Die zehn schönsten Burgen

Die zehn schönsten Burgen der Schweiz

Romantiker und historisch interessierte Menschen begeistern sich für die mittelalterlichen Schlösser und Burgen der Schweiz. Ob bei einem Besuch von Schloss Chillon und Prangins am Genfersee, bei einer Besichtigung des stattlichen Gemäuers von Morges oder beim Spaziergang zu einer versteckt gelegenen Burgruine – die alten Gebäude sind Zeugen einer lebendigen Vergangenheit. Die schönsten Burganlagen der Schweiz begeistern Erwachsene ebenso wie Kinder.
Die zehn schönsten Burgen

1. Burgen von Bellinzona – TI

Die mittelalterlichen Burgen von Bellinzona heissen Montebello, Sasso Corbaro und Castelgrande. Alle drei liegen an der Alpenstrassenkreuzung zwischen Nord und Süd und sind Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Die stattlichen Festungsanlagen sind ein Werk der Herzöge von Mailand und stammen ungefähr aus dem Jahr 400. Einst sollten die Bauwerke die Schweizer Eidgenossen davon abhalten, weiter nach Süden vorzudringen. Sämtliche höher gelegenen Burgen bieten eine herrliche Aussicht auf die Umgebung. Besonders schön ist ein Spaziergang auf der Ringmauer der Burg Castelgrande. Hier befindet sich zudem ein Museum, das über geschichtliche Themen informiert.

  • Dauer einer Wanderung von Burg zu Burg: Etwa 1,5 Stunden
  • Länge des Wegs: 5,44 Kilometer

2. Festung Munot – SH

Im Zentrum der Stadt Schaffhausen befindet sich eine Burg aus dem 16. Jahrhundert. Schaffhausener Bürger hatten das historische Gebäude in Fronarbeit errichtet. Im Jahr 1799 war die Burg bei einem Rückzugsgefecht mit den Franzosen in eine kriegerische Auseinandersetzung verwickelt. Gegen Anfang des 19. Jahrhunderts begann der allmähliche Verfall des Gemäuers. Der Zeichenlehrer Jakob Beck gründete daraufhin einen Verein, der sich der Restaurierung und dem Erhalt der Festung Munot widmete. Heute finden in der Kasematte der Burg Konzerte und Theatervorführungen statt. Der Munot-Wächter führt auf Anfrage Führungen durch. Jeden Abend um 21 Uhr läutet er das Munot-Glöckchen.

  • Öffnungszeiten: Oktober bis April 9 bis 17 Uhr, Mai bis September 8 bis 20 Uhr
  • Eintritt: Gratis
  • Führungen: Bis 25 Personen CHF 120,-

3. Habsburg – AG

Beim Schloss Habsburg handelt es sich um eine Doppelburg, die als Stammsitz der Habsburger diente. Die stattliche Burganlage entstand um das Jahr 1030. Einst brachen von hier die Habsburger auf, um ihr Weltreich zu begründen. Inzwischen ist in dem Schloss eine Ausstellung zur Siedlungs- und Baugeschichte untergebracht. Der Besucher erhält Informationen über den Alltag in einer mittelalterlichen Burg. Beim Erkunden der Ruine und der Burg offenbart sich ein fantastisches Panorama auf die Aargauer Landschaft. Bei Familien mit Kindern beliebt ist der Königsweg mit einem Treffen der „früheren“ Schlossbewohner in alter Tracht. In Aargau befindet sich mit dem Schloss Wildegg ein weiteres Gebäude der Habsburger.

  • Öffnungszeiten: April bis Oktober Dienstag bis Sonntag, November bis März parallel zum Schlossrestaurant
  • Eintritt: Gratis

4. Ruine von Burg Neu-Falkenstein – SO

In Balsthal im Kanton Solothurn steht die Ruine der im 12. Jahrhundert erbauten Burg Neu-Falkenstein in einer Höhe von 595 Metern. Es waren die Herren von Falkenstein, die die Burg gründeten. Später ging das Bauwerk in den Besitz der Herren von Bechburg über, ehe sich ab dem frühen 13. Jahrhundert ein Zweig der Bechburger als Falkensteiner bezeichnete. Nach mehreren Besitzerwechseln zerstörte das grosse Erdbeben von Basel die Burg im Jahr 1356. Es erfolgte der Aufbau und eine wiederholte teilweise Zerstörung im Jahr 1374 im Zuge des Safrankriegs. Nach dem erneuten Wiederaufbau trug die Burg den Namen „Neu-Falkenstein“. Im Juli 1798 steckte das Landvolk im Rahmen der Helvetischen Revolution die Burg in Brand und machte sie zur Ruine.

  • Öffnungszeiten: Ganzjährig
  • Kinderwagentauglich: Ja

5. Burg Alt-Bechburg - SO

Alt-Bechburg gehört zu den Burgen, von denen leider nur noch eine Ruine steht. Die Reste der hochmittelalterlichen Höhenburg befinden sich in Holderbank im Kanton Solothurn. Die Ruine der Doppelburg liegt auf einem felsigen Juragrat. Die Gebäudeteile sind zum Teil aus dem blanken Fels gehauen. Zu sehen sind die Reste der Tor- und Zwingeranlagen, der Ringmauern, Zisternen und Türme. Auf der im 11. Jahrhundert erbauten Burg wohnten einst die Freiherren und Grafen von Bechburg. Im 14. Jahrhundert ging sie in den Besitz derer von Ifenthal über. Im Jahr 1416 fiel sie an Solothurn. 1713 zerstörte ein Brand die Burganlage.

  • Eintritt: Kostenlos
  • Öffnungszeiten: Ganzjährig frei zugänglich

6. Burgruine Belfort – GR

Einst lebten in der um das Jahr 1230 errichteten Burg die Freiherren von Vaz. Später ging sie in den Besitz der Grafen von Toggenburg und der Grafen von Montfort-Tettnang über, ehe das Herzogtum Österreich das Bauwerk erwarb. Die Bünder zerstörten die Burg im Jahr 1499 anlässlich des Schwabenkriegs. Heute ist die Ruine einer stattlichen Kernburg mit ihrem Tor- und Hauptturm zu sehen. Es gibt einen Burghof mit einer Zisterne sowie mehrere Wohngebäude. Die Vorburg ist tiefergelegt. Über eine neu errichtete Stahltreppe gelangt der Besucher durch den Torturm zum Hocheingang des Hauptturms der Ruine.

  • Höhe: 1150 Meter
  • Öffnungszeiten: Uneingeschränkt kostenlos zu besichtigen

7. Schloss Grandson – VD

Dieses stattliche Gebäude ist die zweitgrösste Burg in der Schweiz. Das erstmals um das Jahr 1100 erwähnte Anwesen gehörte einst Adalbert II. von Grandson. Im Schloss befindet sich ein Museum mit einer historischen Sammlung. Zu sehen sind unter anderem originale Gegenstände, darunter viele Waffen, die bei der Schlacht von Grandson Verwendung fanden. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten gehören ein Schlafzimmer im Renaissance-Stil und eine Folterkammer. Im Automobilmuseum ist der weisse Rolls-Royce von Greta Garbo ausgestellt.

  • Eintrittspreis: Erwachsene CHF 12,-, Kinder 6 bis 16 Jahre CHF 5,-, Familien CHF 28,-
  • Öffnungszeiten: November bis März von 8 bis 17 Uhr, April bis Oktober von 8 bis 18 Uhr

8. Burg Wessenberg - AG

Die Wessenberg gehört zu den Burgen, von denen nur noch Spuren vorhanden sind. Einst entstand die Burg im 12. Jahrhundert. Sie war Stammsitz der Freiherrenfamilie von Wessenberg. Im 15. Jahrhundert gab man das Gemäuer auf. Die Burgruine befindet sich zwischen Mandach und Hottwil auf einem schmalen Grat. Übrig geblieben sind die Reste eines Walls und zweier Gräben. Einige Steinlagen des Berings und die Fundamente des Turms sind ebenfalls vorhanden. Das 602 Meter hoch gelegene Areal ist ganzjährig kostenfrei zu besichtigen.

  • Parkplatz: Im Dorf Mandach
  • Erreichbarkeit für Wanderer: Von Mandach Feldweg an der Ostflanke des Burghügels folgen, nach rund einem Kilometer Abzweigung auf linken Pfad nehmen

9. Burg Birseck – BL

Auf einem Felsgrat östlich von Arlesheim errichtete man in der Zeit bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts gleich vier Festungsanlagen. Die Obere Burg ist das heutige Schloss Reichenstein. Ausserdem gibt es die Vordere, Mittlere und Hintere Burg. Die vordere Kernburg ist inzwischen eine Ruine. Die von den Grafen von Frohburg errichtete Festungsanlage fand in den Jahren 1243 und 1244 erstmals Erwähnung. Im 18. Jahrhundert war die Burg aufgrund ihres schlechten Instandhaltungszustands nicht mehr als Herrschaftssitz geeignet. Der damalige Bewohner Karl von Andlau zog ins Dorf hinunter. 1794 versteigerte man die Burgruinen als Nationalgut und nutzte sie als Steinbruch. Heute befindet sich die Burg in Privatbesitz. Eine Besichtigung ist nach Absprache möglich.

  • Barrierefreier Zugang: Ja
  • Kinderwagentauglich: Ja

10. Burg Schlossberg – BE

Die Höhenburg in La Neuveville in der Nähe des Bielersees entstand zwischen 1283 und 1288. Heinrich von Isny, Fürstbischof von Basel, erbaute sie als Festungsanlage gegen den Einfall der Grafen von Neuenburg. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kam es zu starken Veränderungen an dem Gemäuer. Ab 1556 blieb die Burg unbewohnt. Umfangreiche Wiederherstellungsmassnahmen erfolgten im Jahr 1885 und 1930. Die Burganlage befindet sich heute im Besitz des Kantons Bern und der Stadt La Neuveville. Sie ist inzwischen wieder bewohnt und privat vermietet.

  • Öffnungszeiten: Besichtigung von aussen jederzeit möglich
  • Einkehrmöglichkeiten: In der Stadt La Neuveville

Wer einen Ausflug zu den Burgen in der Schweiz unternimmt oder zu einer Ruine wandert, verspürt oft den Wunsch nach einer Stärkung. Planen Sie Ihren Restaurantbesuch im Voraus und reservieren Sie rechtzeitig Ihre Plätze. Local.ch bietet Ihnen einen Überblick über die Gastgeber in der Umgebung der schönsten Schlösser und Burgen, beispielsweise beim Barockschloss Jegenstorf oder bei der Burg Birseck.

Die häufigsten Fragen zu den zehn schönsten Burgen in der Schweiz

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Welche Ruinen können kostenlos besucht werden?

Der Vorteil beim Besuch einer Ruine ist, dass diese im Gegensatz zu den noch gut erhaltenen Burgen oft keinen Eintritt kostet. Bei einer bereits verfallenen Burgruine halten sich die Kosten für die Instandhaltung in Grenzen. Darüber hinaus ist der Besuch einiger gut erhaltener Burgen in der Schweiz gratis. Das gilt zum Beispiel für die Festung Munot und das Schloss Habsburg.

Was ist der Unterschied zwischen Burgen und Schlössern?

Eine Burg diente ursprünglich dem Zweck der Verteidigung. Burgen waren Festungsanlagen, die sich zumeist aus strategischen Gründen auf einem Berg oder an einem See befanden. Ein Schloss nutzte der Adel in erster Linie als Residenz. Viele Burgen in der Schweiz baute man später zum Schloss um. Die Übergänge sind oft fliessend. So besitzt das Schloss Chillon Merkmale beider Gebäude.

Welche Burgen können mit Kinderwagen besucht werden?

Die Burgen Birseck und vor allem das Schloss Reichenstein lassen sich gut mit dem Kinderwagen erkunden. Der Zugang ist zudem barrierefrei. In Balsthal lädt die ehemalige Burg Neu-Falkenstein ebenfalls zu einer Exkursion mit kleinen Kindern ein. Darüber hinaus sind viele Burganlagen gut über befestigte Wege zu erreichen. Im Bedarfsfall ist es möglich, den Kinderwagen vor dem Eingang zu parken.

Welche Burg ist am besten erhalten?

Von manchen einst prachtvollen Schlössern und Burgen steht nur noch eine Ruine. Zu den gut erhaltenen Burgen gehört das Schloss Grandson aus dem 11. Jahrhundert. Das Barockschloss Jegenstorf mit seinem Barockgarten und die Schlossanlage Wildegg gehören ebenfalls zu den gut erhaltenen Gemäuern aus historischer Zeit. Eine Augenweide ist das Schloss von Morges in dem gleichnamigen Städtchen mit seinen vier Türmen.

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