Tiefe & Kosten

Energie aus Erdwärme in der Schweiz

Das Funktionsprinzip der Erdwärme basiert auf der Nutzung der hohen Temperaturen, die unter der Erdoberfläche existieren. Diese Geothermie können Sie für die Stromerzeugung und zum Heizen verwenden. Für eine energetische Sanierung dieser Art benötigen Sie die Hilfe eines Sachverständigen. Ein kompetenter HLS-Fachplaner oder Energieberater kann Ihnen alle Fragen zur Funktion, zur praktischen Nutzung sowie zu den Fördermitteln in der Schweiz beantworten.
erdwärme

Wie weit gehen die Erdwärmebohrungen in die Tiefe?

Die oberflächennahe Geothermie geht bis zu einer Tiefe von 400 m. Die Temperatur steigt mit der Tiefe immer weiter an, wie die bisherigen Anlagen zeigen. In Mitteleuropa erhöht sich die Temperatur pro 100 m Tiefe um rund 3°C. Wenn Sie diese Temperatur zum Heizen nutzen, reichen jedoch Bohrungen von maximal 160 m aus.

Strom und individuelle Temperatur, was kostet das dafür erforderliche Erdwärme-System?

Ein Pauschalpreis für die Erdwärme-Anlage lässt sich nur schwer bestimmen, da sich die Kosten an den baulichen Rahmenbedingungen und der Anlagengrösse richten. Jedes System sieht anders aus und passt sich an den jeweiligen Nutzerbedarf an. Die Erdwärmesonde kostet üblicherweise nicht mehr als 90 CHF. Für die Bohrungen sowie für die Installation der Wärmepumpen fallen rund 160 CHF pro Meter an.

Mit Erdwärmesonden die Wärme im Boden nutzen

Die Regierung der Schweiz ist stark daran interessiert, die Nutzung von erneuerbaren Energien zu fördern. Dazu gehört auch die Wärme in der Erde. Durch den Einsatz von Wärmepumpen lässt sich die Energie unter der Erdkruste direkt in die Gebäude leiten, um Wasser zu erwärmen und Strom zu erzeugen.

Inzwischen gibt es in der Schweiz nicht nur Fördermittel für regenerative Energien im öffentlichen Raum, sondern auch für private Gebäude. Die verstärkte Nutzung von erneuerbarer Energie begründet sich vor allem auf der Nachhaltigkeit und dem Umweltschutz. Zudem profitieren Sie von den finanziellen Vorteilen, wenn Sie sich für den Einsatz von Erdwärmesonden mit Wärmepumpen entscheiden.

Es dauert nur wenige Jahre, bis sich die Umstellung bzw. die Nutzung der geothermischen Energie für Wärme im Haus ausgezahlt hat. Selbst ohne die Fördermittel mit einzurechnen, profitieren Sie von den verringerten Energiekosten durch Erdwärme. Das ist ein wichtiger Grund, warum sich immer mehr Menschen für diese Art von Energie entscheiden.

Hintergrundwissen zur Nutzung von Erdwärme

In der Schweiz und anderen mitteleuropäischen Ländern sind bei der Nutzung von Geothermie Erdwärmesonden am häufigsten zu finden. Um diese einzusetzen, erfolgt eine senkrechte Bohrung in den Boden, die 50 bis 160 m tief geht. Die Erdwärmesonden sind aus doppelten U-Rohren aus beständigem Kunststoff gefertigt und mit Wärmeträgerflüssigkeit gefüllt. Diese nimmt die Erdwärme auf, die anschliessend durch die Wärmepumpe nach oben geleitet wird. Hier befindet sich der Wärmetauscher, der die weitergeleitete Wärme in den Heizkreislauf abgibt, sodass sich die Temperatur erhöht. Wenn sich die Trägerflüssigkeit abgekühlt hat, erfolgt die Rückführung in den Boden, sodass der Kreislauf erneut beginnen kann.

Viele Vorzüge sprechen für die Nutzung von Erdwärme:

  • Sie lässt sich zum Heizen, Kühlen und für die Stromerzeugung nutzen,
  • sie steht ständig zur Verfügung (anders als Solar- und Windenergie),
  • die Betriebskosten sind äusserst gering.

Um bei der Nutzung der Geothermie von diesen Vorteilen zu profitieren, sollten Sie sich an einen Energieberater wenden, der die Daten zur geplanten Erdwärme-Anlage genau analysiert. Auch ein HLS-Fachplaner kann Sie bei dieser Planung unterstützen. Die Rentabilität richtet sich nach mehreren Faktoren wie der Bohrtiefe, den anfallenden Kosten, der Einspeisevergütung, der verwertbaren Abwärme und dem geothermischen Vorkommen. Darum sollten Sie nicht auf eine professionelle Begleitung des Erdwärme-Projekts verzichten. Ein Fachplaner oder Energieberater kümmert sich im Anschluss an die detaillierte Kalkulation, Beratung sowie um die Überwachung der Installationsarbeiten.

Wichtige Schritte beim Einbau der Sonden und Wärmepumpen

Bei der Vorbereitung und Planung der Erdwärmebohrung sind Mindestabstände zum Gebäude zu beachten, damit es durch die Bohrarbeiten nicht zu Beeinträchtigungen der Standfestigkeit kommt. Auch die Abstände zwischen mehreren Bohrlöchern müssen überprüft werden. Diese richten sich unter anderem nach der Sondenlänge. Zudem ist es wichtig, sich an die regionalen Richtlinien zu halten. Ein Energie-Experte weiss, welche Vorschriften für Ihre Region gelten, und bereitet alles korrekt vor.

Vorgehensweise:

Für die Einbringung der Erdwärmesonden sollten die Bohrlöcher feucht oder mit Wasser gefüllt sein. Die Sonden können zuvor mit Wasser befüllt werden.

Ein Sondengewicht sowie eine Einschubhilfe erleichtern das Einbringen der Sonde.

Wenn die Bohrlöcher trocken sind, müssen die Sonden auf jeden Fall vor dem Verpress-Vorgang mit Wasser gefüllt werden, damit sie nicht aufschwimmen. Durch das eingefüllte Wasser erhöht sich die Biegefestigkeit der Sonden.

Das Verfüllrohr wird gemeinsam mit der Sonde in das Bohrloch hineingeschoben. Abhängig von der Tiefe kommt ein zweites Verfüllrohr zum Einsatz, um zu gewährleisten, dass das Loch gleichmässig verfüllt wird.

Sie wünschen sich eine angenehm warme Temperatur im Haus und überlegen, eine Erdwärme-Anlage zu installieren? Sehen Sie sich bei local.ch nach einem Energieberater und/oder einem HLS-Fachplaner um, der Sie über die aktuellen Möglichkeiten und die Rentabilität dieser Anlage informiert und die Installation im Detail plant. Diese Experten arbeiten oft mit Fachfirmen zusammen, sodass Sie den kompletten Einbau in Auftrag geben können.

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Wer ist für Planung und Einbau von Erdwärme-Anlagen zuständig?

Für Ihr Projekt Geothermie brauchen Sie die professionelle Hilfe eines Energieberaters oder HLS-Fachplaners. Die Profis kümmern sich um die Bemessung und überwachen ausserdem das Einbringen und die Montagearbeiten. Für die Durchführung der Erdwärmebohrungen bieten viele Firmen ein Komplettpaket an und arbeiten mit einem eigenen Planer. Bei diesen Fachbetrieben können Sie auch einen massgeschneiderten Wartungsvertrag für Ihre geothermische Anlage erhalten.

Effiziente Nutzung von Erdwärme – warum brauchen Sie dafür einen Profi?

Für die Vorbereitung und Realisierung Ihrer Erdwärme-Anlage sollten Sie unbedingt einen Energie-Experten beauftragen. Dieses Spezialgebiet erfordert ein fundiertes Fachwissen. In Eigenarbeit können Sie die tiefen Bohrungen für die Erdwärmesonden nicht durchführen. Neben der geologischen Vorplanung und der Überwachung der Arbeiten kümmern sich die Profis um die behördliche Genehmigung. Ausserdem erhalten Sie bei professioneller Durchführung eine Gewährleistung für die optimale Anlagenfunktion.

Wie rentabel ist die Wärmepumpe und wie lange hält sie?

Haltbarkeit und Rentabilität sind bei der Nutzung von Erdwärme eng miteinander verbunden. Die Wärmepumpen haben durchschnittlich eine Lebensdauer von rund 20 Jahren. Die Erdsonden können sogar 50 Jahre lang einwandfrei ihren Dienst tun, ohne dass eine Wartung nötig ist. Durch die Fördermittel in der Schweiz erhalten Sie zusätzlich einen finanziellen Anreiz: Damit rentiert sich die Anlage noch früher.

Wie lässt sich die Effizienz von Erdwärme optimieren?

Erdwärme-Energie funktioniert nur mit Stromzufuhr. Bei einem hohen Wärmebedarf im Haus ist die Differenz zwischen der ursprünglichen Temperatur und der Vorlauftemperatur recht gross, sodass die Wärmepumpe viel Strom verbraucht. Darum hat die Erdwärmepumpe nur dann eine gute Energiebilanz, wenn Ihr Haus gut gedämmt ist. Auch eine Kombination mit Flächenheizungen ist sinnvoll, denn diese brauchen nur eine niedrige Vorlauftemperatur.

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