an glutenfreien Ersatzprodukten auf dem Markt, die als solche gekennzeichnet sind. Als glutenfrei ausgewiesene Produkte sind in der Regel sicher, weil sie internationalen Standards entsprechen müssen. Biosupermärkte führen zumeist eine wesentlich grössere Auswahl an glutenfreien Produkten als herkömmliche Supermärkte und Discounter.
Der Verzicht auf Gluten kann Schmerzbilder lindern, Kräfte wecken und Mangelerscheinungen beseitigen. Deshalb lohnt es sich auszuprobieren, ob sich eine glutenarme oder -freie Ernährung, z.B. in Form einer Low-Carb Diät, positiv auf den eigenen Körper auswirkt.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Ernährungsberatern und Ernährungsberaterinnen in der Schweiz die über glutenfreie Ernährung und Zöliakie Beratungen anbieten. Vor allem in den grösseren Städten ist das Angebot vielseitig. Mit dem Aufkommen der neuen Ernährungstrends und der steigenden Bedeutung von Ernährungsgewohnheiten für Krankheitsbilder finden sich jedoch auch immer mehr Fachleute in kleineren Ortschaften.
Im Rahmen einer Ernährungsberatung erfahren Sie wichtige Details zu den Nährwerten, der Zusammensetzung und der Gütequalität von Lebensmitteln. Ausserdem erörtern Sie mit einem Profi, welche Lebensmittel Sie bei Unverträglichkeit gegenüber Weizen und Gluten oder Zöliakie meiden und welche Lebensmittel Sie zwingend in Ihre Ernährung einbinden sollten, um dauerhaft gesund zu bleiben oder die Lebensqualität wieder zu erhöhen.
Massgeschneiderte Ernährungspläne helfen Ihnen dabei, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und sich langfristig, dank alternativer Lebensmittel ohne Weizen und Gluten, gesund und gut zu ernähren.
Wenn Sie demnächst die Unterstützung durch einen Ernährungsberater in der Schweiz in Anspruch nehmen möchten, können Sie sich beim Schweizerischen Verband der Ernährungsberater/innen umsehen. Der Berufsverband listet nur anerkannte Experten auf dem Gebiet der Ernährungsberatung auf und stellt darüber hinaus auch weitere Infos zum Berufsbild Ernährungsberater/in bereit. Viele der gesetzlich anerkannten Ernährungsberater finden Sie hier auf local.ch.
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