Überweisung zurückholen

Überweisung zurückholen in Zusammenarbeit mit dem Bankinstitut

Eine Überweisung zurückholen hat schon so manchen Menschen schlaflose Nächte bereitet. Allerdings ist dieses Unterfangen gar nicht so kompliziert, wie häufig gemeint wird. Oftmals ist der Druck auf die Kunden so hoch, dass sie sich gezielt informieren und schrittweise wieder an einmal angewiesenes Geld gelangen. Heutzutage gibt es eine Fülle an praktischen, flexiblen Überweisungsvarianten. Da ist nicht immer eindeutig ersichtlich, ob es überhaupt möglich ist, eine Überweisung wieder zurückzuholen.
Überweisung zurückholen

Geldüberweisungen zurückrufen – nicht lange zögern, sondern souverän handeln

Nach § 675p des Bürgerlichen Gesetzbuches sind Geldüberweisungen grundsätzlich unwiderruflich.

An einem Überweisungsvorgang sind mehrere Beteiligte involviert:

  • Person des Überweisenden
  • Überweiserbanken
  • Empfängerbanken
  • Empfänger der Überweisung

Zu Beginn der Handlungsempfehlungen soll gesagt werden, dass Kunden niemals selbst eine Überweisung zurückholen können. Das ist nur in Zusammenarbeit mit dem, Überweisungsinstitut realisierbar.
Das Stornieren einer Überweisung empfiehlt sich hauptsächlich bei Geld, das in grösseren Beträgen den Geldempfänger erreichen soll. Die Begründung liegt in den anfallenden Kosten, bei denen eine Verhältnismässigkeit gewahrt bleiben sollte. Teuer wird es, wenn die Geldsumme das Bankinstitut schon verlassen hat. Aber auch bei erfolgloser Rücküberweisung kommen Kosten auf die Kunden zu, denn all diese Vorgänge sind mit einem erhöhten Arbeitsaufwand verbunden.
Für einen Überweisungswiderruf müssen Finanzdienstleister fast immer Umwege gehen, um eine Überweisung rückgängig zu machen. Ist eine Rückholung ausgeschlossen, stehen dem Überweisenden die Empfängerdaten zu. Mit einem Schreiben wird danach die Rückgabe unter Fristsetzung verlangt.
Sperrt sich der Überweisungsempfänger gegen eine freiwillige Erstattung des ihm nicht zustehenden Geldbetrages, muss die Empfängerbank trotz Datenschutz ebenfalls persönliche Informationen über den Empfänger bekanntgeben.

Überweisung zurückholen – angemessenes Verhalten bei einer Fehlüberweisung

Unverzüglich mit dem Finanzinstitut Kontakt aufnehmen – das ist die wichtigste Regel. Wird die Überweisung abgeschickt, verstreicht ein gewisser Zeitraum, bis die Banken den Vorgang buchen. Normalerweise benötigen die Dienstleister zwischen fünf Stunden und einem Tag, bis der Prozess abgeschlossen ist. Ab diesem Moment ist das Überweisung Zurückholen ausgeschlossen. Vorher funktioniert das noch. Günstig ist daher, immer die Banken-Hotlinenummer greifbar zu haben.
Wurde eine Überweisung vor einem Wochenende getätigt, ist die Chance auf ein erfolgreiches Zurückholen grösser als in der Woche. Während der Wochenenden werden keine Leistungen erbracht. Die Überweisung liegt demnach noch bei der Absenderbank. Ist seit dem Zeitpunkt der Überweisungen bis zum Widerruf eine Woche oder mehr verstrichen, ist das Vorhaben chancenlos.
Im Alltag ist der Empfänger dem Überweisenden häufig bekannt. Dann lohnt es sich, ihn persönlich anzurufen und auf diese Weise an die Überweisungssumme zu kommen. Bei unbekannten Empfängerdaten ist es ratsam, bei der Bank anzufragen, ob die Empfängerbank kontaktiert werden könnte. Die Mitarbeiter informieren den Betroffenen und setzen ihn Kenntnis, er möge den Geldbetrag zurückgeben.

Zusammenfassend werden folgende Schritte seitens der Überweisenden als wichtig erachtet:

  • rasche direkte Kontaktaufnahme mit dem Bankinstitut
  • Überweisungswiderruf verlangen
  • Abwarten

Nach einem Überweisungswiderruf über einen sogenannten Banken-Rückholservice kann in Abhängigkeit vom Zeitfenster eine Stornierung noch vor Ort in der Filiale vorgenommen werden. Besonders einfach ist der Vorgang, wenn:

  • angewiesenes Geld noch auf dem eigenen Konto ist
  • die Abbuchung getätigt wurde, das Geld das Konto des Empfängers nicht erreicht hat

Dazu prüfen die zuständigen Mitarbeiter die Angaben des Empfängers. Ist er gefunden, informieren die Angestellten die Empfängerbank der entsprechenden Person über den geplanten Rückruf der Überweisung und begründen diesen Schritt.

Überweisung zurückholen – Kosten fallen an

Die Bank erhebt für eine Rücküberweisung von der Empfängerbank des Empfängers wieder retour auf das Girokonto des Überweisenden verschiedene Gebühren. Die Gebühreneinforderung der Bank basiert auf dem Fakt, dass eine Rücküberweisung nicht als standardisierte Tätigkeit angeboten wird, sondern eher die Ausnahme darstellt. Geht der Überweisungswiderruf über ein ausländisches Girokonto, sind die Gebühren höher als im Inland. Anders sieht es aus, wenn sich Konten bei demselben Finanzdienstleister befinden. Das Rückholen ist dann kostenfrei. Ist das Geld beim Empfänger verbucht, kostet der Service zwischen fünf und elf CHF. Verschiedene Banken erheben Gebühren zwischen 15 und 20 CHF. Im Internet gibt es dazu spezielle tabellarische Übersichten.

Überweisung zurückholen – Gründe und Anlässe

Das Zurückholen einer Überweisung bedeutet fast ausnahmslos, schnell zu reagieren und keine unnötige Zeit verstreichen zu lassen. Die Auslöser können bei den Banken oder beim Aussteller selbst liegen. Erfahrungsgemäss sind es inkorrekte Eingaben von Daten, beispielsweise Zahlendreher. Häufig werden unrichtige Namen oder sonstige Daten des Empfängers eingegeben. Das Geld landet damit nicht an der ursprünglich gemeinten Adresse. Üblicherweise stimmen die Beträge auf der Überweisung manchmal nicht oder es wird eine doppelte Geldzahlung verursacht. Darüber hinaus besteht der Wunsch, eine Rücküberweisung zu beantragen, wenn eine bestellte Ware nicht eingetroffen ist.
Das Widerrufen einer Überweisung über die Bank kann zudem infolge eines Betrugs notwendig sein. Weitere Rückrufkriterien sind fehlerhafte Dateneingaben während des Online-Bankings, unrichtiges Schreiben von BIC und IBAN oder ein zu geringer Kontostand. Rückgaben erfolgen ebenso bei Fehlern des Geldbetrages in den jeweiligen Überweisungsformularen.
Fehlerhafte Daten bei einer Überweisung sind nicht selten, aber ungünstig. Die Bank hat keine Verpflichtung, Falschüberweisungen zu prüfen und die Exaktheit der Daten zuvor abzugleichen.

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Die häufigsten Fragen zum Thema Überweisung zurückholen

Kann man online Überweisungen zurückholen?

Online-Überweisungen lassen sich schlecht wieder zurückholen. Diese Aussichtslosigkeit rührt vom Problem der Sofortüberweisungen. Diese werden sofort gebucht und gleichwohl in der Umsatzanzeige erfasst. Es gibt nur den Versuch, die Geschäftsstelle um einen mit Kosten verbundenen Überweisungswiderruf zu bitten. Die maximale Zeitspanne beträgt nur einen Tag. Allerdings ist bei einer Rückbuchung wegen der teilweise tage- oder wochenlangen Wartezeiten reichlich Geduld gefragt.

Wie lange kann man eine Überweisung zurückholen?

Das Zurückholen einer Überweisung mittels Online-Banking muss fast im selben Augenblick des Abschickens passieren. Das schaffen die wenigsten Kunden. Bei herkömmlichen Überweisungen ist bei einem Fehler ebenso baldiges Handeln angesagt. Von Vorteil ist ein Widerrufsauftrag innerhalb der nächsten Stunden oder eines Tages ab Kenntnis. Verstreicht zu viel Zeit, bemühen sich die Banken meist umsonst und es kostet viel Gebühren.

Ist eine Rückbuchung gebührenpflichtig?

Ja. Das Zurückholen von Überweisungen kostet bei den Banken unterschiedliche gebühren. Der Rückholservice kann bis zu 25 CHF verschlingen. Dazu gibt eine Bank keine Erfolgsgarantie. Deshalb ist besondere Sorgfalt wichtig, um Fehler zu vermeiden und um sich Ärger und Kosten zu ersparen. Einfacher ist das Rückholen von sogenannten SEPA-Überweisungen. Ratsam ist es, das Finanzinstitut vorher nach der Gebührenaufstellung zu fragen.

Lässt sich bei PayPal Geld zurückbuchen?

Wer ein PayPal Konto besitzt, kann überwiesene Gelder maximal 180 Tage nach Zahlungsanweisung zurückbuchen. Dazu werden die entsprechenden Menüpunkte auf der Webseite angeklickt. Aufgepasst werden muss, wenn Gelder an Freunde oder Familie gesendet wurden. Dann ist es oftmals verloren, weil keinerlei Käuferschutz greift. Andernfalls kann der Versuch über Konfliktlösungen fruchten. Eine PayPal-Geldrückforderung ist nur einmal für jeden Bezahlvorgang möglich.

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