Gesund und glücklich

Die Heilkräfte des Waldes

Ein Spaziergang im Wald hält uns gesund und hebt die Stimmung. Das ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Darum: Ab in den Wald!
Heilkräfte des Waldes
Für gestresste Körper und Geister naht Hilfe im nächsten Wald.

Wenn man gestresst ist, entscheidet man sich oftmals intuitiv für einen Waldspaziergang. Abschalten. Auftanken. Ein kluger Entscheid, denn der Aufenthalt im Wald ist gut für unsere psychische und physische Gesundheit. In Japan hat man seit den 1980er-Jahren sogar einen eigenen Begriff dafür: Shinrin-yoku. Dies bedeutet so viel wie «mit dem Wald eins werden und seine Atmosphäre aufsaugen» und wird wörtlich mit «Waldbaden» übersetzt. Japanische Forscher haben die Präventivwirkung von Wäldern auf Zivilisationskrankheiten eingehend untersucht (Studie siehe unten) und daraus die Waldtherapie entwickelt. Als Vordenker der Waldmedizin gilt der Umweltimmunologe Qing Li, der in Tokyo an der Nippon Medical School seit Jahren die Wirkung des Waldes auf unsere Gesundheit erforscht.

Nebst dem Erholungsfaktor, den ein Waldspaziergang mit sich bringt, geben die Bäume Duftstoffe und ätherische Öle, sogenannte Terpene, ab. Und diese wirken in unserem Organismus auf eine höchst gesundheitsfördernde Weise:

  • Die Produktion natürlicher Killerzellen (die zur Gruppe der Leukozyten gehören) steigt an
  • Das Immunsystem wird gestärkt
  • Der Blutdruck und die Herzfrequenz werden gesenkt und der Stresslevel wird reduziert (der Körper schüttet weniger Adrenalin und Cortisol aus)
  • Die Lungenkapazität und die Elastizität der Arterien werden verbessert
  • Negative Stimmungen und Ängste verschwinden

Inzwischen ist der Begriff «Waldbaden» (Forest Bathing) auch bei uns in Europa angekommen. So finden in der Schweiz immer häufiger Waldtherapie-Workshops statt und auch immer mehr Wellnesshotels bieten ihren Gästen die Waldtherapie als Teil ihres Wohlfühlprogramms an.

Beim Waldbaden kommen Sie aber auch ganz ohne Kurs, ohne spezielle Vorbereitung und ohne finanziellen Aufwand auf Ihre Kosten. Die Waldtherapie ist nicht anstrengend und somit etwas für jedermann. Sie müssen lediglich einen Wald aufsuchen und sich dort einen ausgiebigen Spaziergang gönnen.

Professor Qing Li empfiehlt für eine optimale Nutzung der Waldheilkräfte einen zweistündigen Aufenthalt. Idealerweise legen Sie eine 2,5 km lange Strecke zurück, wobei Sie sich nicht anstrengen und lieber eine Pause machen sollten, wenn Sie müde werden.
Bereits ein einziger Tag im Wald steigert die Zahl der natürlichen Killerzellen im Blut um fast 40%! Hält man sich drei Tage hintereinander in einem Waldgebiet auf, bleibt die Wirkung einen ganzen Monat bestehen.

Wissenschaftliche Studie zum Thema

Präventivwirkung von Wäldern auf Zivilisationskrankheiten (English)

Die physiologische Wirkung des Shinrin-yoku («die Waldatmosphäre in sich aufnehmen», «Waldbaden»): Ergebnisse aus 24 Feldstudien in japanischen Wäldern.

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