Zahnfleischentzündung

Zahnfleischentzündung: Eine unterschätzte Infektion, die zu Zahnausfall führen kann

Die Gingivitis ist eine häufig auftretende Erkrankung im Mundraum, die vielfach auf mangelnde Mundhygiene und Plaque zurückzuführen ist. Geschwollenes Zahnfleisch und Zahnfleischbluten sind die Symptome, welche mit dieser Erkrankung einhergehen. Wie Sie eine solche am besten verhindern können, erklärt Ihnen Ihr Zahnarzt.
Zahnfleischentzündung

Die Gingivitis: Symptome, Ursachen und Behandlung

Die typischen Symptome einer Zahnfleischentzündung

Eine Zahnfleischentzündung erkennen Sie meist recht eindeutig. Das Zahnfleisch ist geschwollen und gerötet; in vielen Fällen tritt zudem Zahnfleischbluten auf. Bei Rauchern hingegen muss es aufgrund mangelnder Durchblutung nicht zum Bluten kommen. Ein weiteres Symptom, das häufig mit einer Zahnfleischentzündung in Zusammenhang steht, ist unschöner Mundgeruch und Plaque auf den Zähnen. Natürlich müssen diese Symptome nicht zwingend auftreten, so dass eine Entzündung oft auch unbemerkt bleibt.

Zahnärzte unterscheiden zwischen einer akuten und einer chronischen Zahnfleischentzündung. Geht die Entzündung über einen längeren Zeitraum nicht zurück, spricht man von einer chronischen Erkrankung. Diese sollten Sie unbedingt vom Zahnarzt behandeln lassen. Unbehandelt kann sich aus ihr nämlich schnell eine Parodontitis entwickeln und ein Ausfall der Zähne könnte die Folge sein. Meist handelt es sich allerdings um eine akute Erkrankung, die eher plötzlich auftritt. Wer dann Wert auf eine gute Zahnhygiene legt, bekommt die Probleme meist schnell wieder in den Griff.

Die Behandlung durch den Zahnarzt

Bei den meisten Patienten klingt die Zahnfleischentzündung nach einigen Tagen von selbst wieder ab. Man spricht dann von einer akuten Erkrankung. Voraussetzung ist natürlich, dass man Wert auf eine umfassende Mundhygiene legt. Bei einer bestehenden Entzündung des Zahnfleischs verwenden Sie am besten eine Zahnbürste mit weichen Borsten, um das Zahnfleisch nicht zusätzlich zu reizen. Vergessen Sie auch nicht, die Zahnzwischenräume zu reinigen. Zu diesem Zweck sind im Handel spezielle Interdentalbürsten erhältlich. Zahnseide eignet sich natürlich genauso gut. Gurgeln Sie zum Abschluss mit einer antibakteriellen Mundspülung. Verschwinden die Symptome nach spätestens einer Woche nicht von selbst, sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen.

Was aber macht der Zahnarzt? Dieser wird die Oberfläche der Zähne zunächst gründlich reinigen. Dies geschieht mit speziellen Handinstrumenten und Ultraschallgeräten, wie sie auch bei einer professionellen Zahnreinigung eingesetzt werden. Eine anschliessende Politur der Zähne und die Entfernung von Plaque soll es den Bakterien erschweren, sich festzusetzen. Auch wird der Zahnarzt untersuchen, ob sich bereits Zahnfleischtaschen gebildet haben und gegebenenfalls eine Röntgenuntersuchung durchführen. Eine Untersuchung des Speichels kann ebenfalls sinnvoll sein. Mit dieser kann bestimmt werden, welche Bakterien genau für die Entzündung verantwortlich sind.

Der Unterschied von Zahnfleischentzündung und Parodontitis

Während es sich bei einer Gingivitis um eine Entzündung des Zahnfleischs handelt, werden mit einer Parodontitis Entzündungen der Zahnfleischtaschen bezeichnet. Bei dieser Erkrankung ist das den Zahn umgebende Gewebe entfernt, was ebenfalls durch Bakterien ausgelöst wird. Gelegentliches Zahnfleischbluten und ein Rückgang des Zahnfleischs sind die Symptome der Parodontitis. Hierbei handelt es sich um einen schleichenden Prozess, der lange Zeit unbemerkt bleibt. Unbehandelt kann eine solche Erkrankung langfristig zu einem Verlust der Zähne führen. Aus einer Gingivitis kann sich ohne Therapie schnell eine Parodontose entwickeln. Dies ist der Fall, wenn die Entzündung auch den Zahnhalteapparat angreift. Aus diesem Grund ist es so wichtig, eine bestehende Entzündung des Zahnfleischs möglichst rasch zu behandeln. Während eine Entzündung des Zahnfleischs meist keine Schmerzen verursacht, kommt es bei einer Parodontitis zu einer Schmerzempfindlichkeit. Diese ist vor allem dann zu spüren, wenn man kalte oder heisse Speisen zu sich nimmt. Auch bei einer Parodontitis ist auf eine umfassende Mundhygiene zu achten. Auf Mundduschen sollten Sie bei dieser Erkrankung allerdings verzichten. Der feste Wasserstrahl kann das bereits angegriffene Zahnfleisch schädigen. Unter Umständen wird der Zahnarzt unter lokaler Betäubung die Bakterien aus den Zahnfleischtaschen entfernen. Ebenso werden häufig Antibiotika gegen die Bakterien verschrieben.

Einer Zahnfleischentzündung vorbeugen

Die wichtigste Massnahme zur Vorbeugung einer Gingivitis ist eine umfassende Mundhygiene. Dazu zählen das Zähneputzen mindestens zwei Mal am Tag ebenso wie das Reinigen der Zahnzwischenräume. So haben Bakterien, die für eine Entzündung verantwortlich sind, keine Chance. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie Ihre Zähne nicht zu intensiv schrubben: Zu intensives Zähneputzen kann das Zahnfleisch verletzen und so ebenfalls eine Entzündung hervorrufen. Ebenfalls ratsam ist es, mindestens einmal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt durchführen zu lassen. Bei dieser werden auch die Stellen im Mund gereinigt, die Sie mit einer gewöhnlichen Zahnbürste nicht erreichen können. Vor allem Zahnstein wird dann effektiv entfernt. Besonders gefährlich sind die Beläge, die sich unterhalb des Zahnfleischrandes bilden und die man mit blossem Auge gar nicht erkennt. Zur Entfernung des Zahnsteins verwendet der Zahnarzt spezielle Instrumente wie Ultraschallgeräte. Selbst sollten Sie nicht versuchen, dem Zahnstein zu Leibe zu rücken. Die Verletzungsgefahr ist dabei einfach zu gross.

Sie möchten einer Zahnfleischentzündung vorbeugen? Dann achten Sie nicht nur auf eine umfassende Mundhygiene, sondern nehmen Sie auch regelmässig Kontrollbesuche bei Ihrem Zahnarzt wahr. Dieser kann Ihnen zudem genau erklären, worauf es bei der täglichen Mund- und Zahnpflege ankommt. Auch die professionelle Zahnreinigung sollten Sie ein- oder besser zweimal im Jahr durchführen lassen. Bei einer bestehenden Gingivitis weiss er zudem, welche Behandlung für Sie am besten geeignet ist. Auf local.ch finden Sie fähige Mediziner auch in Ihrer Nähe.

Die häufigsten Fragen zur Zahnfleischentzündung

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Welche Risikofaktoren sind bekannt?

Wie vorweg bereits erwähnt, kann sowohl zu intensives Zähneputzen als auch eine mangelnde Mundhygiene zu einer Gingivitis führen. Darüber hinaus sind aber auch noch folgende Risikofaktoren bekannt: Alkoholkonsum, Nikotinkonsum, Stress, Zuckerkrankheit, ein Mangel an Vitamin C sowie bestimmte Medikamente gegen Bluthochdruck. Wer sich ungesund ernährt, raucht oder unter Stress steht, ist von einer Zahnfleischentzündung deutlich häufiger betroffen.

Warum kommt es bei einer Zahnfleischentzündung oft zu Mundgeruch?

Schlechter Atem entsteht nicht nur durch eine mangelnde Mundhygiene. Auch bei einer Zahnfleischentzündung kann dieser ebenso wie bei einer Parodontitis eine Begleiterscheinung sein. Auslöser sind Bakterien, die sich auf den Zähnen oder in den Zahnfleischtaschen festsetzen. Leiden Sie an Mundgeruch, kann dieser Hinweis auf eine Gingivitis oder eine Parodontitis sein. Am besten lassen Sie diesen von Ihrem Zahnarzt abklären.

Warum sollte Zahnstein vermieden werden?

Beläge auf den Zähnen sind ein Nährboden für Bakterien. Diese begünstigen eine Entzündung. Wenn Sie rauchen oder häufig Wein, Kaffee oder Tee trinken, gehören Sie zur Risikogruppe für Zahnbeläge. Solche Beläge lassen sich mit der Zahnbürste schwer entfernen. Auch bei eng stehenden Zähnen bildet sich Plaque schneller. In diesem Fall ist es ratsam, eine professionelle Zahnreinigung ausführen zu lassen.

Welche Hausmittel helfen bei einer Gingivitis?

Neben den Salben, welche Ihnen der Zahnarzt bei einer Entzündung verordnen wird, können Sie auch Hausmittel ausprobieren. Das Gurgeln mit Kamillentee hat sich bei Entzündungen bewährt, denn dieser wirkt entzündungshemmend. Ein weiteres Hausmittel, das für seine entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist, ist Apfelessig. Mischen Sie Apfelessig mit einem Glas Wasser und gurgeln Sie mit dieser Lösung ausgiebig.

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