Estrichbeton

Estrichbeton: Trockenzeit, Aushärtung und Anwendung

Der Innenausbau eines Gebäudes beginnt fast immer mit dem Einbau des Estrichs. Der Estrichbeton bildet die Verbindung zwischen dem Rohbau (Bodenplatte oder Geschossdecke) und der späteren Innengestaltung mit Bodenbelägen.
Estrichbeton

Voraussetzung für den Einbau von Estrichbeton ist, dass sich darunter eine geschlossene Beton- oder Steinfläche befindet. Das kann im Keller die Bodenplatte des Hauses sein oder in oberen Geschossen eine Betonfertigteildecke. Holzbalkendecken eignen sich nicht für die Verwendung von Estrichbeton.

Der richtige Zeitpunkt für den Einsatz des Estrichlegers ist gekommen, wenn die Innenwände eines Hauses fertig gemauert sind, die Leitungen für Elektro- und Sanitärinstallation verlegt sind und die Bodenplatte ausreichend Zeit hatte, zu trocknen. Soll ein Heizestrich für eine Fussbodenheizung verlegt werden, muss die Heizung vorher schon betriebsbereit sein. Diese Details klären Sie besser mit einem professionellen Estrichleger, bevor der Zeitplan für eine Baustelle erstellt wird. Der Ablaufplan hängt direkt davon ab, welche Art von Estrichbeton der Fachmann für passend hält.

Betonestrich – das richtige Material für alle Immobilien

Der Baustoffhandel liefert viele Produkte zur Estrichherstellung. Die meisten dieser Baustoffe bestehen aus Beton und verschiedenen Zusätzen. Im Normalfall wird der Estrich fertig angemischt in einem Silo geliefert. Ist die Aufstellung eines Silos auf dem Grundstück der Baustelle nicht möglich oder nicht nötig, weil nur eine kleine Menge benötigt wird, kann der Estrich auch vor Ort angemischt werden. Das zu verwendende Material unterscheidet sich dann nur darin, dass noch Wasser hinzugefügt wird. Dieses Verfahren entspricht der Verarbeitung der Produkte, die man im Baumarkt findet.

Obwohl die einzelnen Arbeitsschritte nicht besonders kompliziert sind, kann das Verlegen von Estrich auch versierte Heimwerker überfordern. Besonders die Arbeit mit dem Schlauch, der den Beton aus einem Silo transportiert, erfordert Geschick und Kraft. Da ausserdem mit hohen Gewichten gearbeitet wird und der Beton nur eine gewisse Verarbeitungszeit zulässt, besteht eine realistische Gefahr, sich zu überschätzen, falls man die Verarbeitung des Estrichs selbst vornehmen möchte.

Heizestrich

Ist eine Fussbodenheizung geplant, benötigt man einen speziellen Heizestrich, der auf die zuvor verlegten Heizschleifen aus Kunststoffrohren gegossen wird. Dessen Material zeichnet sich dadurch aus, dass dem Beton Baustoffe zugesetzt wurden, die zwei Dinge sicherstellen: Der Heizestrich darf trotz seiner grösseren Einbauhöhe beim Trocknen keine Risse bilden und muss die Temperaturschwankungen durch den Heizbetrieb aushalten können, ohne sich zu verformen. Das ist für den späteren Bodenbelag wichtig.

Das Aufheizen des Bodens muss 21 Tage warten und dann in enger Zusammenarbeit mit dem Heizungsbauer nach feststehenden Regeln erfolgen. Dabei ist ein Protokoll anzufertigen und dem Bauherrn auszuhändigen. Dieser Vorgang ist wichtig für eventuelle Gewährleistungsansprüche, sodass Sie ihn Fachleuten überlassen sollten. Für einen Laien sind die Details eines Aufheizprotokolls nur schwer zu überblicken und Fehler könnten unentdeckt bleiben, bis später z. B. das der Holzboden Beulen bildet und das Parkett repariert werden muss.

Schnellestrich

Anhydritestrich nannte man ihn früher, heute ist die Bezeichnung Calciumsulfatestrich üblich. Es handelt sich hierbei um einen Schnellestrich, der kein Beton ist, weil er nicht auf Basis von Zement hergestellt wurde. Es handelt sich um einen Gipsestrich. Sein Vorteil liegt in der kürzeren Trocknungszeit (etwa 8 Tage). Der grosse Nachteil ist jedoch, dass Schnellestrich – wie alle Baustoffe auf Gipsbasis – Feuchtigkeit überhaupt nicht verträgt. Ob ein Calciumsulfatestrich eingesetzt werden kann, sollte besser ein Profi entscheiden.

Ein Estrichleger sollte so früh wie möglich zu Rate gezogen werden, denn der Zeitplan eines Bauvorhabens hängt erheblich von der Trocknungszeit des verwendeten Estrichs ab. Der Estrichleger beginnt mit dem Einbau von Dampfsperre oder -bremse sowie der Dämmung und verwendet dabei eventuell noch eine Trennlage. Welche dieser Schichten jeweils erforderlich ist, muss für jede Baustelle im Einzelfall entschieden werden. Dann werden Randdämmstreifen verlegt, die Bereiche des Estrichs voneinander und von den Wänden trennen sollen. Nun kann der Estrich eingebracht und anschliessend geglättet werden, bevor man ihn zur Trocknung sich selbst überlässt.

Wenn Sie einen neuen Fussboden brauchen, denken Sie vielleicht, das Verlegen des Estrichs könne man einfach selbst erledigen, schliesslich gibt es alle Baustoffe dazu in jedem Heimwerkermarkt. Doch kein Mitarbeiter des Baumarktes wird Ihre Immobilie vor Ort ansehen und Ihnen die richtige Auswahl und Verarbeitung des Estrichs garantieren. Ein qualifizierter Estrichleger tut genau das. Nehmen Sie einfach gleich Kontakt zu einem der spezialisierten Fachhandwerker von local.ch auf, damit Sie sicher sein können, dass Sie sich nicht mit Verzögerungen beim Bauablauf oder in ein paar Jahren mit Schimmelbildung oder gebrochenen Fliesen beschäftigen müssen, womit sich sämtliche Einsparungen unwiderruflich von selbst erledigen würden.

Was unterscheidet Estrichbeton von normalem Beton?

Beton setzt sich immer zusammen aus Zement und Sand, die mit Wasser angerührt werden. Je nach Verwendungszweck des Betons werden ausserdem Steine wie Kiesel zugefügt. Eine grobkörnige Struktur wird stabiler, eine feine wird glatter und hat bessere Fliesseigenschaften. Für Estriche wird Sand mit einer Korngrösse von maximal 8 mm verwendet.

Muss schadhafter Estrich immer gleich erneuert werden?

Es gibt verschiedene Baustoffe, die dazu dienen, Schäden zu beheben – z. B. Risse zu füllen oder Unebenheiten an der Oberfläche auszugleichen. Obwohl man Werkzeug und Material dazu im Baumarkt kaufen kann, wäre es ratsam, sich bei Reparaturen den Rat eines Estrichlegers einzuholen. Die Begutachtung durch Fachleute kann den Bauherrn davor schützen, einen erneuerungsbedürftigen Estrich vergeblich zu reparieren.

Welche Probleme können bei der Verlegung des Estrichs auftauchen?

Es gibt einige Ausführungsmängel: Fehler beim Aufbau von Dampfsperre und Dämmung können dazu führen, dass Feuchtigkeit in der Dämmung kondensiert und Schimmel bildet. Werden die Randdämmstreifen nicht korrekt eingebaut, werden die Bauteile nicht so entkoppelt, wie es nötig ist. In der Folge kann es zu Schallbrücken kommen oder es fehlt der Freiraum, der temperaturbedingte Ausdehnungen des Bodens aufnehmen soll (Dehnungsfugen).

Wozu kann man Trockenestrich verwenden?

Trockenestrichplatten werden nur zur Altbausanierung eingesetzt, da sie wie alle Produkte auf Gipsbasis nicht feucht werden dürfen und Feuchtigkeit in Altbauten im Gegensatz zum Neubau eher selten auftritt. Ausserdem erlaubt ihre niedrige Aufbauhöhe mehr Spielraum in Räumen, deren Höhenverhältnisse unveränderbar sind. Die Platten können auf Ausgleichsschüttungen verlegt werden. Trockenestrichplatten mit Nut- und Federsystem werden verklebt, andere auf einer Unterkonstruktion verschraubt.

Wer kann Estrich verlegen?

Der Umstand, dass Estrichleger ein eigenständiger Beruf ist, ist kein Zufall. Die Anforderungen an Sachkunde und handwerkliches Können sind ausgesprochen umfangreich. Ein Estrichleger muss über alle Entwicklungen der Bauchemie seines Fachbereichs ständig auf dem Laufenden sein. Verwandte Gewerke wie Fliesenleger oder Betonbauer, die in ihrem Handwerk ganz ähnliche Arbeiten verrichten, haben andere Spezialkenntnisse, die sich nicht auf Estrich übertragen lassen.

Warum ist ein professioneller Estrichleger so wichtig?

Man könnte annehmen, dass Estrichverlegung gar nicht so schwierig ist. Das Material aus dem Baumarkt verspricht leichte Verarbeitung und mühelosen Erfolg. Das Wasser zum Anrühren hat jeder daheim und besonderes Werkzeug ist im Grunde nicht erforderlich. Das mag für leichte Fälle und durchaus gelten. Sind aber grössere Mengen Estrichbeton oder ein Spezialestrich nötig, sind selbst geübte Heimwerker inhaltlich schnell überfordert.

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