Wärmedämmung

Was kostet eine Wärmedämmung?

Die Schweizer vernachlässigen häufig den Wärmeschutz und verschenken Sparpotenzial. Knapp drei Viertel der Eigentümer von Einfamilienhäusern nutzten ihre Chance zur wärmetechnischen Erneuerung nicht. Damit lassen sie die Gelegenheit aus, ihre Wärmeverluste zu reduzieren und den Komfort und Wert ihrer Immobilie zu steigern. Gerade Häuser aus den 50er, 60er und 70er Jahren haben keinen ausreichenden Wärmeschutz. Das betrifft sowohl die Fassade als auch das Dach.
wärmedämmung

Was kostet die Wärmedämmung eines Hauses?

Die Gesamtkosten hängen von verschiedenen Faktoren wie Material und Aufwand für Montage ab. Als grobe Orientierung dienen die durchschnittlichen Kosten für ein Einfamilienhaus. Je nach Dämmvariante liegen diese bei einer Fassaden-Dämmung zwischen 70 CHF und 14.000 CHF, bei einer Dach-Dämmung zwischen 150 CHF und 9.000 CHF, bei einer Keller-Dämmung zwischen 90 CHF und 5.400 CHF.

Isolation innen und aussen – welche Möglichkeiten gibt es?

Wer sorgt für Wärmedämmung? Architekten, Ingenieure, Bauunternehmen und Handwerker spielen künftig eine zentrale Rolle, wenn es um Renovationen und Wärmedämmung geht. Sie übernehmen zudem eine beratende Funktion, denn die Auswahl an Massnahmen zur Dämmung ist gross. Eine moderne Wärmedämmung spart im Winter etwa 40 Prozent der Heizkosten. Im Sommer hingegen hält sie das Haus angenehm kühl. Das gute Gewissen ist ebenfalls beruhigt, denn der CO2-Ausstoss verringert sich durch diese Massnahmen erheblich.

Massnahmen zur Wärmedämmung bringen enorme Einsparungen. Dabei variiert der Anteil je nach Dämmungsart. So leistet die Dämmung der Fassade einen Beitrag von etwa 20 Prozent, die Dach-Dämmung von etwa 15 Prozent und die Keller-Dämmung von etwa 8 Prozent. Der Austausch von Fenstern macht ebenfalls etwa 8 Prozent aus. Wer seinen Energieverbrauch nachhaltig senken möchte, isoliert zuerst das Haus und tauscht anschliessend die Heizung aus.

Aussendämmung und Innendämmung

Den grössten Beitrag zur Energieeinsparung leistet die Fassaden-Dämmung. Die Dämmstoffe hängen von den persönlichen Vorlieben und vom Budget ab. Klassische Produkte sind Mineralwolle, Steinwolle und Polystyrol. Sie haben die positiven Eigenschaften, dass sie hitzebeständig, langlebig und schalldämpfend sind. Wer nachhaltiges Füllmaterial sucht, greift gern zu Stroh, Hanf und Seegras. Die natürlichen Materialien können Sie gut mit Holz oder Metall verkleiden. Bei der Dach-Dämmung gibt es unterschiedliche Verfahren: Flachdach-, Untersparren- (günstig, Platzverlust), Aufsparren-Dämmung (bei Neueindeckung, teuer) und Einblasdämmung aus Mineralwollgranulat(nachträglich im Altbau, günstig). Als Dämmstoff verwendet der Fachbetrieb gern Holzfaser, Steinwolle oder Styropor. Eine Dach-Dämmung ist besonders sinnvoll, wenn Sie das Dach als zusätzlichen Wohnraum nutzen. Gleiches gilt für die Keller-Dämmung. Haben Sie eine Einliegerwohnung oder Saunalandschaft im Keller, lohnt sich die Wärmedämmung. Bei Neubauten setzen die Bauplaner meist eine Schaumglasplatte auf den Keller.

Kostengünstige und effiziente Kerndämmung

Wer ohne grossen Aufwand und kostengünstig nachträglich dämmen möchte, ist mit einer Kerndämmung gut beraten. Die einzige Voraussetzung ist, dass Ihr Gebäude ausreichend grosse Hohlräume hat. Besonders gering halten Sie die Kosten mit dem Einblasverfahren. Planen Sie einen Neubau, berücksichtigt der Bauplaner in der Regel Dämmmatten. Sie liegen zwischen Innenwand und Fassade. So halten sie einerseits die Wärme im Haus und andererseits die Witterungseinflüsse draussen. Bei der Nutzung von Dämmmatten können Sie sogar nachträglich problemlos Fenster und Türen einbauen lassen. Gerade bei geplanten Dachausbauten ein gutes Argument. Granulat hingegen rieselt beim Bohren durch die Löcher. Dann müssen Sie die Einblasdämmung nach dem Einbau von Türen erneuern. Kerndämmungen sind nicht in allen Gebäuden möglich, dafür benötigen Sie ein Zweischalenmauerwerk. Haben Sie das nicht, bleibt nur die Aussendämmung. Bei einem denkmalgeschützten Gebäude dürfen Sie hingegen die Fassade nicht verändern. In diesem Fall weichen Sie auf Innendämmung aus.

Nun stellt sich die Frage: Wärmedämmung ohne Spezialisten – ist das ratsam? Mit etwas handwerklichem Geschick ist eine DIY-Wärmedämmung theoretisch kein Problem. Das betrifft zumindest die Dämmung im inneren Wohnbereich. Bei der Dach-Dämmung hingegen ist ein fachgerechter Einbau notwendig, um eventuelle Schimmelbildung zu vermeiden. Wer nachträglich eine Kerndämmung ins Auge fasst, braucht dafür sogar ein Zweischalenmauerwerk. Viele der in den 70er oder 80er Jahren in der Schweiz gebauten Häuser verfügen über diese Bauweise. Sind Sie sich nicht sicher, ob Ihr Gebäude so konstruiert ist, dann brauchen Sie einen Fachbetrieb oder Energieberater. Er stellt fest, ob Sie das notwendige Mauerwerk haben und der Hohlraum mindestens 4 Zentimeter stark ist. Zudem berät Sie das Fachpersonal zu den passenden Dämmverfahren und welche Produkte optimal sind.

Profis für Wärmedämmung finden

Wofür Sie sich auch entscheiden: Innendämmung, Aussendämmung oder Kerndämmung - Sie brauchen einen Profi. Er kennt sich aus mit bauphysikalischen Anforderungen, Auflagen durch die Kantonsverwaltung, Denkmalpflege und sonstigen baulichen Vorschriften.

Die energetische Sanierung mit dämmenden Massnahmen ist Aufgabe für Experten. Die passenden Handwerker oder Betriebe für Ihre Bedürfnisse finden Sie auf local.ch. Suchen Sie sich den besten Partner in Ihrer Nähe und holen Sie sich verschiedene Angebote ein. Achten Sie beim Preisvergleich besonders auf Details wie Risikozuschläge.

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Wer unterstützt Sie bei Massnahmen zur Wärmedämmung?

Für Ihr Projekt stehen Ihnen zahlreiche Ansprechpartner zur Seite. Das sind zum einen Architekten oder Bauplaner. Speziell bei Neubauten sind sie gefragte Berater. Zum anderen gibt es spezialisierte Betriebe für Renovation und Trockenbauer. Sie eignen sich insbesondere, wenn Sie nachträglich dämmen möchten. Planen Sie eine vollumfassende energetische Sanierung, sprechen Sie einen Energieberater an.

Warum brauchen Sie einen Profi?

Der Experte berät Sie, welche Dämmung bei Ihnen sinnvoll ist und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen. Er weiss zudem, ob eine Dämmung der Fassade durchführbar ist oder Sie aus bauphysikalischen Gründen eine Innendämmung wählen sollten. Führen Sie die Dämmung nicht fachgerecht aus, kann Schimmel die Folge sein. Daher ist der Spezialist als Berater zu Dämmmaterial und Dämmverfahren unerlässlich.

Welches Dämmmaterial ist besonders effizient?

Dämmstoffe sind Baustoffe wie Mineralwolle, organische Substanzen und geschäumte Kunststoffe. Ihre hervorstechenden Eigenschaften sind geringe Wärmeleitfähigkeiten. Die Dämmeffizienz der verschiedenen Baustoffe hängt an der Materialstärke und Lebensdauer. Effizient in der Isolation sind dickere Materialien ab 12 cm. Damit entsprechen sie den MuKEn-Normen (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich). Dünne und reflektierende Mehrschichten-Isolierungen hingegen haben keinen nennenswerten Dämmwert.

Wo erhält der Hauseigentümer oder Bauherr Fördermittel?

Hausbesitzer, die ihre Wärmeverluste verringern und damit Energie sparen möchten, wenden sich am besten an einen Energieberater. Er weiss, welche Förderprogramme Bund und Kantone anbieten. Für Dämm-Massnahmen gibt es im Rahmen des Gebäudeprogramms Fördermöglichkeiten. Dabei beträgt die Mindestförderung 40 CHF pro Quadratmeter gedämmte Fläche. Das gleiche gilt für Kerndämmungen. Insgesamt fördern Bund und Kantone bis zur Hälfte der Gesamtinvestition.

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