Ernährung mit Rohkost

Die Ernährung mit Rohkost für die Verbesserung des Gesundheitszustandes

Unter Rohkost wird allgemein jede frische und unerhitzte Nahrung aus tierischer oder pflanzlicher Herkunft verstanden. Meist wird der Begriff Rohkost nur für unerhitzte oder unverarbeitete Nahrungsmittel aus pflanzlicher Herkunft aufgefasst. Vorwiegend kommt rohes ungekochtes Obst oder Gemüse zum Einsatz. Somit wird bei der Zubereitung ein Zerstören von Nährstoffen durch Erhitzen verhindert. Damit erhält die Rohkostnahrung im Rahmen der Vollwertkost durch genügende essenzielle Inhaltsstoffe die höchste Wertigkeit.
Ernährung mit Rohkost

Die Diät auf natürlicher Basis als spezielle Ernährungsform

Die Grundregel für die Rohkosternährung ist, dass keine Speisen gegessen werden sollten, die über 40 Grad Celsius erhitzt worden sind. Vermieden werden sollen durch Gärung, Fermentation und dergleichen Prozesse veränderte Lebensmittel. Es können tierische Produkte auf dem Speiseplan stehen, wenn sie die 40 Grad Regel einhalten. Der Grundgedanke dieser Ernährungsform ist, dass der Mensch die Vital- und Mineralstoffe aus den ursprünglichen natürlichen Produkten beziehen sollte. Bekannt ist, dass viele Vitamine und Mineralstoffe beim Kochen und Braten zerstört werden. Nicht immer kann die Temperaturregel eingehalten werden. Rohköstler entscheiden sich oft für die 80:20 Variante.

Die allgemeine Ernährungspyramide

Für einen normal aktiven Menschen mit 2 bis 3 Mal in der Woche Bewegungssport gilt die Reihenfolge der Ernährung von den Getränken (täglich) beginnend über Getreideprodukte, Obst- und Gemüseanteile (2 x täglich), Fleisch und Eier ( 2 bis 3 x in der Woche) bis zu den tierischen Fetten und Süssigkeiten als Schlusslicht in Reihenfolge und Menge abzuwägen. Tierische Fette und Süssigkeiten sind am wenigsten in die Nahrung einzubeziehen. Mit der Ernährungsumstellung auf Rohkostnahrung verändert sich diese Aufstellung in der Pyramide. Zur veganen Rohkost gehören Obstfrüchte und Gemüse, Früchte, essbares Blattgrün, Kräuter (vor allem Wildkräuter), Oliven, Avocados, Öl, Pilze, Nüsse und Samen sowie nichtsauervergorene oder pasteurisierte Lebensmittel. Zur vegetarischen Rohkostnahrung können Rohmilchprodukte wie Rohmilchkäse hinzukommen. Die nicht vegetarische Rohkostnahrung bezieht tierische Produkte wie Lachs, Thunfisch, Bismarckhering, Matjes oder auch Schinken, Tatar und andere rohe Fleischsorten mit ein. Viele Rezepte oder Menüs enthalten in der gemischten Kost Salat oder Früchtedessert. Die Rohkosternährungsform liefert wesentlich mehr Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien als andere Formen. Für passende Gerichte sind viele Rezepte für Rohkostnahrung im Internet zu finden.

Die Vor- und Nachteile der Rohkosternährung

Zu den möglichen positiven Auswirkungen (Vorteile) gehören beispielsweise

  • niedriger Cholesterinspiegel,
  • erhöhte Vitamin A- und Carotinoid-Werte im Blut,
  • höherer Antioxidantienspiegel,
  • Linderung bei rheumatoider Arthritis und Fibriomyalgie.
Mögliche negative Auswirkungen (Nachteile) könnten sein
  • niedriger Omega-3-Spiegel,
  • Körpergewichtsverlust (ungewollt),
  • Regelstörungen,
  • Zahnerosionen,
  • niedrige Knochendichte,
  • Vitamin-B12-Mangel.

Für ein aktives Immunsystem ist ungekochtes Essen ein wichtiger Bestandteil. Die therapeutische Wirkung richtet sich auf antibiotische, antiallergische, tumorschützende, immunmodulatorische und entzündungshemmende Eigenschaften von Rohnahrung. Studien ergaben, dass 14 % der Probanden einen hohen LDL-Cholesterinspiegel, 46 % einen niedrigen HDL-Cholesterinspiegel und 0 % einen hohen Triglyceridspiegel nach Rohkostverzehr besassen. Freie Radikale und oxidativer Stress sind oft die Ursachen für Erkrankungen. Antioxidantien wie hohe Vitaminanteile, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe reduzieren das Krankheitsrisiko. Die der Ermittlung der Tagesdosis (RDA) (Studien zufolge) von Rohköstlern zu Normalverzehrern ergaben sich folgende Werte:

  • Vitamin-C-Anteil: 305 % der RDA,
  • Vitamin-A-Anteil: 247 % der RDA,
  • Vitamin-E-Anteil: 313 % der RDA,
  • Zink: 92 % der RDA,
  • Kupfer: 120 % der RDA,
  • Selen: 49 % der RDA.

Auch Schmerzen von Gelenken und Muskeln sollen sich nach einer Studie durch vitalstoffreiche und vollwertige Ernährungsform verbessern. Ebenso verbesserte sich durch diese Ernährungsform die Gelenkbeweglichkeit bei Arthritis.

Die wichtigsten Rohkostformen

Die Rohkost-Ernährung unterteilt sich in vegetarische und Rohkostnahrung mit Fleisch/Fisch. Daraus haben sich je nach Begründer die verschiedensten Formen auf der Basis der Rohkostnahrung besonders im vergangenen Jahrhundert entwickelt. Die vegetarische Rohkost gliedert sich auf in die ovo-lakto/lakto-vegetabile Rohkostnahrung und in die vegane Rohkostnahrung, wobei letztere sich wiederum untergliedert in vegane Rohkost ohne Getreide und vegane Rohkostnahrung mit Getreide und teilweise inklusive Honig. Zur ovo-lakto-Rohkost gehören

  • Waerlandkost 1934,
  • Rohkostnahrung nach Walker 1940,
  • Rohkostnahrung nach Dr. Nolfi 1944,
  • Enzyme Diet 1946.
Bei der veganen Rohkost ohne Getreide gebt es je nach Begründer 3 Formen:
  • Sonnenkost nach Wandmaker 1988,
  • Urkost nach Konz 1989,
  • Sunfood Diet Success System nach Wolfe 1999.

Aus der veganen Rohkost mit Getreide haben sich je nach Erfinder 8 Formen entwickelt.

  • Fruitarian Healing System nach Abramowski 1907,
  • schleimlose Diät nach Ehret 1911,
  • Urgesetz der natürlichen Ernährung nach Sommer 1924,
  • Natural Hygiene Diet 1928,
  • Schnitzer-Intensivkost 1975,
  • Hippocrates Diet nach Wigmore 1980,
  • Rainbow Diet nach Cousens 1986,
  • Hallelujah Diet nach Malkmus 1989.

Die Rohkost mit Fleisch und Fisch wird in Rohkostnahrung mit rohem oder mit roh/erhitztem Fleisch und Fisch unterschieden. Die Instinctotherapie wurde von Borger 1985 entwickelt und bezieht sich nur auf Fleisch und Fisch im Rohzustand. Die Rohkostnahrung mit Fleisch oder Fisch entweder roh oder erhitzt wird in 3 Varianten je nach Erfinder angeboten. Es gehören dazu:
  • Die Evers-Diät nach Evers 1936,
  • Fit for life nach Diamond 1985,
  • die bioklimatische Ernährung nach Huntziger 1990.

Eine Umstellung auf eine Ernährungform ist oft für den einen oder anderen schwer durchführbar. Ernährungsberater stehen in der Ermittlung der erforderlichen Wirkstoffe anhand der medizinischen Beschwerden oder auch nur bei Gesundheitsinteresse beratend zur Seite. Sie stellen die wichtigsten Menüs nach Tagesbedarf zusammen. Auf local.ch finden Sie einen Ansprechpartner in Ihrer Nähe.

Die häufigsten Fragen zur Rohkosternährung

Nachfolgend finden Sie wichtige Fragen und interessante Aspekte hinsichtlich der Rohkosterfahrungen.

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Was wird unter Rohkosternährung verstanden?

Lebensmittel werden ungekocht und unerhitzt verzehrt, da in diesem Zustand die Vitamine am besten verwertbar sind. Daher sind im Ernährungsplan vorwiegend Obst- und Gemüsebestandteile enthalten. Man muss nicht auf eine einzuhaltende tägliche Menge oder auf eine genaue Auswahl von Lebensmitteln achten. Oft angewendet werden die Mischformen, die sich aus einem Prozentsatz beispielsweise 80:20 ergeben, wovon 20 % normale Ernährung ist.

Was versteht man unter veganer Rohkost?

Bei der veganen Rohkostform sind Fleisch und Fisch ausgeschlossen. Entweder wird Getreide vegan mit zugelassen oder nicht. Es haben sich im vergangenen Jahrhundert einige mehr oder weniger bekannte vegane Formen herauskristallisiert. Nach Wandmaker wurden zu 75 % Obstfrüchte, Gemüse, Nüsse, Trockenfrüchte sowie Vitamin- und Mineralstoffsupplemente empfohlen. Konz empfahl zu 20 % Wildkräuter, tropische Früchte und täglich mehrere Mahlzeiten.

Wie viel Rohkost ist gesund?

Die Rohkostnahrung kann eine heilsame und gesunde Ernährung sein. Zu achten ist auf eine Rundumversorgung mit den wichtigsten Nähr- und Vitalstoffen. Ein wichtiger Punkt ist das langsame Essen und gründliche Kauen der Nahrung. Viele Menschen schlingen die Nahrung unzerkaut hinunter, aber bereits im Mund beginnt die Verwertung der aufgenommenen Nahrung. Kalorienreiche Lebensmittel können mit Keimlingen, Zucchini oder Kohlrabi ersetzt werden.

Welches Gemüse darf nicht roh gegessen werden?

Die meisten Gemüsearten können roh verzehrt werden. Ausnahmen sind grüne Bohnen, Kartoffeln, Maniok, unreife Tomaten, schwarze Holunderbeeren, Sprossen, Hülsenfrüchte, bitter schmeckende Zucchinis und Kürbisse sowie Pilze ausser Zuchtchampignons. Rhabarber und Auberginen sollten vor Verzehr ebenfalls besser erhitzt werden. Grüne Bohnen dürfen nur gekocht genossen werden und Rhabarber ist roh giftig. Besondere Vorsicht gilt bei blausäurehaltigen Lebensmitteln.

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