Töpfern zu Hause

Töpfern zu Hause – das künstlerische Handwerk zur kreativen Entfaltung

Viele Menschen suchen nach einem kreativen Hobby, in dem sie ganz aufgehen können und das unkompliziert auch von zu Hause umgesetzt werden kann. Das Töpfern bietet die Möglichkeit, eigene Entwürfe zu gestalten und gleichzeitig ein uraltes Handwerk zu erlernen und nützliche, dekorative und praktische Gegenstände hervorbringt. Anfänger beginnen mit einfachen Figuren und Gefässen nach Anleitung. Sobald das Handwerk mehr Routine hat, lassen sich einzigartige Objekte kreieren. Benötigt werden die richtigen Materialien und etwas Zeit und Geduld.
Töpfern zu Hause

Töpfern – ein künstlerisches Hobby für zu Hause

Das Töpfern ist in verschiedenen Techniken möglich, mit oder ohne Töpferscheibe. Dabei wird Ton geformt und modelliert, der später trocknet oder gebrannt wird. Wer mit dem Töpfern zu Hause beginnt, kann zunächst ohne Töpferscheibe beginnen und herausfinden, wie sich die Materialien mischen und formen lassen. Der Vorteil beim Töpfern zu Hause ist die kreative Entfaltung und Entspannung mit der Gestaltung schöner Unikate.

Materialien und Werkzeuge für das Töpfern zu Hause

Das Töpfern benötigt nicht besonders viel Platz oder das Einrichten einer Werkstatt. Jedoch ist es besser, einen Ort zu wählen, der etwas Schmutz verträgt, zum Beispiel die Küche, den Garten, die Terrasse, den Balkon oder die Garage. Das wichtigste Material zum Töpfern ist der Ton. Dabei ist eine Auswahl zwischen verschiedenen Tonsorten möglich, die sich leichter oder anspruchsvoller verarbeiten lassen.

Der speziellere Töpferton ist sehr eisen- und kalkhaltig und nimmt beim Brennvorgang eine rötliche Färbung an. Die Masse bildet beim Brennen wasserdurchlässige und poröse Schichten und wird mit einer Glasur gebrannt. Feuerfestere Varianten sind Steingutton, Klinkerton, Porzellan oder Feuerfestmasse. Im Handel erhältlich sind vor allen Dingen fertig gemischte Tonmassen, die mehrere Zutaten enthalten.

Für Anfänger ist der halbfette Ton gut geeignet, da dieser nicht so schnell Risse bildet und sich einfach bearbeiten lässt. Wer nach den ersten Versuchen beim Töpfern Objekte formen möchte, die länger halten sollen, muss diese in einen Brennofen geben. Das gelingt nicht mit allen Keramik- und Tonsorten. Einige benötigen eine Temperatur von 800 Grad Celsius und mehr. Ton trocknet jedoch schnell und zuverlässig und kann auch mit Lackfarben länger haltbar gemacht werden.

Hilfsmittel und Werkzeug erleichtern das Töpfern zu Hause. Die Töpferscheibe ist zwar nicht zwingend notwendig, kann jedoch eine gute Anschaffung sein, um den Prozess professioneller zu lernen. Es gibt sie als manuelles und elektrisches Modell, zumeist mit einer drehbaren Holzscheibe.

Für Anfänger sind zunächst folgende Basis-Hilfsmittel sinnvoll:

  • Schneidedraht oder Modellierschlinge
  • Nudelholz zum Ausrollen des Tons
  • Schüssel mit lauwarmem Wasser
  • Unterlage oder glatte Arbeitsfläche
  • Schwamm zum Befeuchten des Tons
  • Gabel, Messer oder Löffel zum Aufrauen und dekorieren

Die verschiedenen Techniken beim Töpfern

Jedes Töpfern zu Hause benötigt die richtige Technik. Ist die Grundausstattung besorgt, kann es losgehen. Gut ist es, sich mit dem Material etwas vertraut zu machen und einige leichtere Versuche zu starten, wie sich die Tonmasse verhält, anfühlt und formen lässt.

Die wichtigsten Techniken sind:

  • Kugeltechnik
  • Ausrolltechnik
  • Wulsttechnik
  • Aufbau- oder Plattentechnik

Die Kugeltechnik ist die einfachste Form, sich mit der Materie vertraut zu machen. Sie ist eine Art Daumentechnik, bei der Ton zu einer Kugel geformt wird. Mit dem Daumen wird ein Loch in der Mitte gestaltet, das den Ausgangspunkt für das Formen der Wände bildet. Der Ton wird mit der Hand nach und nach ausgehöhlt, bis die gewünschte Form entstanden ist. Es ist sinnvoll, mit einfachen Gegenständen zu beginnen, so einer Schale oder einem Aschenbecher.

Mithilfe eines Nudelholzes lässt sich die Ausrolltechnik anwenden. Der Ton wird flach gerollt, bis er die gewünschte Dicke hat. Mit einem Glas lassen sich nun runde Formen ausstechen. Ideen für die Verarbeitung der Formen gibt es viele: Schlüsselanhänger, Untersetzer oder ähnliches lassen sich damit gestalten.

Die Wulsttechnik ist eine Vorstufe der Aufbautechnik. Hierbei werden mehrere Tonwülste in gleicher Dicke geformt und übereinander gestapelt. Um die Einzelteile zu fixieren, wird Schlicker genutzt, ein Material, das wie ein Kleber wirkt. Schlicker ist Tonschlamm oder Tonbrei, der aus den Überresten der Tonmasse gesammelt und mit Wasser angerührt wird. Er dient zum Befestigen von Griffen, Verzierungen oder Henkel. Form und Kleber sollten dabei in etwa den gleichen Feuchtigkeitsgehalt aufweisen.

Die Aufbautechnik funktioniert mit dem Formen vieler Tonwülste oder Platten, die zunächst mit einem feuchten Tuch bedeckt werden, sodass die Oberfläche nicht austrocknet. Wenn sie verarbeitet oder in den Einzelteilen mit dem Schlicker verbunden werden, lassen sich die Ränder und Übergänge leicht glätten. Das Gefäss wird mit den Fingern geformt, wobei die Boden- und Wandfestigkeit gleich stark sein sollte.

Töpfern zu Hause – die Verarbeitung der Tonmasse

Weicher Ton ermöglicht das Aufbauen, Formen und Glätten der Objekte. Sollen diese gebrannt werden, ist wichtig, dass ein Luftloch vorhanden ist, da sich der Ton bei hohen Temperaturen zusammenzieht und ansonsten Risse oder Schäden entstehen. Unerwünschte Lufteinschlüsse erhöhen die Dehnung und können das Werkstück bei hoher Temperatur sprengen. Sie lassen sich durch das Schlagen und Kneten des Tons vermeiden, während moderne Tonmassen im Handel diesen Prozess bereits durchlaufen haben und so geschmeidiger sind.

Beim Formen wird der Ton immer wieder mit dem lauwarmen Wasser benetzt, sodass er nicht austrocknet. Ist das Objekt fertig, muss es vor dem Brennvorgang gleichmässig bei hoher Luftfeuchtigkeit etwa eine Woche lang trocknen.

Ton gibt es im Baumarkt oder in Bastelläden. Einige Tonsorten sind für den Brennofen geeignet, andere nicht. Wer das Töpfern zu Hause etwas professioneller angehen möchte, kann Schulen und Töpferkurse besuchen oder das Töpfern nach Anleitung versuchen. Darüber hinaus ist es möglich, die Tonobjekte in einer Töpferei durch den Brennvorgang länger haltbar zu machen, so in der Töpferei Villa 34 in Winterthur, wo auch Kurse angeboten werden.

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Häufige Fragen zum Töpfern zu Hause

Wie kann Ton und Keramik zu Hause gebrannt werden?

Keramik benötigt den zweifachen Brennvorgang, einmal als Rohbrand und dann als Glasurbrand. Für beide Prozesse sind hohe Temperaturen zwischen 800 bis 1.100 Grad Celsius notwendig, sodass sich das Töpfern zu Hause zwar als Vorbereitung einrichten lässt, der eigene Backofen jedoch nicht ausreicht. Die Objekte lassen sich zu einer Töpferei bringen, die für den Brennservice eine kleine Gebühr nimmt.

Wie kann ich ohne Tonbrennen töpfern?

Ton, wenn er richtig trocknet und mit einem Lack bearbeitet und angemalt wird, hat eine längere Haltbarkeit, muss lediglich mit etwas Vorsicht behandelt werden. Einige Sorten Ton sind für das Brennen besser geeignet, so Steingut, andere weniger. Wer auf den Brennprozess verzichten möchte, kann statt Ton eine spezielle Modelliermasse nehmen, die an der Luft trocknet und nicht in den Ofen muss.

Wie wird Ton richtig gelagert?

Seine Geschmeidigkeit für das Kneten und Formen erhält Ton durch die feuchte Konsistenz. Entsprechend kann ein ausgetrockneter Ton nicht mehr modelliert werden. Wichtig ist, beim Töpfern zu Hause den Ton mit Wasser zu befeuchten und die Tonmasse, die nicht verwendet wird, in einer Schüssel mit einem feuchten Tuch abzudecken. Bleiben Tonreste übrig, sollten diese durchgeknetet und wieder zurück in die Verpackung gegeben werden. Für eine längere Lagerung ist Ton weniger gut geeignet. Er sollte zügig verbraucht werden.

Kann ich Ton im normalen Backofen brennen?

Backöfen erzeugen eine zu geringe Temperatur, sodass das Brennen von Ton nicht empfehlenswert ist. Selbst Gas- oder Pizzaöfen, die etwas mehr Hitze entwickeln, werden zu schnell heiss, wodurch im Ton Risse und Brüche entstehen. Benötigt werden Temperaturen, die über 1.000 Grad Celsius liegen. Dafür geeignet ist nur ein Brennofen, wie es ihn in Töpfereien gibt. Eine Anschaffung für das Töpfern zu Hause macht nur Sinn, wenn das Hobby leidenschaftlich und häufig ausgeübt wird. Die Modelle sind relativ teuer.

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