Laktoseintoleranz

Laktoseintoleranz: Ursachen, Erkennung und Behandlung der Krankheit

Eine Laktoseintoleranz ist eine weit verbreitete Erkrankung. Wer an dieser leidet, verträgt diverse Milchprodukte nicht und reagiert darauf mit Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Blähungen. Ein Test beim Hausarzt kann schnell Aufschluss darüber geben, ob eine solche Unverträglichkeit vorliegt.
Laktoseintoleranz

Nahrungsmittelunverträglichkeit: Das können Sie gegen die Beschwerden tun

Die Laktoseintoleranz ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, die Menschen jeden Alters treffen kann. Bei gesunden Menschen erfolgt eine Aufspaltung des Milchzuckers durch das Enzym Laktase. Dieses Enzym wird im Dünndarm produziert. Bei einer Intoleranz geschieht das nicht oder nur in geringem Masse, so dass der Milchzucker nicht aufgespalten werden kann. Stattdessen wandert er unverändert vom Dünndarm in den Dickdarm und kann die typischen Krankheitssymptome auslösen. Unterschieden werden zwei Arten der Erkrankung: Die primäre Intoleranz tritt meist bei Kindern im Alter zwischen fünf und zehn Jahren auf. Die sekundäre Intoleranz, die meist Erwachsene trifft, ist die Folge einer anderen Krankheit. Folgende Krankheiten kommen als Auslöser in Frage:

  • Zöliakie
  • Magen-Darm-Grippe
  • Morbus Crohn

Bei den meisten Patienten verschwindet die Unverträglichkeit nach einer gewissen Zeit von selbst wieder. In seltenen Fällen kann sie sich aber zu einer chronischen Krankheit entwickeln und den Betroffenen ein Leben lang begleiten.

Mögliche Untersuchungen zur Diagnose der Laktoseintoleranz

Um eine Laktose Intoleranz möglichst eindeutig zu diagnostizieren, wendet der Arzt meist den sogenannten Wasserstoffatemtest an. Die Darmbakterien im Dickdarm-Abschnitt produzieren beim Zersetzen des Milchzuckers Wasserstoffgas. Dieses Gas kann einfach in der Atemluft nachgewiesen werden. Der Patient muss eine laktosehaltige Lösung trinken. Steigt dann der Anteil von Wasserstoff in der Atemluft an, kann man davon ausgehen, dass Milchzucker im Dünndarm nicht verwertet wird, sondern erst später abgebaut wurde. Es gibt aber noch weitere Untersuchungsmöglichkeiten, zum Beispiel den Expositionstest, den Gentest oder die Dünndarmbiopsie. Nur mit einem dieser Tests kann man die Krankheit eindeutig diagnostizieren; allein aufgrund der Beschwerdebilder ist das nicht möglich. Häufig wird zudem ein grosses Blutbild erstellt, um die Entzündungswerte zu bestimmen. Auch ein Ultraschall ist eine häufig angewandte Untersuchungsmethode. Erster Ansprechpartner bei einem Verdacht auf eine Intoleranz ist Ihr Hausarzt. Er kann Sie unter Umständen an einen Inneren Mediziner überweisen.

Die Behandlung der Laktoseintoleranz

Wichtigster Behandlungsansatz bei einer Laktose Intoleranz ist eine konsequente Umstellung der Ernährung. Betroffene Patienten müssen auf Milchprodukte aller Art so gut es geht verzichten. Häufig müssen Sie nicht auf alle Milchprodukte verzichten: Probieren Sie einfach aus, welche Lebensmittel Sie vertragen und welche nicht. Als komplett laktosefrei werden übrigens alle Nahrungsmittel bezeichnet, die weniger als ein Gramm Laktose-Milchzucker auf 100 Gramm enthalten. Folgende Milchprodukte zählen zu diesen laktosefreien Lebensmitteln:

  • Fetakäse
  • Butter
  • Camembert
  • Butterschmalz

Mascarpone, Sauerrahm, Quark und Sahne hingegen zählen zu den Lebensmitteln mit einem moderaten Laktosegehalt. Sie können bei empfindlichen Patienten durchaus zu den typischen Beschwerden führen. Auf Kuhmilch, Schmelzkäse, Magermilchpulver, Eiscreme und Milchschokolade sollten Patienten mit einer Intoleranz gegen Zucker aus Kuhmilch komplett verzichten. Darüber hinaus gibt es einige laktosehaltige Lebensmittel, in denen man diesen Zusatzstoff gar nicht vermutet. Dazu zählen unter anderem diverse Müsli- und Gewürzmischungen, Dressings, Brotaufstriche, Backwaren und zahlreiche Fertiggerichte. Selbst in einigen Tabletten ist Laktose als Bindemittel enthalten. Verzichten Sie bei einer Unverträglichkeit auf laktosehaltige Lebensmittel komplett, sollten Sie über die Einnahme von Kalzium Nahrungsergänzungsmitteln nachdenken, damit es zu keinen Mangelerscheinungen kommt. Ein Mangel an Kalzium kann zu Osteoporose und damit verbunden zu brüchigen Knochen führen. Ebenso ist es bei einer Intoleranz als Therapie möglich, dem Patienten das fehlende Enzym Laktase über Tabletten zuzuführen.

Die häufigsten Symptome

Bei einer Intoleranz gegen Laktose treten zahlreiche Krankheitssymptome auf, die aber ebenso charakteristisch für andere Krankheiten sein können. Daher ist es gar nicht so einfach, die Intoleranz zu diagnostizieren. Übelkeit und Erbrechen können bei einer solchen Unverträglichkeit ebenso auftreten wie Blähungen, Völlegefühl und Durchfall. Selbst Verstopfung ist eine Begleiterscheinung, die recht häufig auftritt. Meist fallen die Symptome umso stärker aus, je höher der Milchzuckeranteil in einer Mahlzeit war. Die Ausprägung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und unter anderem vom Schmerzempfinden des Einzelnen abhängig. Die Magen-Darm-Beschwerden treten meist recht rasch, etwa 15 bis 30 Minuten nach Einnahme der Mahlzeit, auf. Zusätzlich zu diesen vorgenannten Beschwerden können bei einer Milchzuckerunverträglichkeit weitere Krankheitssymptome auftreten, unter anderem Kopf- und Gliederschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen oder Antriebslosigkeit.

Darauf sollten Patienten achten

Grundsätzlich kann man das Beschwerdebild der Milchzuckerintoleranz recht gut mildern. Verzichten Sie einfach auf entsprechende Nahrungsmittel. Mittlerweile gibt es recht viele Ersatzprodukte. Die klassische Kuhmilch etwa können Sie durch Sojamilch ersetzen. Sojamilch ist eines der gesündesten Milchersatzprodukte überhaupt, denn sie enthält reichlich Kalzium, Selen, Folsäure, Magnesium und Eisen. Für Brustkrebspatientinnen und Kleinkinder ist Sojamilch allerdings nicht geeignet. Eine kalorienarme Alternative zur Kuhmilch ist Mandelmilch: Sie enthält pro 100 Milliliter gerade einmal 13 Kilokalorien. Der Eiweiss- und Kalziumgehalt hingegen ist eher gering. Milchzucker kommt sowohl in der Muttermilch als auch in Säugetiermilch vor. Hier ist es speziell die Kuhmilch, die für die Unverträglichkeit verantwortlich ist. Ziegenmilch oder Schafsmilch kann die bekannten Krankheitssymptome ebenfalls auslösen.

Bei Local.ch finden Sie versierte Mediziner, die eine eventuelle Laktoseintoleranz schnell diagnostizieren können. Vertrauen Sie dem Urteil des Hausarztes oder begeben Sie sich gleich zu einem Internisten, der Ihnen eine entsprechende Behandlung vorschlägt.

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Die häufigsten Fragen zur Laktoseintoleranz

Was sind die Ursachen der Laktoseintoleranz?

Patienten, die an Laktoseintoleranz leiden, haben einen Mangel an dem Enzym Laktase, das bei Menschen sonst vorkommt. Dieses Enzym ist für die Verwertung des über die Nahrung aufgenommenen Milchzuckers verantwortlich. In Folge kommt es zu Beschwerden wie Bauchkrämpfen, Blähungen oder Durchfall. Sobald Sie auf Produkte mit Milchzuckergehalt verzichten, bessern sich die Symptome in der Regel augenblicklich.

Was dürfen Patienten mit Laktoseintoleranz nicht essen?

Leiden Sie an einer solchen Nahrungsmittelunverträglichkeit, verzichten Sie am besten auf Milchprodukte aller Art. Dazu zählen in erster Linie Milchsorten, Quark und Käse. Achten Sie dennoch darauf, dass Sie ausreichend Kalzium zu sich nehmen, denn dieser Nährstoff ist wichtig für den Körper. Nehmen Sie zu wenig Kalzium auf, riskieren Sie eine Osteoporose. Kalzium ist zum Beispiel in mineralstoffhaltigem Wasser enthalten.

Wie sind die Prognosen bei einer Laktoseintoleranz?

Die Milchzucker-Intoleranz ist keine Krankheit im eigentlichen Sinn und schon gar nicht bedrohlich für Ihr Leben. Zwar müssen sich betroffene Patienten etwas einschränken, doch ist ihre Lebenserwartung nicht eingeschränkt. Halten Sie sich an die Ernährungsvorschriften Ihres Arztes und verzichten auf laktosehaltige Lebensmittel wie Milch, dann sind Sie sogar komplett beschwerdefrei und haben keinerlei Einschränkungen.

Welche Symptome sind charakteristisch für Milchzucker-Intoleranz?

Die Beschwerdebilder bei einer Laktoseintoleranz sind vielfältig. Am häufigsten treten typische Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen oder Übelkeit auf. Es kann aber auch zu ganz unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Herzrasen und sogar Akne kommen. Allein anhand dieser Krankheitsbilder ist es häufig nicht möglich, eine eventuelle Intoleranz gegen den Milchzucker eindeutig zu diagnostizieren. Ein Test gibt Aufschluss.

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