Essgewohnheiten

Essgewohnheiten als Bestandteil einer gesunden Ernährung

Immer mehr Menschen achten heutzutage auf eine ausgewogene, bekömmliche Ernährungsweise. Sie wiegen Lebensmittel vor der Zubereitung ab und achten auf jede Kalorie, die sie zu sich nehmen. Trotzdem klappt es häufig nicht so mit dem Abnehmen, wie sie es sich anfangs vorgestellt hatten. Das liegt daran, dass zu einer gesundheitsbewussten Ernährungsweise mehr gehört als nur die Kalorien der verschiedenen Mahlzeiten des Tages zusammenzuzählen. Die Essgewohnheiten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Essgewohnheiten

Wie sich das Essverhalten auf den Körper auswirkt

Viele Menschen unterschätzen den Einfluss der Essgewohnheiten auf die Ernährung. In der Praxis sind die beiden Themen jedoch kaum voneinander zu trennen. Mit Essverhalten oder Essgewohnheit werden die Angewohnheiten bezeichnet, die sich rings um das Essen entwickelt haben. Einige davon sind durch äussere Faktoren wie Kultur, Tradition und geografische Lage geprägt, andere wiederum sind individuelle Angewohnheiten oder solche, die heute allgemein verbreitet sind. Typische traditionelle Essverhalten sind zum Beispiel der alltägliche Konsum von Wein in einigen südeuropäischen Ländern. Zum regionalen Essverhalten gehört zum Beispiel der ausgeprägte Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten in Küstenregionen oder der Genuss von Rindfleisch in Ländern mit intensiver Rinderzucht. Individuell sind dagegen unter anderem die Zeiten, in denen die Mahlzeiten eingenommen werden, sowie wo und in welcher Art das Essen erfolgt. Als Auswirkungen der modernen Zeit ist der zunehmende Verzehr von Fertigmahlzeiten oder Essen zum Mitnehmen zu beobachten.

Gute Essgewohnheiten

Zum guten Essverhalten gehört vor allem eine vielseitige Ernährung. Sie stellt den besten Schutz gegen Mangelernährung dar. Erst kürzlich haben Ernährungsexperten die Richtlinien angepasst. Zu den guten Essgewohnheiten zählt, überwiegend pflanzliche Kost zu essen und den Verzehr von Fleisch zu reduzieren. Bei Getreideprodukten sollten Sie immer die Vollkorn-Variante wählen, weil die mehr Mineralstoffe enthält und länger satt macht. Essen Sie reichlich Obst und Gemüse. Mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst täglich. Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen oder Linsen zählen ebenfalls dazu. Kochen Sie selbst und achten Sie dabei auf frische Zutaten. Zum Braten oder als Brotaufstrich eignen sich Fette oder Öle auf pflanzlicher Basis am besten. Nehmen Sie 3 Mahlzeiten täglich ein; wenn möglich immer zu denselben Zeiten. Selbst wenn Sie allein leben, sollten Sie sich die Zeit nehmen, um den Tisch liebevoll zu decken. Verwenden Sie Tischdekorationen und eine Vase mit Blumen oder eine Grünpflanze. Lassen Sie sich Zeit beim Essen. Das Sättigungsgefühl stellt sich erst mit Verzögerung ein.

Schlechte Essgewohnheiten

Zum weit verbreiteten schlechten Essverhalten gehört die Angewohnheit, zu schnell und zu viel zu essen. Diese Tendenz wird durch Ablenkung verstärkt. Damit sind solche Angewohnheiten wie Essen am Computer, beim Telefonieren oder beim Fernsehen bzw. beim Spielen mit dem Smartphone gemeint. Zu den schlechten Angewohnheiten gehört auch, unterwegs zu essen. Der Mensch konzentriert sich nicht auf das Essen, sondern lässt sich von anderen Dingen ablenken. Dadurch merken die Betroffenen nicht, dass sie eigentlich schon satt sind, und essen mehr, als ihnen guttut. Durch das hastige Essen werden die Speisen nicht richtig gekaut und belasten das Verdauungssystem. Fast ebenso schädlich ist die Angewohnheit, bei jeder Gelegenheit Häppchen und Süssigkeiten zwischendurch zu essen. Der Körper verliert dadurch jedes Sättigungsgefühl. Typisch ist zum Beispiel Schokolade als Seelentröster oder Chips, die nebenbei beim Fernsehen geknabbert werden.
Die eigene Bequemlichkeit fördert gleichfalls schlechte Essgewohnheiten. Weil sie keine Zeit oder Lust haben, greifen immer mehr Verbraucher zu Fertigprodukten, die nur in der Mikrowelle aufgewärmt werden müssen. Die Hersteller verwenden oft Farb-, Geschmack- und Aromastoffe sowie andere Zusätze, um die Speisen natürlicher aussehen zu lassen.

Schweizer Essgewohnheiten

Was essen und trinken Herr und Frau Schweizer? zur Klärung dieser Frage führte die Nationale Ernährungserhebung menuCH vor kurzem eine Umfrage zu den Ess-, Trink und Bewegungsgewohnheiten der Schweizer durch. Befragt wurden 2.000 Personen im Alter von 18 bis 75 Jahren aus allen Teilen der Schweiz.
Die Ergebnisse der Studie sehen nicht besonders gut aus. In dem entsprechenden Artikel wird festgestellt, dass die Schweizer viel zu viel Fleisch essen. Der landesweite Durchschnitt liegt bei 780 g Fleisch und Wurstwaren pro Woche. Ernährungsexperten empfehlen jedoch, maximal 240 g Fleisch und Wurst pro Woche und Person. Besonders schlimm sieht es bei den Männern aus. Sie verzehren ca. 980 g Fleisch und Wurst pro Woche. Frauen nehmen dagegen nur etwa die Hälfte dieser Menge zu sich. Selbst das liegt jedoch noch immer über dem empfohlenen wöchentlichen Verbrauch.
Andere Ergebnisse der Studie sind ebenso alarmierend. Der Verzehr süsser, salziger oder stark fetthaltiger Artikel bzw. Produkte ist viermal so hoch wie von Ernährungsexperten empfohlen.

Das gegenteilige Bild ergibt sich bei Milchprodukten. Bei Artikeln aus dieser Kategorie üben Herr und Frau Schweizer eine auffallende Zurückhaltung. Anstelle der empfohlenen 3 verzehren sie im Durchschnitt nur 2 Portionen täglich.
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass mehr als ein Drittel der Schweizer zu Hause niemals eine warme Mahlzeit einnimmt. Wenn warme Mahlzeiten zu Hause eingenommen werden, investieren die Schweizer im Durchschnitt dafür 38 Minuten täglich.

Zusammengefasst sieht das Ergebnis der Studie so aus:

  • zu hoher Konsum von Fleisch und Wurstwaren
  • zu viele Produkte mit hohem Gehalt an Fett, Zucker oder Salz
  • zu wenig Milch und Milchprodukte
  • zu wenig selbst gekochte Speisen

Das Essverhalten der Schweizer zeigt, dass noch Verbesserungsbedarf besteht. Eine ausgewogene Ernährungsweise sieht anders aus.

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Die häufigsten Fragen zu Essgewohnheiten

Was sind Essgewohnheiten?

Damit wird die Art und Weise bezeichnet, in der Speisen verzehrt werden. Andere Bezeichnungen sind Essverhalten oder Esskultur. Die Kategorie ist relativ komplex. Darin enthalten sind unter anderem, welche Speisen bevorzugt gegessen werden, wann sie wie oft gegessen werden und unter welchen Umständen sie verzehrt werden (zu Hause, auf der Arbeit, unterwegs, in Restaurants).

Wie ändert man seine Essgewohnheiten?

Zunächst einmal müssen Sie wissen, was als gutes und schlechtes Essverhalten eingestuft ist. Ein Ernährungsberater gibt Ihnen Empfehlungen, die auf Ihrem individuellen Verhalten basieren. Diese Empfehlungen müssen Sie konsequent umsetzen. Je eher damit begonnen wird, umso besser ist es. Einmal eingeführt müssen Sie die Veränderungen unbedingt beibehalten. Sie benötigen Geduld. Positive Auswirkungen zeigen sich erst nach einer gewissen Zeit.

Welche Essgewohnheiten haben schlanke Menschen?

Manche schlanken Menschen haben einfach Glück. Ihr Stoffwechsel ist intensiver als der anderer Personen. In der Regel ernähren sich jedoch schlanke Menschen bewusster. Sie achten auf eine abwechslungsreiche Kost, trinken wenig oder keinen Alkohol und verzichten auf das Essen aus Frust oder Kummer. Kombiniert mit viel Obst und Gemüse hilft ihnen das, schlank zu bleiben.

Wie helfen Essgewohnheiten beim Abnehmen?

Durch die Änderung des Essverhaltens können Sie Ihr Gewicht reduzieren, indem Sie beispielsweise kleinere Teller benutzen. Sie wirken voller. Dadurch essen Sie automatisch weniger. Essen Sie lediglich dreimal täglich, wenn möglich immer zur selben Zeit. Verzichten Sie auf Süssigkeiten oder kleine Happen zwischendurch. Das Abendessen sollte spätestens gegen 18 Uhr eingenommen werden. Ab ca. 20 Uhr verlangsamt sich der Stoffwechsel.

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