Die schönsten Sehenswürdigkeiten am Ticino

Locarno

Bei Locarno mündet der Ticino in den Lago Maggiore. Die Stadt ist der Hauptort am See und die interessanteste Sehenswürdigkeit Ticino. Das Zentrum der Altstadt ist die etwas vom See entfernt gelegene Piazza Grande, der „grosse Platz“. Der lebhafte Hauptplatz ist einer der grössten Stadtplätze nicht nur im Tessin, sondern in der gesamten Schweiz, und von einer geschlossen historischen Bebauung umgeben. Heute ist er das lebhafte Zentrum der Stadt und Schauplatz vieler Festivals. An der Piazza Grande sowie in den Gassen in der Umgebung gibt es zahllose Restaurants wie das Da Valentino. Südlich der Altstadt erhebt sich das mittelalterliche Castello Visconteo, das heute ein Museum mit 200 Exponaten aus Geschichte des Tessin beherbergt.
Die bekannteste und sicherlich schönste Sehenswürdigkeit der Stadt liegt allerdings etwas ausserhalb der Altstadt: Die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso thront auf einem 370 Meter hohen Felsen über der Stadt und gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten am Ticino. Sie ist entweder mit einem ausgedehnten Spaziergang oder bequem mit einer Standseilbahn zu erreichen. Die Kirche wurde um 1500 errichtet, ihre heutige prachtvolle Fassade im Stil der Neorenaissance erhielt sie allerdings erst im 19. Jahrhundert.

Lugano

Das am nahen Luganersee gelegene Lugano ist von Ticino aus sowohl mit dem eigenen Fahrzeug als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar und darf daher ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten am Ticino gezählt werden. Die Stadt liegt, flankiert von zwei Bergen, in einer Ebene am Westufer des Luganersees im Tessin. Durch ihr mildes und warmes Klima und die einmalige landschaftliche Lage wurde die Stadt schon früh als Urlaubsziel entdeckt. Lugano ist zwar nicht die Hauptstadt des Tessin (das ist Bellinzona), aber die grösste Stadt des Kantons. Und eine ihrer schönsten Sehenswürdigkeiten: Die Altstadt mit ihren engen Gassen und ihrem deutlich italienisch anmutenden Flair lädt zu jeder Jahreszeit zu einem Bummel ein. In den engen Gassen gibt es zahllose Cafés und Restaurants, etwa die Fattotia di Guido Sassi.
Ein besonderes Kulturdenkmal ist die Kirche Santa Maria degli Angeli. Die 1515 geweihte Kirche an der Piazza Luini, die von aussen eher bescheiden wirkt, ist für ihre grossartigen Freskenmalereien bekannt: Hier realisierte der italienische Künstler Bernardino Luini ein opulentes Fresko der Passion und der Kreuzigung Christi. Die grösste und von aussen eindrucksvolle Kirche der Stadt ist aber die Kathedrale San Lorenzo mit ihrer Renaissancefassade aus dem frühen 16. Jahrhundert, eine der grössten Sehenswürdigkeiten am Ticino.
Mit dem Hauptplatz, der Piazza della Reforma, öffnet sich die Stadt zum Luganersee. Das Seeufer ist von grossbürgerlichen Villen gesäumt. Am See entlang erstreckt sich die schönste Flaniermeile Luganos, die Seepromenade.
Für einen kleinen Ausflug in luftige, aussichtsreiche Höhen bieten sich die beiden Aussichtsberge am Stadtrand an: Südlich der Altstadt erhebt sich der Monte San Salvatore rund 640 Meter über den Luganer See, im Nordosten der Monte Bré. Beide Berge sind mit Standseilbahnen einfach zu erreichen und daher beliebte Ziele für einen kurzen Ausflug. Der Monte San Salvatore bietet neben der grossartigen Aussicht auf die Stadt und den See ein Restaurant mit Panorama-Terrasse. Auf den 925 Meter hohen Gipfel des Monte Bré auf der anderen Seite der Stadt führt eine Standseilbahn hinauf, die im Stadtteil Cassato ihre Talstation hat.

Bellinzona

Bellinzona ist die grösste Stadt im oberen Abschnitt des Ticino und die Hauptstadt des Kanton Tessin. Hier erreicht der Ticino die Ebene, die er auf den letzten Kilometern zum Lago Maggiore durchfliesst. Bellinzona wird gerne als „die italienischste Stadt der Schweiz“ bezeichnet und gehört mit ihrer gut erhaltenen historischen Altstadt zu den grossen Sehenswürdigkeiten am Ticino. Der Besuch der Stadt lohnt sich aber nicht nur für die Altstadt, sondern vor allem für die berühmten drei Burgen von Bellinzona: Das Castelgrande, das Castello di Sasso Corbaro und das Castello di Montebello gelten als die besterhaltenen mittelalterlichen Burgen der Schweiz und gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Burg Castelgrande liegt auf einem Hügel in der Nähe der Altstadt und ist die grösste der drei Burgen, eine eindrucksvolle Wehranlage mit mächtigen Mauern und Türmen. Das Museo Castelgrande in der Burg zeigt eine kleine Ausstellung über die Geschichte der „tre castelli“ und der Stadt Bellinzona. Am gegenüberliegenden Hang liegt das etwas kleinere Castello die Montebello, das dazu diente, die zwischen den Burgen verlaufende Handelsstrasse zu kontrollieren und notfalls abzuriegeln. Von der Altstadt aus führt ein kurzer Fussweg mit einigen Treppenstufen hinauf. Noch weiter oben am Hang, hoch über der Altstadt von Bellinzona, liegt die dritte Burg, das Castello di Sasso Corbaro. Da der Weg hierher am Castello di Montebello vorbeiführt, bietet es sich an, den Besuch der beiden Burgen miteinander zu verbinden.
In der Altstadt von Bellinzona gibt es viele Restaurants, etwa das Il Fermento in der Via Codeborgo.

Monte Generoso

Der Monte Generoso ist ein 1701 Meter hoher Berggipfel, der direkt an der Grenze zwischen dem Kanton Tessin und Italien liegt. Am besten lässt sich der Monte Generoso mit der Zahnradbahn erreichen, die von Capolago bis zur Bergstation Vetta knapp unter dem Gipfel hinaufführt. Schon 1890 wurde von Capolago aus eine Zahnradbahn gebaut, die auf einer knapp neun Kilometer langen Strecke einen Höhenunterschied von 1328 Metern überwindet. Von der 1601 Meter hoch gelegenen Bergstation ist der Gipfel mit einem kurzen Spaziergang von rund zehn Minuten erreichbar. Damit ist er einer der beliebtesten Ausflugsberge im Tessin. Vom Gipfel aus bietet sich ein atemberaubender Blick über die Bergwelt des östlichen Tessin und nach Italien hinein. Bei guten Wetterbedingungen reicht der Blick von den Seealpen bis zum Piz Bernina. Einkehrmöglichkeiten gibt es in der Nähe der Talstation in Capolago, etwa das Lido.

Lago Ritom und Ritombahn

Der Lago Ritom ist ein Stausee oberhalb des Ticionotals und eine der Sehenswürdigkeiten am Ticinio. Mit der Ritombahn, die ursprünglich für den Bau des Kraftwerks angelegt wurde und heute Touristen transportiert, ist der See leicht zu erreichen. Die Ritombahn hat ihre Talstation im Örtchen Piotta am Ticino und überwindet von dort aus einen Höhenunterschied von 786 Metern bis zur Bergstation Piroa unterhalb des Sees. Alleine die Fahrt mit der urigen Standseilbahn, die zu den steilsten Standseilbahnen Europas gehört, ist ein aussergewöhnliches Erlebnis. Von der Bergstation kann man den See mit einer kurzen Wanderung von 1,4 km, die rund 20-25 Minuten dauert, erreichen. Die Umrundung des Sees ist eine einfache, familienfreundliche Wanderung von 9,5 km Länge. Etwas anspruchsvoller sind die Wanderungen, die zu den kleinen Bergseen in der Umgebung, wie den Lago di Tom oder den Lago Cadagno, führen. Direkt am Ufer liegt das Rifugio Lago Ritom. Eine weitere Möglichkeit für ein gemütliches Finale der Tour ist die Osteria Altanca in der Nähe der Mittelstation der Ritombahn.