Soforthilfe

Was tun bei Wasserrohrbruch?

Die Eigenschaft von Wasser, sich schnell und unkompliziert ausbreiten zu können, wird vor allem dann zu einem Fiasko, wenn es in den eigenen vier Wänden passiert. Neben schneller Handlungsfähigkeit ist nun ein kühler Kopf gefragt, um den Schaden in Grenzen zu halten. Das Brauchwasser abzustellen, die Stromzufuhr zu kappen und einen Installateur im Notfall zu kontaktieren, reduziert den Schaden enorm.
wasserrohrbruch

Der Rohrleitungsschaden, einer der häufigsten Schadensfälle am Gebäude!

Glücklich kann sich der Mieter oder Hausbesitzer schätzen, der einen Wasserrohrbruch sofort bemerkt und mögliche Lösungsschritte selbst durchführen kann. Da sich Wasser als Flüssigkeit schnell im Raum verteilt, ist es nötig, dass Sie zügig handeln. In Zahlen ausgedrückt, finden jährlich über eine Million Leitungswasserschäden statt, die einen nicht unerheblichen Schaden an der Bausubstanz sowie an den Immobilien verursachen können. Hier belaufen sich die Kosten auf Milliarden von CHF, welche die Gebäudeversicherer allein in den vergangenen Jahren im Schadensfall zu tragen hatten. Die Schäden deckt eine Hausratversicherung. Dabei ist die Schadensbegrenzung oftmals davon abhängig, in welchem Rohrleitungssytem ein Rohrbruch oder Wasserleck stattfindet. Zwei Hausversorgungssysteme kommen dafür am ehesten in Frage: Das Heizleitungssystem sowie das Trinkwasserleitungssystem.

Die ersten Schritte bei einem Wasserschaden in der Trinkwasserleitung!

Nicht immer ist ein Rohrbruch verantwortlich für einen Wasserschaden. Neben dem Verschleiss des Materials aufgrund seines Alters, zum Beispiel durch Korrosion, kann ein Haarriss an kritischen Stellen wie Schweissnähten, Lötverbindungen oder Verschraubungen ebenfalls einen beträchtlichen Schaden anrichten. Wird ein Wasserschaden bemerkt, gibt es zunächst zwei Möglichkeiten. Erstens sollte das Hauptventil der Trinkwasserleitung im Uhrzeigersinn zugedreht werden, um das weitere Eindringen von Trinkwasser zu unterbinden. Wird der Schaden erkannt und handelt es sich dabei um eine undichte Bad-, Spülbecken- oder Waschbeckenarmatur, kann deren Wasserzufuhr oftmals sofort am Eckventil unter dem jeweiligen Wasserauslauf unterbunden werden. Können Sie den Wasserrohrbruch hingegen nicht lokalisieren, muss als Experte der Wasserinstallateur hinzugezogen werden. Demnach ist davon abzuraten, Schäden selbst zu beseitigen, auch wenn diese selbst vorgefunden wurden. Kontaktieren Sie lieber den Profi, wenn der Schaden nicht sofort sichtbar war oder ist (z. B. bei Unterputzinstallationen). Des Weiteren ist es ratsam, den Strom der Wohnung oder des Gebäudes abzustellen, um die Gefahr, welche hier durch das Eindringen des Wassers entstehen kann, zu minimieren.

Austretendes Heizungswasser und die Folgeschäden

Im Gegensatz zu Trinkwasser, dessen Wasserleitung stetig durch die Abnahme von Wasser sauber gehalten wird, ist die Gefahr einer Überschwemmung bei einem Rohrbruch in der Heizungsleitung kaum gegeben. Selbstverständlich entsteht auch hier ein Wasserschaden, dieser wird jedoch begrenzt, da das Heizungssystem ein geschlossenes System ist. Da der Heizungskreislauf unter Druck steht, sollte bei einem plötzlichen und von Ihnen selbst sofort bemerkten Wasserschaden das Überlaufventil am Heizungskessel betätigt werden. Der Druckabfall im geschlossenen Heizungssystem führt oftmals rasch dazu, austretendes Heizungswasser zu drosseln und den weiteren Ausfluss zu verhindern. Ein Rohrbruch im Heizsystem führt deswegen häufig zu geringeren Wasserschäden. Da das Heizungswasser im Gegensatz zu Trinkwasser sogenanntes abgestandenes Leitungswasser ist, haben sich darin allerdings Schlacke sowie Korrosionsrückstände angehäuft, die bei einem Rohrbruch in das Zimmer eingeleitet werden. Das Resultat sind unschöne Flecken auf der Tapete, dem Teppich sowie anderen Besitztümern, die im Falle eines Wasserrohrbruches in der Trinkwasserleitung kaum auftreten. Im Gegensatz dazu bleibt bei einem Heizsystem die austretende Wassermenge jedoch begrenzt und schwächt sich mit dem abnehmenden Druck weiter ab. Trinkwasserleitungen hingegen pumpen solange viele Liter Wasser ins Gebäude, bis diese abgestellt wurden.

Schadensreduktion sowie Lösungsmöglichkeiten nach einem Wasserrohrbruch!

Nach einem Schadensfall durch austretendes Leitungswasser im Gebäude geht es zunächst darum, den Schaden für den Versicherungsfall genauestens zu dokumentieren. Neben der Hausratsversicherung ist die Gebäudeversicherung der richtige Ansprechpartner im Falle einer Schadensaufnahme. Dokumentieren Sie die Schäden am besten mit handelsüblichen Handys, Kameras oder Tablets. Möbel, Elektronikartikel oder andere Haushaltswaren sollten nach dem Wassereinbruch sofort trockengelegt werden und notfalls mit einer zusätzlichen Belüftung von den Wasserresten befreit werden. Um Pilz- und Schimmelbefall im Haus zu vermeiden, gilt es, die Wände ebenfalls trockenzulegen. Bei Bedarf sollte dafür ein Trockner angemietet werden, falls sich dieser nicht in Ihrem Hausstand befindet. Die Kontaktierung eines Sanitär- oder Wasserinstallateurs beziehungsweise eines Heizungsinstallateurs ist immer dann erforderlich, wenn die Schadensursache sich Ihrer eigenen Kenntnis entzieht und somit nicht von Ihnen behoben werden kann. Unterputz verlegte Rohrleitungssysteme müssen einer Druckprüfung unterzogen werden. Dies kann nur der Installateur durchführen. Des Weiteren sollte Ihnen bewusst sein, dass keine Versicherung für mangelhafte Reparaturen zahlt, die von Ihnen selbst durchgeführt worden sind. Die geltenden versicherungstechnischen Vorgaben, welche die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen an der Heizanlage oder der zentralen Wassererwärmungsanlage regeln, sehen das vor. Demnach ist vor einer Abnahme eine Vollständigkeits- und Funktionsprüfung durchzuführen.

Wird ein Wasserrohrbruch im Schadensfall von Ihnen selbst repariert, hat dies versicherungstechnische Konsequenzen bei Folgeschäden. Laut Gesetz dürfen Bauleistungen an der Heizanlage oder der zentralen Wassererwärmungsanlage nur von entsprechend qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden, da eine Abnahme der Vollständigkeits- und Funktionsprüfung durchzuführen ist. In diesem Fall ist ein Sanitär- oder Wasserinstallateur zu kontaktieren. Einen Fachbetrieb aus Ihrer Nähe finden Sie auf local.ch in grosser Auswahl.

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Wer löst das Problem bei einem Wasserschaden?

Im Schadensfall an der Trinkwasserleitung, also dem Wasserrohrbruch, ist sofort ein Sanitär- und Wasserinstallateur zu kontaktieren. Im Gegensatz dazu ist bei dem Austritt von Heizungswasser am Heizungssystem der Heizungsinstallateur der richtige Ansprechpartner. Mit sogenannten Bereitschaftsdiensten steht Ihnen im Notfall zu jeder Uhrzeit eine kompetente Fachkraft zur Verfügung, die Ihnen sofort bei Ihnen vor Ort weiterhilft.

Warum benötigen Sie für die Schadenbeseitigung einen Profi?

Die Beseitigung von Wasserschäden hat nichts mit Ihrer Kompetenz als Heimwerker und Hausbesitzer zu tun, sondern dient dem Versicherungsschutz und ist gesetzlich geregelt. Dem gekürzten Wortlaut entsprechend, muss demnach bei einer Trinkwasser- oder Heizungsanlage immer eine Funktionsprüfung durch eine qualifizierte und gelernte Fachkraft erfolgen. Rufen Sie deshalb im Schadensfall einen Fachbetrieb aus der Region zu Hilfe.

Was passiert, wenn ich als Hausbesitzer die Reparaturen selbst durchführe?

Grundsätzlich besteht nur dann ein Versicherungsschutz, wenn die Reparaturen an den Wasserleitungen durch einen Profi durchgeführt worden sind, der die Funktionsfähigkeit der Anlage garantieren kann. In der Heiztechnik wird dazu im geschlossenen Regelkreis eine Druckprüfung vorgenommen. Gleiches gilt für die Wasserleitung, welche sich auf Ihrem Grundstück befindet. Für Leitungen ausserhalb ist die Stadt verantwortlich.

Welche Versicherungen zahlen beim Wasserrohrbruch?

In der Regel deckt der Versicherungsschutz Schäden, die durch Leitungswasser verursacht werden, in drei Bereichen ab, die unabhängig von der Menge des ausgetretenen Wassers (Liter oder Kubikmeter) sind. Dazu gehören:

  • Bruchschäden innerhalb von Gebäuden
  • Bruchschäden ausserhalb von Gebäuden
  • Nässeschäden

Diese Schäden werden entweder von der Gebäudeversicherung oder der Hausratversicherung übernommen.

Wer deckt die Wasserrohrschäden ausserhalb des Gebäudes?

Frostbedingte Wasserschäden oder sonstige Bruchschäden ausserhalb des versicherten Gebäudes werden entschädigt. Dazu zählen sowohl die Zuleitungsrohre der Wasserversorgung sowie Rohre der Warmwasserheizung-, Dampfheizung- und der Klima-, Wärmepumpen- oder Solarheizungsanlagen. In der Regel deckt die Hausratversicherung alle versicherten Installationen, die der Versicherte als Mieter oder Eigentümer auf eigene Kosten installiert hat.

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